Beiträge von Matthaeus

    Grüß Euch Alle,


    Pilze, die ich nicht bestimmen kann, kriege ich immer wieder vorgesetzt. So geht es mir auch bei Pilobolus crystallinus und P. kleinii.

    Solange ich nur nach einem Schlüssel bestimmen tu, geht alles gut. Jetzt habe ich auch noch im Internet gestöbert und bin auf einen älteren Artikel

    von Aírton Viriato gestoßen, der 2007 Piloboli auf Herbivorendung im Tiergarten Sao Paolo (2007) bestimmt hat. Interessieren tut mich dabei

    vor allem, wie Pilobolus crystallinus von P. kleinii abgetrennt wird. Bei Viriato ist es die Form der Columella, die bei diesen beiden Arten unterschiedlich ist,

    bei Pilobolus kleinii konisch, bei crystallinus zylindrisch, zitzenförmig. Die Sporenfarbe kann nach den Angaben von Viriato bei beiden Arten gelb sein,

    die Sporenform bei P. crystallinus zylindrisch, bei P. kleinii breitelliptisch.


    Um die Columella zu sehen, habe ich mich am Anfang ziemlich viel geplagt, weil die Blase gern schnell explodiert und die Columella dabei auch zerfetzt wird oder bei einem

    der Teile verunstaltet dranhängen tut.

    Was ich bisher wegen der deutlichen Verengung zwischen Sporenkapsel und Blase gemeinhin als Pilobolus kleinii bestimmt habe, ist jetzt nach Viriato bestimmend Pilobolus crystallinus.

    Bei einem anderen Pilobolus mit gleicher Verengung zwischen Sporenkapsel und Blase habe ich tatsächlich eine konische Columella vorgefunden, komme aber wegen der sehr variablen

    Sporenform von 10-15 x 8-11 µm nicht auf Pilobolus kleinii, sondern auf Pilobolus heterosporus. Wobei letzterer auch P. longipes sein könnte, weil die Sporozyste sehr schmal und langgezogen ist.

    Aber P. longipes wird 1-2 cm hoch und würde ich diesen hier ausschließen wollen.


    Also ich vermute, daß das Merkmal der Verengung zwischen Blase und Sporenkapsel auf mehrere Arten zutrifft und man daher immer auch zusätzlich die Columella und Trophozyste

    anschauen müsste.

    Ich füge schon ein paar Fotos an und freue mich auf Eure Reaktionen.


    Liebe Grüße, Matthaeus

    Bei dem Fund habe ich zuletzt auch die abgeworfenen Sporenkapseln angeschaut. Dabei habe ich beobachtet, dass

    95% der Sporenkapseln auf der Oberfläche Verdünnungen in der Form eine Rosette von trapezförmigen Zellen zeigten, in die sich später die Kapseln beim

    Eintrocknen falten. Ich habe die Sporenkapseln auch bei Pilobolus roridus, den ich auf Rinderdung auch oft habe, angeschaut, die trapezförmigen Aufhellungen aber nicht gefunden. Wenn diese vorgeformten Soll-Faltstellen auf der Sporenkapsel nur bei dieser Pilobolus kleinii Varietät vorkommen sollten, wäre das ein Alleinstellungsmerkmal. Aber nach diesem Merkmal habe ich bei anderen Pilobolus Arten zu wenig gesucht.


    Ich sehe gerade, daß ich die gleiche Art, auch als Pilobolus cf. crystallinus, schon einmal hier im Forum eingestellt habe. Ich muss mich dafür entschuldigen.

    Auf jeden Fall kann ich jetzt das Muster auf der Sporenkapsel direkt dieser Varietät von Pilobolus kleinii zuschreiben.

    Hallo Matthias,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort! Immerhin sind wir zumindest zu zweit der Meinung, daß die Sporen bei diesem Fund im Vergleich zu dem typischen Pilobolus kleinii in der Größe deutlich abweichen. Eine makroskopische Abtrennung von Pilobolus kleinii sensu stricto ist halt schwierig, da es in beiden Fällen diese Verengung zwischen Sporenkappe und Blase gibt.

    Ich halte diese kleinsporige Art auf jeden Fall für eine Varietät oder gar für eine eigene Art. Die kleinen Sporen sind in Form und Größe immer konstant. Ich finde sie regelmäßig auf Rinder- und Schafdung und glaube sie gegenüber P. kleinii durch die vor allem jung nur in der Mitte schwach gelb gefärbten, kleinen, dünnwandigen, fast zylindrischen Sporen abtrennen zu können.

    Ich habe diesen Pilobolus bis heute eher als Varietät von P. crystallinus gedeutet, aber jetzt, wo Du sagst, dass P. crystallinus komplett farblose Sporen hat, stimme ich Dir zu. Ich bin halt weniger für P. kleinii, der sattgelbe, dickwandige Sporen hat, die so ca. von 10-14 µm in der Länge messen.


    Ich habe Pilobolus kleinii nun auch schon in großer Zahl unter dem Mikro gehabt. Da möchte ich noch 2 Fotos davon anhängen und zum Vergleich noch einmal 2 Fotos von der diskutierten Varietät, die ich im September auf Schafdung gefunden habe.


    Viele Grüße,

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    Ein Pilobolus auf Rind, den ich, weil nichts anderes ging, als Pilobolus cf crystallinus bestimmt habe, möchte ich gerne sicher bestimmt haben, deshalb würde ich mich über Eure Hilfe freuen.

    Hier ein paar Daten:

    Die Fruchtkörper 3-4 mm hoch. Die Sporenkappe nicht direkt auf der Blase aufsitzend. Die Sporenkappe ca. 300 x 220 µm im Durchmesser, schwarz, glatt ohne Muster.

    Die Trophozyste befindet sich knapp unter dem Substrat oder ist frei.

    Die deutlich ellipsoiden und dünnwandigen Sporen 8-9 x 5-6 µm groß. Sie enthalten ein gelbes Granulat, das in der Sporenmitte konzentriert ist. In der Masse betrachtet sind sie blassgelb.


    Ich habe nach dem Schlüssel von Matthias Reul bestimmt und bin, weil die Sporen deutlich ellipsoid und unter 10 µm lang sind, zu Pilobolus crystallinus gekommen.

    Das passt mir irgendwie nicht, weil die Sporen zumindest im Zentrum deutlich gelb sind. Pilobolus crystallinus sollte farblose Sporen haben.

    Pilobolus longipes, bei dem sich die Trophozyste auch außerhalb des Substrates befindet, hat eher rundliche Sporen.

    Pilobolus kleinii, den ich schon oft unter dem Mikroskop gehabt habe, und dieser deutlich gelb gefärbte dickwandige und viel größere Sporen aufweist, möchte ich ausschließen.


    Füge noch ein paar Fotos an.


    Danke und LG, Matthaeus

    Hallo Hans,


    Leider kenne ich Saccobolus michiganensis nicht aus eigener Anschauung. Bei der Abgrenzung zu Saccobolus saccoboloides kann ich dir aber folgen.

    S. saccoboloides hat lt. Doveri die größeren Sporen, die an den Stellen, wo sie sich berühren ohne Pigment sind. Das Epispor punktiert und manchmal auch rissig. Die Sporen bei deinem Fund sind glatt. Die Sporenanordnung in den Clustern würde ich als 4x2 ansehen.

    Nach den Merkmalen, die du für diesen Fund angibst, passt meines Erachtens S. michiganensis besser. Ob es diese Art wirklich ist, kann ich dir, weil ich mich bei Saccobolus zu wenig auskenne, leider nicht bestätigen.


    LG Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    auf Schafdung habe ich einen weißen haarigen, kugelförmigen Becherling gefunden, den ich makroskopisch gleich als Ascodesmis angesprochen habe.

    Unter dem Mikro waren sackförmige Asci da und die Sporen waren rund und netzig ornamentiert. Da habe ich mich natürlich gefreut und wollte den Asco

    als Ascodesmis sphaerospora abhaken.

    Überraschenderweise habe ich überhaupt keine Paraphysen finden können und bei weiterer Durchsicht habe ich dann ein Excipulum vorgefunden.

    An diesem Punkt geht es für mich nicht weiter und ich würde mich sehr freuen, wenn mich jemand von Euch bei der Bestimmung unterstützen könnte, und wenn auch nur mit einer Vermutung.


