Moin,
zu den Scheidenstreiflingen steht bei Christoph Hahn in "Die Pilze Deutschlands", das Velum partiale sei stark reduziert bis fehlend.
Gruß
Jan
Moin,
zu den Scheidenstreiflingen steht bei Christoph Hahn in "Die Pilze Deutschlands", das Velum partiale sei stark reduziert bis fehlend.
Gruß
Jan
Alles anzeigenDas Velum partiale ist eine spinnwebartige (Cortina) oder häutige Schicht, die sich vom Stiel bis zum Hutrand erstreckt und später als Ring oder spinnwebartige Zone am Stiel oder begangener Hutrand zurückbleiben kann.
Hi,
das Velum partiale kann auch häutig sein, wie bei vielen Amaniten oder wie beim Wiesenchampi. Das was du da schreibst, trifft auf Cortinarien, einige Incyben und evtl. noch Hebeloma zu.
l.g.
Stefan
Hi,
"spinnwebartige oder häutige Schicht" hatte ich geschrieben. Das müsste passen, oder?
Gruß
Jan
Alles anzeigenAhoi,
Ich habe mir die Fragen auch angesehen und blicke bei dieser Velum-Thematik nich durch.
Der Goldröhrling z.B. hätte nach meinem Verständnis eine Teilhülle - vom Hutrand zur Stielbasis. Was weist denn da auf ein Velum universale hin?
Und Cortinarien - sind die nich eben nach der Cortina, die als spinnengewebsartige Teilhülle definiert wird, benannt?
Bei den Scheidenstreiflingen wiederum fehlt Ring/Manschette - aber das wäre doch als Überbleibsel einer Teilhülle noch ersichtlich, oder?
Was versteh‘ ich hier nich‘?
Kann jemand Licht in mein Dunkel bringen?
Hi,
ich hab das folgendermaßen verstanden:
Das Velum partiale ist eine spinnwebartige (Cortina) oder häutige Schicht, die sich vom Stiel bis zum Hutrand erstreckt und später als Ring oder spinnwebartige Zone am Stiel oder begangener Hutrand zurückbleiben kann.
Das Velum universale ist eine Schicht, die denn Fruchtkörper völlig umschließt und später als Volva (Scheide), Warzenkränze an der Stielbasis, Velumgürtel am Stiel, Ring am Stiel oder Velumflocken auf dem Hut zurückbleiben kann.
Der Ring beim Goldröhrling wird vom Velum universale gebildet. Die Cortinarien sind tatsächlich nach der spinnwebartigen Teilhülle (Cortina) benannt. Das Velum partiale ist bei den Scheidenstreiflingen angelegt, aber oft stark reduziert und hinterlässt keinen Ring am Stiel.
Gruß
Jan
Alles anzeigenHi,
das Problem bei den Lösungen für die PSV-Fragen ist, dass es keine vollumfänglichen Musterlösungen gibt, bzw. geben kann. Die Frage mit den Vela ist in der Tat ein Problem. Theorethisch fällt mir auch keine Gattung ein, wo es ausschließlich ein Velum partiale gibt. In vielen Büchern steht aber drin, dass es Gattungen ausschließlich mit Teilvelum gibt.
Der FA PSV-Wesen hat letztes Jahr viele Fragen überarbeitet. Die Velum-Frage war nicht mit dabei. Ansonsten ist es so, dass die Prüfer individuell die Fragen bewerten. Bei solchen Sachen solltest du das mit den Kursleitern/Prüfern absprechen, wo du die PSV-Prüfung machst...
l.g.
Stefan
Hi Stefan,
danke schon mal für die Erklärung. Ist vielleicht eine blöde Frage, aber warum kann es keine vollständige Musterlösung geben?
Grüße
Jan
Moin Pilzler,
Ich habe angefangen, mir die PSV-Fragen anzuschauen und versuche sie anhand von "Die Pilze Deutschlands" zu beantworten so gut es geht.
Die erste Aufgabe lautet:
"Nennen Sie jeweils eine Pilzart mit Gesamthülle, mit Teilhülle, mit Gesamt- und Teilhülle sowie ohne Hüllen."
Ich habe jetzt mal anhand der Gattungsbeschreibungen den jeweiligen Kategorien Gattungen zugeordnet, zu denen die Angaben bezüglich Vela recht eindeutig waren. Gattungen nur mit Teilhülle habe ich gar nicht gefunden. Taugt das so als eine Art Musterlösung oder habt ihr Einwände? Danke für die Hilfe!
Nur mit Gesamthülle:
-Gattung Coprinus (Schopftintlinge)
-Gattungen Coprinopsis/Coprinellus (Tintlinge p.p.)
