Beiträge von Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Vielen Dank für Deine Einschätzung! Du hast vollkommen recht, Punkt.

    Die Chemikalie war schon auf dem Objektträger, weil ich eine vergrabene Podospora erwartet habe. Da kann ich ohne Färben die Caudae nicht beurteilen.

    Eine andere Sporormiella als minima hätte ich jetzt gerne gehabt, aber da muss ich Fruchtkörper im besseren Zustand finden.


    LG, Matthaeus

    Guten Abend Allerseits,


    ich habe nicht gedacht, daß ich so schnell an meine Grenzen komme, aber ich muss wieder Hilfe holen.

    Unlängst habe ich auf Angusrinddung unter der Lupe einen glänzenden schwarzen Knopf gesehen und gedacht, es wäre ein breites Ostiolum einer eingesenkten Podospora. Nach einer kurzen Grabung habe ich dann

    nur eine schwarze Kugel herausgehoben. Drinnen waren viele Hundert Sporenzellen und junge keulige Asci mit vierzelligen Ascosporen. Die reifen Asci waren zum Teil schon aufgelöst. Trotzdem

    würde ich sagen, sie sind gestielt. Da ich keine einzige Spore mit Gelhülle gesehen habe, würde ich diese Art gerne zu Preussia stellen. Könnte es vielleicht Preussia funiculata sein?


    Hier ein paar Daten, die ich aufnehmen konnte:


    Pseudothecien rund, 400 µm im Durchmesser, kein Hals erkennbar.

    Asci 8-sporig. Junge Asci dickwandig keulig, sollten bitunikat sein, reif 60-70 µm lang, kurz gestielt.

    Ascosporen 4-zellig, 38-43 x 4-5 µm. Keimspalte gerade, nicht über die ganze Sporenzelle verlaufend.


    Mir fällt aufgrund der kurzen Sporen keine Sporormiella ein, die hier passen könnte, weshalb ich auf die Gattung Preussia komme. Sporormiella minima kenne ich. Die hat ein anders gestaltetes Pseudothecium

    mit kurzem Hals. Die Sporen haben eine geknickte Keimspalte und die Sporenzellen zerfallen in 2-er Paaren. Das ist hier nicht der Fall. Aber vielleicht täusche ich mich. Der Pilz ist überreif.


    Bin für jeden Kommentar dankbar.


    LG, Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Dankeschön, ich habe trotzdem noch Spaß am Mikroskopieren. Die gefundenen Pilze mit Namen versehen fällt mir allerdings immer schwerer.

    Ich habe mich im Rahmen des Lainzer Dungpilzprojektes verpflichtet, Belege zu liefern, die gegebenenfalls sequenziert werden. Die Ergebnisse

    werden eine Neubeschriftung der Tüten notwendig machen.

    Gut, bei Podospora pauciseta werde ich ein sensu lato anhängen. Daß im IF und in Mycobank Triangularia pauciseta als current name steht,

    liegt mir schwer im Magen.


    LG, Matthaeus

    Grüß' Euch Alle miteinander,


    da gerade Hans eine Podospora pauciseta eingestellt hat, möchte ich auch einen ähnlichen Fund einstellen. Ob es eine Triangularia pauciseta (= Podospora pauciseta) ist, traue ich mich allerdings nicht zu sagen.

    Die Sporenmaße weichen etwas ab und auch das Substrat, weil auf Angusrinddung, ist verschieden. Soviel ich aus dem Artikel von Boucher et alii (Cryptogamie, Mycologie 2017) entnommen habe, wurden um den Artenkomplex rund um Podospora pauciseta/anserina/comata 7 verschiedene Arten aufgrund von DNA-Sequenzierung isoliert. Die Abgrenzung der verschiedenen Arten soll morphologisch, d.h. nach mikro- und makroskopischen Merkmalen nicht möglich sein. Möchte einfach nur einmal in die Runde fragen, ob das wirklich so ist. Wenn ja, werde ich in Hinkunft Podospora pauciseta nur noch als Triangularia pauciseta s.l. bestimmen.

    Trotzdem möchte ich zu meinem Fund ein paar aufgenommene Daten bekannt geben:


    Rundliche Perithezien hyalin bis graubraun, glatt, inklusive der Haarbüschel ca. 0,8 mm hoch. Die setaeartigen Haare um den Perithezienhals sind bis etwa 200 µm lang, kaum septiert.

    An der Außenseite, vor allem im unteren Bereich sind die Perithezien mit dünnen flexiblen Haaren besetzt.

