Beiträge von Pilzfreund77

    Das ist doch bei anderen Lebensmitteln nicht anders. Der Hersteller schreibt ein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf. Niemand kann mir verbieten, das Steak danach trotzdem zu essen. Aber ich muss das alleine verantworten. Genauso können die Experten hier im Forum doch nicht für jeden Pilz angeben, ob er noch essbar ist, sondern nur pauschal sagen: grüne Röhren, weicher Hut, weg damit. Wer das dann trotzdem isst, muss das selbst wissen. Das Problem ist doch, das heutzutage Menschen ungerne selbst Verantwortung übernehmen, und der PSV, wenn er nicht ganz rigoros Nein sagt, nachher „schuld“ sein soll. Also, ich finde: hier im Forum darf es ruhig ganz pauschal und schon bei Kleinsten Anzeichen „Pfui“ heißen, auch wenn das im konkreten Einzelfall nicht zutreffen mag. Alles andere wäre unverantwortlich.

    Abschließend zum Thema Hilfe für Anfänger möchte ich dieses Video empfehlen :) Immerhin hat er sich aus dem Milchling dann doch kein Schnitzel gebraten.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Vielleicht weil die Glucke nicht wie ein klassischer Pilz aussieht. Ich esse die auch gern. Kann man eigentlich nur mit der breitblättrigen Glucke verwechseln. Gibts dieses Jahr sehr viele an geschwächten Kiefern. Steinpilze, Maronen und Reizker gibts auch ohne Ende, bei mir jedenfalls. Aber an ungewöhnlichen Standorten dieses Jahr, habe sogar einen Steinpilz neben unserer Mülltonne gefunden.

    Hallo Pilzneuling2020,


    Vielleicht hast du recht, dass drittes Jahr übertrieben ist. Und mit den Parasolen. Allerdings habe ich eben im Wald eine Familie getroffen, die sammelte sehr kleine Schirmpilze. Eine Natterung konnte ich nicht erkennen, die waren sich jedoch aufgrund des Ringes sicher - den sie bereits gegessen hatten, weil der roh eine Delikatesse sei.


    Wenig später dann zwei ältere Polen mit Tütenweise Kremplinge - nun ja, die haben das offenbar viele Jahre überlebt.


    Und bei den Reizkern würde ich erstmal voraussetzen, dass man Sprödblättler erkennt, und erst dann über die Farbe sprechen.


    Ich meine mich zu erinnern, dass am Anfang wirklich vieles sehr ähnlich aussah, und es lange dauerte, bis ich die Unterschiede sehen konnte.


    Meine Tochter hat mir übrigens mal einen vertrockneten grünen Knollenblätterpilt ohne Stiel als vermeintlichen Täubling in den Korb gelegt, was ich erst bei der Nachlese bemerkte.

    Hallo Manubis,


    Also ich war erst einmal bei einem PSV, vor Jahren, als Pilze noch gar kein Thema waren und ich fürchtete, meine Tochter habe sich beim Spielen vergiftet. Später begann mich das zu interessieren und ich habe mir dann alles selbst beigebracht, mit Büchern wie dem großen Kosmos Pilzführer und ja, auch YouTube-Videos. Heute kann ich etwa 200 Arten sicher bestimmen, darunter viele Speisepilze. Ich habe mir selbst allerdings strenge Regeln auferlegt, esse viele Pilze nicht, die ich sicher bestimmen kann. Auf Ritterlinge und Amanita verzichte ich ganz, weil ich nach der Geschichte mit Grünlingen etc. fürchte, dass da auch die Essbaren irgendwann als Giftpilze gelten.


    In dieser Reihenfolge würde ich an deiner Stelle vorgehen:


    1. Rotfusröhrlinge, Ziegenlippen, Goldröhrlinge, Butterpilze sammeln, bestimmen und sicher voneinander unterscheiden lernen. Da kriegst du auch ein Gefühl für die Dinge, die nicht im Buch stehen, wie sich die Pilze anfühlen, Gesamteindruck etc.


    2. Steinpilz und Gallenröhrling unterscheiden lernen. Ist wieder eine gut Übung, abgesehen von den Merkmalen, auch für den ganzen Habitus eines Pilzes. Ebenso Birkenpilze, Rotkappen.


    3. Pfifferlinge und falsche Pfifferlinge unterscheiden lernen, klaren Begriff von „Leisten“ erarbeiten. Wo sich Gelegenheit bietet, auch mal sehr giftige Rauköpfe mitnehmen und bestimmen, es soll Leute geben, die die mit Pfifferlingen verwechseln.


    4. Näher mit Dickröhrlingen befassen: Flockenhexen, Netzhexen, Schönfüsse, Satane er. unterscheiden lernen, erstmal nix essen.


    5. Amanita: Perlpilze und Streiflinge bestimmen lernen, aber nix essen! Mal am tödlich giftigen grünen Knollenblätterpilz riechen, vom gelben unterscheiden.