-Gattung Hygrophorus (Schnecklinge), allerdings nur wenige!
-Gattung Cystoderma (Körnchenschirmlinge)
-Gattung Boletinus (Hohlfußröhrlinge)
-Einige Arten in Gattung Suillus (Schmierröhrlinge)
Nur mit Teilhülle:
Keine!
Mit Gesamt- und Teilhülle:
-Gattung Agaricus (Champignons)
-Gattung Chlorophyllum (Safranschirmlinge)
-Gattung Lepiota (Schirmlinge)
-Gattung Leucoagaricus (Egerlingsschirmlinge)
-Gattung Macrolepiota (Riesenschirmlinge)
-Gattung Amanita (Knollenblätterpilze, Wulstlinge, Scheidenstreiflinge)
-Gattung Cortinarius (Schleierlinge)
-Gattung Rozites (Reifpilze)
-Gattung Psilocybe (Kahlköpfe)
-Gattung Inocybe (Risspilze)
-Gattung Armillaria (Hallimasche)
-Gattung Psathyrella (Zärtlinge etc.)
-Gattung Gymnopilus (Flämmlinge)
-Gattung Hypholoma (Schwefelköpfe)
-Gattung Kueneromyces (Stockschwämmchen)
-Gattung Stropharia (Träuschlinge)
-Gattung Galerina (Häublinge)
Grüße
Jan
Moin,
ein paar zusätzliche Infos wären hilfreich für eine Bestimmung. Bei Lamellenpilzen wäre der erste Schritt Mal zu versuchen, den Stiel von der Basis her der Länge nach aufzureißen. Bricht der Stiel wie ein Apfel, bist du bei den Sprödblättlern, fasert er stattdessen sauber der Länge nach auf, bist du bei den Faserblättlern. Anschließend solltest du den Stiel abschneiden und den Hut mit der Lamellenseite auf ein weißes Blatt Papier legen. Nach ein paar Stunden kannst du kontrollieren, welche Farbe das Sporenpulver hat, das auf das Papier gefallen ist. Interessant wäre auch, welche Bäume in der Umgebung wachsen.
Gruß
Jan
Moin,
ich denke, das könnte passen. Ich hab gerade in der neuen Weihnachtslektüre gelesen, dass die Riefung durch einen Abdruck der Lamellen auf dem Velum partiale zustande kommt. Mich würde interessieren, ob die Beflockung der Lamellenschneiden dann auch ein Rest des Velum partiale ist?! Wenn Lamellen und Velum eh so engen Kontakt hatten, wäre das ja logisch. Und könnte man dann eine Aussage treffen wie "Manschetten-Riefung" und "Lamellenschneiden-Beflockung" kommen nur gemeinsam vor? Oder ist das eine Voraussetzung für das andere? Für die praktische Bestimmung ist der Zusammenhang wahrscheinlich weniger relevant, aber vielleicht weiß ja jemand was drüber.
Gruß
Jan
Moin Stefan,
Das wird öfters mal so gesagt; aber stimmt das auch wirklich? Zumal Herr Honstraß in der "akademischen" Mykologie überhaupt keine Rolle spielt. Zumindest habe ich von ihm noch nix in einer der Zeitschriften ZMykol, BOLETUS, MycBav, Tintling etc. gelesen.
Das stimmt natürlich, dass Herr Honstraß kein Mykologe ist, deshalb hab ich die Quelle auch dazugeschrieben.
Das mit der Oberflächenvergrößerung stimmt natürlich, sofern überhaupt die Strukturen am Lamellengrund fertil sind. Mikroskopiert habe ich die noch nicht.
Bei der Überlegung hab ich einfach pauschal angenommen, dass das ganze Fruchtlager auch fertil ist. Es kann natürlich sein, dass es da Ausnahmen gibt.
Gruß
Jan
Hallo,
meiner bescheidenen Meinung nach müsste das die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) sein.
Gruß
Jan
Alles anzeigenAlles anzeigenHi,
manche Arten, wie der Rosablättrige Helmling haben das Merkmal der Anastomosen (=deine "Verästelungen") oft. Viele Arten der Agaricales haben das allerdings nicht; zumindest habe ich das bei Amanita, Lepiota, Macrolepiota, Chlorophyllum, Pluteus, Entoloma, Inocybe, Cortinarius, Strophariaceae, Liste beliebig lang fortsetzbar bisher noch nicht gesehen.
l.g.