    Die 4-sporigen Asci ca. 200 µm lang, basal mit Haken. Der Apikalapparat ist als kleiner Ring ausgebildet. Die Paraphysen aus wurstförmig aneinandergereihten Zellen verschmälern sich bis zur Spitze hin.

    Die Sporen zweizellig, mit reif einer braunen elliptischen Zelle und einem schmalen Pedicel. Braune Zelle 35-38 x 20-24 µm, Pedicel 20-27 µm lang. Die Sporen haben jeweils eine breite apikale, am oberen Ende der braunen Zelle exzentrisch platzierte Cauda, und eine dünne basale unter dem Pedicel mittig angebrachte Cauda. Die Sporen sind allerdings noch nicht braun, d.h. unreif.

    In der Nähe habe ich ein asexuelles Stadium vorgefunden, das ich als Cladorrhinum cf. foecundissimum bestimmt habe. Cladorrhinum wird in Seifert et al. "The Genera of Hyphomycetes" (2011) als Anamorphstadium von Podospora, Arnium und Cercophora zitiert.


    Die Podospora/Triangularia hätte ich konservativ nach Lundquist oder Ellis/Ellis bestimmend gerne als P. pauciseta abgehakt, aber ich konnte keine der 3 kurzen Anhängsel um das Pedicel herum entdecken. Die Haarbüschel um den Perithezienhals bestehen auch nicht aus wenigen Haaren, wie das Eigenschaftswort im Namen (pauci = wenige) angibt, sondern aus recht vielen.

    Aus diesem Grund meine ich, daß ich eine andere Podospora/Triangularia aus diesem Artenkomplex gefunden habe. Ähnliche Arten wie Arnium (Triangularia) hirtum, arizonensis oder Podospora australis würde ich ausschließen.


    Einfach bestimmen geht hier nach Doveri: nur Podospora anserina möglich, oder nach Ellis/Ellis: nur Podospora pauciseta möglich. Aber da lüge ich mir selber etwas vor.


    Ich bin für jeden Kommentar dankbar,

    LG Matthaeus

    Hallo Hans,


    Die schönen einseitigen Haarbüschel um den Perithezienhals rufen nach dieser Art und die Sporenmaße sprechen dafür.

    Bei dem Artenkomplex um Podospora pauciseta habe ich allerdins keinen richtigen Durchblick.


    LG

    Matthaeus

    Oder gibt es zu dem Artikel von Dir und Andreas, den mir Karl übermittelt hat noch Supplements mit Artbeschreibungen? Ich habe die Beschreibungen der dungbewohnenden Tintlinge von A. Melzer vor nicht allzulanger Zeit aus dem Internet herausgezogen. Ist es das?


    LG,

    Matthaeus

    Hallo Schwammer-Dieter,


    ich bin Jungpensionist und schalte nicht mehr so schnell. Aber, wenn Du mit Supplements Kits van W... meinst, die habe ich noch nicht und würde gerne mal da drinnen was nachlesen.

    Da bin ich im Forum auch noch nicht so lange aktiv, weshalb ich um Nachsehen meiner Unkenntnis bitte.


    LG, Matthaeus

    Ja, ich bin schon mehrfach auf diese Art gekommen. Diesmal habe ich allerdings keine lageniformen Cheilozystiden vorgefunden. Kann auch sein, daß ich die Probe

    zu weit am Lamellenrand genommen habe. Wie gesagt, ist es eine 2-sporige Art.

    Die Narcissea wie hier abgebildet habe ich fast immer auf Angusrinddung, wenn er etwas älter ist.


    LG, Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Danke schon im vorhinein! Ich werde in die Runde fragen, wenn mir ein Werk oder ein Artikel für die Bestimmung fehlen sollte. Wenig haben tu ich selber auch nicht, aber das sind meist

    nicht mehr ganz neue Bestimmungsbücher für Großpilze, ca. 8 m Regallänge. Digital habe ich auch nicht wenig. Ich muss nur arbeiten wollen.


    LG, Matthaeus

    Hallo Karl,


    Vielen Dank für das Zitat, das hilft mir schon! Es gibt damit mindestens 3 europäische genetisch nachgewiesene Arten. Wieder ein fundamentaler Artikel.

    Im Moment kann ich Geld nur für Nahrungsmittel ausgeben. Vielleicht kaufe ich den Artikel nächsten Monat.

    Als Mitglied der DGfM beziehe ich die ZMykol und habe ab der Nr. 44 so ziemlich alle im Regal stehen, aber Mycological progress müsste ich extra abonnieren.