    Generell immer auch mal was nur bestimmen unter der Vorraussetzung, es ganz sicher nicht zu essen.


    Dann hast du schonmal Röhrlinge und Pfifferlinge auf dem Speiseplan. Generell würde ich immer danach streben, vor dem ersten Verzehr auch mal ähnlich aussehende Giftpilze in der Hand gehabt zu haben.


    An Parasole, Champions, Rötelritterlinge, Schnecklinge und was es noch alles gibt würde ich viel später rangehen, vielleicht so im dritten Jahr der Pilzsuche …

    Gibt es in Brandenburg aktuell Steinpilze? Ja, aber nur für die ganz Verrückten, die sich nicht deppert vorkommen, sechs Stunden für ein paar wenige Glücksmomente durchs Unterholz zu stolpern. Zu denen gehöre ich, daher das Foto unten. Habe heute etwa ein Kilo prächtige, knackige und madenfreie Steinpilze gefunden, außerdem wenige Frauentäublinge, ein paar sehr schöne Perlpilze, vereinzelt auch Birkenpilze, Goldröhrlinge und andere Röhrlinge. Habitat der Steinpilze und Birkenpilze: Sandboden, junge Birken und junge bis mittelalte Kiefern. AAAber: wirklich sehr, sehr vereinzelt, habe ich so um diese Jahreszeit noch nie erlebt. Alles sieht völlig leer aus, auch keine Giftpilze, und dann alle paar Kilometer doch was.


    An einem sehr geheimen Standort, an dem ich immer, egal bei welchem Klima, Steinpilze finde, standen genau 3, gegenüber etwa 50 in den vergangenen Jahren. Andere Top-Standorte waren völlig leer, habe auch einen anderen Sammler getroffen, der nach stundenlanger Suche mit leerem Korb aufgab.


    Vor drei Tagen fand ich in anderen Habitaten außerdem viele prächtige Hexen, kurznnetzige und flockenstielige, außerdem wenige Champignons, Täublinge und anderes. Aber alles nicht so, dass ich meiner Familie zumuten könnte, mich da zu begleiten.


    Und so bin ich vorgegangen: ich habe mir regelmäßig den Wetterückblick verschiedener Regionen angeschaut, und dann eine Region ausgewählt, an der Mitte August über 50 Liter runterkamen und dann vor einer Woche nochmal über 10 Liter. Das unterscheidet sich wirklich schon in 5-Kilometer-Abständen. Aber wie gesagt, ein Spaß ist es nicht wirklich – wenn man nicht wie ich nach diesen einen Moment süchtig ist, in dem da was aus dem Boden guckt. Essen mag ich sie gar nicht, so schön sind die Dinger. Mit den Kindern gehe ich wahrscheinlich erst so in zwei Wochen.


    Ich glaube nicht, dass Hitze/Klimawandel so ein großes Problem für die Pilze ist. Der Niederschlag verschwindet im Sommer, kommt dafür dann aber um so heftiger im Herbst – Oktober und November dürfte also noch einiges gehen. Also, nicht den Kopf hängen lassen!


    Ich möchte die Frage noch etwas erweitern: meine Sorge ist weniger die zu erwartende Magenverstimmung bei schärflichen Arten als die mutagene, krebserzeugende und blutzersetzende Wirkung der beiden darin erhaltenden Gifte Velleral und Necatoron. Diese Gifte könnten ja in geringen Mengen auch in leicht oder gar nicht schärflichen Arten enthalten sein. Weil mir hierüber nichts bekannt ist, esse ich Täublinge nicht mehr ganz so häufig, obwohl sie mit Abstand meine Lieblingspilze sind. Und meine Tochter bekommt von mir nur Pfifferlinge serviert, die ja erwiesenermaßen gesund sind.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Schupfnudel,


    Danke, die Antwort kam ja prompt! Ja, das ist er. Daher wohl auch die Holzreste unten. Soll recht häufig sein, ich habe ihn jedoch zum ersten Mal gesehen. Naja, verspeisen möchte ich ihn nicht, aber schön anzusehen ist er allemal.


    L.G., Pilzfreund77

    Hallo Pilzfreunde,


    Seit etwa zwei Jahren lese ich regelmäßig im Pilzforum mit, und habe aus Euren Diskussionen so manches gelernt. Danke dafür! Nun bin ich heute in Brandenburg (Kiefern, vereinzelt Eichen, Birken und Buchen, viele Blaubeeren) auf einen Pilz gestoßen, den ich nicht einordnen kann:


    Von oben wie eine Marone, jedoch leuchtend gelbe Lamellen. Noch merkwürdiger ist der Stil: Grundton gelb, aber lila-rötlich beflockt. Der etwas schmierige Hut färbt bei Berührung ab, der Hutrand ist eingerollt und wellig. Insgesamt ein großer, sehr schwerer und fester Pilz. Riecht nach Marone. Lamellen laufen NICHT herab, eher freistehend. Fleisch erinnert an Steinpilz. Hat jemand eine Idee? Hier die Bilder: