Wie toll, dass du uns darauf aufmerksam machst. Die sollen ja immer früh ausgebucht sein und das Phytoparasitenseminar klingt schon doch ganz spannend...
Beiträge von Oliver
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Hallo Bela,
so richtig sagen, was es genau ist, kann ich dir nicht, aber das wird einer der Nabelinge sein im weiteren deutschen Sinne. Wissenschaftlich versteht man da mehrere Gattungen drunter und ich kann noch keine zahlreichen Nabelingsfunde verzeichnen. Deshalb hab ich mich mit denen noch nicht sehr beschäftigt. Aber vielleicht kommst du damit ja schon weiter.
Beste Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
da ich ein altes Leitzmikroskop mit einer Tubuslänge von 170mm habe und keine Unendlichoptik besitze, bin ich mal derStandardkonstruktion in diesem Bereich gefolgt - im Mikroskopieforum scheint diese Lösung stark verbreitet zu sein. Also ein Okular im Trinotubus mit einem 40mm Pancake-Objektiv von Canon, das ich gebraucht für einen akzeptablen Preis bekommen habe. Heute kam das Objektiv an und prompt hing meine EOS 5D Mark II am Mikroskop. Es ist zwar eine Kamera mit Spiegel, aber im Liveview lassen sich trotzdem gut Bilder schießen.
thorben96 drückte mir am vergangenen Sonntag, dem 05.11.2022, einen verschimmelt scheinenden Becherling in die Hand und meinte: "Guck dir den unter'm Mikroskop an. Das ist Stephanoma strigosum."
Und die sieht unterm Mikroskop echt gut aus. Hier ein Bild meiner ersten Versuche. Es ist lediglich zugeschnitten, aber nicht bearbeitet. Ich bin echt zufrieden mit dem Bild, werde aber noch einiges an meiner Konstruktion herumprobieren.
Beste Grüße
Oliver
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Hallo Mira,
der Maipilz ist das nicht. Der Maipilz hat kein Teilvelum, also keine Struktur, die die Lamellen abdeckt. Dein Fund hat aber ein Teilvelum.
Du hast da ziemlich sicher einen Champignon, aber ich glaube nicht, dass das der Wiesenchampignon ist. Es gibt ziemlich viele europäische Chamignonarten, von denen einige giftig sind.
Hast du einen bestimmten Geruch feststellen können oder ein Gilben (oder röten, wobei das bei deinem Fund eher nicht der Fall sein wird) in der Stielbasis oder im (Hut-) Fleisch?
Grüße
Oliver
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Hallo Alex,
du meinst mit dem Giftschirmling wohl den Garten-Safranschiemling Chlorophyllum brunneum. Der wächst meistens auf nährstoffreicheren Böden und hat eine ziemlich deutlich gerandete Knolle. Daneben gibt es noch den Keulenstieligen Safranschirmling und den Olivbraunen-Safranschirmling: Chlorophyllum rachodes und C. olivieri.
Deinen Fund würde ich am ehesten C. olivieri beschreiben.
Nur wenn du wissen willst, ob der Pilz genießbar ist, solltest du zu einem PSV in deiner Nähe gehen. Nur die können vor Ort und mit dem Pilz vorliegend eine sichere Bestimmung abgeben.
Beste Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
ich schließe mich auch der Flämmling-Fraktion an, wollte aber erwähnen, dass der Ring hier gar nicht so entscheidend ist. Der Gifthäubling hat einen sehr vergägnlichen Ring, der oft nicht oder nur ansatzweise vorhanden ist. Man erkennt aber oft eine sogenannte Ringzone.
Dein Fund hat auch eine Ringzone: also da, wo die silbrige Faserung nach oben aufhört.
Der Unterschied zum Gifthäubling ist viel einfacher: die Farben stimmen einfach nicht.
Dein Fund ist ziemlich gelb/orange, besonders in den Lamellen, das bei dem Gifthäubling so gar nicht vorkommt. Die Stielnatterung ist der des Gifthäublings sogar sehr ähnlich, da würde ich dir recht geben, aber die Summe der Merkmale ist entscheidend.
Die Fruchtkörper auf dem Bild scheinen auch größer und festfleischiger, als ich das vom Gifthäubling kenne, aber das kann man auf Bildern eh immer sehr schlecht bewerten.
