Beiträge von Pilzfreund77

    Liebe Pilzfreunde,


    Ganz herzlichen Dank für Eure wertvollen Hinweise! Ich denke, dass ich einerseits einen Fehler gemacht habe, indem ich mir die "Eindeutigkeit" zu äußerlich gedacht habe, also irgendwie als einzelne Merkmale. Wenn ich nämlich eine Raubkatze von einem Huftier unterscheiden will, dann beschreibe ich ja auch das ganze Tier, und dann kommt vieles (vier Beine, zwei Augen usw.) ja auch doppelt vor. Andererseits aber: Auch diese mehr "bildhaften" Gattungsbegriffe im Tierreich sind dennoch so absolut eindeutig bzw. ausschließend, dass ich ein Zebra nie ein Raubtier nennen würde, selbst wenn irgendwelche genetischen Gemeinsamkeiten gefunden werden würden. Bei den Pilzen dagegen scheint mir das oft recht beliebig zu sein … ich werde es daher wohl so versuchen, wie es Vidar empfohlen hat: Mit dem einen Auge die Wissenschaft beobachten, mit dem anderen Auge aber meine eigene Begriffsbildung verfolgen und sehen, wie weit ich beides eben zusammenbringe … oder nicht.


    Viele Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo zusammen,

    In guten, echten wasserdichten Schuhe bleiben die Füße im Bach trocken, werden aber beim Gang über die Wiese nass. Das liegt an der Membran.

    Das verstehe ich nicht. Mein Verständnis ist, dass das Wirkungsprinzip einer Wasserdichtigkeitsmembran darauf beruht, dass sie Poren hat, die so klein sind, dass Wasserdampf durchdringen kann, flüssiges Wasser hingegen nicht.

    Sabine

    Ich weiß nicht, woran das liegt. Habe verschiedene Theorien dazu gelesen. Auf der Webseite eines Händlers las ich, es liege daran, dass die Feuchtigkeit im Gras eingerieben wird. Woanders las ich, man kriege halt nicht mit, dass das Wasser von den Halmen von oben einläuft. Ich hab die Suche irgendwann aufgegeben und akzeptiert, dass auch mit "wasserdichten" Stiefeln (außer Gummistiefeln) die Füße im hohen Gras irgendwann halt doch nass sind … aber so ein, zwei Stunden auf der Wiese machen meine schon mit … hier wurde mal darüber diskutiert:

    https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/rund-um-die-ausrüstung/tipps-tricks-erfahrung/bekleidung-kleidung-schuhe-aa/102895-probleme-mit-verschiedenen-schuhen-und-nasser-wiese

    In dieser Art suche ich für mich nicht die allgemeinen Beschreibungen über das, was "oft" oder "meist" zutrifft, sondern die zwingenden Abgrenzungen

    Nun, wir haben es hier mit der Natur zu tun und nicht mit Menschengemachtem. Zwingende Abgrenzungen findest du in der Mathematik oder der Jurisdiktion, aber nicht in der Pilzkunde. Dazu ist die Pilzwelt noch viel zu unerforscht.

    Wenn alles so klar und einfach wäre, bräuchte man nicht 20 Jahre, um bei Pilzen wirklich durchzublicken.

    FG

    Oehrling

    Lieber Oehrling,


    ja, vielleicht suche ich etwas, was ich so gar nicht finden kann. Ich verstehe schon: Charakterisieren, statt definieren. Andererseits: Wenn der Pilz rosa Lamellen hat, ist es definitiv kein Ackerling. Das wäre also schon zwingend. Schreibst Du selbst. Aber wenn er einen weißlichen Hut hat, ist Champignon zwar wahrscheinlich, aber es ist nicht zwingend kein Ackerling. Das wäre also kein sicheres Abgrenzungsmerkmal ...


    Nun, jedenfalls werde ich meine Frage wohl die nächsten 20 Jahre, wenn ichs denn solange mache auf diesem Planeten, selbst ergründen müssen und abwarten, ob und gegebenenfalls welche eindeutigen Begriffe hier (makroskopisch) möglich sind …