    Dazu ein paar Daten:


    Cleisthotecien rund, jung weißlich, behaart, später bräunlich abdunkelnd und verkahlt, 300-550 µm im Durchmesser.

    Asci sackförmig, 8 sporig, 55-63 x 25-30 µm, ungestielt oder mit ganz kurzem Stiel. IKI-.

    Sporen farblos, rundlich, warzig, die Warzen bis 2,5 µm lang und zu einem Netz verbunden, 11-13 µm im Durchmesser.

    Paraphysen keine vorgefunden.

    Subhymenium aus kleinen, rundlichen bis eckigen Zellen.

    Entales Excipulum eine textura angularis. Ektales Excipulum aus rundlichen bis langgezogenen Zellen, auf denen auch die Randhaare gebildet werden.

    Das ektale Excipulum zeigt eine starke dextrinoide Reaktion auf Lugol.


    Ich habe viel in den Büchern und im Internet geschaut, aber weil ich die Gattung nicht erkenne, komme ich nicht weiter.

    Ascodesmis schließe ich aus, weil es ein Excipulum gibt. Es kann sein, dass der Asco noch immer nicht reif ist, und das Sporenornament eventuell später eine Farbe bekommt.

    Das "Excipulum" ist natürlich nicht so klar umrissen, aber ich kann in der Anhäufung der zumeist eckigen Zellen keine Hyphen erkennen.

    Wenn diese Strukturen Hyphen sein sollen, dann könnte es wohl eine Ascodesmis sein. Allerdings haben die Sporen ein Netz aus vielen

    feinen Maschen, was für die von mir anfangs vermutete Ascodesmis sphaerospora nicht zutrifft, bei der die Maschen doch größer sind.


    Bei einer nachträglichen Untersuchung eines reifen Chleisthoteciums habe ich nur mehr Sporen gefunden. Die Asci haben sich aufgelöst. Die Sporen diesmal größer, 14-17 µm im Durchmesser und die Warzen blass graubraun gefärbt.

    Nachdem Felli einen ähnlichen Fund hier im Forum (2022 Überraschungsei auf Pferdedung) vorgestellt hat und Nobi dazu einen Literaturhinweis gegeben hat, komme ich jetzt auf die Gattung Roumegueriella, aber eher nicht R. rufula, sondern eine andere Art, weil die Sporen ein netziges Ornament haben.

    Das ist für mich plausibler als Ascodesmis.

    Die Cleisthothecien haben ein Excipulum, es gibt Asci mit einer schnell vergänglichen Tunica, es gibt keine Paraphysen und die Sporen sind rund und warzig, in diesem Fall ein fast vollständig netziges Ornament bildend.


    LG Matthaeus

    Hallo Heidrun,


    ich meine, Du hast hier Selinia pulchra gefunden. Fruchtkörper und Sporen passen.

    Der Pilz wurde hier im Forum schon ein paar Mal vorgestellt.

    Ich habe den Pilz letztens auf Schafdung gehabt, da ist er wohl häufiger.

    Die Sporen scheinen mir auch biseriat angeordnet zu sein, auf dem 2. Foto sieht es zumindest danach aus.


    LG Matthaeus

    Hallo Felli,


    Danke für Deinen Tipp! Ich habe jetzt in der Übersicht zwischen den Asci verschwommene blaugrüne Bereiche gesehen. Bei jungen Fruchtkörpern haben sich

    das Subhymenium und die Excipulumzellen weinrot, d.h. hemiamyloid verfärbt. Diese Reaktion in Melzer ist m.E. eine Vorstufe von Blau. Desweiteren sind bei reifen Fruchtkörpern in Melzer vor allem die Excipulumzellen weinrot bis weinbraun verfärbt. Das sich das Subhymenium bzw. die Excipulumzellen bei meinem Fund "nur" weinrot verfärben, kann an der Konzentration vom Melzer Reagenz liegen.

    Ansonsten ist die Hemiamyloidität auch ein Unterscheidungsmerkmal bei Ascomyceten wie z.B. bei Lachnellula willkommii - Lachnellula occidentalis, wo sich der Apikalapparat in Lugol bei der einen Art blau, bei der anderen aber rot anfärbt.

