Beiträge von Pilzfreund77

    Also, bei meiner Ausgabe von Gminder/Handbuch Pilze (2023) steht bei Stiel gar nichts, aber dafür beim Hut "Velumreste", und das Bild zeigt Reste am Stiel. Also kommt man schon drauf … Vielleicht hast Du ein veraltetes Buch?


    Edit: Laux besitze ich auch, dachte zuerst an ein anderes Buch – stimmt, da ist von "Schleierresten" die Rede … das ist natürlich zumindest technisch nicht die korrekte Wortwahl …

    Hallo liebe Brandenburger und Berliner,


    Ein frohes, erfolg- und artenreiches neues Pilzjahr 2025!


    Ich mache dann mal den Anfang mit einem neuen Thread für Eure Exkursions- und Lageberichte aus der Region. Das Jahr 2024 war ja furchtbar spannend, insbesondere wegen der wetterbedingten Verschiebungen. Möge dieses neue Jahr ebenso viele Überraschungen bringen und völlig anders sein als alle andere Jahre zuvor!


    Ich war gestern und heute im Nordwesten Berlins unterwegs. Die Temperaturen knapp über null genieße ich sehr - vor allem, wenn die feuchtwarme Luft so vielgestaltige Farben und Formen aus dem Totholz treibt.


    Ich kann nicht bestätigen, dass Austernseitlinge und Samtußrüblinge im Allgemeinen schon durch sind. An vielen ungeahnten Orten gehts vielmehr gerade erst los. Und die Judasohren waren noch gar nicht so richtig da.


    Bei mir haben sich einige alte Stammplätze dieses Jahr nährstoffmäßig erschöpft - umso größer die Freude, dann oftmals im Umkreis neue Stellen zu entdecken. Und ich wurde auch dafür belohnt, dass ich einige sterbende Bäume über mehrere Jahre beobachtete – jetzt tragen sie, wenig erst, aber dann sicher für ein paar Jahre …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund 77


    1. Trompetenschnitzling (ungenießbar)



    2. Orangeseitlinge (ungenießbar)



    3. Alles am selben, liegenden Baumstamm (Buche): Vielleicht Junger Knorpelschichtpilz ?, Spaltblättling (ungenießbar bis giftig), Samtfußrüblinge (lecker), Drüsling (ungenießbar), Austernseitlinge (jumjum):



    4. Seit Jahren beobachtet, und nun endlich:



    5. Dieser Baum trägt ebenfalls zum ersten mal:



    6. Monster-Samtfuß



    7. Stockschwämmchen (theoretisch essbar, die hier nicht mehr, und es gibt gefährliche Verwechslungspartner)


    Danke für Eure Ideen – hm.


    Malone  Vidar Den Fuchsigen Röteltrichterling/Ritterling kenne ich eher glatt, weniger kompakt, nicht mit diesem dicken, filzigen, unebenen Buckel, und vor allem alte Exemplare sehen dann doch sehr anders geformt aus als dieses alte hier auf dem letzten Bild ...


    Corinne Den Kahlen Krempling kann ich sicher ausschließen, den habe ich oft in der Hand. Verstehe aber, wie du darauf kommst ...

    Hallo,


    Habe heute diesen Trichterling gefunden. Es kamen noch ganz kleine nach, es ist also kein konservierter Rest vom Herbst. Habitat: am Rand einer Pferdekoppel, Weißdorn, Pflaume, Pappel. Boden vermutlich sauer, Brandenburger Sand. Ich konnte keinen bestimmten Geruch feststellen, das muss aber nichts heißen, da es regnete, und ich sowieso schlecht rieche. Auffallend fand ich: Alle Exemplare hatten sehr deutliche Buckel. Auch der ganz alte Fruchtkörper, auf dem Foto erkennt man das leider schlecht. Farbton Rosa bis Ocker.