    Dafür reicht mein Budget nicht.


    LG Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    weil ich hier am Vortag eine 4-sporige Narcissea - vermeintlich cardiaspora - vorgestellt habe, möchte ich heute dazu eine 2-sporige Narcissea zur Begutachtung freigeben.

    Ich halte sie für eine Narcissea cordispora. Die ballonförmigen bis utriformen Cheilozystiden, die zu erwartenden 9-12 µm langen, eckigen bzw. pentagonalen Sporen und das Vorkommen auf Dung

    scheinen mir für meine Vermutung gerechtfertigt. Die Hyphen sind ohne Schnallen. Pleurozystiden habe ich auch gesehen, aber die sind spärlich gesät. Das Velum besteht aus mehrheitlich rundlichen,

    z.T. leicht inkrustierten Zellen, die oft in Ketten aneinandergereiht sind. Ein junges Exemplar lasse ich reifen und hoffe, es ist die gleiche Art.


    Narcissea patouillardii ist in diesem Zusammenhang sicher ähnlich, hat aber unter den bekannten 3 (oder doch nur 2 ?) europäischen Narcisseaen die kleinsten, meistens unter 9 µm langen Sporen. Coprinopsis ephemeroides

    möchte ich ausschließen, weil ich bei meinen bisher auf Angusrinddung beobachteten Narcisseaeen nie einen beringten Stiel beobachtet habe. Coprinopsis pachysperma schließe ich auch aus, weil diese ein puderiges creme-graues Velum hat und zwar ähnliche, aber viel größere Sporen sowie Hyphen mit Schnallen aufweist. Aber sie hat 2-sporige Basidien.


    Wie gesagt, die Gattung Narcissea ist anstrengend und verspricht wenig Chancen auf eine erfolgreiche Bestimmung. Ich verlange keine Bestätigung meiner Vermutung, freue mich aber über jeden, natürlich unverbindlichen, stresslosen Kommentar oder eine Berichtigung, die mir noch mehr gefallen würde.


    Nachdem die nächste 2-sporige Narcissea gereift ist, kann ich Fruchtkörper- und Sporenbilder nachreichen. Die Sporenmaße sind: 9-12 x 8-11 x 5-6 µm.

    Der Mittelwert = 10,25 x 9,80 x 5,92 µm bei 13 gemessenen Sporen. Q = 1,04.


    LG, Matthaeus

    Hallo Nobi,


    erst einmal vielen Dank für Deine Antwort! Es ist ein undankbares Thema und die Reaktionen halten sich in Grenzen.


    die 2-sporige Variante von der von mir als Narcissea cordispora bestimmten Art habe ich abgesichert.

    Da ist zwischen den zwei Sterigmen, die ganz am Rande der Basidie plaziert sind, ein tiefes Tal und beim Fokussieren erscheint kein weiteres Sterigma mehr.

    Aber auch bei der 2-sporigen Variante waren viele 1-sporige Basidien dabei. Ist halt alles schwer zu vergleichen, weil in der Literatur nur 4-sporige Narcissea Arten beschrieben werden.


    Bei der Bestimmung habe ich mich nun einmal auf die Flora agaricina neerlandica festgelegt. Wenn ich bei diesem Artenkomplex um

    Narcissea patouillardii falsch liege, kann ich sagen, daß ich bestimmte Unterscheidungskriterien nach dieser Literaturquelle beachtet habe. Andreas Melzer

    erkennt hier nur 2 Arten an, E. Ludwig wieder nur N. patouillardii. Leider habe ich nicht Zugang zu allen Quellen, weil man aktuelle Artikel bezahlen muss, aber ich vermute, daß

    Pietro Voto die in Frage kommenden Arten morphologisch bestimmt und sequenziert hat, also keine Substratsequenzierung ohne Fruchtkörper gemacht hat. Er hat auch eine vierte

    Narcissea Art aus Pakistan beschrieben.


    Ich mache natürlich Belege und hoffe, daß Irmgard im Rahmen des Lainzer Tiergarten Dungprojektes den einen oder anderen Beleg sequenzieren lässt. Auf Angusrinddung waren Tintlinge aus der Gattung Narcissea bisher sehr häufig und praktisch auf jeder älteren Probe präsent. Häufiger war nur noch Coprinopsis stercorea. Deshalb kann ich Narcissea aus meinem Bericht nicht ausklammern.