    Bei dem Übersichtsquerschnitt habe ich die dünnen Randzellen mit aufgeblasenem Ende nicht mehr beobachten können. Es könnte sein, dass diese Paraphysen sind, die sich am Apothezienrand ansammeln. Zwischen den Asci gibt es nur schlanke Paraphysen mit einem oft sehr kurzen, dünnen Endabschnitt.


    Ich meine Ascobolus denudatus sollte hiermit gut abgesichert sein.

    Grüße,

    Matthaeus

    Eine gute Pilzfreundin hat mir gesagt, das Ascobolus furfuraceus sowas von veränderlich sein kann, daß ich ihn auch bei diesem Fund in Betracht ziehen müsste.

    Gut, ich ziehe ihn in Betracht, aber er gefällt mir nicht.

    Grüß Euch Alle miteinander,


    Ich habe letztens sowohl auf Rinderdung als auch auf Schafdung einen Ascobolus gefunden, den ich zuerst wegen der relativ großen Fruchtkörper makroskopisch als A. furfuraceus,

    dann nach langer Unschlüssigkeit jedoch als A. denudatus bestimmt habe.

    Gerne würde ich dazu eine zweite Meinung hören, weshalb ich diesen Becherling hier einstelle.


    Folgende Daten konnte ich festhalten:


    Apothezien jung fast kugelig, dann kreiselförmig, grüngelb und nach zwei Tagen dann bräunlich werdend, der Becher ausgebreitet und durch die herausragenden reifen Asci schwarz punktiert.

    Die Apothezien bis gut 1 cm groß, an der Außenseite anfangs kleiig, dann verkahlend.

    Die Asci etwa um 180 x 20 µm, in Melzer ohne bis minimaler Reaktion, auch nicht bei jungen Fruchtkörpern. Dafür sind die Zellen der Medulla und des ektalen Excipulums hemiamyloid.

    Die Paraphysen farblos, septiert und an der Spitze mit einem dünnen papillenförmigen Aufsatz versehen.

    Die Randzellen dünn wie die Paraphysen, aber an der spitze mit z.T. mehreren großen kugeligen Endzellen.

    Das entale excipulum eine textura globulosa-angularis und das ektale excipulum mit eher langgestreckten Zellen. Die Zellen in Wasser gelblich, vor allem in Randnähe.

    An der Apothezienbasis viele farblose Hyphen, die auch z.T. mit blasigen Zellen enden.

    Die Sporen weisen längliche und querverlaufende Rillen auf mit wenig Anastomosen. In Melzer Reagenz diffundiert das violette Pigment in das Zytoplasma des Ascus.

    Sporengröße: 18-21 x 10-11 (12) µm.


    Nachdem ich ähnliche Funde hier im Pilzforum und dann auf Ascofrance angeschaut habe, wollte ich meinen Fund gleich als Ascobolus michaudii ablegen und fertig.

    Für Ascobolus denudatus spricht aber die fehlende Blaureaktion der Ascuswand in Melzer. Bei A. michaudii sollen lt. Literatur die Asci in Melzer immer positiv reagieren.

    Was ich ausschließen möchte, sind A. furfuraceus mit viel größeren Sporen und A. crenulatus mit viel kleineren Sporen als A. denudatus.

    Bei F. Doveri steht, daß die Sporen bei A. michaudii nur 1-5 Rillen auf einer Seite aufweisen. Bei meiner Auffindung sind es oft mehr als 5.


    Danke schon einmal fürs anschauen!

    LG Matthaeus

    Nobi war großartig, wie er an seinem Wissen hier im Forum alle teilhaben hat lassen!

    Ich danke Ihm dafür ganz herzlich!


    Mein Beileid seinen Angehörigen!

    Matthaeus

    Hallo Björn,


    Vielen Dank für deine Einschätzung der Sporen!

    Es ist für mich die erste Hypocopra überhaupt. Da tu ich mir echt schwer. Ich hoffe, ich habe wenigstens die Gattung erraten.

    Ich bin zu recht unterschiedlichen Sporenmassen gelangt, weil ich einmal die Sporen von einem leicht gequetschten Präparat gemessen habe.

    Da muss man mit einer Verformung rechnen, wo vor allem das Breitenmaß größer wird.


