Beiträge von Pilzfreund77

    Ich kenne hier im Forum allerdings niemanden, der sich mit Pilzen gut auskennt, egal ob nun PSV oder nicht, und bei einer Bestimmungsanfrage zu einem Speisepilz sagt "das IST".

    Ich lese das hier regelmäßig, gerade diese Woche wieder, das ist es ja – ob sich derjenige dann jeweils "gut auskennt", sei einmal dahingestellt. Gleichwohl verstehe ich auch den Einwand Oskars, dass er von Aussagen wie "vergleiche mal mit" weniger profitieren würde …

    Hallo Pilzfreund (und alle anderen die sich für diese Frage interessieren),


    mit einer sogenannten "Verzehrfreigabe" bekundet der Pilzsachverständige gegenüber einem Anfrager, dass er sich bei der angefragten Art so sicher ist, dass er die rechtliche Verantwortung dafür übernimmt, dass der Pilz ohne Probleme gegessen werden kann ...[...]

    Lieber Oehrling,


    Danke für deine ausführliche und genaue Beschreibung der schwierigen Gratwanderung, die Du und andere PSV hier im Forum meistern. Ich lese jedenfalls feines Abwägen, viel Verantwortungsbewusstsein und Gespür für den konkreten Einzelfall (der auch psychologische Komponenten enthält) aus Deinen Ausführungen. Eben dieses Konkrete, finde ich, schafft größtmögliche Sicherheit. Und von Deinem und dem Wissen anderer hier im Forum konnte ich bereits viel profitieren.


    Andererseits bedeutet das für mich zugleich aber eben auch, dass man der Problematik durch allgemeine Regeln offenbar doch nicht beikommt – weil nunmal jeder Fall (und jeder Pilz) anders ist. Der Widerspruch zwischen vermeintlich eindeutiger Online-Bestimmung (die ich hier sehr oft lese, wenn vielleicht auch nicht von PSVs) und der gebotenen Zurückhaltung bezüglich einer Freigabe ist nicht ganz aufzulösen – und man wird die eigene Regel also in der Praxis eben doch bei der einen Art genauer, bei der anderen weniger genau nehmen … sodass man hier wohl auch in Zukunft unter einem vermeintlichen Maipilz vier Hinweise auf die Nichterteilung einer Verzehrfreigabe findet, und in einem anderen Thread nur liest: "Glückwunsch zum ersten Steinpilz".


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo Pilzfreund,

    du hast in deinem Beitrag gesagt, welcher Pilz es ist, das Zusatzwort "wahrscheinlich" wird erfahrungsgemäß von Anfragern immer mal gern ignoriert. Ohne die Warnhinweise trügest du jetzt möglicherweise die Verantwortung für alles, was weiters passiert. Auf diese Weise behält Euti die Verantwortung bei sich.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oehrling, das sehe ich im Prinzip genauso (siehe Post oben, Du warst schneller als ich). Natürlich kann und sollte man bei heiklen Pilzen nochmal extra warnen. Aber der Knackpunkt ist trotzdem erstmal die Bestimmung bzw. die Formulierung der Aussage über die Art. Wenn das "wahrscheinlich" in meinem Satz ignoriert wird, dann ist auch meine Antwort so noch nicht korrekt. Aber dieses Problem ist genau der Punkt, auf den ich hinauswollte … entweder, man bestimmt, oder eben nicht, und wenn man bestimmt, dann wird das als Verzehrfreigabe gelesen – ich fänds daher richtiger, man bestimmt gar nicht abschließend, sondern sagt: In diese Richtung kannst du suchen …

    Und im Übrigen möchte ich bei dieser Gelegenheit mal darauf hinweisen, dass das Thema "Verzehrfreigabe" in diesem Forum m.E. viel zu unscharf gehandhabt wird. Was genau soll das nämlich sein? Wenn ein PSV auf eine Bestimmungsanfrage antwortet "Das da IST ein Pfifferling", dann kann man davon ausgehen, dass der Fragende den aufisst (nicht den PSV, sondern den Pfifferling). Ein nachgeschobenes "Keine Verzehrfreigabe" ändert daran nichts, sondern sagt erstmal nur aus: Falls Du verreckst, bin ichs nicht gewesen. Dagegen ist ja nichts zu sagen, es ist ja verständlich, dass man Online nicht irgendeine Verantwortung übernehmen will. Nur – den Fragesteller schützt das erstmal nicht. Falls man auch den Fragesteller schützen wollte, müsste man an anderer Stelle ansetzen, nämlich bei der Formulierung der Pilzbestimmung: Man dürfte nicht sagen "das IST ein Pfifferling", sondern nur: Auf dem Foto siehts aus wie einer, was es tatsächlich IST, wird Online nicht gesagt, das musst du selbst rausfinden. Wie gesagt eben nur, FALLS man auch den Fragesteller schützen wollte …


    Herzlichst, Pilzfreund77

    Dennoch war das eine Bestimmungsanfrage, die hier im Forum meines Wissens erlaubt ist (gibt jedenfalls einen Thread dafür). Deshalb: Es sind den Fotos nach zu urteilen wahrscheinlich Maipilze, danke für den vielsagenden Längsschnitt.