    Was mich irritiert ist dieser Maipilz-Habitus oben, das unregelmäßige, fleischig-feste. Und fast keine Lamellen im Schnitt. Buckel kenne ich bei Trichterlingen irgendwie harmonischer, das hier sind eher Beulen. Ockerbrauner Trichterling etc. passt da eher nicht – ich habe echt keine Idee.


    Hat jemand eine Idee, was da um diese Jahreszeit wächst? Da es sehr mild ist, finde ich übrigens manchmal auch anderes Unerwartetes, heute z.B. einen Reizker.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77





    Lieber Matthias, jetzt mal ernsthaft: das sind und bleiben, wie andere schon vorher sagten, gelbstielige Muschelseitlinge. Dafür sprechen die abgesetzten Stiele, die Grüntöne im Hut, die Gelbtöne am Stiel, die "muschelige" Wuchsform.


    Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo,


    Bei mir ist das von Ort zu Ort sehr unterschiedlich, hatte aber schon mehrere schöne Funde.


    Heute war ich im Grunewald. Viele überständige Austern, andere gerade erst im Kommen - fürs Mittagessen hats gereicht. Samtfußrüblinge gabs auch vereinzelt – und, wie jedes Jahr, oft direkt daneben Gifthäublinge. Das heißt, ich finde die tatsächlich nicht nur zufällig mal im Winter, sondern kenne sie durchaus als "Winterpilze".


    1. Vermutlich tödlich giftige Gifthäublinge am 14. Dezember - von oben sehen sie ganz appetitlich aus:



    2. In gefrorenem Zustand schwer zu identifizieren - aber nach einem Blick von der Seite war ich mir dann doch (ziemlich) sicher:



    3. Und es gab noch violetter Rötelritterlinge:


    Liebe Sabine,


    Keine Ahnung, ob der das ernst meint – ist aber genau mein Humor: In unter einer Minute alle Fehler machen, die überhaupt möglich sind. Das muss man erstmal schaffen. Erinnert mich irgendwie an die aktuelle Politik, aber das wäre dann ein ganz anderes Thema :)

    Lieber Gonzalez,


    Das ist anhand solcher Fotos kaum zu beurteilen. Beim Älteren sehe in ich den Randbereichen und vor allem unten links so eine gräuliche Verfärbung, das dürfte dann in der Tat Schimmel sein. Beim Jüngeren meine ich etwas Ähnliches eher am Stiel zu sehen, aber das kann auf dem Foto täuschen. Sobald der Schimmel auch nur an einer Ecke sitzt, sollte der Pilz jedenfalls weg. Und wenn es schon unter Null Grad hatte … Grundsätzlich: Gut, dass Du vorsichtig bist. Aber die Regel lautet immer: Habe ich selbst irgendwelche Zweifel, dann weg damit – insofern ist die Antwort klar.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Lieber Frank,


    Nein, da sind tödlich giftige dabei. Genau wegen Lesern wie Dir wollte ich das eigentlich immer dazu schreiben. Hatte mich jetzt aber nur auf die eingestellt, die hier zuletzt selbst Pilze gepostet haben, und die würden nie auf die Idee kommen, das alles zu essen - aber klar, das ist öffentlich hier und sollte deshalb dabei stehen! Danke, dass du mich an meinen vergessenen Grundsatz erinnerst …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Butterpilze vertrage ich nicht, aber mit Ostroye haben weder ich noch meine Familie Probleme, und zwar egal, ob direkt gebraten, gekocht, mit oder ohne Kochwasser. Geschmacklich m.E. einer der besten Speisepilze – wenn man eine dieser beiden Zubereitungsvarianten wählt:


    1. Direkt und lange anbraten, nix vorkochen oder


    2. Kochen, aber so wie Ingo schreibt, sehr lange kochen (mindestens 30 Minuten) und gerade das eingekochte Wasser verwenden / mitverwenden.


    Am Besten finde ich sie, wenn das Wasser schon wieder fast ganz verdunstet ist, und man sie dann wieder aufgiesst, mit was auch immer.