Beste Grüße
Oliver
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Hallo Björn,
die Borkenberge ist eine echt schöne Gegend. Vielleicht komme ich da dieses Jahr auch nochmal hin.
Deinen ersten Täubling würde ich aufgrund des Gilbens im Stiel R. versicolor nennen. Zum zweiten will ich lieber nichts sagen 😅
Aber vielleicht erkennt ihn auch jemand ohne Sporen wieder.
Grüße
Oliver
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Hallo Nele,
wenn ich mal Speisepilze sammeln gehe, was gar nicht so oft passiert, weil ich mehr Spaß am Mikroskipieren der Pilze als am Essen dieser habe, nehme ich auch nicht alle Exemplare mit. Junge Fruchtkörper bleiben stehen und Leichen sowieso. Nur knackige Fruchtkörper kommen mit.
Ich kenne aber einige Bekannte, die mir Stolz Fundfotos gezeigt haben mit vollen Körben, bei denen ich dann schon mal staune. Einige Menschen scheinen wirklich alles mitnehmen zu wollen. In diesem Fall meine ich nicht mals irgendwelche Pilze in der Hoffnung, sie seien essbar, sondern Steinpilze, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hatten.
Der Begriff "Kriegspilz" sagt dir bestimmt etwas oder? Der Samtfußkrempling wird unter anderem als solcher betitelt. Da wir aber alle keinen Hunger leiden müssen [obwohl die Tafeln jetzt gerade ein unglaubliches Aufkommen registrieren, aber das ist kein Thema für dieses Forum], braucht keiner jeden noch so verwertbaren Pilz mitzunehmen.
Einerseits ist es gut, dass die häufigste Pilzvergiftung mit Abstand eine bloße Lebensmittelvergiftung ist, aber ich würde es begrüßen, wenn solche Vorfäll weniger werden würden.
Naja, ich versuche mich nicht darüber zu ärgern. Wie gesagt, ist es den Pilzen eh egal. Wobei folgender Gedanke: Stehen Giftpilze nicht unter einem geringeren Sammeldruck, weil sie eh fast immer ausgelassen werden? Auf Steinpilze wird immer ein Auge geworfen, aber alles, was nicht essbar ist, wird ja nicht regelmäßig gesammelt und so unbewusst geschont.
Grüße
Oliver
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Hallo Nele,
ich kann mir schon vorstellen, dass einige Menschen einfach mal alles mitnehmen, nach dem Motto, hoffentlich ist da was essbares dabei.
Ich hab sowas zwar noch nicht live erlebt, kann mir das aber gut vorstellen bzw. hab schon mal davon gehört.
Grüße
Oliver
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Hallo Nele,
den Pilzen schadet das in aller Regel nicht. Trotzdem bin ich da etwas bei dir und erwarte von Menschen einen gewissen Respekt vor der Natur. Dazu gehört es definitiv auch für mich dazu, die Natur nicht blind auszubeuten. Aber wie steht es mit der Bestimmung und der Mitnahme?
Naja, einige Menschen sammeln nicht nur Speisepilze, sondern auch allesamt andere Arten, um sie zu mikroskopieren, kartieren oder anders zu untersuchen. Hierbei ist aber zu beachten, dass es oft wichtig ist, mehrere Exemplare in verschiedenen Stadien mitzunehmen. Oft verlieren sich enige Merkmale oder sind nur im jungen bzw älterem Stadium gut zu erkennen.
Aus diesem Grund nehme ich immer gerne 2 oder 3 Fruchtkörper mit, wenn es denn möglich ist.
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
das sind ja echt krasse Berichte. Da sieht man ganz deutlich, dass eine gesunde Selbsteinschätzung die wichtigste Eigenschaft für einen Speisepilzsammler ist. Zwar halte ich wenig davon, dass einige schon fast Angst vor Pilzen haben - man kann Pilze natürlich sicher sammeln - aber Menschen, die dahingehend ängstlich sind, überleben wohl länger als die, die sich überschätzen.
Am Rande wollte ich noch aussprechen, wie schön es ist, dass es Menschen wie dich gibt, Wutzi, die bei so einem Notfall helfen und das Telefon bereit halten. Das finde ich super.