    Ich wurde übrigens an anderer Stelle über das Prinzip der Nicht-Online-Freigabe ausführlich belehrt, bloß weil ich darauf hinwies, dass es beim Maipilz besonders heikel ist. Nun, dieser Post zeigt, was ich damit meinte :) – ein aufgeschnittener Steinpilz in der Küche hätte mit Sicherheit nicht gleich drei warnende Antworten nach sich gezogen, sondern man wäre, trotz Schneidebrett, wohl eher bei der Sachfrage geblieben: Um welchen Pilz handelt es sich, den Bildern nach zu urteilen?

    Hallo zusammen,


    diese hier beobachte ich schon seit einer ganzen Weile (sie kommen und gehen). Ich vermute, dass es Austernseitlinge sind. Allerdings kommen sie mir ziemlich "hart" vor und der hochgewellte Rand passt auch nicht so ganz. Oder liegt das daran, dass diese Exemplare hier schon deutlich "drüber" sind (was man auch an der Verfärbung der Lamellen sieht)?

    Auf den Bildern fehlen wichtige Merkmale, um sie bestimmen zu können (z.B. Übergang Lamellen / Stiel). Falls es Austernseitlinge sind, was schon sein könnte, wären hochgewellter Rand, verfärbte Lammelen und Härte angesichts Alter und Hitze durchaus passend … kommen sicher wieder.

    Frage in die Runde... hier gab es nach langer Hitze in den letzten beiden Tag gut 50 Liter Regen pro Quadratmeter... ab wann nach dem Regen lohnt es sich nach eurer Erfahrung los zu gehen?


    Danke für die Rückmeldungen...

    Das hängt von den Wochen davor ab. Wenn es beispielsweise 7 - 14 Tage vorher auch schonmal ordentlich geregnet hat, dann können die zwei Tage Regen schon ausreichen. War es dagegen drei Wochen richtig trocken, dauert es nach dem Regen eher nochmal ein paar Tage mehr … Und es hängt von den Arten ab: Sommersteinpilze und Speisetäublinge z.B. kommen sehr schnell und sind genauso schnell wieder weg, Pfifferlinge dagegen benötigen viele Tage bis Wochen konstante Bedingungen bzw. machen zwischendrin dann halt eine Wachstumspause … Ich schaue mir deshalb immer den Wetterrückblick an. Aber wie andere schon schrieben: Es gibt dann doch immer wieder Überraschung, entweder, weil eigentlich nichts wachsen dürfte, oder, weil längst alles da sein müsste ...

    Zumindest wären dann Ziegelroter Risspilz und Riesen-Rötling raus, die immer als Verwechslungspartner gefürchtet werden … Und die Bilder sehen schon extrem nach Maipilz aus. Auch der Längsschnitt ist vielsagend. Gerade beim Maipilz wird Dir aber niemand eine Freigabe online geben – wenn man das Ding nicht selbst in der Hand hat, kann man es dann eben doch nicht zu 100% sagen.

    Heute, ca. dreistündige Wanderung, keine Pilze – außer meinem ersten Perlpilz für 2024 und zwei vertrocknete Birkenpilze. Alle drei waren m.E. schon älter als die aktuelle Wärme-Phase. Meine Einschätzung: Im März war erstmal alles einen Monat früher, davon findet man noch Reste, aber jetzt läufts relativ "normal" weiter, d.h, wenns regnet kommen frühestens in ca. 2 Wochen die ersten Pfifferlinge, Täublinge und Sommersteinpilze; wobei ich bei meiner immer sehr frühen Stelle für Speisetäublinge schon nächstes Wochenende mal mein Glück versuchen werde, ebenso bei Champignons (wenns regnet).


    Guten Morgen


    Ich bin gestern entlang der Briese spazieren gewesen [...] Pilztechnisch gab es gestern außer ein paar Grünblättrigen Schwefelköpfen aber nichts zu sehen.

