Nein, Ingo ist vom Morchelfieber geheilt und hat das Stadium erreicht, wo Mensch sich vom bloßen Staunen über die Schönheit der Natur ernähren kann …
Beiträge von Pilzfreund77
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Lieber Ingo, danke für die nette Warnung . Ich bin mir der Suchtgefahr beim Pilzesammeln (und speziell der Morchelsuche) sehr bewusst, ihr aber leider längst verfallen Bevor ich alle Funde katalogisiere, werde ich einen Therapeuten aufsuchen, versprochen : -)
Auch der Morchelfund an der Kleingartenkolonie bestätigt übrigens meine Kalk-Theorie: Viele Kleingärtner sind ja bemüht, den PH-Wert des extrem sauren Berliner (oder Brandenburger) Bodens zu erhöhen. Das dringt natürlich ins Umfeld der Kolonie, und auch dahin, wo sie ihre Gartenabfälle (illegal) entsorgen. Die Morcheln brauchen nach meiner Wahrnehmung nun nicht direkt einen basischen Boden, aber einen Übergang von sauer zu, sagen wir, weniger sauer. Ich zumindest scheine die Morcheln in Berlin und Brandenburg genau dort zu finden, wo ein wenig Kalk in das ansonsten saure Umfeld eindringt, also dort, wo der PH-Wert wenigstens etwas ansteigt … das kann natürlich auch mal ganz natürlich durch ein Flussbett etc. entstehen, aber eben auch durch Wege, Kleingärtner, altes Mauerwerk etc.
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Liebe(r) Szivas,
Herzlichen Dank für Dein Angebot. Bei mir ist es tatsächlich umgekehrt: Pilze suche ich am liebsten alleine. Das Pilzesuchen ist für mich der Ausgleich zum sozialen Stress des Alltags – hier bin ich endlich allein mit der Natur und komme wieder zu mir. Allenfalls meine Tochter darf mit, aber schon mit meiner Frau wirds schwierig für mich, weil ich dann ja nicht einfach die Richtung einschlagen kann, die mir gerade zufällig in den Sinn kommt
Herzliche Grüße, Pilzfreund77
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Ich kenne die auch kleiner. Könnte sich die Größe vielleicht durch das Rindenmulch erklären, also ein ähnlicher Effekt wie bei Morcheln?
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Heute bin ich endgültig im Morchel-Paradies gelandet – und muss meine Theorie modifizieren: Das wichtigste ist Glück, Glück und nochmal Glück. Seit fünf Jahren prüfe ich regelmäßig eine bestimmte Stelle, von der ich sicher bin, dass da einfach irgendwann Morcheln wachsen müssen. Nichts. Und heute dann das:
Habitat: Ein recht schmaler Grünstreifen zwischen einer mehrspuriger Straße und einer Gartenkolonie, irgendwo mitten in Berlin (den genauen Standort verrate ich natürlich nicht). Die Laubenbesitzer entsorgen dort ihre Grünabfälle. Bewuchs: Chaos aus Ahorn, Weide, Kirsche, Eiche etc. sowie alles mögliche, das aus den Abfällen der Kleingärtner sprießt, und das ich nicht immer identifizieren kann. Nicht gerade schöne "Natur". Es ist etwas abschüssig, immer relativ feucht. Die Ausbeute nach einer halben Stunde:
Ja, ich weiß, in der Stadt und zudem unweit einer Hauptstraße – das muss jeder selber wissen. Mich juckts nicht. Am Ende des Grünstreifens war eine Baustelle, der Grünstreifen abgeholzt – und kurz vor den tiefe Spuren der Bagger fand ich einige extrem große Spitzmorcheln (die manche meines Wissens für eine eigene Art halten):
Der Brotkrumen erklärt sich übrigens daraus, dass meine Tochter stets bemüht ist, alles mögliche Getier anzulocken. Und das wäre mein letzter Tip: Sofern ihr Kinder habt, und die Spaß dran haben, nehmt sie mit auf Morchelsuche, denn die sehen oftmals mehr (und anders) als wir …
Für mich ist das ein unglaubliches Pilzjahr, und ich wage zu behaupten, dass nach dem feuchten Frühling z.B. auch die Pfifferlinge im Grunewald und in Brandenburg ziemlich früh regelrecht explodieren werden … jedenfalls wird es sicher auch für alle, die kein Morchel-Glück hatten, ein klasse Pilzjahr werden!
