Beiträge von coröhrling97

    Moin allerseits.

    Auch in Südniedersachsen hat die Morchelsaison ihren Höhepunkt erreicht.

    Heute morgen bin ich mit zwei Pilzfreunde in aller früh aufgebrochen und wir haben neue Habitate der Speisemorchel in unserer Gegend gefunden.

    Die Habitate sind Höhenzüge bzw. sogenannte Zeugenberge, welche Muschelkalk als Ursprungsgestein aufweisen.

    Normalerweise haben wir Buntsandsteinböden, die Zeugenberge stellen eine Ausnahme dar. Außerdem stehen an den Hängen sowie auf den Kuppen viele Eschen. Somit hat man das perfekte Morchelhabitat.


    An sonnenexponierteren Stellen waren die ersten Speisemorcheln schon etwas drüber.


    Käppchenmorcheln zeigten sich nur vereinzelt.

    In einem Schlehen-, Weißdorngebüsch mit eingestreuten Eschen konnte ich den Erstfund Verpa conica (Fingerhutverpel) machen.


    Insgesamt hat sich das frühe Aufstehen um 5 Uhr definitiv gelohnt.

    Wir haben nur an einem Standort Abschnitte gesehen, die anderen Habitate scheinen demnach kaum bis gar nicht von Pilzsammlern frequentiert zu sein.


    E: Maipilze gab es auch in Massen. Vor allen Dingen in Hexenringen auf Magerrasen, aber auch ab und an im Wald.

    Wo Maipilze stehen sind die Morcheln meistens nicht weit (zumindest wenn Eschen vorhanden sind).

    tempImageSoIaLD.pdftempImageSoIaLD.pdf

    Was habt Ihr denn alle bloß mit dem Bärlauch?
    Der ist kein Morchelzeiger sondern gehört lediglich zu den Pflanzen, die basischen Boden bevorzugen. Bei uns zumindest wächst er auch gerne auf nährstoffreicheren Böden, was eigentlich nicht so das Terrain der Morcheln ist. Ich sehe zwar immer wieder Bilder, auf denen Morcheln zwischen Bärlauch zu sehen sind. Ich selbst habe aber noch nie welche bei Bärlauch gefunden und dort, wo ich Morcheln finde, ist i.d.R. auch kein Bärlauch. Damit möchte ich nicht sagen, dass es das nicht gibt, man sollte sich aber nicht zu sehr darauf versteifen.
    Ich möchte diese ganzen allgemeinen Tipps zur Morchelsuche gar nicht in Abrede stellen, aber ich denke, dass es zu den Anfängerfehlern gehört, ausschließlich an Stellen mit möglichst vielen Zeigerpflanzen zu suchen. Für all diese Zeigerpflanzen gilt, dass sie keine Morcheln anzeigen, sondern lediglich Böden/Biotope, wo Morcheln wachsen könnten. Es müssen nicht mal Eschen vorhanden sein. Ich habe z.b. gestern noch schöne große Speisemorcheln in einem Wäldchen mit Bergahorn gefunden. Einzige "Zeigerpflanzen": ein paar einzelne Waldmeisterpflänzchen. Die meisten Morcheln hatte ich in diesem Jahr jedoch auf sonnenzugewandten Streuobstwiesen mit Magerrasen und alten (ungepflegten und teilweise schon abgestorbenen) Apfelbäumen gefunden.


    LG, Josef


    Mein bestes Morchelhabitat steht voller Bärlauch und ist ein Plateau auf 400 Metern, welches nur unter Anstrengung erklommen werden kann (daher wohl keine Konkurrenz).

    So unterscheiden sich die potenziellen Habitate der Morchel.

    Allerdings ist dieses Plateau welches von Eschen, Ulmen und Ahorn bewachsen wird sehr schattig und die Speisemorcheln erscheinen dort nie vor Mitte Mai. An den steilen Hängen wachsen alte Buchen, welche den Schatten werfen.

    Ich habe gestern auch zwei große Hexenringe entdeckt.

    Denen werde ich in einer Woche mal einen Besuch abstatten.