    Diesen Fund kann ich aber nicht einmal als Narcissea patouillardii sensu lato ablegen. Das ist eine Pilzleiche. Ich hätte sie nicht präsentieren sollen.


    LG, Matthaeus

    Einen schönen Guten Tag an Alle,


    ich schleppe seit einiger Zeit ein ungelöstes Bestimmungsproblem mit mir herum und möchte dieses gerne abwerfen, weil mir schon die Schultern weh tun.

    Innerhalb von zwei Jahren habe ich auf Angusrinddungproben gut 100 Tintlinge gefunden, die ich als Narcissea cordispora bestimmt habe. Das waren immer Arten mit 2-sporigen Basidien,

    wobei die Sporen deutlich eckig waren und bis 8-10 (11) µm in der Länge gemessen haben. Bisweilen habe ich auch lageniforme Cheilozystiden gefunden. Weil das mikroskopische Bild in meinen

    Augen immer gleich war, habe ich dann alle Fruchtkörper die ähnlich waren, ohne Mikroskopie als Narcissea cordispora abgelegt. Das Vorkommen auf Dung, die bis zu 10-11 µm langen Sporen und die lageniformen

    Cheilozystiden haben mich beruhigt. Die am nächsten kommende Narcissea patouillardii hat nach der Literatur kleinere Sporen und keine lageniformen Cheilozystiden und kommt nicht auf Dung(?) vor .

    Neulich habe ich eine Narcissea mit herzförmigen, immer abgerundet eckigen Sporen gefunden, wobei sich die Sporen in Richtung Keimporus deutlich verschmälern. Da habe ich an Narcissea cardiaspora gedacht.

    F. Gröger erwähnt in seinem Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze, daß N. cardiaspora von mehreren Autoren als Synonym zu N. cordispora betrachtet wird. In der Flora agaricina neerlandica werden N. patouillardii, N. cordispora und N. cardiaspora aber als eigenständige Arten geführt. Andreas Melzer synonymisierte die beiden Letzteren eine Zeit lang.

    Heute habe ich im indexfungorum nachgeschaut und Narcissea cardiaspora (Bender) Voto als gültige Art gefunden mit einem Literaturzitat, das zur Zeitschrift Mycological observations führt. Dort finde ich keinen entsprechenden Artikel zu N. cardiaspora, außer der Bekanntgabe einer nomenklatorischen Neuerung. Ich vermute trotzdem, daß die Art inzwischen durch Sequenzierung abgesichert ist. Die Erstbeschreibung von Coprinus cardiasporus ist von Hans Bender (ZMykol 52/1) und Pietro Voto hat die Art in der Folge in die Gattung Narcissea gestellt, das besagt der aktuelle wissenschaftliche Namen.


    Um den Unterschied der Sporenformen zu zeigen, habe ich zum Schluss drei Fotos von meinen Coprinopsis cordispora Funden angeheftet.

    Das Makrofoto zeigt eine Pilzleiche, weil ich zu spät dazu gekommen bin. Ich habe auf den folgenden Fotos eine Zelle mit einem gelben Pfeil markiert, das sollte eine Cheilozystide sein. Die dunkel gefärbten lageniformen Zellen kann ich nicht eindeutig als Cheilozystiden interpretieren, sie könnten auch zum Velum gehören. Die Basidien sind 4-sporig, und die Sporen etwa 6-8,5 µm lang. Die Velumzellen rundlich, zum Teil mit Auswüchsen. Es tut mir leid, daß ich aufgrund der vortschreitenden Autolyse keine besseren Bilder zeigen kann.


    Habe ich jetzt eine Narcissea cardiaspora oder schon wieder eine N. cordispora gefunden oder eine andere Art? Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!


    LG

    Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Herzlichen Dank für die Klärung der Bestimmungskriterien! Jetzt passt auch meine Delitschia winteri wieder ins Shema. Delitschia furfuracea scheidet mit den rein biseriat angeordneten Sporen hier auf jeden Fall aus.

    Ja, voraussichtlich wird es Ende des Jahres zu einer Publikation kommen. Es sind mehrere Leute, die an diesem Projekt arbeiten bzw. sequenzieren, und ich hoffe, daß ich mit einfachen morphologischen Bestimmungen was beitragen kann. Gerne hätte ich Deine Kenntnisse, aber derweil lerne ich nur und mache dabei natürlich Fehler, aber ich beobachte und notiere jede Art, die auf Angusrinddungproben aus dem Lainzer Tiergarten erscheint. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich Dich bei Arten, wo Du im Pilzforum mitgeholfen hast, als Bestimmer eintrage.

