Hallo Ingo,
Psathyrella (Mürbling/Faserling) würde ich der Lamellenfarbe wegen eher ausschließen.
Der weiß bereifte Stiel, der Habitus und die orangebraunen Lamellen würde für Samthäubchen (Conocybe) sprechen.
Aha! Ja, ich habe gestern schon gemerkt, daß es eine sehr knifflige Sache ist, die Pilze zu unterscheiden, als ich Kritiken von einem Pilzbestimmungsbuch las. Es reicht ja noch nichtmal, eine Pilzart genau in Worten zu beschreiben, wie sie in jung, mittelalt und alt aussieht, nein, man muß ja auch noch wissen, durch was genau sich sehr ähnlich aussehende Arten unterscheiden.
Sich jetzt irgendwo ein passendes Bild zu suchen, ist vergebliche Mühe. Die sehen sich teilweise ziemlich ähnlich. Schätze mal, wenn sich ein Pilzler 5 Jahre lang ununterbrochen nur mit Samthäubchen beschäftigt hat, kann er eine relativ sichere makroskopische Vordiagnose stellen, muss aber sicherlich auch dann noch oft zur Bestätigung mikroskopieren.
Ich hätte noch den "Sporentest" machen können (~herausfinden, welche Farbe die Sporen haben, das ist wohl auch oft ein Unterscheidungsmerkmal), aber davon habe ich leider erst gelesen, als die Pilze schon hinüber waren und länger als 24 h in der Komposttonne.
Ah ja, "Geruch: pilzig (nasser Waldboden)" hätte ich noch anzubieten.
Wir kamen sowieso zu spät auf die Idee, im Web jemanden zu fragen, deshalb habe ich auch kein Bild davon, wie sie im Topf neben der Rebe stehen. Falls sie nochmal rauskommen, werde ich mir mal die Pilzbestimmungs-Checkliste von www.pilzfreundetreff.de vornehmen und versuchen auszufüllen.
Und vielleicht mal die Nachbarin fragen, ob sie ein Mikroskop hat...
Vielen Dank jedenfalls, jetzt wissen wir wenigstens, was da wächst - bei so unbekanntem Zeugs packt einem ja denn doch mal die Neugier. (Die beiden Eicheln, die uns Vögel in die Blumentöpfe geworfen haben, kannten wir ja - aber bei so manchen zugelaufenen Sachen müssen wir fragen.)