Damit wünsche ich euch eine vergiftungsfrei restliche Hauptsaison
Oliver
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Hallo zusammen,
ich dachte immer, es gäbe nur zwei Tricholomopsis-Arten in Europa: eine rote und eine nicht rote Art. Laut einem Paper aus dem Jahre 2012 sind es aber mindestens 5 Arten in Europa.
Es wird einem nicht einfach gemacht...
Grüße
Oliver
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Hallo Adrian,
das sieht für mich nach einer Leiche des Violetten Lacktrichterlings aus.
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
echt cool, dass es sowas für Zeiss Mikroskope gibt. Soweit ich weiß, gibt es das für Leitz nicht bzw nicht einfach zu bekommen.
Ich werde mal die einzelnen Schritte der Bildbearbeitung ausprobieren thorben96 und schauen, was dabei rumkommt. Danke dür die ausführliche Erklärung.
Kannst du eventuell genauer darauf eingehen, wie du einen Weißabgleich am Mikroskop machst und was du dafür verwendest?
Grüße
Oliver
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Hi,
die Fotos sind leider nicht allzu gut und die Fruchtkörper ziemlich alt, aber ich würde deine Funde mal mit den Schwefelköpfen vergleichen. Der zweite Fund könnte gut der graublättrige (oder evtl. der ziegelrote) sein und der erste eventuell der grünblättrige.
Grüße
Oliver
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Hallo Rico,
die Bilder sind nicht ideal, aber Bild 2 und 3 könnten gut Maronenröhrlinge sein, wenn sie keinerlei Rottöne besitzen und Bild 1 sollte einer der Rotfußröhrlinge sein. Vergleich mal deine Funde mit diesen Arten.
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
ja, quetschen funktioniert da schon sehr gut. Zumindest wenn man nur mit dem Auge mikroskopiert und da kann man oft was brauchbares finden bis 40x Vergrößerung. Besonders das Quetschen mit einem Wattestäbchen funktioniert echt gut. Seit dem ich darauf gekommen bin, brechen bei mir fast keine Deckgläser mehr beim Quetschen!
Ich müsste mich mal informieren, wie man den Kondensor richtig einstellt. Wenn ich mikroskopiere, mache ich das ziemlich nach Gefühl, aber für gute Fotos wird das bestimmt wichtig sein.
Würdest du, wenn vorhanden, uns trotzdem deine Fotoausrüstung mitteilen Peter ?
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
ich muss dir Recht geben Schnupfi. Die Tiefenschärfe der Bilder von Björn ist echt phänomenal. Ob das etwas mit dem Mikroskop zu tun hat und weniger mit der Kameraausrüstung...
Der Frage zur Karls Nachbearbeitung kann ich mich auch nur anschließen.
Grüße
Oliver
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Hallo Björn,
ja, ich hab schon gehört, dass die Spiegelreflexkameras einen Nachteil haben bei der Mikrofotografie genau aufgrund des von dir angesprochenen Problems. Ich werde aber wohl auch erstmal die DSLR benutzen, die ich hier habe und irgendwann eventuell auf eine Spiegellose Kamera wechseln. Ich nehme mal an, du benutzt das hauseigene Programm von Canon?
Oliver
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Hallo Björn,
es ist interessant zu hören, wie "wenig" Arbeit auf technischer Seite in deinen Bildern steckt. Aber bei einer unendlich Optik gestaltet sich das wohl auch um einiges einfacher als bei einer endlich Optik, wie ich sie habe. Du schaltest wohl auch kein Objektiv dazwischen oder - das ist ja dann am Mikroskop...
Gibt es einen bestimmten Grund, der für dieses Kameramodell spricht oder ist es einfach die Kamera, die du sonst zum Fotografieren anderer Dinge benutzt?
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
hier im Forum bekommt man immer wieder regelrecht atemberaubende Aufnahmen verschiedener Pilze und Pilzstrukturen unter dem Mikroskop zu sehen.
Ich würde gerne ähnlich gute Aufnahmen hinbekommen und wollte euch mal fragen, wie ihr solche Fotos erstellt. (Ich bin mal so frei und markiere hier einige Forenmitglieder, die mir durch ihre Mikrofotos aufgefallen sind: Climbingfreak Karl W boccaccio haruma thorben96 nobi_† ...)
