Beiträge von dermatze

    Es wäre also theoretisch möglich, daß das irgendeine Art der Gattung Lactarius ist.


    Hallo Pablo,


    also dass es sich um Lactarius sp. handelt, darauf können wir uns doch einigen, oder? ;)
    Wie gesagt, sehr feuchter Standort, Erlen waren auch dabei, die makroskopischen Merkmale passen zu deiner Beschreibung.


    Ich habe ferner mit den von dir genannten Verwechslern verglichen:


    Verwechslungen: Mit anderen kleinen, glatthütigen Milchlingen an feuchten Stellen bei Erlen.


    Der Genabelte Erlen –“ Milchling (Lactarius omphaliformis) kommt an den gleichen Standorten vor, ist aber nicht so streng festgelegt was die Bindung an einen Baum angeht (kann auch mit Birken und Weiden Mykorrhiza bilden); sein Hut ist meist tendenziell heller gefärbt und immer ohne Olivtöne; die Huthaut von L. omphaliformis bricht im Alter gerne auf.
    Der Großsporige Erlenmilchling (Lactarius cyathuliformis) sollte auch tendenziell etwas hellere Hutfarben haben, kann aber dabei auch Olivtöne zeigen; seine Milch soll auf weißem Tuch regelmäßig gilben, die Fruchtkörper sollen etwas stämmiger sein; das sicherste Trennmerkmal dürften die etwas größeren Sporen (bis über 11 μm) sein.


    ----> meine Exemplare eher schmächtig gebaut und ich denke zu oliv für L. cyathuliformis. Zu den Sporen kann ich leider nichts sagen.


    Im alpinen Bereich (Hochgebirge) bei Grünerlen kann man auf Lactarius obscuratus var. subalpinus (Gestreifter Grünerlen –“ Milchling) stoßen, dessen Hut keine Olivtöne aufweist und deutlicher gerieft sein soll. Ebenfalls alpin bei grünerlen kommt der Dunkelbraune Grünerlen –“ Milchling (Lactarius brunneohepaticus) vor, der dunklere Hutfarben (aber auch mit Olivton) hat, einen nur schwach gerieften Hut und im Exsikkat ockerfarbene Lamellen.


    ----> Fundort im Mittelgebirge ca. 800 m ü.NN und Olivtöne


    Bei Gröger (Regensburger Mykologische Schriften 17) wird außerdem ein Lactarius clethrophilus Romagnesi erwähnt, der sich durch besonders entfernt stehende, orangeockerliche Lamellen (im Exsikat besonders auffallend) unterscheidet.


    ----> Lamellen nicht sonderlich entfernt stehend



    Der Pfützen –“ Milchling (Lactarius lacunarum) hat eine anders aufgebaute Huthaut und schmeckt bitterlich.


    ----> müsste bei Feuchtigkeit deutlich dunkler sein


    Der Runzlige Zwergmilchling (Lactarius rostratus) riecht nach Blattwanzen und hat einen deutlich runzligen Hut.

    ----> Hh war nicht runzelig, Geruch nach Blattwanzen wäre mir in Erinnerung geblieben


    Der Flattermilchling (Lactarius tabidus) bildet größere Fruchtkörper, sein Sporenornament besteht aus mehr isolierten Warzen mit nur feinen verbindungslinien.


    ----> passt schon von der Größe her nicht


    Diese Herleitung erscheint dir vielleicht als gewagt, aber für mich ist L. obscuratus hier der beste Kandidat. :/


    Ich füge noch an Fotomaterial an, was ich auftreiben konnte.




    Beste Grüsse,


    matze


    Hallo Andre,


    OK,nehme ich zur Kenntnis, aus meiner Region (Mecklenburg-Vorpommern) konnte ich das noch nicht feststellen, aber hier gibt es auf dem sandigen Boden auch reichlich Kiefern, das wirkt sich deutlich auf die Wahrscheinlichkeit aus, ihn eher bei anderen Bäumen zu finden...


    Bleiben aber noch die anderen beiden Merkmale, Geruch und eben die breiteren Blätter.


    Beste Grüsse,


    matze

    Hallo Steinpilz,


    dass die Breitblättrige giftig sein soll, höre ich zum ersten Mal, allerdings hatte ich auch nicht gedacht, dass die jemand essen würde :rolleyes:


    Auch die Krause Glucke kann meiner Erfahrung nach mal etwas breitere Blätter haben, zwei Merkmale können dir bei der Absicherung helfen: die Krause Glucke riecht nussig, die Breitblättrige Glucke nach Waschküche; die Krause Glucke wächst fast ausschließlich an Kiefern (soll Ausnahmen geben).