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Jetzt hats heute auch noch mit den Käppchenmorcheln geklappt! Ich bin leider nicht so der Fotograf, Foto ist vielleicht nicht so appetitlich, aber sie dürften erkennbar sein. Habitat: Flussufer, aber nicht am Wasser, sondern direkt am geschotterten Wegesrand (wegen Kalk, Berlin ist sonst zu sauer!), ansonsten Birken, junge Buchen und Wildkirschen.
>Beski31: Ich verstehe Deine Frage nicht, ich und andere haben ja hier mehrfach über Morchelfunde berichtet. Spitzmorcheln, Speisemorcheln, Käppchenmorcheln, Verpeln – Und ich habe mich bemüht (insbesondere in meinem ersten Bericht oben) möglichst genau zu verraten, wie ichs angestellt habe … Falls Du aber meinst, ob man ausgerechnet an kranken Eschen Morcheln finden kann: Nein, gerade da weniger, denke ich. Ich würde mich als Berliner oder Brandenburger aber sowieso weniger auf die Baumart versteifen, sondern zuerst fragen: wo finde ich Kalk?
Ist zumindest meine Erfahrung … Kies auf Wegen, Weinbergschnecken im Unterholz, Steine, Bauschutt … und dann erst der Baum: Kiefer, Pappel, Weide, Erle, Wildkirsche, Esche – geht nach meiner Erfahrung alles. In Süddeutschland mag das ganz anders sein. Und jetzt dürften auch die Apfelbaum-Morcheln kommen, da finde ich sie am leichtesten, weil gut zu sehen …
Aber das Wichtigste ist ja: es dauert meistens Jahre, bis man sie das erste mal findet. Das ging mir mit anderen Pilzen aber auch so. Alle Beschreibungen bringen letztendlich nichts, man muss erst ein Gespür fürs Habitat und einen Blick für den Pilz entwickeln …
Herzliche Grüße, Pilzfreund77
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Liebe Pilzfreunde,
Da ich mich Dank Eurer Hinweise hier im Forum oftmals selbst zur rechten Zeit auf den Weg machen konnte, möchte ich Euch fairerweise mitteilen, dass es aktuell in Berlin und Brandenburg reichlich Pilze zu finden gibt. Bereits vergangenen Sonntag fand ich mitten in Berlin an einem See zwischen frischem Hundekot viele Speisemorcheln. Das machte selbstverständlich Appetit, und so hielt ich Ausschau nach einer für Hunde und auch menschliche Pinkler unerreichbaren Stelle. Tatsächlich erspähte ich 10 knackige Speisemorcheln hinter einem Zaun, den ich zur Verwunderung der Passanten in einem Affentempo überwand. Habitat: Wassernähe, Erle, Weißdorn, Kalk durch Schotter.
Montag fiel mir dann in einem großen Park im Zentrum der Stadt eine Reihe Pappeln auf. Der Rasen war frisch gemäht, dennoch drückten sich etliche Speisemorcheln, sowohl gelbe als auch graue, ans Tageslicht. Der Weg war wieder geschottert, und die Morcheln standen wie mit dem Maßband abgemessen ca. 2 Meter von den Bäumen entfernt. Später gelbe Morcheln mitten auf einem Grünstreifen einer mehrspurigen Hauptstraße.
Dann heute in Brandenburg, nördlich von Berlin: Auf einer feuchten, fast matschigen Wiese unter Weißdorn unendlich viele runzlige Fingerhutverpeln. Beobachte sie dort bereits seit Jahren, dieses mal waren es aber so viele, dass ich mir erstmals eine Handvoll für Speisezwecke mitnahm. Gespannt eilte ich zu meiner (einzigen) Käppchenmorchel-Stelle – nichts. Den Rückweg kürzte ich über eine Wiese ab – und stand plötzlich in einem regelrechten Feld von frischen Speisemorcheln. Ich hatte dort noch nie welche gefunden, ehrlich gesagt auch nie gesucht. Denn: Kein Baum weit und breit, wirklich, auch nach hundert Metern nicht. Ich dachte immer, Speisemorcheln sind zwar saprobiont, aber mit bestimmten Baumpartnern. Und: bei den nächstgelegenen Bäumen (Kiefern und Birken) finde ich sonst immer, so auch heute, Lorcheln in allen Variationen, insbesondere Riesenlorcheln und Frühjahrslorcheln. Heute aber seltsamerweise außerdem auch die hochgerippte Becherlorchel (mag Kalk). Auf der Wiese bei den Speisemorcheln fielen mir hierzu drei Dinge auf: 1. An der Stelle war die Wiese leicht gesenkt. 2. Der Bewuchs karg aber frisch. 3. Und vor allem: ein verfallenes Haus, überall lagen die Steine rum (daher also der Kalk, der Regen wird ihn auch im Umkreis verteilt haben).