    HG

    Pilzfreund77

    Lieber Oehrling,


    Ganz herzlichen Dank für deine Antwort! Das mag sich jetzt sehr penibel anhören, aber in gewisser weise beschreibt Deine Antwort genau mein Problem: Wenn der Hut des Champgignons "meist" weiß ist, er "oft" nach Anis riecht, usw., dann sind es eben deshalb nicht die definitiven Abgrenzungsmerkmale. Ich verstehe schon, dass es um die Kombination vieler Merkmale geht - aber das absolute Alleinstellungsmerkmal auch in deiner Auflistung sind die rosa Lamellen, oder? In dieser Art suche ich für mich nicht die allgemeinen Beschreibungen über das, was "oft" oder "meist" zutrifft, sondern die zwingenden Abgrenzungen … mir ist auch klar, dass sich diese Fragen überall, und so auch hier, vom Makro- ins Mikroskopische verschoben haben, aber die Einteilungen müssen ja mal makroskopisch begonnen haben …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Pilzfreunde,


    ich habe heute einen kleinen Pilz m.E korrekt als Krönchenträuschling bestimmt. Ich erspare Euch die schlechten Fotos hierzu, mir gehts auch um etwas anderes: Den Pilz zu identifizieren, befriedigt mich nicht. Mir fehlt auch im ansonsten tollen Kosmos-Handbuch von Gminder der Hinweis, was die Unterschiede zwischen den Familien innerhalb einer Ordnung makroskopisch ausmacht, und dann wiederum, was die Gattungsunterschiede exakt definiert. Über die Systematik "finde" ich zwar die Art. Und ich "sehe" mittlerweile meist auch schon im Feld, ob es sich um einen einen Champignon, Ackerling oder Träuschling handelt. Nur: ich kann nicht genau definieren, woran ich das sehe. Was grenzt den Champignon exakt und makroskopisch von den Träuschlingsverwandten ab? Etwa die Lamellenfarbe, oder etwas anderes? Und wenn Lamellenfarbe – stimmt das immer? Und dann weiter: innerhalb der Familie der Träuschlingsverwandten, was grenzt da makroskopisch eindeutig den Träuschling vom Ackerling ab - die schiere Farbenpracht? Usw. ... Über einen Hinweis, wie ich mir in diesen und ähnlichen, eher grundsätzlichen Fragen ohne Mikroskop mehr Klarheit verschaffen kann (Literatur z.B.?) wäre ich sehr dankbar … den so einfach einen Pilz als Art "erkannt" zu haben, macht mir noch nicht so viel Freude.


    Herzlich

    Pilzfreund77

    Liebe(r) Corne,


    das gibt es so nicht. In guten, echten wasserdichten Schuhe bleiben die Füße im Bach trocken, werden aber beim Gang über die Wiese nass. Das liegt an der Membran. Bei billigen Plastikschuhen bleiben sie auch auf der Wiese trocken, stinken dafür aber.


    Ich glaube, Du suchst einfach nur Gummiestiefel. Da gibts mittlerweile ja auch ganz schicke! Und günstig wärs auch …


    Falls es aber doch ein guter wasserdichter Wanderstiefel sein soll: Ich schwöre auf Scarpa, meine Frau auf Salewa. Ist aber beides nicht ganz billig.


    Meine "Pilzschuhe" sind übrigens stets von Timberland. Timberland hat nämlich eine sehr verlässliche Membran (auf den Hinweis "wasserdicht" achten), und haut auch die wasserdichten Modelle häufig im Online-Shop für 50% raus. Ist aber eben auch eine Membran, das heißt, nach einer taufrischen Wiese sind auch hier die Füße etwas angefeuchtet, nicht aber in der Pfütze.

    Ich konnte doch nicht mehr warten … habe lange nicht mehr so viele Fliegenpilze gesehen, ca. 50 Stück auf engstem Raum. Berliner: Habitat gar nicht im Wald, sondern auf "verwaldeten" Freiflächen. Die Rotkappen wachsen auf einer 50 x 50 Meter großen Fläche, weil da Pappeln stehen. Die Fliegenpilze bei 5 oder 6 Birken.


    1. Ein Traum in Orange (nicht drapiert!)



    2. Albino, ganz fest



    3. Fliegenpilze



    4. Fliegenpilz-Habitat


    Na da bin ich gespannt. Ich war gestern zwei Stunden etwa 1 km südwestlich vom Sprengplatz unterwegs. Außer den erwähnten Gammelexemplaren am Wegesrand und reichlich Rüblingen (Nochmal die Frage: Wer verzehrt hier Rüblinge?) wirklich GAR NICHTS. Habe ich so krass noch nie erlebt.

    Habe noch keine Art von Rübling verzehrt, aber falls Du Waldfreundrüblinge meinst oder Ähnliches, würde ich mich über den Fund dennoch freuen, denn der sagt mir: Nur noch ein paar Tage Geduld, dann gehts hier los :)

    In meinem Hauswald schien heute auf den ersten Blick auch alles leer.


    Dein Hauswald ist doch auch der Grunewald, oder?

