Beiträge von pilzzentrum





    Es kommt übrigens noch Faurelina indica nach, an dem Klippspringer-Dung den Hagen aus Namibia mitgebracht hat.

    Daten:

    Faurelina indica Arx, Mukerji & N. Singh,
    Sydowia 34: 39 (1981)
    spores
    (6.5) 6.7 - 7.5 (7.6) × (4.5) 4.9 - 5.4 (5.5) µm; Q = (1.2) 1.3 - 1.55 (1.6) ; N = 12. Me = 7.1 × 5.1 µm ; Qe = 1.4.
    asci 15 - 20 x 10 - 13 µm, 8sp, catenate
    fk 125-175µm diam.

    On dung of Oreotragus sp., 21.03.23.

    Oder ist das doch Saccobolus beckii?

    Was spricht eigentlich dagegen? Die Sporenmaße passen ja schon mal. :/

    Hallo nobi,


    Sporengröße ist nicht alles. Auch bei genauem Betrachten der Ornamentation fallen diverse Unterschiede zwischen gauthieri und beckii auf.



    Das erste Bild zeigt gauthieri, das zweite beckii.

    gauthieri: fleckiges, an die Musterung einer Giraffe erinnerndes Ornament; Farbe: gelbbraun bis rotbraun, in allen Stadien.

    beckii: knotiges, teils wulstiges Ornament, teils auch abstehend; Farbe: dunkel graubraun bis schwarzbraun.


    Man könnte noch die Unterschiede der Fruchtkörpermerkmale heranziehen:

    gauthieri: jung weiß, mit violettlichen Farben, die aber schnell vergehen und in blass gelb übergehen.

    beckii: weiß, auch im Alter.


    Vielleicht überzeugt es dich, dass die Aufsammlung von S. gauthieri ungleich S. beckii ist.


    LG Björn

    Hallo Nobi,


    ja, mit Velenowski hatte ich auch verglichen, die Beschreibung passte noch am ehesten zu truncatus, aber nirgends sind solche Asci gezeichnet (mal abgesehen von den Asci, die man von globuliferellus kennt). Ich habe den Pilz mittlerweile als provisorisch "Saccobolus bubalii" abgelegt. Dieser wurde auch schon von Hans vor 6 Jahren gefunden, ebenfalls auf Rinderdung und ebenfalls besonders in den Spalten. Wir haben hier gerade mindestens 500 Fk von diesem Pilz vorliegen.

    Gleicher Pilz wie hier:

    Mehr Bilder von einem weiteren Fk.

    Man könnte auch S. saccoboloides ins Spiel bringen, da etliche Cluster relativ locker zu sein scheinen, allerdings passen dazu die Asci nicht (S. saccoboloides: Asci bis 150x20µm) und auch die Sporenoberfläche habe ich bei S. saccoboloides bisher so noch nicht gesehen.








    Hallo,


    auf dem Wasserbüffeldung, den Eike mir aus NDS zugeschickt hat, hat sich binnen weniger Tage ein Saccobolus entwickelt, den ich als S. truncatus bestimmt habe. Hier sind die Details:

    Fk 190-220µm breit. Anfangs zitronengelb, nach Anfeuchten aber praktisch unsichtbar, im Alter dann hellgelblich.

    Sp. 15,3-16,7-17,8x7,3-7,9-8,4µm; Q=2,1.

    Cluster 34-39x15-18µm

    Asci 59,8-67,8-72,3x23,1-24,0-24,8µm


    Was wirklich weird ist, sind die Asci. Die habe ich bei meinen vielen Aufsammlungen so noch bei keiner Art gesehen. Sieht aus als hätte man Saccobolus-Sporen in Preussia-Asci gestopft.

    lgb








    Hallo,


    anbei ein paar Fotos der noch übrig gebliebenen Sporen auf dem Substrat, welches Matthias zugesendet hatte zwecks der Überprüfung auf Saccobolus caesariatus.

    Meine Vermutung, dass es sich dabei um die Variante von S. versicolor (siehe "Das Saccobolus Problem II") handelt, wurde aber nicht bestätigt, denn das Epispor sieht anders aus, wenngleich es an einer Stelle (Cluster ganz rechts) schon recht ähnlich erscheint.

    Leider gab es davon keine Fruchtkörper mehr, sondern nur noch alte Sporen, die ich abgegrast hab, um wenigstens ein paar mikroskopische Überprüfungen durchzuführen.




    Ich denke, dass ich damit eine andere Kollektion ebenfalls als S. caesariatus bezeichnen kann, auch wenn hier die Randhaare nicht so zusammengeklebt waren wie bei manch anderen Funden. Doveri erwähnt in seinem Schlüssel noch eine S. subcaesariatus, die allerdings deutlich verdickte Paraphysen haben soll und wo die Randhaare nicht zusammengeklebt sein sollen. Hast du diese mal gesehen, Nobi?