Natürlich ist ein gutes Präparat und eine makellose Optik des Mikroskops Grundlage für schöne Bilder, aber was benutzt ihr denn zum Ablichten?
Benutzt ihr eine Okularkamera, DSLR oder DSLM? Schaltet ihr ein "normales" Okular davor oder benutzt ihr ein Fotookular/Projektiv? (Ich glaube, es wäre auch sehr nützlich zu erwähnen, ob ihr eine unendliche oder eine endliche Optik besitzt)
Ist Stacking am Mikroskop eine Option für euch?
Bearbeitet ihr eure Bilder und wenn ja, womit und was genau bearbeitet ihr an euren Bildern?
Ich hoffe, einige von euch können uns etwas darüber erzählen, wie ihr Mikrofotos schießt und vielleicht kristallisiert sich ja eine Option für mich heraus, an der ich mich orientieren kann.
Ich würde mich auch darüber freuen, wenn ihr mir Links zu Artikeln oder anderen Foren zukommen lässt. (Den Post der Sternstunden unterm Mikro und den Post aus der Anfängerreihe zur Mikroskopie hier im Unterforum kenne ich bereits)
Über Vorher- und Nachherbilder würde ich mich auch freuen, wenn die vorliegen und das rauskramen nicht allzu viele Umstände bereitet...
Beste Grüße
Oliver
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Hallo Rhea,
das ist ein Champignon, aber ob das einer der giftigen ist, dass kann ich dir nicht sagen. Dafür bräuchte man eventuell mehr Merkmale, aber wir geben hier im Forum sowieso keine Essensfreigaben.
Wenn dir dein Leben lieb ist und du den Pilz essen willst, dann geh zu einem Pilzsachverständiger (kurz PSV) in deiner Nähe. Du findest die Adresse auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (kurz DGfM).
Grüße
Oliver
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Hallo einzelheinz,
ich schließe mich Matthias an. Ein 100x Objektiv, das für die Ölimmersion geeignet ist, ist für die Pilzmikroskopie ein Muss.
Die Beleuchtung ist für so ein Objektiv wohl auch nicht geeignet, wie Matthias schon drauf hinwies und man kann zwar ohne beweglichen Tisch arbeiten, Spaß machen, tut das aber nicht.
Auch wenn man mit z.B. einem 40x Objektiv und einem 20x Okular auf 800x Vergrößerung kommt, bringt einem das trotzdem nicht viel. Ein 100er Objektiv ist wirklich ein Muss. (Stichwort leere Vergrößerung)
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
Wer versteht das schon? Man meint, es ist eine Art Sport geworden, sich gedankenlos Pilze in die Pfanne zu hauen um dann nach der Mahlzeit in panikartige Zustände zu gelangen. Ich kann auch ein Lied davon singen...
Ja, das ist teilweise sogat echt gruselig, was da geschieht. Des Weiteren finde ich es auch sehr traurig, wie der Umgang mit der Natur so verläuft. Ich erwarte nicht, dass jeder eine mehr oder weniger große Artenkenntnis besitzt, aber man sollte doch bitte nur mit etwas Respekt und Verstande in die Natur gehen und mit ihr interagieren. Wenn das nicht möglich ist, dann sollten die Leute besser Zuhause bleiben und nicht potentiell sich oder sogar andere gefährden.
Grüße
Oliver
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Hallo Alis,
bei der Bestimmung kann ich dir leider nicht helfen, aber das ist wirklich eine Geschichte...
Ich bin, muss ich wohl gestehen, zwar kein Verfechter des Darwin Awards, denn Dummheit ist viel komplexer, aber vor 3 oder 4 Wochen erzählte mir eine Bekannte, wie sie doch immer eine Zwiebel mit Pilzen zusammen koche, bei denen sie unsicher sei und wenn die Zwiebel sich nicht schwarz verfärbe, sie diese Pilze dann esse. Ich musste ihr erstmal erklären, dass das lebensmüde sei.
Ich verstehe wirklich nicht, wie einige Menschen so bedenken- und ahnungslos an so eine Sache gehen. Da sind mir fast schon solche Menschen lieber, die vor Angst Fliegenpilze umtreten, als jene, die einfach alles bedenkenlos essen.
Beste Gesundheit
Oliver