Stefan
Interessant. Der Gelbstielige gehört ja auch zu den Helmlingsverwandten. Auf einer Abbildung zu den Helmlingen auf Wikipedia ist ebenfalls dieses Merkmal sichtbar.
Kann man diesen Lamellenanastomosen eine Funktion oder Bedeutung zuordnen?
Moin,
Lamellen, Röhren, Stacheln etc. machen ja alle eine Oberflächenvergrößerung des Fruchtlagers und ermöglichen so mehr Sporenproduktion pro Zeit. Lamellen mit Anastomosen erzeugen eine größere Oberfläche als Lamellen ohne Anastomosen. Ein Vorteil von Anastomosen ist also die Oberflächenvergrößerung.
In einem Vortrag von Dieter Honstraß hab ich auch mal gehört, dass Röhrlingsverwandte mit anastomosierten Lamellen entwicklungsgeschichtlich einen Übergang zu den Röhrlingen darstellen.
Gruß
Jan
Hm, schade und was spricht gegen den Keulenfußtrichterling?
Gruß Jan
Hi,
Ich würde das für den Keulenfuß-Trichterling halten (Clitocybe clavipes), aber schauen wir Mal, was die Expertenmeinung ist.
Gruß
Jan
Hi Andreas,
danke für deine Einschätzung.
den Brandkrsutenpilz würde ich als Hypoxylon ansehen, welche auch immer.
Kann man die Arten der Gattung Hypoxylon nur mikroskopisch unterscheiden oder sind die Exemplare einfach zu alt?
Gruß
Jan
Moin Pilzfreunde,
Ich war heute in einem gemischten Buchen- und Kiefernwald auf Kalkboden unterwegs. Ich bin übrigens ganz glücklich, dass ich hier auch mal ein Waldstück mit ein paar mehr Kiefern gefunden hab, bei uns gibt's sonst eigentlich nur Buchenwald. Vielleicht lässt sich da ja mal ein Reizker oder eine Krause Glucke finden. Jedenfalls hab ich wieder ein paar Funde gemacht und bin gespannt auf eure Meinung, ob ich die richtigen Namen dafür gefunden habe.
Danke und Gruß
Jan
1)Buckeltramete (Trametes gibbosa):
pilzforum.eu/attachment/415811/pilzforum.eu/attachment/415812/pilzforum.eu/attachment/415813/
2)Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum):
3)Wetterstern (Astraeus hygrometricus), vielleicht auch Halskrausenerdstern, aber die Farbgebung passt nicht so gut:
pilzforum.eu/attachment/415817/
4)Ein in allen Teilen weißer, weicher Porling mit sehr feinen Röhren und unauffälligem Geruch. Da bin ich definitiv überfragt. Ein Bild vom Substrat (Nadelholz?) ist auch dabei:
pilzforum.eu/attachment/415818/pilzforum.eu/attachment/415820/pilzforum.eu/attachment/415821/
5)Ein Schichtpilz (Gattung Stereum), vielleicht der zottige Schichtpilz (Stereum hirsutum), jedenfalls bei Verletzung nicht rötend:
pilzforum.eu/attachment/415823/pilzforum.eu/attachment/415824/
6)Schmetterlingstramete (Trametes versicolor):
pilzforum.eu/attachment/415826/pilzforum.eu/attachment/415827/
7)Ein kleiner brauner mit Ringzone, mehr kann ich dazu auch nicht sagen
Hi Norbert,
danke für die Antwort. Beim fraglichen brennenden Rübling gab es leider nur das eine ältere Exemplar. Das Milchen als Bestimmungsmerkmal bei den Helmlingen hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm, das wird nächstes Mal ergänzt. Ich hatte da auch direkt im Wald erstmal keine Idee und hab ihn dann erst zuhause nach Bildern zu bestimmen versucht.
Gruß
Jan
Moin,
ich stelle mich auch mal vor, da ich das Forum jetzt doch deutlich mehr nutze als gedacht. Ich bin beschäftige mich jetzt gut ein Jahr mit Pilzen. Angefangen habe ich mit "Grundkurs Pilzbestimmung", inzwischen ist auch noch der Gerhardt dazu gekommen und es lässt mich einfach nicht los. Ich könnte mir auch gut vorstellen, mal die PSV-Prüfung zu machen und würde das Forum dafür gern als Feedback-Quelle missbrauchen. Ansonten freue ich mich dabei sein zu dürfen.
LG
Boletaceae
Hi,
die folgenden Funde im reinen Lärchenwald hab ich schon vor einer Woche machen können und euch bis jetzt vorenthalten. Wie immer mit der Bitte um Feedback zur Richtigkeit der Bestimmungen.