    Ansonsten zeigen sich bei mir die Maipilze aktuell auf Graswegen, Grasflächen sowie Böschungen in Waldnähe.
    An den Stellen gibt es auch Weinbergschnecken und vereinzelt Primula veris. Etwas Kalk ist also definitiv von Vorteil.


    E: Ich habe bisher keinen einzigen Madengang bei den Maipilzen gefunden. Die scheinen dieses Jahr wenig Madenbefall zu haben.

    Traumhaft!
    Vielen Dank für die tollen Impressionen.

    Den Maipilz suche ich dieses Jahr auch zum ersten Mal und ich konnte an diesem Wochenende bereits 6 Stellen wo Calocybe gambosa wächst finden.

    Ich finde, dass der Pilz vom Geschmack mit den Morcheln mithält und würde ihn unter die Top 5 der Speisepilze listen.

    Hallo liebe Nordler,

    für die Suche im urbanen Raum bzw. da wo es tendenziell keine Kalkböden gibt könntet Ihr Euch an die Empfehlungen von Cratarelle halten. Er hat im Brandenburger Strang geschrieben, dass es sich lohnt da zu schauen wo der Mensch den Boden zugunsten der Morcheln verändert hat. Z.B. Strebergartenkolonien oder Wiesen und Gehölze um ehemalige Gemäuer.

    Ich kenne hier in der Prignitz Euer Problem ganz gut. Entweder gibt es keine kalkhaltigen Böden und wenn doch dann sind sie zu nährstoffreich.

    Ich suche gerade auch sehr intensiv nach neuen Plätzen und konnte bisher nur einen einzigen Platz finden an dem Verpeln zu finden sind.

    Viel Erfolg und beste Grüße Nicolai

    Ist denn Nährstoffreichtum ein Problem für Morcheln?
    Da Morcheln ja saprotrophe Pilze sind dürfte die das nicht stören. Zumal es schon genug Beispiele gab wo Morcheln direkt neben Brennnesseln wuchsen (die ja ein ausgesprochener N-Zeiger sind).

    Einzig Mykorrhizapilze reagieren allergisch auf zu viele Nährstoffe.

    Ist bei uns in Südniedersachsen ähnlich.

    Kann ich bestätigen. An meinen zwei Stellen für Käppchenmorcheln, bisher nichts. Eventuell etwas zu trocken, teils staubt es auf den Äckern schon wieder.

    Das ist mir auch aufgefallen. Im Auwald sollte dennoch genug Feuchtigkeit für die Fruktation vorhanden sein. Die insgesamt eher kühlen Temperaturen dürften die Morchelsaison bei uns verzögern.

    Na dann erklärt das, warum ich nördlich HH nichts gesehen habe bisher....

    Scheinbar geht es da echt erst ab Mai los.

    Ist bei uns in Südniedersachsen ähnlich. Der Bärlauch ist noch nicht in der Blüte und die Schuppenwurz ist frisch aus dem Boden gesprossen. Vor Mai wird das nichts mit den Speisemorcheln - zum Glück habe ich ein Spitzmorchelhabitat unter Fichten entdeckt.

    viel von diesen Kollegen. Aber Morcheln leider nicht.

    In welcher Gegend bist du unterwegs wenn ich fragen darf?

    Ich habe bisher auch nur Spitzmorcheln gefunden (letzte Woche Freitag), welche alle noch jung und frisch waren. Die sind also bei uns in Mitteldeutschland schon sehr spät dran.

    Ich rechne mit den Speisemorcheln gegen Ende April - Mitte Mai.

    Wenn der Löwenzahn in der vollen Blüte steht lohnt es sich auf Morchelpirsch zu gehen.

    Aufgrund der relativ kühlen Temperaturen verschiebt sich bei uns in Mitteldeutschland die Morchelsaison etwas nach hinten.

    Bisher haben wir noch keinen trockenen Monat im Jahr 2023 und auch der April wird sein Niederschlagssoll erreichen. Der März hat sogar die doppelte Menge des langjährigen Mittels überschritten. Ich kann mich bisher nicht beklagen - es dürfte demnächst aber gerne mal etwas frühlingshafter werden :)

    Servus Fritz.

    Darf ich fragen in welchem Teil von Hessen du unterwegs bist?
    Meine Suchgebiete bringen mich bis an die nördliche Grenze Hessens.