    Vom Bild her passen deine Glucken eigentlich, auch vom Farbton her, da du schon jahrelang die Krause sammelst, würdest du es denke ich merken, wenn du plötzlich eine andere Art vor dir hättest. ;)


    Beste Grüsse,


    matze

    Das ist natürlich mit Ironie geschrieben. ;)
    In Wirklichkeit waren das reichhaltige und tolle Funde.


    Na das will ich doch meinen, Pablo. ;)


    Zwischen Karlsruhe und Pforzheim, hmm ich hab 3 Jahre in Pforzheim gewohnt, bei Langensteinbach war ich aber nie suchen - leider, wie ich gerade feststelle. :cursing: ;)


    Grüsse,


    matze

    Hallo Karl,


    ja so schön bunt mag ich's auch. ;) Ein schöner Bericht, in welchem Zeitraum hast du diese Kollektionen erbeutet? Ich habe gestern gerade mal ein Exemplar des Grasgrünen gefunden, ist irgendwie Ebbe gerade.. :/


    Beste Grüsse,


    matze

    Hallo zusammen,


    glückwunsch an alle neuen PSV :thumbup: , wo wurde das Ergebnis denn verkündet hier, hab ich den Beitrag übersehen? :rolleyes:



    Hallo Pablo,


    ich bin da sehr zuversichtlich, dass du die Prüfung ohne Probleme schaffen würdest, da wird wenn überhaupt nur grundlegendes zum Waldrecht gefragt (glaube nicht mal, dass bei mir sowas war, eher so die besonders geschützten Arten ankreuzen, aber is auch schon bissl her).
    Man darfs natürlich nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen und so wie ich dich hier beobachtet habe hast du es "drauf", also gleich beim nächsten Termin anmelden dann bist noch dieses Jahr PSV, wenn du es denn willst.


    Grüsse,


    matze


    Hallo, Matze!



    Wie war das nun mit den Arten, die theoretisch gar nicht gesammelt werden dürften, wie zB Boletus regius etc.?
    War das dann "streng geschützt"?


    Hallo Pablo,


    nein, bei den Pilzen gibt es keine streng geschützten Arten (hab auch gar nicht nachgelesen, was "streng geschützt" ist, wahrscheinlich darf man die Arten dann nicht mal angucken :P ), Boletus regius ist eben eine besonders geschützte Art, für die keine Ausnahme gilt.


    Ich glaub bei Gelegenheit erstell ich dazu mal ein Venn-Diagramm zur Visualisierung.


    Beste Grüsse,


    matze


    und die Fraktion mit den Beuteln,und dann noch aus Plastik,denen gehe ich aus dem Weg,hat keinen Zweck Gedanken zu verschwenden,genau so iss das mit diesen Gesetzen welche ja jedes ach so seltene Pilzchen schützen sollen,jedenfalls für Steinpilz und Pfifferling trifft das für meine Begriffe nicht zu..........
    gute Nacht


    Hallo vogti und Pablo,


    -wie schon erwähnt, ich denke der Echte Pfifferling und der Fichtensteinpilz sind geschützt, weil laut Gesetz §54 BNatSchG auch heimische Arten unter besonderen Schutz gestellt werden können, die den gefährdeten Arten (und solche gibt es in den Gattungen Cantharellus spp. und Boletus spp.) ähnlich sehen.


    -Vereine wie die DGfM wirken bei der Aufstellung dieser Schutzlisten mit


    -und die besonders geschützten Arten sind nur für den eigenen Bedarf gedacht, nicht zum Verkauf (ausser man hat von der lokalen Behörde eine Erlaubnis)-> was man auf Märkten oder in Restaurants findet ist dann entweder aus dem Ausland, oder mit Sondergenehmigung komerziell gesammelt..oder wie ich vermute, meistens "schwarz" verkauft (einfach mal nachfragen in der Gaststätte, wie frisch die Pfifferlinge sind ;) )


    -ich stimme euch zu, die aktuelle Situation ist nicht befriedigend, das Naturschutzgesetz wird oft sogar wortwörtlich mit Füssen getreten; hier fehlt die Durchsetzung des Gesetzes; warum sich die Länder nicht der Hilfe der PSV bedienen wollen, verstehe ich nicht, ist doch recht günstig...und in anderen Ländern gibt es doch auch "Rangers", warum nicht hier? :/ :/


