Beiträge von Mr Midnight

    Hallo Moe,


    ich sehe da wenig Erfolgschance die meisten leuchtenden Pilze leuchten nur sehr schwach bzw. nur sichtbar im dunkeln(die meisten Fotos sind lange Belichtet).

    Die Pilzkultur für 6 Wochen am Wachsen zu halten dürfte auch schwierig werden und speziell Mycena chlorophos der die schönsten Fruchtkörper hat, ist nicht ganz einfach zu kultivieren.

    Die besten Chancen könnte man noch mit leuchtendem Mycel im Substrat erzielen z.B. von Panellus stipticus und Fruchtkörper dann als Bonus sehen.

    Prinzipiell muss die Vitrine nicht ganz Steril sein, den Pilz lässt man am besten Steril in nährstoffreichem Startsubstrat vorwachsen(z.B.in Pilzzuchtbeuteln die man kaufen kann) und mischt dieses dann in der Vitrine mit dem möglichst keimarmen Endsubstrat, die Vitrine kann einfach desinfiziert werden.


    Gruß

    Mr Midnight

    Hallo Bimbambio,


    der Pilzhut wird immer einige Keime auf der Oberfläche haben, ohne Reinraum wirst du immer irgendwo Keime haben, es geht bei der Pizzucht normalerweise darum die Keime möglichst gering zu halten, so das der Pilz das Substrat schneller besiedeln kann, sobald er richtig wächst unterdrückt er die meisten anderen Organismen.


    Wenn der Pilzhut in dem gleichen Gefäß liegt in dem du nachher auch die Sporenlösung ansetzt ist dort automatisch mehr kontaminierte Fläche als beim überführen einiger Sporen in ein sauberes Gefäß.


    Desinfektionsmittel sind immer Zellabtötend, durch eintauchen der Huthaut würdest du die Zellen oberflächlich abtöten, was dann sobald der meiste Alkohol verdampft ist zu noch besserem Bakterienwachstum führt.

    Was eventuell funktionieren könnte wäre 3% Wasserstoffperoxid aus der Apotheke oder dem Aquarienhandel, das tötet die Bakterien ab, schont aber die Pilzzellen und die Lösung ist normalerweise mit etwas Phosphorsäure stabilisiert, was den pH-Wert für Bakterien zusätzlich unatraktiv macht.

    Das H2O2 kann man auch nehmen um Stücke aus dem Inneren von Pilzen zu behandeln bevor man sie auf Nährböden setzt.


    Wegen zu wenig Sporen muss man sich keine Gedanken machen, selbst ein kleiner Teil eines Sporenabdrucks enthält meistens schon >10.000 Sporen, wenn man den Sporenabdruck separat hat, kann man auch mehrmals Verdünnungen anstellen oder falls eine Charge kontaminiert sein sollte durch dünnes Ausstreichen und Selektieren doch noch eine saubere Probe gewinnen.


    Im Gegensatz zu Wasserdampf ist trockene Luft ein extrem schlechter Wärmeleiter weshalb trockene Sterilisation längere Zeiten oder viel höhere Temperaturen benötigt, wenn das Glas eine Dichtung besitzt wird das bei 200°C schwierig, ein trockenes Glas aus der Spülmaschine sollte ausreichend sauber für einen Sporenabdruck sein, vor allem weil mit dem Pilzhut immer Keime eingeschleppt werden.


    Viele Grüße

    Hallo Bimbambio,


    wenn man sich keine Flowhood anschaffen möchte kann man auch einfach in einem sauberen Raum z.B. eine flache Wanne aufstellen die man vor der Benutzung mit Desinfektionsmittel auswischt, wenn man darin dann hecktische Bewegungen vermeidet kann man gute Resultate erhalten.


    Bei Sporenabdrücken kommt es auf den Pilz an, wenn der Pilz aus einem Laden oder dem Wald kommt, sind meistens schon viele Schimmel- und Fremdsporen auf der Oberfläche, da würde sich eher eine Entnahme von weitestgehend sterilem Material aus dem Inneren des Pilzes anbieten.


    Für Sporenabdrücke nehme ich meistens frisch gekaufte ungefärbte Notizzettel, wenn man aus der Mitte des Stapels einen Zettel entnimmt ist dieser meistens fast steril, dann nehme ich den Pilz(unkontaminierte Kultur), schneide mit einem Sauberen Messer den Stiel ab und lege den Hut auf den Zettel, darüber kommt ein sauberes Marmeladenglas, nach 5-12h kommt der so gewonnene Abdruck noch über nacht in eine Box mit Trocknungsmittel. Danach falte ich den Notizzettel einmal in der Mitte mit dem Abdruck nach innen, schlage ihn in eine Lage saubere Alufolie ein und packe ihn in einer sauberen Ziptüte in den Kühlschrank.


    Für die Kultivierung kratze ich etwas von den Sporen in ein sauberes Gefäß mit frischem Destwasser, ziehe es auf eine Spritze auf und verteile die Lösung auf mindestens 4 Nährböden, dafür ist nur wenig Sporenpulver nötig.

    Die Nährböden werden Inkubiert und bei Auftreten von Kontaminationen nochmal vereinzelt.


    Die Nährböden kann man fertig kaufen oder selber im Dampfdrucktopf herstellen.


    Beim Arbeiten am besten Handschuhe anziehen oder die Hände gut desinfizieren und evtl. einen Mundschutz tragen damit man beim Atmen keine kontaminiert Luft auf die Sporen/ Nährböden pustet.


    "Sterilisieren" im Backofen geht meistens nur unzureichend und bei Kunststoffen garnicht, je mehr Einzelteile und Verpackungen in den Prozess involviert sind desto höher ist die Gefahr von Kontaminationen, ich würde alles so simpel und einfach wie möglich halten, dann verkürzt sich auch die Zeit die man für den Transfer der einzelnen Dinge benötigt und dadurch auch die Zeit in der Kontaminationen auftreten können.


    Ich selbst besitze zwar auch einen mobilen Flowhood, für kleinere Arbeiten nutze ich aber gerne aus Platzgründen eine desinfizierte Edelstahlwanne bei der ich auch nahezu keine Kontaminationen habe.


    Die Technik mit dem Bunsenbrenner funktioniert auch gut, kann aber zu Problemen führen wenn man gleichzeitig brennbares Desinfektionsmittel nutzt.


    Viele Grüße