Beiträge von LepiotaFan

    Hier zwei kleine Pilzarten aus dem Münsteraner botanischen Garten von Anfang November:


    1) Hutdurchmesser ca. 1 cm, trichterförmig, auf stark vermooster Sandsteinmauer wachsend:



    Könnte das Arrhenia rickenii sein? Falls ja: Ist der wirklich so selten, wie man z.B. bei 123pilze lesen kann?


    2) Hutdurchmesser maximal 1 cm, auf einem vermoosten Gesteinsblock wachsend, mit auffälligem dunklen, gerieftem Ring und silbrig erscheinendem Stiel:



    Sieht fast wie ein kleiner Gifthäubling aus. Vielleicht etwas aus der Verwandtschaft, sowas wie Galerina uncialis? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die auch auf moosigem Gestein wachsen können…


    Besten Dank für Hinweise!

    Florian

    Schupfnudel : So ein Test wäre ja spannend, aber dann doch auch für den Alltagsgebrauch zum Bestimmen von Lepiota-Arten eher teuer - da reicht dann evtl. doch der Meixner-Test (wenn der auch nicht sehr genau ist - ich hab ihn auch selber noch nicht ausprobiert).


    Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, welche Lepiota-Arten alle Amatoxine produzieren? Sind das tatsächlich diejenigen aus der Sektion Ovisporae, Subsektion Helveolinae - und keine aus den anderen? Gibt es vielleicht auch einfach nur eine Liste der Gattung, wie die Arten untereinander verwandt sind? In der wissenschaftlichen Literatur finde ich da ein wenig, aber leider bin ich kein Biologe, deswegen verstehe ich da leider nicht alles...


    Viele Grüße,

    Florian

    Hallo, erst mal vielen Dank für das Interesse! :)


    @ Schrumz: Ich hab auch schon irgendwo gelesen, dass L. s. recht wärmeliebend ist und definitiv gerne menschennah vorkommt - sagt Stefan ja auch. Im Wald sind mir auch noch nie Lepioten aufgefallen. Parks und Wegränder scheinen dagegen sehr beliebt zu sein.


    @ Harald: Ich hatte von den pseudolilacea/griseovirens einige wenige Exemplare mal mitgenommen und trocknen lassen. Wenn da jemand Interesse hat, schicke ich ihm/ihr gerne eins.


    @ Stefan: Ich bin alles andere als Experte, was DC angeht, aber manchmal erlauben mir Kollegen, ein wenig im Labor zu "experimentieren". Es gibt einiges an Literatur zum Amanitin-Nachweis per DC insbesondere bei den Amanitas. Ich hab einfach mal etwas von der Pilzsubstanz in Wasser/Methanol angelöst und das gleiche auch mit A. phalloides zum Vergleich gemacht (den gab es hier in zwei Phasen - Juli und Oktober - auch massig dieses Jahr). Auf kleinen DC-Platten dann jeweils tröpfchenweise aufgetragen und eintrocknen lassen. Dann im DC-Gefäß in einer Chlorofom/Methanol/Essigsäure-Mischung laufen lassen (wenn ich mich recht erinnere, müsste ich noch mal nachschauen) und dann durch Eintauchen in Anisaldehyd in H2SO4 und anschließendem Erwärmen unter heißer Luft entwickeln lassen. A. p. zeigte dann drei rosa-lila Amanitin-Flecken, während L. s. nur zwei aufwies. Von den Rf-Werten entsprach das auch ungefähr den Literatur-Werten. Bei A. p. zeigten sich auch noch einige Phallotoxine in blau-grau. Leider wurde noch ziemlich viel "Dreck" mitgelöst, der sich auch angefärbt hatte, aber ich bin trotzdem recht sicher, dass ich da die Amanitine nachweisen konnte.


    Viele Grüße,

    Florian

    Hallo Stefan, ich wohne in Münster. Hier mal ein paar Fotos der vermuteten subincarnatas:



    Die tauchten hier im Oktober typischerweise auf Grasstreifen direkt an Straßenrändern im ganzen Stadtgebiet auf, teilweise auch in Gärten oder auf Rasenflächen.


    Der Geruch war nicht so stark wie bei cristata, und ging auch eher in eine leicht fruchtige oder auch Gummi-artige Richtung.


    Zu den Sporen kann ich leider nur sagen, dass sie weiß sind. Aber per Dünnschichtchromatographie meine ich, in den Pilzen alpha- und gamma-Amanitin (aber kein beta!) nachweisen zu können, was laut Literatur jedenfalls konsistent mit subincarnata sein dürfte, aber z.B. gegen brunneoincarnata sprechen würde.


    Hier mal Exemplare, die ich als cristata ansprechen würde:



    Bin da aber offen für Gegenvorschläge. :)


    Danke und viele Grüße,

    Florian

    Hallo Werner, vielen Dank für deine Einschätzungen! Ich schätze, ohne Mikroskop komme ich bei Lepiota oft nicht richtig weit...

    Erstaunlich finde ich aber, wie verbreitet Lepiota hier auch in der Großstadt vorkommt. Insbesondere L. subincarnata (soweit ich das makroskopisch bestimmen kann) habe ich praktisch an jedem Grünstreifen entlang größerer Straßen gefunden, viel häufiger noch als L. cristata. Vielleicht war das Wetter dieses Jahr ja besonders gut gerade für diese Art...

    Liebe Stefans, danke für die Tipps und Hinweise! Zu ignivolvata muss ich noch mal ein wenig lesen - vom Stiel und Ring her könnte es schon passen!


    Beste Grüße,

    Florian

    Ende Oktober habe ich folgende Schirmlinge (?) unter Rosengestrüpp und Birken am Rand einer feuchten, sehr vermoosten Grasfläche gefunden:



    Hutdurchmesser ca. 3-4 cm, Stiellänge ca. 3-5 cm, cremefarbene Grundfarbe, braune Schuppen, Geruch ähnlich wie Lepiota cristata, nur nicht so stark, auffälliger „schiefer“ Ring, meist heller als der Stiel, manchmal anscheinend gerillt.


    Leider steht mir kein Mikroskop zur Verfügung, so dass ich gar nichts über die Sporen sagen kann.


    Hat jemand trotzdem eine Idee, welche Art das sein könnte? Rein äußerlich scheint L. pseudolilacea ganz gut hinzukommen. Oder liege ich da ganz falsch?


    Nicht weit entfernt, in einem Park, unter Brennnesseln dann noch diese hier:



    Liege ich da mit Lepiota griseovirens richtig?


    Vielen Dank & liebe Grüße,

    Florian

    Liebe Pilzfreunde,


    seit diesem Sommer bin ich begeisterter Pilzbestimmer, und die Formen- und Farbvielfalt erstaunt mich immer wieder.

    Bei einem Waldbesuch bin ich auf einem Baumstumpf (vermutlich Fichte) auf folgende Pilze gestoßen:



    Geruch war kaum wahrnehmbar, evtl. etwas muffig. Auffällig war der kontrastreiche, fast schon genatterte Stiel und eine recht auffällige Ringzone.

    Leider hatte ich nur mein Smartphone dabei, daher ist die Bildqualität sehr bescheiden…


    Wäre es trotzdem möglich, etwas über die Pilze zu sagen? Handelt es sich hier um den Gifthäubling? Oder doch eine andere Galerina-Art, oder etwas ganz anderes?


    Wäre toll, wenn hier jemand weiterhelfen könnte. Vielen Dank von einem Neuling! :)


    Liebe Grüße,

    Florian