Beiträge von Boletaceae

    Moin,

    man kann schon auch im Feld oft die Sporenpulverfarbe herausfinden.


    Häufig kommt es vor, dass Sporen sich auf den Hüten der kleineren Fruchtkörper sammeln, z.B. sind die kleineren FK in einem Büschel Hallimasch oft weiß überzogen vom Sporenpulver der größeren FK.


    Sehr hilfreich ist es auch, wenn man ältere FK mit dabei hat, deren Lamellen schon vom Sporenpulver verfärbt sind. Wenn die Lamellen im Alter weiß bleiben ist mit ziemlicher Sicherheit auch das Spp. weiß. Ansonsten färben sie sich z.b. rotbraun oder schwarzbraun im Alter, dann muss auch die Spp.-Farbe in diese Richtung gehen.


    Bei deinem Fund sind auch bei älteren Exemplaren die Lamellen noch weiß, also...


    VG

    Jan

    Hallo Jan,


    bist du dir sicher, daß Nr. 2 ein Stereum ist und nicht z.B. ein Cylindrobasidium?


    Björn

    Moin Björn,

    mit Sicherheit ein berechtigter Einwand ;) Mir ist noch nicht klar, womit ich am besten solche Arten schlüssele, die wie ein Schichtpilze aussehen. Damit meine ich flächig, resupinat bis effuso-reflex wachsende Arten mit glattem Hymenophor.

    Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich, würde mich freuen...


    VG

    Jan

    Moin,

    zwei weihnachtliche persönliche Erstfunde möchte ich euch zeigen.


    1)Hier handelt es sich um eine rötende Stereum-Art an Laubholz, ich denke, dass Hasel gut hinkommen sollte als Substrat. Das Wachstum ist überwiegend resupinat mit höchstens schmal abstehenden Hutkanten. Damit lande ich bei Stereum rugosum (geschlüsselt mit dem Stereum-Schlüssel für Mitteleuropa von Bernd Miggel).



    2) Eine nicht rötende Schichtpilzart, die überwiegend resupinat die Unterseite von Laubholzästen überzieht, hier halte ich das Substrat für Buche. Eine Cortexschicht habe ich nicht beobachten können. Damit lande ich beim Ästchenschichtpilz (Stereum rameale).



    Für mich zwei prima Weihnachtsgeschenke, besonders das Röten fand ich sehr sehr eindrucksvoll :)



    VG

    Jan

    Moin,

    es stimmt erstens nicht, dass nur noch Steinpilze und Königsröhrling übrig bleiben, wenn alle genannten Kriterien erfüllt sind.

    Es stimmt zweitens nicht, dass alle Arten essbar sind, auf die die Kriterien zutreffen, siehe Gallenröhrling.

    Deshalb ist die Faustregel eben Quatsch (bezogen auf in Deutschland vorkommende Arten).


    Ein paar Beispiele nur mal für häufige Arten, für die die Kriterien auch zutreffen: Xerocomus ferrugineus, Imleria badia, Tylopilus felleus, Suillus luteus, Suillus grevillei, Suillus bovinus.


    VG

    Jan

    Also, generell gilt hier für Pilze in Griechenland die Faustregel, wenn man blutiger Anfänger ist: Wenn der Pilz Röhren hat, nicht auf Holz wächst, die Röhren nicht orange oder rot sind, der Stiel nirgendwo rötet (auch nicht in der Basis) und der Pilz beim Durchschneiden oder auf Druck nirgendwo blau wird, dann ist er essbar. Dann bleiben nämlich nur noch die Steinpilze und der Königsröhrling über.

    Moin,

    Also zumindest bezogen auf Deutschland wäre das großer Quatsch. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass das in Griechenland allgemein gültig ist.


    VG

    Jan

    Moin,

    also bei dem letzten Bild bin ich bei dir, das kann gut ein alter Lilastiel-Rötelritterling sein. Damit liegt der Verdacht nahe, dass die anderen Fruchtkörper die selbe Art sind, wenn die in einer Gruppe gewachsen sind.

    Alles unter dem Vorbehalt, dass solche verwesenden Pilze grundsätzlich kaum sicher bestimmbar sind.


    VG

    Jan

    Moin Matthias,

    das entscheidende Merkmal wäre folgendes: Die abrupt am gelblichen Stiel endenden Lamellen beim Muschelseitling. Beim Austernseitling laufen die Lamellen am mehr oder weniger weißen Stiel herab. Den Stiel zeigst du leider nicht so wirklich, aber tendenziell sind das für mich alles olle Austernseitlinge. Muschelseitlinge hätten typischerweise auch dunklere, grünliche Töne am Hut.


    VG

    Jan

    Moin,

    bei Hallimasch gehe ich mit und bei vmtl. Armillaria ostoyae auch.


    Bestimmen tut man idealerweise mit einem Bestimmungsschlüssel, so einen gibt es zum Beispiel im Kosmos Handbuch Pilze. Bestimmungsschlüssel sind erstmal anstrengend und sperrig, man lernt bei der Benutzung aber, sich auf die bestimmungsrelevanten Merkmale zu fokussieren.


    Mit der Zeit kriegt man so einen Blick für die Systematik und kann einen Pilz meist schon unterwegs einer Artengruppe zuordnen, z.B. "Röhrlinge". Dann ist die Bestimmung auch weniger anstrengend, weil man nicht für jeden Pilz bei Adam und Eva mit dem Schlüsseln anfangen muss, sondern direkt in der richtigen Ecke suchen kann.


    VG

    Jan

    Moin Harald,

    Ich zitiere aus der Beschreibung von X. pruinatus in Fungi europaei 8 (Xerocomellus s.l.): "Sometimes, also reddish tinges are observed in the Stipe context"(Seite 260). Rote Pigmente im Stieltrama sollten X. pruinatus also nicht ausschließen.


    VG

    Jan

    Hallo Harald,

    meines Wissens kann X. pruinatus rote Farbtöne im Bereich der Stielrinde haben und auch die daran angrenzende Trama kann in unterschiedlichem Ausmaß rot gefärbt sein.


    VG

    Jan

    Moin,

    zumindest die Fruchtkörper mit Schnittbild am unteren Bildrand würde ich als Xerocomellus porosporus bezeichnen, die anderen ohne weitere Infos als Xerocomellus sp., eine Mischkollektion ist ja nicht ausgeschlossen. Falls das jetzt noch von Interesse ist...


    VG

    Jan

    Hallo Tim,

    eine 2. Auflage ist meines Wissens nicht geplant, aber es gibt seit Mai/Juni einen Nachdruck, in den einige Korrekturen eingeflossen sind. Meint du den? Den kann man bei Andreas bestellen, wohl am besten mit dem Hinweis, dass man gerne den Nachdruck haben möchte.


    VG

    Jan

    Naja "freie Lamellen" ist ein klar definierter Begriff. Aber Amaniten haben eben nicht unbedingt freie Lamellen, dafür haben sie soweit ich weiß immer die Sollbruchstelle zwischen Hut und Stiel. Aber für andere Gattungen sind die freien Lamellen ja ein gutes, konstantes Merkmal, z.B. bei Agaricus. Ich finde, da sollte man schon klar trennen.