Moin,
ich melde mich auch einmal wieder nach einigen Wochen. Hatte wenig Zeit, da gesundheitlich einiges im Argen war, hatte ziemliche Rückenprobleme, die man zum Glück größtenteils wieder in den Griff gekriegt hat.
Halswirbel Probleme sind schon fies. Hat mich aber trotzdem nicht davon abgehalten regelmäßig in den Wald zu gehen. Dieses Jahr wars bisher an meinen üblichen Stellen ja nicht wirklich so besonders, dafür habe ich einen anderen Wald etwa 25 km nördlich von Hannover entdeckt, da hat es sich gelohnt, nicht die übermäßigen Mengen, da gehen sehr viele sammeln, aber eine Auswahl an Arten auf engstem Raum, ich bin begeistert.
Habe mich ja bisher immer auf Maronen, Steinpilze und Rauhfußröhrlinge beschränkt. Reizker kannte ich zum Essen nur von früher von den Großeltern, jetzt habe ich sie das erste Mal selber gesammelt. Und gleich drei Arten gefunden und alle probiert. Fichtenreizker, ganz kleine fand ich gut, zu groß waren sie leicht scharf und bitter, aber ok. Edelreizker wuchsen da überall am Wegrand, die gabs durchaus reichlich, Madig etwa ein Drittel.
Aber was mich am meisten gefreut hat waren Wechselblaue Edelreizker, die auch noch in zwei verschiedenen Farbvariationen. Einmal in so einem recht hellen beige bräunlichen Ton mit einem etwas dunkleren Punkt in der Hutmitte und zwei wunderschöne Exemplare mit diesem ganz eindeutigen Blauton in der Hutfarbe.
Und die waren richtig lecker, ich fand die ganz blauen irgendwie noch aromatischer, als die normalen Edelreizker. Sollen ja leicht bitter sein, allenfalls minimal, ich meine auch eine geringe Schärfe wahrgenommen zu haben, gerade so über der Schwelle wahrnehmbar. Bitterton auch wahrnehmbar auf der Zunge, aber ebenfalls sehr gering, da ich auch stärker bittere Salate mag und oft esse, stört nicht, ich mag solche herben Geschmäcker gern.
Beim Bierchen auch
Habe Jahrzehnte keine Reizker mehr gegessen, nur als Kind ein zwei Mal, meine Güte sind die lecker. Nur mit Butter und ein bischen Olivenöl gebraten, dann Salz drauf, fertig.
Was mir aufgefallen ist, beim braten gibts einen durchaus auffälligen Geruch, den ich als irgendwie als harzig einordnen würde, jedenfalls auffällig. Bei bisher allen drei Arten, die ich probiert habe. Liegt das an den Kiefern?
Das vermute ich zumindest.
Das Foto bei wikipedia trifft die Farbe exakt, so wie ich sie vorgefunden habe.
Wechselblauer Edel-Reizker – Wikipedia
Ist ein Moorgebiet mit überweigend Kiefernwald, aber abwechselnd mit Mischwald, Boden sandig. Typisch norddeutscher Heideboden.
Maronen eher weniger bei Kiefern, eher bei Fichten in gemischten Stücken. Birkenpilze ab und an, Rotkappen vereinzelt. Steinpilze recht gut, verschiedenste Täublinge, die ich alle nicht kenne.
Dazu gabs Butterpilze reichlich, esse ich aber nicht. Rotfußröhrlinge gabs auch viele, habe ich dieses Jahr das erste Mal probiert, die sind ganz ok, muß die nochmal anders zubereiten, mir hat ein Sammler gesagt, das er die so Asia mäßig gut findet, als Suppenpilz. Kuhröhrlinge gabs ebenfalls reichlich, habe ich aber auch stehen gelassen.
Dazu in anderen Wäldern neue Steinpilzstellen, mittlerweile habe ich ca. 10 Stellen. Bisher etwa 20 Stück dieses Jahr, eher kleinere, die großen allesamt zu alt oder madig.
Pfifferlinge, exakt einen einzigen, neben einem Reizker, na immerhin.
Und einen ziemlich besonderen Ausflug südlich von Hildesheim in einen Fichtenwald. Große Hoffnung hatte ich da ja nicht, da dort immer sehr viel los ist. Dieses Mal wars anders.
Ergebnis waren 5 kleinere Steinpilze und gut Maronen, aber allesamt nur diese filzigen festeren. Alle ausnahmslos klein und fest, etwa die Größe wie braune Zuchtchampignons. Waren gut 50 - 60 Stück.
Und beim Schnippeln zu Hause nicht mal 5 davon madig, sieht man ja im Stiel nicht immer gleich. Das war mein größter Fund dieses Jahr. Ansonsten immer grad so viel, daß es zum Essen oder noch für eine kleine Tüte zum einfrieren gereicht hat, aber egal, ich hab so viel entdeckt dieses Jahr, das freut mich riesig.
Meine erste geführte Tour habe ich auch gemacht, war sehr schön und total interessant. Waren etwas südlich von Hildesheim unterwegs mit etwa 15 Leuten und anschließendem Essen.
An Literatur habe ich mir erst einmal 2 Bücher zugelegt, danke für die vielen Beiträge hier im Forum zu den verschiedenen Büchern.
Zum einen den großen Kosmos Pilzführer und den großen BLV Pilzführer, das reicht für den Anfang, denk ich. Das Buch von Rita Lüder habe ich auch in Erwägung gezogen, habs dann aber nicht gekauft.
Und nein ich nutze nach wie vor keine App.
Grüße
Daniel