    Frau Dr. Irmgard Krisai-Greilhuber leitet dieses Projekt und kann Dir über den aktuellen Stand mehr sagen.


    LG,

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    heute möchte ich eine Delitschia vorstellen, die ich F. Doveri folgend vorläufig als Delitschia winteri bestimmt habe. Substrat ist wieder einmal Angusrinddung.

    Die Art ist im Pilzforum ja schon gut bekannt und ich habe hier auch zwei Bestimmungsschlüssel von Nobi und Peter Welt vorgefunden. Aber da brauche ich von Euch eine zweite Meinung.

    Folge ich dem Schlüssel von Nobi, komme ich aufgrund der Sporenmaße zu Delitschia winteri, nach dem Schlüssel von Peter Welt lande ich allerdings bei Delitschia furfuracea, weil die Sporen

    bei meinem Fund in den Asci uniseriat bis biseriat angeordnet sind.


    Folgende Daten konnte ich bei dem Fund festhalten:


    Schwarze flaschenförmige Pseudothecien messen etwa 1,3 x 0,7 mm, wobei das Ostiolum fast halb so lang ist wie das ganze Pseudothecium.

    Um das Ostiolum herum sind mehr oder weniger dicke, kurze septierte Haare, das Pseudothecium selber wiederum ist reichlich mit ca 2-3 µm breiten, grauen Haaren besetzt.

    Die bitunikaten Asci sind 8-sporig, die Sporen gemischt uni- und biseriat angeordnet. Die Ascusbasis mit Haken. Die Pseudoparaphysen fädig und septiert.

    Ascosporen reif dunkelbraun, in der Mitte mit meistens geradem Septum, an diesem kaum eingeschnürt. Frisch sind die Sporen mit einer dicken Gelschicht umgeben, die auf der Höhe des Septums eingeschnürt ist. Es sieht so aus, als ob von dem Septum auf beiden Seiten noch eine unsichtbare "Schnur" weggehen würde.

    Die Sporengröße ist extrem variabel: 53-63 x 23,5-27 µm. Der Sporenquotient vergrößert sich mit der Sporenlänge und reicht von 1,9 - 2,5. Die abweichenden einzelligen Sporen habe ich bei den Messungen (30) nicht berücksichtigt.

    Es ist mir aufgefallen, daß junge Sporen einseitig zugespitzt sind, was dann bei reifen Sporen nur mehr in Einzelfällen zu sehen ist.


    Also, ich meine, daß ich schon aufgrund der Sporenbreite von 23,5 - 27 µm mit Delitschia winteri richtig liege, wiewohl die Sporen in den Asci oft biseriat liegen.


    Danke schon einmal fürs Ansehen!

    LG

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    ich komme heute mit einem Thecotheus, den zumindest Nobi in diesem Forum schon einmal präsentiert hat.

    Da ich noch immer am Projekt der Pilze auf Dung von Angusrindern, die in einem geschützten Gehege im Lainzer Tiergarten leben, mitarbeite,

    möchte ich für dieses Projekt nur Pilze dokumentieren, wo es keine Restzweifel und Unsicherheiten gibt. Auf Angusrinddung habe ich nach bisherigen Beobachtungen 3 Thecotheus Arten vorgefunden: T. pelletieri, T. strangulatus und T. formosanus fa. collariatus, den ich hier vorstelle.

    Ich bestimme wenn möglich nach Literatur, und da ist einmal Doveri, auf den ich oft zurückgreife. Aber er ist meiner Meinung nach bei der Beschreibung, was Fotomaterial und Text betrifft leider nicht

    konsequent genug. In einem online Artikel beschreibt er Thecotheus formosanus fa. collariatus mit Sporen, die niedrige bis grobe Warzen aufweisen sollen und zeigt dann ein Foto, auf dem man eigentlich nur glatte

    Sporen sieht. Zugegeben, die Warzen sind wirklich ganz subtil und schwer zu fotografieren. Von weitem schauen die Sporen sowieso glatt aus. Im Bestimmungsschlüssel von Doveri ist das Merkmal Sporen ornamentiert oder nicht, genauso wichtig, wie die Anwesenheit einer Collarette an den Polen der Spore. Weil die Sporen mit einer Schleimhülle versehen sind und auch das Hymenium irgendwie in einem Gel eingebettet ist, färbt sich das Sporenornament schlecht an. Ich mazeriere deshalb das Präparat und quetsche und reibe. Ist der Schleim weg, glaube ich, daß ich mehr sehen kann. Die Fotos sind schlecht, aber man sieht deutlich das Ornament.