    Gruß Corni


    PS: Die Leistlinge sowie die Familie der Täublinge (und Milchlinge) und die Riesenschirmlinge dürften ein sinnvoller nächster Schritt für dich sein.

    Eins steht fest: die FDP kriegt keine Stimme mehr von mir.

    Leider nimmt momentan keine Partei das Thema Artenschutz ernst genug. Auch den Bau von Windkraftanlagen in Wäldern sehe ich sehr kritisch - hierbei werden viele Habitate zerstückelt, was dem Artenschutz nicht zugute kommen wird. Das Problem der fehlenden Grundlast löst dieser Ausbau trotz allem auch nicht.


    Warum hat man die Photovoltaikindustrie kaputt gemacht? Ich denke, dass die Konzerne durch Lobbyismus leider eine Vormachtstellung genießen. Photovoltaikanlagen würden in jedem Fall keine Lebensräume zerstören bzw. zerstückeln, allerdings dürften bei Windparks die Kassen ordentlicher klingeln. Man muss sich nur mal reinziehen, in was für Summenbereichen sich die jährlichen Zahlungen an die Landbesitzer bewegen, welche ein Windrad auf ihrer Fläche stehen haben (Mittelwert bei ca. 40k/Jahr!). Subventioniert aus Steuergeldern.

    Hallo Pablo,

    Allerdings sprechen die ziemlich ungestielten Fruchtkörper ebenso wie die arg späte Erscheinungszeit der Fruchtkörper wiederum dagegen. Insofern: Schwierige Kollektion, die sich nicht so richtig solide einordnen lässt, finde ich.

    ich bin mir hier schon ziemlich sicher. Bei mir waren die komischerweise auch noch bis zum Frosteinfall aktiv wärend der große Austernschub schon durch ist. Der begann Mitte Oktober und ich habe ihn nicht bemerkt weil ich auf Hypholoma capnoides aus war || .


    VG Jörg

    Ich habe im Oktober vereinzelte Austern gesehen. Gestern war ich im Wald und habe sehr viele kleine Austern gefunden. Bei uns legen die jetzt erst richtig los.

    Hi


    Schön präsentiert finde ich. Hier kommt fast nix mehr ausser Sommersteinpilze und auch Birkenpilze kommen. Mal schauen ob noch was anderes kommt. Woher kommst du? Es scheint regional total unterschiedlich zu sein.


    LG Tomas

    Ich habe dieses Jahr ganze 2 Sommersteinpilze gefunden und zwar Anfang Oktober.

    Am Wochenende werde ich die Eichenwaldstücke doch nochmal genauer absuchen. Gefühlt hört man aktuell ständig von Sommersteinpilzfunden.

    Dafür habe ich am Dienstag noch zwei knackfrische Fichtensteinpilze gefunden.

    Ich kann gerne nochmal bessere Fotos nachlegen, da die Röhrlinge aktuell im Kühlschrank liegen.

    Aufgrund des gleichen Standortes gehe ich davon aus, das alle gezeigten Hexenröhrlinge einem Myzel entstammen.

    Danke für die Antwort und ebenfalls einen schönen Abend.


    Servus in die Runde.

    Ich war heute Nachmittag eine größere Runde im Wald drehen.
    An meiner Rotkappenstelle habe ich tatsächlich noch 7 knackige und große Espenrotkappen gefunden.

    Später bin ich durch einen Buchen-Eichen-Mischwald gegangen um dort nach Steinpilzen und Herbsttrompeten Ausschau zu halten (welche ich beide nicht finden konnte).

    Dafür dachte ich, dass ich erstmals Eichenrotkappen gefunden habe.

    Kaum rausgedreht zeigten sich rote Röhren - es handelt sich offensichtlich um Hexenröhrlinge.


    Meine Frage: Hattet ihr schonmal Hexenröhrlinge welche vom Hut Rotkappen ähneln? Um welche Art bzw. Variation von Hexenröhrling kann es sich hierbei handeln?

    Auf den letzten beiden Bildern der Vergleich eines Hexenröhrlings mit einer Rotkappe.


    Gruß Cornelius