    Ich vermute, dass die Geschichte mit dem Abkochen daher rührt, dass sie sich schwer durchbraten lassen, wegen ihrer Form. Dann kommt es sicher häufig zu Vergiftungen. In kochendem Wasser ist sicherer – und irgendwann knüpfte sich daran dann das Märchen vom Wegschütten des Wassers.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo Jan,

    Danke! Ich würde ihn ohnehin nicht essen, ohne vorher einen Pilzsachverständigen aufgesucht zu haben. :)

    Würde nur gern etwas lernen. Den ohrförmigen Seitling hätte ich ausgeschlossen, weil es kein Nadelholz war und einen gelben stiel für den Muschelseitling erkenne ich auch nicht. Mehr giftige Seitlinge sind mir nicht bekannt, oder doch?

    Liebe(r) LanaMei,


    Die Baum- und Holzart würde ich niemals als einziges Kriterium heranziehen. Man findet gelegentlich doch Pilze an Bäumen, an denen sie "eigentlich" nicht wachsen. Trotzdem ist es ein wichtiges Merkmal, aber zusammen mit anderen. Beim Seitling würde ich außerdem vergleichen: Farbe, Stielansatz ja nein (der ohrförmige klebt quasi direkt am Baum), ziegelartiges Wachstum usw. Ob der Flaum am Stiel irgendwelche Arten ausschließt, weiß ich nicht; es ist jedenfalls typisch für den Austernseitling, dass er quasi schon im Begriff ist, wieder Myzel zu werden …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Pilzfreunde,


    Und hier nochmal ein paar Eindrücke von gestern und heute – nichts Besonderes. Außer vielleicht, dass es heute, am 30. Oktober, wieder Sommersteinpilze gibt!


    1. Hallimasch


    2. Knackige Knubbel (gabs zum Mittagessen, ohne Wasser wegschütten)


    3. Latschen


    4. Steinhartes, madenfreies Carpaccio (für die Nachbarn, ich habe genug für dieses Jahr)


    5. Sommersteinpilz! (Ebenfalls richtig fest, und nein, keine Rötung unter der Huthaut)


    6. Diese hier rochen so lecker nach Honig :)


    7. Schwarzer Birkenpilz


    8. Weiterhin so viele Panther wie noch nie

    Es ist so still geworden hier im BB-Thread? Ich hoffe, weils Euch angesichts Eurer üppigen Funde die Sprache verschlagen hat …

    Ich war für ein paar Tage in Celle (Lüneburger Heide), zum ersten mal. Traumhaftes Städtchen, traumhafte Wälder - und unfassbar viele Pilze, überall, einfach so am Wegesrand. Aber so gar nicht suchen zu müssen, wurde dann doch auch langweilig … Samstag zurück in Berlin freute ich mich dann riesig, endlich wieder richtig "suchen" zu dürfen :)

    Es steht allerdings auch hier noch eine Menge rum, nur eben manchmal erst auf den zweiten Blick. Steinpilze schieben weiter, Hexen kommen zurück, knubbelige Hallimasch-Köpfe platzen raus – und die Maronen haben sich hier ja noch gar nicht so richtig getraut, kommen also vielleicht bald (nochmal) …


    Neben Panthern, Gelben Knollies, Parasolen und Hautköpfen dominieren in "meinen" Wäldern nach wie vor Steinpilze und Edelreizker. Viele prächte Steinpilze fand ich wieder bei Kiefern, aber so langsam kommen sie auch bei Eichen und anderem Gehölz. In normalen Jahren ist das bei mir umgekehrt.


    Und an Eichen finde ich die Fichtensteinpilze sonst 6 Wochen früher als dieses Jahr, Sommersteinpilze natürlich noch früher. Da dieses Jahr zudem der feuchte Frühsommer für ein extremes Spriessen der Eicheln sorgte, sind sie unter Eichen viel schwerer zu finden als sonst. P.S.: die Rotkappen haben zumindest bei Pappeln gerade überall ihren zweiten Schub.


