Hallo Stephanie,
ich verfolge Deine diversen Bilder schon seit einiger Zeit und würde mich gerne auch einmal zu Wort melden und Dir bei der Bestimmung behilflich sein.
Aber leider ist es mit Pilzen nicht so einfach, wie mit Pflanzen - Pilze sind keine Pflanzen! Pilze können in der Farbe variieren, haben zum Teil vielfältigste Lebensräume und machen in unterschiedlichen Altersstufen die verschiedensten Entwicklungen durch.
Daher ist es wichtig zur Bestimmung möglichst genaue Angaben zu machen und selbst da ist es nicht immer eindeutig!
Also was ist wichtig:
1) Der genaue Standort: Auwald, Wiese, Gebirge, am Fluss, am Wegrand, ...
2) Substrat: Auf was wächst der Pilz? Totes Holz, Lebendes Holz, Erde, Zapfen, Nadeln, ...
3) Begleitflora: welche Bäume wachsen in der Umgebung - manchmal ist ein einzelner Baum in der näheren Umgebung entscheidend. Aber auch welche Sträucher und sonstige Pflanzen (Farne, Brennesseln, etc.) können über die Bodenbeschaffenheit Aufschluss geben.
4) Wann wurde der Pilz genau gefunden - ist es ein aktuelles Bild, oder ist es möglicherweise aus dem Vormonat oder Vorjahr.:shy:
5) Die genauen Merkmale des Pilzes: Größe (Höhe/Durchmesser), Farbe (Fotos können täuschen, überhaupt mit Blitz aufgenommene!), Huthaut (schmierig, trocken, glatt, ...), Geruch (sieht man nicht am Foto - ganz wichtig!), eventuell Geschmack (Achtung! nicht alle Pilze sollte man/frau kosten!), Lamellenform (ist nicht immer leicht ersichtlich - z.B. frei, angewachsen, gedrängt, eng stehend, ...)
6) Besondere Merkmale: z.B. bricht leicht, Stiel ist hohl, Fleisch zäh, Verfärbungen bei Druck, Austritt von Flüssigkeiten bei Verletzungen, ...
7) Möglichst viele Fotos von allen Seiten machen. Manchmal läßt es sich nicht vermeiden einen Pilz zu pflücken , um seine Unterseite zu fotografieren. Auch ein Bild vom Auseinandergeschnittenen Pilz kann entscheidend sein (z.B. bei Jungpilzen).
8) Sporen! Die Farbe und die Form des Sporenpulvers kann bei der Bestimmung ausschlaggebend sein. Dazu braucht man kein Mikroskop, sondern es reicht einen Pilz über Nacht auf ein weißes Blatt Papier zu legen und ein Glas darüber zu stülpen.
Ich weiß, das ist ziemlich viel, aber wie gesagt: je genauer Du eine Bestimmungshilfe haben willst, desto genauer sollten Deine Angeben sein.
Vor allem, wenn es um die Bestimmung zur Essensfreigabe geht ist äußerste Vorsicht geboten!!!
Ich freue mich schon auf Deine nächsten Funde und wünsche Dir eine schöne Woche,
LG aus dem auch verregnetem OÖ
Fedi