    Hallo Björn,

    Da musst du Irmgard fragen. Ich darf Material aus diesem Projekt nicht weitergeben. Der Dung ist schon "alt", eventuell ist aber trotzdem noch was da. Belege sind bei Irmgard.

    Weil dieser Fund von Meike und Michael aus Deutschland (Rieselfelder bei Münster, aufgesammelt mit Genehmigung) ist, habe ich ihn hier eingestellt, damit er in die Datenbank einfließen kann.


    LG Matthaeus

    Irmgard Greilhuber meinst du?

    Das Ornament ist bei dir aber nicht so querlaufend, oder? Sieht eher irregulär und teils mehr warzig als liniert aus.

    Ja, das ist nicht das total typische A. lineolatus Muster. Ist aber schon das zweite Mal, daß ich diese Variante finde. Gelber Ascobolus mit kleinen Sporen => Ascobolus lineolatus

    Interessant. Aber sieht makroskopisch auch so aus wie lineatus. Ich würde mich nicht wundern, wenn bei der Sequenzierung was eigenes rauskommt, was dann eben nicht lineatus ist. Sowas heißt dann A. sublineatus nom prov :P

    Ich hab eine knapp 80seitige Präsentation gemacht, die bei der Tagung in Tramelan vorgezeigt und diskutiert wird. Für das Webinar kann man sich hier anmelden:

    Seminare - WEBINAR: Die Gattung Saccobolus

    Hallo Nobi,


    Danke für die Auskunft.

    Diese Arbeit hat einige Fehler, z.B. auf S.127, wo eigentlich S. depauperatus dargestellt wird (ich gehe davon aus, dass keiner der abgebildeten Kollektionen S. truncatus dargstellt). Von daher bin ich sehr skeptisch, dass überhaupt S. versicolor gezeigt wird.

    Was den Artenkomplex von S. versicolor angeht, da wäre ich bei dir, und es wäre wohl auch vernünftig, dies erstmal so stehenzulassen. Eine Sequenzierung und ein eingehendes Studium dieser Pilze ist wohl dringend nötig.

    Gibt demnächst ein Webinar zu diesen ganzen Kollektionen der letzten Jahre.

    lgb

    Hallo Felli,


    dein Fund ist kollabiert, also irregulär gewachsen. Möglicherweise dann auch nicht vollständig gereift.

    lgb

    Tach,


    ich habe hier einige Saccobolus-Aufsammlungen, vorwiegend aus Madeira (Kaninchendung).


    Ich würde diese wie folgt charakterisieren:

    Fk 0,2-0,4mm breit, anfangs blasslila oder hyalin-weißlich, wässig, mit deutlich vorstehenden, auffallend schwarzen Asci. Rand meistens glatt, manchmal aber etwas hyphig.

    Asci sind schon auffällig groß für die Sporengröße, mit ca. 80-120x25-36µm.


    Man könnte wohl an S. versicolor denken, dazu passt aber vielerlei nicht. Insbesondere das Zusammenziehen der Sporen bei Reife ist für S. versicolor unüblich. Auch die extrem dunklen Sporen mit nur einer längs aufreißenden Seite, wo dann vereinzelte Schollen sichtbar werden, lässt eher an was anderes denken.

    Ich hab mal den Schlüssel von Doveri ausprobiert, da kommt man mit solchen Merkmalen relativ direkt zu S. obscurus, auch was die Sporengröße angeht.

    S. obscurus wird in der Literatur wie auch im Internet sehr divers dargestellt, daher ist mir nicht klar, wie diese Art eigentlich aussehen soll. Am besten natürlich so wie es der Erstbeschreiber gesehen hat.

    Meinungen dazu?

    lgb


    Hallo Nobi,


    davon darf man ausgehen, dass sie unbeschrieben ist. Mir ist bei aller Recherche keine gelbe Art mit solchen Sporen begegnet. Ich belasse es also mal bei "S. flavothaxteri", weil im Prinzip ists ne gelbe S. thaxteri.


    lgb

    Hallo Felli,


    der weiße Pilz ganz oben ist Coprotus winteri.

    lgb

    Hallo Martin,

    kein Lugol, nur Wasser, beim dritten Foto CB. Hypoxylon hat Anthrachinone, die in KOH ziemlich kräftig färben (gelb, orange, rot, purpur, bei Jackrogersella/Annulohypoxylon manchmal auch olivgrün oder braun).

    lgb

    Hallo Frank,


    das ist eine Anamorphe, von Hypoxylon cf. rubiginosum. Die filzigen/mehligen Strukturen an den Rändern sind das, was man hier auf Bild 2 sehen kann.