    Jain, ich bin AUCH im Grunewald unterwegs. Aber ausgerechnet gestern nicht :) ich kann dir soviel verraten: Wenn ich im Grunewald gewesen wäre, dann wären meine Chancen nicht schlechter gewesen. Bodenbeschaffenheit, Bewuchs, Wetter - alles gleich. Es ist überall dasselbe Bild: Normalerweise haben wir in Berlin um diese Zeit Maronen ohne Ende, verschimmelte Rotfüße, überall Milchlinge, gelbe Knollenblätterpilze, usw. Dieses Jahr nichts! Nut eben sehr selten ein erster Steinpilz ...


    Aber das wird. Was im Sommer noch wichtig war, dass es an einer Stelle regnete, an anderen nicht, ist vorbei – das gleicht sich nun im Herbst ziemlich an. Du hast Recht: Nach der langen Trockenheit ist das erstmal nicht viel Regen. Und der muss erstmal einwirken. Aber es regnet ja weiter … und ab Dienstag wirds wärmer … ich gehe morgen schon wieder schauen.

    Wenn du mit Braunkappe den Maronenröhrling meinst - nein, der ist es vermutlich eher nicht. Der Hut scheint schleimig zu sein. Ein erfahrener Sammler hätte da einen Verdacht, und würde sich den deshalb genauer anschauen, also komplett entnehmen, Unterseite, Stielbasis usw. prüfen. Und vielleicht würde sich am Ende herausstellen, dass er essbar ist. Oder giftig :) Es gibt hier viele tausend Pilzarten, wenn man in den Genuss der essbaren kommen möchte, muss man sich da erstmal einarbeiten … so einfach irgendwas essen, was da aus dem Boden kommt, ist lebensgefährlich. Gerade auch dann, wenn einer im Internet Dir sagen sollte, dass dus essen kannst. Kennst Du mich denn, weißt du, wieviel meine Meinung wert ist? Mein Rat: Nimm den interessanten Fund als Anlass, dir die Welt der Pilze zu erschließen …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Nicht verzagen, da bereitet sich einiges vor, was spätestens mit den warmen Tagen nächste Woche hochkommt. In meinem Hauswald schien heute auf den ersten Blick auch alles leer. Bin dann aber auf ein paar wenige, prächtige Steini-Vorboten gestoßen. Habe sie ein paar Kindern geschenkt, die mir mit leeren Körben entgegenkamen. Mein Tip für die nächsten Tage: Normalerweise gehen bei mir Eichen und Buchen gut, da war heute nix, sondern alles an Kiefer …


    Danke Euch beiden! Ich denke, wenn dann eher gelblättriger, da reiner Kiefernbestand.

    Falls Ihr recht habt (das nehme ich an), dann hat mich wohl der Wind gefoppt, indem er den Sand so stark dran geblasen hat, dass eine scheinbar kugelige Struktur der Huthaut entstand, die trotz pinseln nicht wegging …

    Ich bin immer wieder mitten zwischen Wildschweinen gestanden, und mir ist nie was passiert. Bin auch mal auf einen vermeintlichen Baumstamm zu, der dann aufstand und mich angrunzte … allerdings hatte ich Jahre lang keine Ahnung, dass die Viecher gefährlich sind. Erst als ich las, dass sie gefährlicher als Wölfe sein sollen, klatsche ich ab und an, vor allem, wenn ich sie rieche, und vermeide so Begegnungen.

    Gefährlicher als Wölfe deshalb, weil Wölfe "kalkulieren" – macht die Beute zu viel Stress oder nicht – und sich daher durch Drohgebärden, mit Steinwürfen etc. verjagen lassen, während Wildschweine erst so richtig austicken, wenn sie sich bedroht fühlen …

    Danke Stefan. Tja, bei Gerüchen tu ich mich schwer. Ich würde sagen, der riecht nach nix, vielleicht ein Hauch von Rettich. Sporenpulver ist braun.

    Ach so, und was man auf dem Foto schlecht sieht: Die Lamellen sind leuchtend gelb. Und auch frische junge Fruchtkörper "zerbröseln" irgendwie be Druck.

    Edit: Und der Stiel ist geschuppt, das krieg ich aber nicht aufs Bild …

    Hallo Pilzgemeinde,


    Habe mir vorgenommen, nun bei jeder Tour wieder Bestimmlinge mitzunehmen und so meinen Horizont zu erweitern. Ich nutze das neue Handbuch Pilze von Gminder und Karasch. Makroskopisch und ein paar Reagenzien, aber erstmal noch keine Mikroskopie.


    Heute gabs nichts Unbekanntes, außer dem Winzling hier (Hut kaum 1 CM). Leider krieg ichs mit dem Handy nicht schärfer. Mag vielleicht trotzdem jemand einen Tip geben, ob ich mit Falmmulaster Limulatus richtig liege?


