Hallo zusammen,
nachdem es im Süden Niedersachsens in letzter Zeit viel geregnet hat, habe ich am Wochenende verschiedene Habitate aufgesucht, sowohl auf Kalk- als auch auf Bundsandsteinverwitterungsböden.
Je nach Wald herrschen große Unterschiede was das Pilzaufkommen angeht, jedoch ist überall der Anfang eines Wachstumsschubs absehbar.
Am Freitag gelang mir im Kalkbuchenwald ein Erstfund aus der Verwandtschaft des Maipilzes mit Calocybe ionides:
In dem selben Wald gab es zusätzlich einige junge Exemplare von Amanita phalloides und Amanita strobiliformis (die aufgrund des Schneckendrucks nicht sonderlich attraktiv aussahen) sowie verschiedene Milchlinge. Ansonsten hielten sich die Mykorrhizapilze dort noch zurück.
Dafür gab es einiges an Sabrobionten zu bestaunen:
Gymnopus brassicolens mit starkem Kohlgestank.
Haufenweise Gymnopus dryophilus
Einige Exemplare von Mycena pura mit starkem Rettichgeruch.
Auch die ersten Erdsterne ließen sich blicken. Hier vermute ich Geastrum fimbriatum.
Von den Dickröhrlingen war in diesem Kalkbuchenwald allerdings noch nichts zu sehen (bis auf 2 Netzhexen).
Da es in dem ersten Kalkbuchenwald kaum Mykorrhizapilze gab, war ein Standortwechsel die logische Konsequenz.
Der nächste Standort war ebenfalls ein Laubwald auf Kalk, der neben Buchen auch Hainbuchen und einige (teilweise) alte Eichen beherbergt.
Saprobionten waren hier auch einige anzutreffen, unter anderem fotogene Mycena renati:
Allerdings waren in diesem Wald schon deutlich mehr Mykorrhizapilze aktiv (die ich nicht alle zeigen werde). Ein Highlight waren für mich diese violett milchenden Milchlinge, die ich nach dem Schlüssel im Winkler/Keller als Lactarius flavidus benannt habe (Bäume in der Nähe waren Hainbuche, Buche, Esche sowie Ulme).
Ein weiterer Erstfund war Amanita ceciliae, der leider ziemlich von den Schnecken ramponiert wurde:
Folgender großer Risspilz ist bislang noch nicht bestimmt. Der Geruch war unauffällig:
In diesem Wald gab es auch endlich mal fotogene Amanita strobiliformis:
Auch die ersten Exemplare von Tricholoma ustale zeigten sich:
Bei folgenden Exemplaren bin ich mir nicht sicher, ob es sich um die weiße Variante von Amanita phalloides oder um Amanita virosa handelt:
Zusätzlich wanderten ca. ein halbes Kilo Semmelstoppelpilze und einige madenfreie Frauentäublinge in den Jutebeutel.
Die Fortsetzung vom Sonntag folgt später.
VG Cornelius