    1. Schönheit bei Kiefer


    2. Suchspiele


    3. Camouflage

    Champignons-Arten online zu bestimmen ist auch mit guten Bildern fast nicht möglich. Eine Vergiftung mit dem Karbol-Egerling wäre nicht schön, aber nicht das Schlimmste, was möglich wäre, falls Du in einer anderen Gattung unterwegs bist. Anhand dieser Bilder kann ich aber nichtmal die Gattung erkennen. Wulstlinge kannst Du sicher ausschließen? Und was meinst Du mit "Lamellen sind leicht pink geworden" - beim Kochen? Champignons haben von Anfang an rosa Lamellen, in dem Alter eher schon bräunliche. Das bischen Lamelle, was man hier erahnen kann, scheint mir dagegen eher weiß. Jedenfalls: Falls das, was man da unten am Stiel ahnt, tatsächlich eine Knolle sein sollte, beruhigt mich, dass sie (scheinbar, nichts genaues weis0 man nicht bei diesen Bildern) keinen Absatz oder gar Tüte hat. Oder doch? Dann würde ich jetzt die Reste aus dem Mülleimer suchen und den Giftnotruf wählen. Oder wars denn vielleicht noch woanders rötlich, beim Kleinschnippeln des Stiels zum Beispiel? Das wäre wiederum beruhigend …


    Also Du merkst, so gehts ja nicht. Ich vermute / hoffe, dass Du nochmal Glück hattest, aber wenn Du nicht mal bei den Gattungen sicher bist, solltest du unbedingt die Finger von Champigons lassen – das sind keine Anfängerpilze.

    Das sieht gut aus – zusammen mit deiner Aussage des in sich verdrehbaren Stiels, den hygrophanen Hüten auf dem ersten Bild würde ich das für Nelkenschwindlinge halten. Insbesondere trockene Nelkenschwindlinge sind außerdem irgendwie "fluffig". Hab kein anderes Wort dafür …

    Und immer darauf achten, dass das Sporenpulver niemals braun sein darf. Brauntöne wie auf dem Bild oben sollten also durchs Alter erklärbar sein ...

    Nelkenschwindlinge sind übrigens klasse Speisepilze.

    ^^ :) Tschuldigung, dass ich lache, aber das neuerliche Foto verrät nicht so arg viel mehr als dein erstes. :) Ehrlich gesagt, war ich vorher sogar sicherer :) Ich darf darüber lachen, weil ich selbst auch so ein Spezialist für nichtssagende Bestimmungsbilder bin.


    Daniel würde sich jedenfalls bestimmt freuen, wenn Du ihm einen Drauf-Blick auf die Lamellen-Unterseite gibst, damit er u.a. sieht, ob es Zwischenlamellen gibt, wie groß die Abstände sind etc. … und natürlich über mehr Licht, auch für die Hut-Oberseite. Aber bevor Du dir noch mehr Arbeit machst, ist vielleicht der Besuch beim PSV naheliegender …


    Das Zeugs auf der Wiese sieht übrigens von oben sehr nach Nelkenschwindlingen aus, im Sinne einer noch zu überprüfenden Arbeitshypothese. Der wichtigste Beitrag hierzu ist bislang Dein Hinweis auf den verdrehbaren Stiel …

    Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super. Aber was lernte sie? Alle Pilze mit Röhren sind essbar, alle mit Lamellen giftig. Und da der Supermarkt-Champignon essbar ist, handelt es sich um einen Röhrling :-). Nun, meine Tochter kennt sich super aus, und wenn die anderen Kinder keine Lamellenpilze anfassen, solls mir auch recht sein – also habe ich nichts weiter dazu gesagt :-). Glaube aber trotzdem nicht, dass Dummheit langfristig schützt …


    LG, Pilzfreund77