1)Lärchenschneckling (Hygrophorus lucorum)
pilzforum.eu/attachment/415758/
2)Brennender Rübling (Gymnopus peronatus)
pilzforum.eu/attachment/415762/pilzforum.eu/attachment/415764/pilzforum.eu/attachment/415763/
3)Großer Bluthelmling (Mycena haematopus)
pilzforum.eu/attachment/415767/
4)Fuchsiger Trichterling (Lepista flaccida)
pilzforum.eu/attachment/415768/pilzforum.eu/attachment/415769/pilzforum.eu/attachment/415770/
Gruß
Jan
Hi,
wenn es darum geht Gewicht/Platz in der Tasche zu sparen ist die App "Meine Pilze" von Klaus Bornstedt ein hilfreiches schnelles Nachschlagewerk. Die Dgfm hält die kostenlose App außerdem für die momentan am besten geeignete (Stand 2015). Eventuell suggerieren die Apps allerdings eine falsche Sicherheit bei der Bestimmung, deshalb vielleicht vorab einmal schlau lesen: Pilz-Apps im Test / DGfM
Gruß
Jan
Moin,
ich rate einfach mal mit. Makroskopisch denke ich passt das ziemlich gut zu Galerina marginata. Es gibt aber laut pilze123 einige sehr ähnliche Arten, die nur mikroskopisch unterschieden werden können. Interessant fände ich auch noch, ob der Geruch beim Reiben mehlartig war.
Gruß
Jan
Ah, Klasse! So wird ein Schuh draus oder ein Pilz
Hi Stefan,
danke für die Antwort. Das sieht jedenfalls sehr so aus! Ich schaue bei Gelegenheit mal, ob ich auch noch die eigentlichen Fruchtkörper finden kann.
Gruß
Jan
Moin,
Ich konnte heute im winterlichen Buchenwald auf Kalkboden einige Arten von Winterpilzen entdecken, unter anderem Samtfußrüblinge, Austernseitlinge und Judasohren, alle am selben Stamm! Ich freue ich mich wie immer über Feedback, ob das alles so seine Richtigkeit hat.
1)Judasohr (Auricularia auricula-judae):
pilzforum.eu/attachment/415595/
2)Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes):
pilzforum.eu/attachment/415602/
pilzforum.eu/attachment/415601/3)Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus):
pilzforum.eu/attachment/415607/pilzforum.eu/attachment/415608/
4)Gallertfleischiges Stummelfüßchen (Crepidotus mollis):
pilzforum.eu/attachment/415612/pilzforum.eu/attachment/415610/pilzforum.eu/attachment/415609/pilzforum.eu/attachment/415611/
5)Ascocoryne sarcoides:
6)Trompetenschnitzlinge (Tubaria furfuracea)?
pilzforum.eu/attachment/415618/pilzforum.eu/attachment/415616/
7)Gelbstieliger Muschelseitling (Panellus serotinus)
pilzforum.eu/attachment/415620/pilzforum.eu/attachment/415621/pilzforum.eu/attachment/415622/
8)Und diese Keulen?!(Das weiße Käppchen war schmierig und komplett vom schwarzen Stiel abwischbar)
Danke und Gruß
Jan
Hallo,
danke für die ausführlichen Antworten! Dann halte ich mich mal an Laux und Gerhardt, wenn das für die PSV-Prüfung hinreicht. Ich finde es trotzdem super, hier im Forum auch mit "richtiger" Mykologie konfrontiert zu werden. Da lernt man auch gleich mit, wo die eigenen Grenzen liegen.
Danke und Gruß
Jan
Moin Harald,
ich bin schon überrascht, dass bei Phaeotremella foliacea als Substrat mittlerweile Nadelholz richtig ist und nicht mehr Laubholz. Das spielt ja schon eine Rolle, wenn man den Pilz mal gezielt suchen würde. Ich könnte mir auch vorstellen später mal die PSV-Prüfung anzugehen und da gibt mir das schon ein ungutes Gefühl, wenn Substrate ausgetauscht sind Gut, Zitterlinge werden wohl die wenigsten verspeisen wollen, aber zum Beispiel bei den Schwefelköpfen ist das Substrat ja schon ein wichtigeres Merkmal zur Unterscheidung zwischen Hypholoma fasciculare und capnoides. Woher kann ich denn wissen, in welchen Gruppen ich mir sicher sein kann, dass solche Angaben richtig sind und in welchen kann ich das nicht?
Gruß
Jan
Hi Stefan,
Puh, das ist ja ein vernichtendes Urteil. Was würdest du denn eher als Einsteigerliteratur empfehlen?
Gruß
Jan