Die Krönung kam aber noch: in der von Kiefern und Birken dominierten Gegend kenne ich eine einzige Weide. Sie steht wirklich ganz alleine zwischen Kiefern und ist uralt. Und an deren Fuß, was reckte ich mir da entgegen? Die herrlichsten Zipfelmützen! Also, raus in die Sonne und rein in den Hundekot – nein, aber im Ernst: gerade Parks, Wiesen, karge Böden sind im Augenblick sicher vielversprechend … Hier noch ein Morchelsuchbild von heute (ja, ist gestellt, so nah standen die Arten nun auch wieder nicht
Ach so, und für die Neulinge: bitte sowas wie die rostbraunen Dinger da nicht essen, das sind tödlich giftige Lorcheln, obwohl ich hier über Morcheln schreibe … die Morchel hat sich versteckt.
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Herzlichen Dank an Euch! Dem Kind geht es gut. Mich bringt das aber zu einer grundsätzlichen Frage: rate ich in so einem Fall zum Besuch eines PSV, oder gleich Giftnotruf / Krankenhaus? Falls wirklich was ist, geht doch Zeit verloren, wenn die erst einen PSV aufsuchen?
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Sehr wahrscheinlich ja, aber so aus der Ferne fotografiert … Verwechslungspartner wären u.a. rillstieliger, gelbstieliger, ohrförmiger oder Lungenseitling. Am besten insbesondere den Stielbereich, den ich auf dem Foto nur verschwommen sehe, vergleichen. So aus der Ferne fotografiert würde ich jedenfalls erstmal schon an Austern denken …
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Hallimasch kann auch nach hinten losgehen, wortwörtlich. Sofern es einer ist natürlich. Ist nicht unbedingt der Pilz, mit dem man anfangen sollte …
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Ich finde den Hinweis auf die Gesetzeslage ja richtig, würde es aber bei einem Hinweis belassen. Wir sind doch nicht die Gesetzeshüter. Das muss jeder mit sich und gegebenenfalls der Polizei ausmachen. Interessanter finde ich die Sachfrage: Tonnenweise Pilze ernten schade dem Wald nicht, meint Sladko. Das lese ich oft: die Fruchtkörper seien für das Pilzwachstum irrelevant. Aber liebe Leute, wozu bildet denn ein Organismus Fruchtkörper und Sporen aus, wenn nicht zur Verbreitung? Da muss man doch nur 1 und 1 zusammenzählen und kommt darauf, dass Sladko irgendwann an seinen Plätzen immer weniger finden wird, wenn er weiter so vorgeht. Und manchmal bewegt die vernünftige Einsicht mehr als die Gesetzeskeule … ich musste auch erst lernen, Steinpilze auch stehen lassen zu können.
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Was spricht denn gegen einen alten blutroten Filzröhrling? Das wäre mein erster Gedanke gewesen ..,
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Nachtrag: Aber so wie es hier grundsätzlich keine Freigabe bezüglich Ungiftigkeit gibt, sollte es auch keine Freigabe bezüglich Frische geben. Insofern wäre ein Link auf mögliche Kriterien schon gut. Dann antwortet man gar nichts mehr in Sachen Frische, sondern nur: könnte ein Steinpilz sein, die Frische bitte anhand dieses Links selbst einschätzen, Lebensmittelvergiftungen sind hier häufig und gefährlich.
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Das ist doch bei anderen Lebensmitteln nicht anders. Der Hersteller schreibt ein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf. Niemand kann mir verbieten, das Steak danach trotzdem zu essen. Aber ich muss das alleine verantworten. Genauso können die Experten hier im Forum doch nicht für jeden Pilz angeben, ob er noch essbar ist, sondern nur pauschal sagen: grüne Röhren, weicher Hut, weg damit. Wer das dann trotzdem isst, muss das selbst wissen. Das Problem ist doch, das heutzutage Menschen ungerne selbst Verantwortung übernehmen, und der PSV, wenn er nicht ganz rigoros Nein sagt, nachher „schuld“ sein soll. Also, ich finde: hier im Forum darf es ruhig ganz pauschal und schon bei Kleinsten Anzeichen „Pfui“ heißen, auch wenn das im konkreten Einzelfall nicht zutreffen mag. Alles andere wäre unverantwortlich.