    Die Pilzchen kamen direkt aus dem Sandboden bei einer Kiefer. Mich stört, dass ich kein Holz im Boden entdecken konnte … und dass ich, falls ich richtig liege, nun zwar einen Namen habe, aber nicht wirklich eine "Erkenntnis", was diese Gruppe ausmacht (körniger Hut, okay, aber das haben doch andere in anderen Gattungen auch?)


    Habe jetzt die Methode von Shroom getestet, also junge, saftige Schwefelporlinge gedörrt und dann kurz wieder eingeweicht (bei mir in Brühe und Sojasoße). Dann trocken getupft und scharf angebraten. Shroom hat recht: das kommt so wirklich verdammt nahe ran an echtes Hühnchenfleisch! Und auch der unangenehme Nebengeschmack, der mich sonst störte, ist weg. Allerdings: Gerade weils fast wie Hühnchen ist, und ich ja eigentlich Pilze will, werde ichs wohl nicht so häufig essen … Grüße, und Danke Shroom für den Tip!

    Pilzfreund77

    Hallo liebe Pilzler,


    Pilzfreund77: Was sind das für Pilze auf dem 2. Bild? Eventuell Butterpilze?


    Viele Grüße, Holger

    Lieber Holger, Glückwunsch zu den tollen Funden.

    Das auf dem 2. Bild sind Goldröhrlinge. Außerdem gabs gestern sehr vereinzelt kahle Kremplinge, Mehlräslinge, Butterpilze, Waldfreundrüblinge. Und viele Parasole. Heute in einem anderen Wald konnte ich immerhin 4 prächtige Steinpilze mit reinweißen Röhren finden, außerdem aber stundenlang fast nichts, außer Parasolen und Butterpilzen. Denke, ist alles der Anfang, und es wird ganz ordentlich die nächsten Tage und Wochen …

    Das ist beim deutlich teurerer Rommelsbacher genauso, und ich vermute, bei allen Geräten mit dieser Kastenbauweise. Das Gitter vor dem Ventilator ist bestimmt Pflicht. Mich störts aber nicht …

    Unabhängig von der Pilzgattung oder Art dürfte ja häufig soviel Feuchtigkeit enthalten sein, dass das sofortige anbraten nicht klappt. In diesem Fall dauert es sowieso mindestens 15 Minuten. Sagen wir nämlich z.B., Du hast schon Fett und vielleicht auch Zwiebeln in der Pfanne, und gibts dann die Pilze rein, dann ziehen die ja Wasser, das heißt: sie kochen, und braten nicht. In diesem Fall wartest Du, unter gelegentlichem Rühren, bis das Wasser komplett verdampft ist. Du kannst sogar extra noch ein bisschen Wasser dazugeben, das schadet nichts. Wenn alles Wasser weg ist und die Pilze anzukleben drohen, gibst dann wieder Fett dazu, und beginnst mit dem Anbraten. Die ganze Prozedur hat auch den Vorteil, dass Zutaten wie Salz, Gewürze etc. gut einziehen.


    AAAber: Gerade Rotkappen gehören zu den Pilzen, zumindest wenn man ganz feste hat, die oft auch kein Wasser ziehen und sich daher sofort scharf anbraten lassen: einfach in dünnen Scheiben in Butter, sehr heiß und kurz, bis sie kross sind, salzen, fertig – so esse ich sie am liebsten. Und Du hast recht: dann sind sie niemals 15 Minuten in der Pfanne. Womit ich wieder den alten Streit anfache, ob "durchgaren" wirklich etwas mit Zeitangaben zu tun hat oder eher nicht :-). Entscheidend ist jedenfalls, dass hitzeinstabile Gifte sicher zerstört sind – wer das nur anhand von Minutenangaben einschätzen kann, sollte sich daran halten. Dann also vielleicht eher die oben beschriebene erste Variante …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Danke Mademescully für Deinen Bericht! Bei mir gehts auf den Wiesen ebenfalls los, bald sicher auch im Wald.


    Da es auf besagten Wiesen in 8 Wochen nur 17 Liter geregnet hat, und dann gestern 10, kann ich noch nicht ganz glauben, dass die schon vom gestrigen Regen so groß geworden sind … aber vor drei Tagen war tatsächlich noch nichts zu sehen.


    1. Fußbälle



    2. Parasol, davon auch viele große aufgeschirmte - verrückt. Nach 24 Stunden?


    Du bist ja sicher drin im Thema, und der rosa Hauch etc. weisen schon in die von Dir angegebene Richtung - trotzdem finde ich eine durchweg durch deinen Daumen verdeckte Stielbasis gerade bei solchen Pilzen suboptimal, um andere einzuladen, online was dazu zu sagen …

    Beste Grüße

    Pilzfreund77