    Danke für den Bericht, Elbeangler … ich finde, auch eine Negativ-Meldung ist eine Meldung wert. Dann können andere auf dem Sofa rumliegen und Pilzbücher wälzen :-). Ich denke, alles wird davon abhängen, ob mein Iphone sein Versprechen einhält, wonach jetzt bald was runterkommen soll …

    Weshalb sollte die Pilzzucht vom Gesetzgeber anders betrachtet werden als das Anziehen von Gemüse? Nach meinem bescheidenen Rechtsverständnis ist das sicher kein Gewerbe, auch nicht der Verkauf auf Wochenmärkten (es sei denn, Du verkaufst in größerem Umfang weiterverarbeitete Produkte mit). Aber ganz ehrlich: Bis Du Dich fragen musst, ob Du Deine Einkünfte gemäß Gewerbe oder gemäß Landwirtschaft zu versteuern hast, dürfte es bei diesem Geschäftsmodell ohnehin ein langer Weg sein – warte doch erstmal ab, ob Du überhaupt jemals die Freigrenze überschreitest. Ich glaube, das rechnet sich erst, wenn mans genauso macht wie die, die Edeka und Co. beliefern … also riesige Hallen bzw. ehemalige Bunker mieten, steril halten usw. – unter dieser Größenordnung stellt sich Frage nach der Versteuerung vermutlich lange Zeit erstmal gar nicht :)

    Liebe Beski,


    Der 21. April ist natürlich exakt das richtige Datum für Morchelfunde in und um Berlin rum! Eigentlich. Dieses Jahr suche ich zu diesem Zeitpunkt aber vielleicht lieber nach Sommersteinpilzen … :) es wurden angeblich sogar schon Goldröhrlinge und Klapperschwämme gefunden. Ich glaube aber trotzdem auch, dass die Morcheln nochmal schieben. An meinen Spitzmorchelstellen war noch gar nichts, und ich glaube noch nicht so ganz, dass die ausfallen …


    Herzlich, Pilzfreund77

    Glückwunsch, Elbeangler 67! Die sind ja alle drei wunderschön. Ich hatte heute nach der Arbeit auch eine Begegnung mit ca. 60 sehr hübschen, darunter z.B. diese:



    Und endlich meine erste Käppchenmorchel (habe sie nicht angerührt):


    Etwa 30 Speisemorcheln habe ich mitgenommen, die andere Hälfte stehengelassen. Tip an alle Sucher: die Hitze heute und morgen treibt die Speisemorcheln offenbar extrem schnell raus, macht sie aber genauso schnell wieder kaputt … wer heute nicht nach seinen Stellen sehen konnte, sollte es vielleicht morgen tun …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo liebe Leute,

    leider immer noch kein Glück mit den Morcheln, dafür gab es heute Maipilze. (Diesmal im Landkreis Oder-Spree unterwegs)

    Glückwunsch zum Fund! Die hatte ich dieses Jahr leider noch nicht in ausreichender Zahl. Wegen der Morcheln nicht verzagen, die erwarten Dich bestimmt zum nächsten oder übernächsten Wochenende hin …

    Zumindest das was ich sehe sind Speisemorcheln, vermutlich die grauen. Ob sie frisch sind, kann man anhand von Fotos kaum entscheiden. Sie sehen jedenfalls frisch aus. Die auf den Fotos sichtbaren braunorangenen Verfärbungen können sowohl ein für die graue Speisemorchel typisches Merkmal, als auch Trockenschäden sein. Man müsste die Dinger eben selbst in der Hand haben … ganz grob kann man aber sagen: Frische Morcheln brechen/ bröseln an den Waben schnell, nur der Stiel kann etwas elastischer sein. Hat die Morchel eher biegsame Stellen, dünnere / eingedrückte Waben, bräunliche, trockene, weiche oder schmierige Stellen, dann weg damit. Der Stiel einer frischen Speisemorchel ist weiß bis cremefarben.


    Morcheln sind roh giftig und sollten wie alle Pilze mindestens 15 Minuten kochen, gerne auch länger – was gar nicht schlimm ist, weil bei Morcheln das Aroma mit der Garzeit immer besser wird. Weder ich, noch meine Familie oder Freunde hatten jemals ein Morchella-Syndrom. Da man für eine intensiv-aromatische Morchel-Sauce aber ohnehin nur eine Handvoll Morcheln braucht, haben wir nie zuviel gegessen. Dein Korbinhalt würde bei uns vermutlich für bis zu 4 Mahlzeiten für jeweils 4 Personen, also für bis zu 16 Portionen reichen. Und beim ersten Versuch ist es ohnehin ratsam, die Morchel (und auch andere Pilze) sparsam zu verwenden, da man individuelle Unverträglichkeiten (noch) nicht kennt. Was nicht gleich zubereiteten werden kann, lässt sich wunderbar trocknen, und verliert bei späterem Einweichen weder Konsistenz noch Aroma …