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Ich brate sie mit Zwiebeln, Knoblauch und Kirschtomaten oder verwende sie an Stelle von Fleisch in Spaghetti Bolognese…
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Ich würde es für den blutblättrigen Hautkopf halten, aber das können die Experten hier im Forum, zu denen ich noch lange nicht gehöre, besser beurteilen…
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„Wald“ würde mir da nicht reichen, an welchem Baum wuchs das Ding denn? Zumindest die ersten beiden Fotos sind für mich nicht so eindeutig …. aber Glucke sicher.
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Abschließend zum Thema Hilfe für Anfänger möchte ich dieses Video empfehlen Immerhin hat er sich aus dem Milchling dann doch kein Schnitzel gebraten.
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Vielleicht weil die Glucke nicht wie ein klassischer Pilz aussieht. Ich esse die auch gern. Kann man eigentlich nur mit der breitblättrigen Glucke verwechseln. Gibts dieses Jahr sehr viele an geschwächten Kiefern. Steinpilze, Maronen und Reizker gibts auch ohne Ende, bei mir jedenfalls. Aber an ungewöhnlichen Standorten dieses Jahr, habe sogar einen Steinpilz neben unserer Mülltonne gefunden.
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Hallo Pilzneuling2020,
Vielleicht hast du recht, dass drittes Jahr übertrieben ist. Und mit den Parasolen. Allerdings habe ich eben im Wald eine Familie getroffen, die sammelte sehr kleine Schirmpilze. Eine Natterung konnte ich nicht erkennen, die waren sich jedoch aufgrund des Ringes sicher - den sie bereits gegessen hatten, weil der roh eine Delikatesse sei.
Wenig später dann zwei ältere Polen mit Tütenweise Kremplinge - nun ja, die haben das offenbar viele Jahre überlebt.
Und bei den Reizkern würde ich erstmal voraussetzen, dass man Sprödblättler erkennt, und erst dann über die Farbe sprechen.
Ich meine mich zu erinnern, dass am Anfang wirklich vieles sehr ähnlich aussah, und es lange dauerte, bis ich die Unterschiede sehen konnte.
Meine Tochter hat mir übrigens mal einen vertrockneten grünen Knollenblätterpilt ohne Stiel als vermeintlichen Täubling in den Korb gelegt, was ich erst bei der Nachlese bemerkte.
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Hallo Manubis,
Also ich war erst einmal bei einem PSV, vor Jahren, als Pilze noch gar kein Thema waren und ich fürchtete, meine Tochter habe sich beim Spielen vergiftet. Später begann mich das zu interessieren und ich habe mir dann alles selbst beigebracht, mit Büchern wie dem großen Kosmos Pilzführer und ja, auch YouTube-Videos. Heute kann ich etwa 200 Arten sicher bestimmen, darunter viele Speisepilze. Ich habe mir selbst allerdings strenge Regeln auferlegt, esse viele Pilze nicht, die ich sicher bestimmen kann. Auf Ritterlinge und Amanita verzichte ich ganz, weil ich nach der Geschichte mit Grünlingen etc. fürchte, dass da auch die Essbaren irgendwann als Giftpilze gelten.
In dieser Reihenfolge würde ich an deiner Stelle vorgehen:
1. Rotfusröhrlinge, Ziegenlippen, Goldröhrlinge, Butterpilze sammeln, bestimmen und sicher voneinander unterscheiden lernen. Da kriegst du auch ein Gefühl für die Dinge, die nicht im Buch stehen, wie sich die Pilze anfühlen, Gesamteindruck etc.
2. Steinpilz und Gallenröhrling unterscheiden lernen. Ist wieder eine gut Übung, abgesehen von den Merkmalen, auch für den ganzen Habitus eines Pilzes. Ebenso Birkenpilze, Rotkappen.
3. Pfifferlinge und falsche Pfifferlinge unterscheiden lernen, klaren Begriff von „Leisten“ erarbeiten. Wo sich Gelegenheit bietet, auch mal sehr giftige Rauköpfe mitnehmen und bestimmen, es soll Leute geben, die die mit Pfifferlingen verwechseln.