    LG, Matthaeus

    Hallo Sigrid,

    ich hatte Zygospermella insignis in letzter Zeit auch sehr oft auf Rinderdung. Wie Sven schon gesagt hat, hat Z. insignis einen Büschel grauer steifer Haare um den Perithezienhals.

    Mir fällt gerade auf, daß die Sporen bei Deinem Fund nur eine mittlere Septe haben und ansonsten keine Zeichnung haben. Bei meinen Funden hatten die reifen braunen Sporenzellen jeweils noch einen dünnen dunkelbraunen Querstreifen in der Nähe der Septe. Die Sporenzellen waren bei meinen Funden gefühlt länger und schlanker und die Anhängsel breiter.


    Sehr interessanter Fund!


    LG Matthaeus

    Hallo Alle zusammen,

    vor einem Monat habe ich eine Rehdungprobe aus der Steiermark zum bearbeiten gekriegt. Vor einer Woche ist darauf eine Hypocopra erschienen, die ich nach dem Schlüssel von Peter Welt

    vorläufig als Hypocopra antarctica bestimmt habe. In seinem Schlüssel gibt es allerdings eine Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann, nämlich ob die Sporen 1- oder 2-zellig sind.

    Nach den Indizien, die ich zu sehen glaube, gehe ich davon aus, daß die Sporen zweizellig sind. Dann komme ich direkt zu Hypocopra antarctica. Leider bin ich mir da sehr unsicher. Die jungen
    unreifen Sporen sind auf einer Seite abgestutzt, andere haben an dieser Stelle noch eine hyaline Kappe anhängen, die kongophil ist und die wohl das Anhängsel sein könnte.


    Folgende Funddaten konnte ich bisher aufnehmen:

    Die Perithezien sind bis zum schwarzen Ostiolum im Substrat eingesenkt. Der Bereich um das Ostiolum ist hell braun. Pro Stroma gibt es ein Perithecium.

    das ausgelöste Perithezium war rundlich, beigefarben und 0,8 x 0,7 µm groß. Die Struktur des Excipulums eine undeutliche textura angularis.

    Die Asci mit blauenden Apikalapparat in Lugol. Die reifen Sporen dunkelbraun, unregelmässig elliptisch und einseitig abgeflacht, mit einer Schleimhülle umgeben, uniseriat im Ascus.

    Die dünne, gerade Keimspalte nicht über die gesamte Sporenlänge gehend, 13-15 x 0,2 µm groß. Die Sporengröße im ungequetschten Präparat 25-28 x 8-9 µm, zusammen mit dem etwas gequetschten

    Perithezium aber 25-26 x 10-11 (12) µm, also insgesamt etwas breiter.

    Bei einigen reifen Sporen glaubte ich auch ganz kleine hyaline Anhängsel gesehen zu haben.


    Ich hoffe, daß mir einer von Euch den Fund bestätigen oder korrigieren kann. Darüber würde ich mich sehr freuen!

    LG Matthaeus

    Hallo Nobi,


    herzlichen Dank für Deine Einschätzung des Fundes!

    Die Dokumentation von Hans ist hervorragend! Für mich gab es hier nur einen Zufallsfund im unreifen Zustand.

    Habe auf der Dungprobe vergeblich nach weiteren Fruchtkörpern gesucht. Vielleicht habe ich eines Tages mehr Glück.


    LG und alles Gute im neuen Jahr, Matthaeus

    Grüß Euch Alle zusammen,


    Podospora millespora haben in diesem Forum Felli und Hans schon super schön vorgestellt. Ich hinke halt hinten her, weil ich relativ spät zu den Dungpilzen gestoßen bin.

    Von den Fruchtkörpern kann ich in diesem Fall wieder kein Foto zeigen, weil keines gelungen ist. Diese waren nämlich bis zum Hals im Substrat (Angusrinddung) eingesenkt.

    Beim "Herausoperieren" habe ich festgestellt, daß die Perithezienoberfläche glatt war.

    Mikroskopisch habe ich folgende Daten:

    Perithezienaußenseite mit wenigen flexiblen dünnen Haaren. Perithezienhals mit tuberkelartigen Zellen ausgekleidet.

