Hallo zusammen,
in den letzten Tagen des Jahres kam ich nicht mehr dazu das Thema fortzuführen. Also geht es jetzt weiter.
Im Mai war insgesamt recht wenig los, zumal ich in dieser Jahreszeit eher an der Botanik interessiert bin (ich habe unter anderem einen Tag im Kyffhäuser-Kreis verbracht).
Taphrina padi an Prunus padus
Mycena citrinomarginata
Triphragmium ulmariae an Filipendula ulmaria
Agrocybe pediades (Ende Mai) auf einem Sandmagerrasen (im Herbst ein gutes Saftlingshabitat).
Ansonsten gab es bereits im Mai zahlreiche echte Pfifferlinge. Die hatte ich noch nie so früh im Jahr.
Der Juni waren artentechnisch eine Enttäuschung. Es gab lediglich Pfifferlinge in Hülle und Fülle und manchmal einen Einzelfruchtkörper einer anderen Art.
Neoboletus erythropus
Cantharellus pallens - an einigen Stellen im lehmigen Buchenwald
Podosphaera pannosa
Russula exalbicans - in einem alten Kalksteinbruch unter Betula pendula
Im Juli war zunächst wenig los, gegen Ende des Monats nahm dann die Artenvielfalt zu. Insgesamt waren jedoch meistens nur triviale Arten zu finden, die sommerlichen Röhrlinge ließen sich nicht blicken (trotz ausreichender Feuchtigkeit).
Phylloporus pelletieri
Strobilomyces strobilaceus (der einzige Röhrling; insgesamt lediglich 2 Exemplare).
Helvella spec.
Russula lepida
Cortinarius bolaris
Anfang August gab es in unserer Region ergiebige Niederschläge durch starke Gewittertätigkeit.
Es schien so, als ob die Bedingungen ideal für eine frühe Hauptsaison sein würden.
Gegen Mitte August explodierte dann der Wald. Leider war einige Tage später Hitze angesagt und die Pracht fand ein jähes Ende.
Calocybe ionides - Erstfund aus dem Kalkbuchenwald
Lactarius flavidus - ein weiterer Erstfund unter Carpinus auf Kalk
Caloboletus radicans war der einzige Röhrling, der sich im Orchideen-Kalkbuchenwald zeigte.
Amanita spec. (evtl. Amanita ceciliae)
Im Haargersten/Waldmeister-Buchenwald gab es dann zumindest ein paar weitere Röhrlinge (u.a. die ersten Sommersteinpilze des Jahres).
Aureoboletus gentilis - ein weiterer Erstfund auf Kalk (unter Quercus und Fagus)
Auch Boletus aereus war vertreten. An meinen drei bekannten Stellen gab es dieses Jahr insgesamt nur einen Fruchtkörper. Dieser Fund war aus einem anderen Waldstück.
Lycoperdon mammiforme - Erstfund aus dem Kalkbuchenwald
Unbekannte Keulchen aus dem Kalklaubwald - eine Massenfruktifikation
Auch die ersten Totentrompeten zeigten sich Mitte August.
Diesen Hexenröhrling aus dem Kalkbuchenwald habe ich leider nicht bestimmt. Evtl. mendax
Wie an einer Schnur gezogen wuchs diese rotfleckige Ramaria auf einem südwestlichen Hang in einem Kalkbuchenwald (Exsikkat ist vorhanden).
Zum Abschluss noch ein Phyto, da die Hitze alle anderen Pilze zu dieser Zeit weggetrocknet hatte: Puccinia convolvuli
Der September war pilztechnisch eine Enttäuschung. Ich war Mitte September einige Tage in Österreich und Wien. Dort gab es neben sintflutartigen Regenfällen und Hochwasser nur eine nennenswerte Pilzart in Wien. Der Pilz wuchs in einem Park und hat unangenehm gerochen:
Amanita spec.
Ende September ging es dann am westlichen Harzrand langsam los. Boletus edulis
Amanita echinocephala in einem Wald bei Lutter am Barenberge
Gyroporus castaneus bei Bad Harzburg - Erstfund
Im Hauswald gab es zu der Zeit einen Täubling, der sich am Duft nach Honig verriet: Russula melliolens (Erstfund)
Pluteus leoninus (Zweitfund)
Helvella atra
Ein sehr kräftiger Phlegmacium unter Eiche mit angenehmen Geruch (evtl. Cortinarius daulnoyae?)
Eine weitere unbestimmte Art aus dem Hauswald (evtl. etwas in Richtung Cortinarius largus).
Den letzten und abschließenden Teil mit dem Hammer-Monat Oktober sowie dem November versuche ich noch in dieser Woche zu liefern.
VG Cornelius