4. Näher mit Dickröhrlingen befassen: Flockenhexen, Netzhexen, Schönfüsse, Satane er. unterscheiden lernen, erstmal nix essen.
5. Amanita: Perlpilze und Streiflinge bestimmen lernen, aber nix essen! Mal am tödlich giftigen grünen Knollenblätterpilz riechen, vom gelben unterscheiden.
Generell immer auch mal was nur bestimmen unter der Vorraussetzung, es ganz sicher nicht zu essen.
Dann hast du schonmal Röhrlinge und Pfifferlinge auf dem Speiseplan. Generell würde ich immer danach streben, vor dem ersten Verzehr auch mal ähnlich aussehende Giftpilze in der Hand gehabt zu haben.
An Parasole, Champions, Rötelritterlinge, Schnecklinge und was es noch alles gibt würde ich viel später rangehen, vielleicht so im dritten Jahr der Pilzsuche …
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Gibt es in Brandenburg aktuell Steinpilze? Ja, aber nur für die ganz Verrückten, die sich nicht deppert vorkommen, sechs Stunden für ein paar wenige Glücksmomente durchs Unterholz zu stolpern. Zu denen gehöre ich, daher das Foto unten. Habe heute etwa ein Kilo prächtige, knackige und madenfreie Steinpilze gefunden, außerdem wenige Frauentäublinge, ein paar sehr schöne Perlpilze, vereinzelt auch Birkenpilze, Goldröhrlinge und andere Röhrlinge. Habitat der Steinpilze und Birkenpilze: Sandboden, junge Birken und junge bis mittelalte Kiefern. AAAber: wirklich sehr, sehr vereinzelt, habe ich so um diese Jahreszeit noch nie erlebt. Alles sieht völlig leer aus, auch keine Giftpilze, und dann alle paar Kilometer doch was.
An einem sehr geheimen Standort, an dem ich immer, egal bei welchem Klima, Steinpilze finde, standen genau 3, gegenüber etwa 50 in den vergangenen Jahren. Andere Top-Standorte waren völlig leer, habe auch einen anderen Sammler getroffen, der nach stundenlanger Suche mit leerem Korb aufgab.
Vor drei Tagen fand ich in anderen Habitaten außerdem viele prächtige Hexen, kurznnetzige und flockenstielige, außerdem wenige Champignons, Täublinge und anderes. Aber alles nicht so, dass ich meiner Familie zumuten könnte, mich da zu begleiten.
Und so bin ich vorgegangen: ich habe mir regelmäßig den Wetterückblick verschiedener Regionen angeschaut, und dann eine Region ausgewählt, an der Mitte August über 50 Liter runterkamen und dann vor einer Woche nochmal über 10 Liter. Das unterscheidet sich wirklich schon in 5-Kilometer-Abständen. Aber wie gesagt, ein Spaß ist es nicht wirklich – wenn man nicht wie ich nach diesen einen Moment süchtig ist, in dem da was aus dem Boden guckt. Essen mag ich sie gar nicht, so schön sind die Dinger. Mit den Kindern gehe ich wahrscheinlich erst so in zwei Wochen.
Ich glaube nicht, dass Hitze/Klimawandel so ein großes Problem für die Pilze ist. Der Niederschlag verschwindet im Sommer, kommt dafür dann aber um so heftiger im Herbst – Oktober und November dürfte also noch einiges gehen. Also, nicht den Kopf hängen lassen!
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Ich möchte die Frage noch etwas erweitern: meine Sorge ist weniger die zu erwartende Magenverstimmung bei schärflichen Arten als die mutagene, krebserzeugende und blutzersetzende Wirkung der beiden darin erhaltenden Gifte Velleral und Necatoron. Diese Gifte könnten ja in geringen Mengen auch in leicht oder gar nicht schärflichen Arten enthalten sein. Weil mir hierüber nichts bekannt ist, esse ich Täublinge nicht mehr ganz so häufig, obwohl sie mit Abstand meine Lieblingspilze sind. Und meine Tochter bekommt von mir nur Pfifferlinge serviert, die ja erwiesenermaßen gesund sind.
Herzliche GrüßePilzfreund77
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Liebe Schupfnudel,
Danke, die Antwort kam ja prompt! Ja, das ist er. Daher wohl auch die Holzreste unten. Soll recht häufig sein, ich habe ihn jedoch zum ersten Mal gesehen. Naja, verspeisen möchte ich ihn nicht, aber schön anzusehen ist er allemal.
L.G., Pilzfreund77