    Asci 1024-sporig. Ascosporen zweizellig, mit brauner Sporenzelle und Pedicel. Apikal hat die Sporenzelle eine dünne Cauda. Pedicel ist relativ kurz mit 4-5 µm. Bei jungen Sporen ist das Pedicel

    im Vergleich zur Sporenzelle gefühlt länger als 5 µm. Die braune Zelle 12-14 (15) x 7-8 µm. Insgesamt war die vorliegende Podospora aber noch nicht ganz reif, was man an den grünen Sporen sieht.

    Ich kann mir deshalb vorstellen, daß reife Sporen länger als 14 µm sind.


    Ich habe den Fund vorläufig als Podospora millespora abgelegt, bin mir was die Bestimmung betrifft, aber gar nicht sicher.

    F. Doveri hat im Internet einen Podospora und Schizothecium Schlüssel eingestellt, bei dem ich noch Podospora prolifica gefunden habe. Diese Art mit Sporen von 13-14 x 7-9 µm. Die braune Zelle oft unregelmäßig elliptisch.

    Ich frage mich, ob letztere Art hier besser passen könnte, weil Doveri für Podospora millespora eine Sporengröße von 15-17 x 9-11 µm angibt. Das ist doch wesentlich größer.


    Ich danke Euch schon mal fürs Ansehen der Fotos!


    LG Matthaeus

    Hallo Allerseits,


    Ich meine, daß ich letztens eine Sporormiella longispora gefunden habe. Substrat ist wieder einmal Angusrinddung.

    Sicher bin ich mir nicht so ganz, weshalb ich für Kommentare sehr dankbar wäre. Diese Art wurde im Forum schon vorgestellt.

    Leider habe ich nur ein Pseudothecium gesehen und kein Foto davon gemacht, dafür gibt es ein paar Mikrofotos.


    Folgende Daten habe ich festgehalten:


    Das Pseudothecium schwarz, glatt, mit etwas verlängertem Ostiolum.

    Asci über 200 µm lang, an der Basis abrupt verjüngt. Die Ascosporen 4-zellig mit dicker Schleimhülle, 77-85 x 12-14 µm.

    Die mittleren Sporenzellen deutlich eckig im Umriss. Keimspalte gerade.

    Auffällig ist, daß zumindest 3 Ascosporen im oberen Drittel des Ascus parallel aufliegen.


    Ich weiß, es ist von den Daten her alles etwas mager, aber vielleicht ist die Lage der Ascosporen im Ascus doch ein wichtiges Merkmal, das speziell auf Sporormiella longispora zutrifft.


    LG Matthaeus

    Hallo Thorben,


    Ich danke dir für deine Reaktion auf diesen Fund und deine diesbezügliche Recherche!

    Ich habe die Gattung Doratomyces in diesem Fall wie oben erwähnt fallen gelassen und über die Möglichkeit nachgedacht, ob es nicht eine Amphicorda sein könnte.

    In den Genera of Hyphomycetes von Gams et al. wird Amphicorda felina erwähnt, Isaria felina sollte ein Synonym sein. Irgendwo habe ich die Information aufgegriffen,

    daß Isaria felina die Anamorphe von Cordiceps sinensis sein sollte, aber ich weiß nicht, ob das stimmt. Die Gattung Amphicorda bzw. Isaria ist sicher nicht monotypisch.

    Tilachlidium wird in diesem Zusammenhang auch genannt, das kenne ich aber und das ist ein ganz anderer Pilz.


    Zum Kultivieren habe ich momentan Keinen, zum Sequenzieren schon. Da werde ich Irmgard bitten, ob sie den Pilz mal in die PCR Maschine geben kann.

    Ein wunderschöner Pilz in dieser anamorphen Gestalt.

    Ich habe ein paar "Keulchen oder Wedel" getrocknet, den Rest aber so auf dem Dung belassen, in der Hoffnung,

    daß sich die Teleomorphe von selbst entwickelt. Im Reich der Pilze ist alles möglich.


    LG Matthaeus

    Hallo Grüni/Kagi,

    Dieses Muster auf den Sporenkapseln habe ich bisher bei meinen Pilobolusfunden eigentlich nicht beobachtet, habe danach aber auch nicht gesucht. Es ist echt und kein Artefakt. Meine erste Assoziation war Fußball.