    Beste Grüsse,


    matze

    Hallo Pablo,


    Geschützt sind meines Wissens alle Arten der Gattung, aber eben nicht "besonders geschützt".


    ohne jetzt klugscheissern zu wollen, sie sind schon "besonders geschützt" (ergibt sich aus § §44,54 BNatSchG in Verbindung mit §1 BArtSchV und Anhang 1)
    Zum Verständnis im Einzelnen:
    §44 BNatSchG: sagt dir, dass es verboten ist, besonders geschützte Arten in Besitz zu nehmen (BNatSchG steht für Bundesnaturschutzgesetz)
    §54 BNatSchG: sagt dir, dass das Bundesministerium für Naturschutz und Umwelt per Verordnung auch Arten unter besonderen Schutz stellen kann, die nicht im BNatSchG erwähnt sind, wenn es sich um einheimische Arten handelt, die in ihrem Bestand gefährdet sind oder solchen Arten ähneln (hieraus würde ich mir auch erklären, warum z.B. Boletus edulis als besonders geschützt aufgenommen wurde; eben weil er tatsächlich gefährdeten Dickröhrlingen ähnelt)
    Die BArtSchV (Bundesartenschutzverordnung) ist dann solch eine Verordnung, wo solche Arten nach §54 Absatz 1 BNatSchG aufgeführt werden,...
    ...und im Anhang 1 letztendlich, einer langen Liste, stehen dann die ganzen Arten und Gattungen, unter anderem auch Cantharellus spp. :)


    Warum kann man trotzdem einige der geschützten Arten in geringen Mengen sammeln? -> §2 BArtSchV: "Ausnahmen", hier werden die Arten genannt. Der Pfiffi ist also eine besonders geschützte Art mit Ausnahmegenehmigung zum Sammeln in geringen Mengen für den eigenen Bedarf.


    Und warum heisst es nun "besonders geschützt" und nicht einfach nur geschützt? Weil nach §39 BNatSchG ein allgemeiner Artenschutz besteht, dort heisst es unter anderem in Absatz 1 Nr. 2: "Es ist verboten wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten". Jetzt macht es auch Sinn :)


    Jetzt ist es doch ausführlicher geworden als ich dachte :snail:, aber nur so hat man das komplette Bild, denke ich. ;)


    zum Nachlesen:
    BNatSchG
    BArtSchV


    Beste Grüsse,


    matze



    Kennst du Die Sesamstrasse? WER NICHT FRAGT BLEIBT DUMM!


    Das siehst du richtig :thumbup:



    Hauptsache mal was gesagt, aber ok..


    Immer diese "allergischen" Reaktionen auf die Frage, ob man die denn essen kann, das nervt mich, man muss sich nicht immer gleich angiften.


    Hier wurde der Vergleich mit Himbeeren gebracht, natürlich erkennt ein kleines Kind matschige Himbeeren als solche, weil es frische Himbeeren kennt und wohl schon mal eine matschige probiert hat (wie sonst sollte er wissen, dass die matschige nicht schmeckt?). Wenn man also ein Anfänger des Pilzesuchens ist, woher soll man da auf Anhieb erkennen,ob ein Pilz überständig ist? Es ist ja nicht so, als ob die gezeigten Exemplare schon am schimmeln wären.... :/


    In diesem Sinne,


    beste Grüsse,


    matze

    Hallo Steffe (?),


    möglich wärs, dass dies der Gallenröhrling verursacht hat, kann aber auch eine unechte Piltvergiftung sein wie z.b. überständige Exemplare, Einbildung (bzw. Angst sich vergiftet zu haben), individuelle Unverträglichkeit. etc. Du sagst es wären nur Röhrlinge dabei gewesen, ok. Falls die Symptome anhalten (wann fing das Erbrechen überhaupt an?) würde ich trotzdem einen Arzt konsultieren.


    mfg, matze

    Hallo zusammen,


    ich war mir nicht sicher, aber ich denke dieser Beitrag gehört in dieses Unterforum.


    Ich möchte vom 30.09. bis zum 06.10. zur Exkursionstagung der DGfM in Mettlach (Saarland). Hat sonst jemand aus diesem Forum vor, daran teilzunehmen? Ich bin dabei, eine Unterkunft zu organisieren, ggf. könnte man sich die auch teilen. :)


    Beste Grüsse,


    matze