    Leider habe ich auf der vorliegenden Dungprobe nur 2 Fruchtkörper vorgefunden, davon habe ich einen als Beleg aufgehoben. Meine Beobachtung konzentrierte ich deshalb vor allem auf die Sporen.


    Die Apothezien mit unter 1 mm Durchmesser waren jung tonnenförmig, weißlich, später mehr ausgebreitet und mehr graubraun.

    Asci 8-sporig. Ascosporen elliptisch, einseitig abgeflacht, mit feinen rundlichen Warzen ornamentiert und an den Polen mit Apikuli, die sich in Baumwollblau gut anfärben. Fallen die Apikuli ab, verbleibt an den Polen ein schmaler Halskragen/Collarette. Die Sporen ohne Apikuli messen zwischen 15-18 x 6,5-8 µm. Ich meine auch zwei Arten von Paraphysen beobachtet zu haben, die einen dünn, die anderen breit.

    Im Prinzip für mich alles klar, nur Thecotheus formosanus fa. collariatus möglich, ein allfälliger Irrtum vorbehalten. Thecotheus africanus ist eine naheliegende Art mit kleineren Sporen, die aber auf Elefantendung vorkommt. T. cinereus käme von der Farbe des Apotheziums her in Frage, scheidet hier aber schon aufgrund der Sporenlänge von über 31 µm aus.


    Danke schon mal fürs Anschauen,

    LG

    Matthaeus

    Lieber Nobi,


    Danke vielmals für die Bestätigung meiner Vermutung und für die wertvollen Literaturhinweise!

    Ich sehe gerade, daß ich bei der Beschreibung einen Begriff von Doveri falsch abgeschrieben habe. Nicht supraapikale Verengung sondern subapikale Verengung soll es wohl heißen,

    womit die Ringzone gemeint ist, wo der Ascus eingeengt ist.


    LG

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    Ich habe neulich auf Angusrinddung eine Thecotheus Art vorgefunden, die ich für Thecotheus strangulatus halte, bin mir aber nur zu 98 % sicher, weshalb ich mich sehr freuen würde,

    wenn mir jemand diesen Fund bestätigen oder korrigieren könnte.

    Da nur ein einziges Exemplar da war und ich makroskopisch eigentlich einen unreifen Ascobolus vermutet habe, habe ich das Apothezium als ganzes gequetscht, weshalb meine

    Fotos ziemlich schlecht aussehen. Folgende Daten konnte ich dabei zusammentragen:


    Apothecium jung weißlich, nass hyalin, tonnenförmig, mit mehr oder weniger glatter Außenseite. Später becherförmig mit aus dem Hymenium herausragenden Asci.

    Asci bis 200 µm lang und über 20 µm breit. Unter der Ascusspitze eine in Kongorot sich deutlich anfärbende Ringzone, an der der Ascus auch etwas verengt ist. Ascusbasis mit Haken.

    Ascosporen vor allem jung spindelig und dickwandig. Reif mit groben Warzen besetzt, die sich beim Quetschen des Präparates leider von der Spore gelöst haben. Größe: 24-25 x 11-12,5 µm.

    Paraphysen sind dünn, septiert und an der Spitze gelegentlich gebogen.

    Excipulum besteht aus kleinen rundlichen bis eckigen Zellen.


    Also, nach F. Doveri bestimmend, geht sich nur Thecotheus strangulatus aus. Ich habe wegen der kongophilen Ringzone auch an die Gattung Ascozonus gedacht, aber da habe ich im Schlüssel keine Sporen

    dieser Größe gefunden. Ich meine, daß man auf den unteren Fotos auch die mediane supraapikulare Verengung des Ascus, von der Doveri spricht, deutlich sehen kann. Nur sagt Doveri halt nicht, daß diese

    Ringzone auch schön kongophil ist.


    Danke schon mal für das Anschauen der Fotos!


    LG Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Danke für die Richtigstellung! Auf der Seite index.fungorum.org wird Schizothecium hispidulum noch als eigenständige Art geführt, wenn ich richtig geschaut habe.

    Aber das beunruhigt mich nicht. Ich verwende bei der Bestimmung auch alte Bücher, da bin ich noch weiter zurück. Wenn ich dann auf mycobank oder indexfungorum den gültigen

    Namen abfrage, und dieser noch nicht aktualisiert ist, habe ich Pech gehabt.


    LG, Matthaeus