    LG Matthaeus

    Hallo Matthias,

    Vielen Dank für deine Einschätzung des Fundes! Also das vierte Foto mit den kleinen breitelliptischen Sporen gehört zum aktuellen Fund. Das Foto mit den fast zylindrischen Sporen alle über 10 my gehört zu einem älteren Fund, den ich eindeutig zu Pilobolus kleinii zugeschrieben habe. Was die Skala betrifft, bin ich aber ein bißchen fehleranfällig wegen des Vergrößerungswechslers am Axioskop. Wenn ich manuell messe, schaue ich wohl immer, ob der Wechsler auf Position 1x steht.

    LG Matthaeus

    Grüß Euch Alle,


    Auf Hasendung habe ich letztens weiße haarige Keulchen gesichtet, die ich als Anamorphe eines Schlauchpilzes gedeutet habe. Zu einer sicheren Bestimmung bin ich leider nicht gekommen.

    Die bis 8 mm hohen Gestalten erwiesen sich als Synnemata, bestehend aus dünnen Hyphen, auf denen unzählige kurze Phialiden aufsitzen. Die eiförmigen, hyalinen Konidien 4-5 x 3 µm groß.

    Der behaarte untere Stielteil ist steril. Die vielen kleinen gestielten Fruchtkörper mit weißen Köpfchen, die sich unter den Synnemata befinden, habe ich als Aspergillus candidus, auch unsicher bestimmt. Aber das ist nicht die Frage.

    Ich habe in den mir zugänglichen Büchern nach ähnlichen Synnemata gesucht, und bin dabei auf die Gattung Doratomyces gestoßen. Das war mein Verdacht, aber die hyalinen Konidien passen nicht dazu.

    Anamorphen dieser Gestalt gibt es auch bei Cordiceps (Amphicorda felina), was hier schon gar nicht geht.

    Vielleicht ist es etwas ganz Gewöhnliches, das ich halt noch nie gesehen habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir einer von Euch da weiterhelfen könnte.


    LG Matthaeus

    Einen schönen guten Abend Allerseits,


    nach einer kleinen Pause beschäftige ich mich wieder mit Pilzen auf Angusrinddung und muss gleich fragen, ob mir jemand helfen kann.

    Vor kurzem habe ich zwei Piloboli aufgefunden, einen P. roridus und einen, den ich zunächst Pilobolus cf crystallinus nennen möchte.

    Den ähnlichen Pilobolus kleinii glaube ich zu kennen und habe ich sattgelbe bis gelborange Sporen mit über 10 µm Länge im kopf, und zeige dazu auch ein älteres Foto.

    Jetzt dachte ich auch, es wäre wieder ein Pilobolus kleinii, aber die breitelliptischen Sporen messen nur 9-10 (11) x 5-6 µm. Nach diversen Schlüsseln geht eigentlich nur

    Pilobolus crystallinus.Ich weiß aber jetzt nicht, ob es diese Art ist, zumal ich in der Sporenkapsel bienenwabenförmige Aufhellungen gefunden habe, die mir bei bisherigen Funden nicht aufgefallen sind.

    Um einen Irrtum bzw einen Fremdkörper auf dem Deckglas auszuschließen, habe ich dann eine weitere Sporenkapsel angeschaut, und wieder dasselbe Ornament vorgefunden.

    Da gleichzeitig auf der Dungprobe auch Pilobolus roridus fruktifizierte, habe ich die Sporenkapsel von roridus angeschaut, die aber kein Ornament aufweist.

    Möchte deshalb in die Runde fragen, ob diese bienenwabenförmige Zeichnung von Bedeutung ist. Also Pilobolus kleinii kann ich ausschließen. Für Pilobolus crystallinus, der die kleineren Sporen hat, kann ich mich nicht so recht begeistern. Dieser hat laut Literatur nur blassgelbe Sporen. Aber wenn ich die Beiträge von Matthias und Hans hier im Forum anschaue, habe ich

    keine andere Wahl.

    Die Fotos sind mit P cf kleinii beschriftet, das war aber nur ein Arbeitstitel.


    LG Matthaeus