    Die Kiefern-Spitzmorcheln, von denen Ingo (und bei Facebook auch andere) berichteten, konnte ich noch nicht finden, dafür aber wieder meine Kiefern-Speisemorcheln. Habe heute die Stelle vom letzten Jahr, wo die Speisemorcheln auf einer Wiese ohne Bäume wachsen, und die nächsten Bäume alle Kiefern sind, wieder besucht – und siehe da:



    Gestern außerdem wieder ein paar wenige Maipilze

    Lieber Ingo,


    Das mag vielleicht etwas esoterisch klingen, aber ich denke: Die Jahreszeit ist mehr als die Kombination von Wärme, Regen etc. Dieser Frühling fängt in mancher Beziehung früher an, aber nicht in jeder. Und wir wissen kaum etwas davon, was außer Wärme, Feuchtigkeit usw. noch so alles relevant ist für das Erscheinen der Arten. Die Speisemorcheln sind bei mir 3 Wochen früher, Maipilze sogar noch früher, aber Spitzmorcheln und Käppchen-Morcheln noch gar nicht da. Außerdem glaube ich beobachtet zu haben, dass die Spitzmorcheln (ähnliches vermute ich auch bei Steinpilzen), sich über eine Trockenphase nach dem Regen freuen. Speisemorcheln kommen mit Regen besser klar. Spitzmorcheln benötigen zwar natürlich auch erstmal die Feuchtigkeit, dann aber gerne eine etwas längere Pause – dann trauen sie sich raus. Eine Statistik kann man mit meinen vielleicht zufälligen Beobachtungen aber natürlich nicht begründen, und vielleicht liege ich auch völlig falsch …

    Herzliche Grüße, Pilzfreund77

    Ach so, ich vergaß die Angabe zum Habitat.

    Habitat: Stein. Die Gemeine Steinmorchel wächst, wie der Name schon sagt, bevorzugt bei, bzw. direkt an oder gar auf Stein …

    Also einfach in Berlin nach Stein Ausschau halten, dann werdet Ihr sicher auch fündig …

    Herzlichst, Pilzfreund77

    Die Morcheln verfolgen mich. Heute z.B. in einer Seitenstraße, keine hundert Meter von meiner Wohnung, lauerte mir dieser Kerl hier auf. Ich finde, das grenzt schon an Belästigung …


    Gemeine Steinmorchel


    Gemeine Steinmorchel im Portrait


    Später dann noch eine Fata Morgana …


    Ich mache mir Sorgen …habe ich vielleicht das Morchella-Syndrom?


    Grüße, Pilzfreund77

    Hallo Ingo,


    Danke für Deine Antwort und Erklärung, das macht es mir verständlicher. Ich finde Spitzmorcheln auch nicht unbedingt auf ausgesprochen basischen Böden, die es hier gar nicht gibt, aber eben schon da, wo der ansonsten saure Boden in weniger sauren Boden übergeht, also "basischer" wird. Könnte es nicht sein, dass bei Dir der ehemalige Bergbau eben solche Übergänge von sauer zu immerhin weniger sauer geschaffen hat? Dann wäre nämlich die Regel mit dem Kalk durch Deine Beobachtung doch nicht ganz hinfällig …


    GR Pilzfreund77

    Lieber Ingo,


    Nachdem ich mich über Bohemica als Erstfund freuen konnte, wäre genau das mein nächstes Ziel: Die von Dir vielgerühmte (aber kulinarisch verschmähte) Kiefern-Morchel bzw. kalkfreie Morchel bzw. Purpurascens. Ist mir noch nie gelungen, bei mir ist bislang immer die Nähe zum Kalk nachweisbar, und Kiefer ist nie der Baumpartner. Aber Du verrätst ja leider nicht viel über das Habitat deiner Funde, außer dass es nicht der "normale" Kiefernwald sein soll :)


    GR Pilzfreund77

    Glückwunsch Pilzfreund


    echt krass das alles an Pflanzen und Pilzen so früh kommt

    die regenschauer heute waren natürlich auch gut zumiendest für die Berliner Sandwüste

    und endlich mal richtig Frühling-die letzten Jahre war ja März/April genauso kalt oder warm wie Januar oder Februar

    Ja, wie andernorts in Deutschland gibts die ersten Funde offenbar auch hier drei Wochen früher als sonst (ich fand gestern sogar schon Maipilze). Ich würde aber nicht sagen, dass die Natur insgesamt drei Wochen früher ist, sondern bei mir sind es eher frühe "Vorboten" an bestimmten Plätzen und auch innerhalb einer Region sehr unterschiedlich. Es wird aber sicher ein besonderes Pilzjahr, vor allem, wenn jetzt auch noch der April schön verregnet ist …