Beiträge von ibex

    Grias Di Werner


    Vielen Dank für deine Einschätzung.

    die stattliche Nr.4 ist Cortinarius saginus.

    Ein guter Speisepilz übrigens.

    Freut mich sehr, dass man ihn benennen kann. :thumbup: Worauf achtest du hier hauptsächlich? Das wollige Velum mit dem weissen Fleisch, das im Hut leicht gelblich ist? Ich denke bevor ich Schleierlinge als Speisepilze sammle, sammle ich lieber noch mehr Erfahrung. :) Ausser C. caperatus, bei dem traue ich mich mittlerweile, aber das ich auch ein bisschen ein spezieller Schleierling.


    Für typische C. anomalus fehlen mir bei Nr.2 die auffälligen ockerfarbenen Velumbänder am Stiel.

    Einige dieser Cortinarien hatten schon solche Velumbänder, bei 2f sieht man es z.B.. Ich hoffe es sind überhaupt alles die gleichen Schleierlinge. Auf jeden Fall wuchsen alle in unmittelbarer Nähe zueinander. Vielleicht kann ja sonst noch jemand einen Tipp geben, was es sein könnte.


    Nr.3 kann schon C. brunneus sein. Da gibt's aber ein paar sehr ähnliche. Die Größe würd mich nicht stören.

    Bei diesen dachte ich eigentlich, dass man auf Grund ihrer Grösse wahrscheinlich herausfinden könnte, was es ist, aber wenn es hier auch wieder viele ähnliche gibt, dürfte das leider wieder schwierig werden. :(


    Danke und LG

    Benjamin

    Hallo Uwe


    Vielen Dank für die tollen Infos. Ich denke, Ramaria testaceoflava dürfte wirklich genau passen. Ich war heute nochmal bei der Koralle und da 6 FK dort waren, nahm ich einen zur Untersuchung mit. Laut Literatur ist diese Ramaria ziemlich selten, ausser in Tirol AT ist sie etwas regelmässiger anzutreffen. Das passt auch genau, da ich ganz im Osten der Schweiz an der Grenze zu Österreich (Tirol) wohne. :) Was ich zuerst nicht nachvollziehen konnte, war die weinrote Verfärbung bei Verletzung, aber als ich ein paar Minuten später nochmal schaute, hat sich die Stelle wirklich ins weinrötliche verfärbt (siehe letztes Bild). Gibt es denn noch eine andere Ramaria, die so eine Verfärbung zeigt und in meinem Habitat vorkommt? Ansonsten kann es ja eigentlich nur diese sein, oder? Hier noch die neuen Fotos:


    14a:


    14b:


    14c:


    14d:


    14e:


    14f:



    Deine Funde machen ja etwas Hoffnung für die restliche Pilzsaison. Wo bist du denn ca. zu Hause ?

    ab Mitte September und Anfang Oktober bin ich auch vermehrt in den Alpen unterwegs.

    Ja, ich bin sehr zuversichtlich, dass es bei euch auch bald richtig losgeht. Und ansonsten kann ich die Alpen im Moment wirklich sehr empfehlen. Bei uns gibt es momentan wirklich viele Pilze. Jetzt schiessen gerade die Steinpilze aus dem Boden. :thumbup::)






    Die habe ich z.B. heute gefunden. Da du dich mit Schleierlingen ja sehr gut auszukennen scheinst, schaust du ja vielleicht mal in meinen anderen Faden: Verschiedene Schleierlinge

    Würde mich freuen.


    LG

    Benjamin

    Hallo liebe Pilzfreunde


    Ich war heute oder besser gesagt mittlerweile ist es schon gestern wieder auf Entdeckungstour und möchte hier mal ein paar Schleierlinge zeigen. Ich weiss, dass diese oft sehr kompliziert sind, würde mich aber über Einschätzungen sehr freuen. Unterwegs war ich in einem Nadelwald (Fichten, Lärchen, Arven) auf etwa 1700 bis 1800m ü.M..


    Anfangen möchte ich mit etwas vermeintlich einfachem. Ich denke es handelt sich hierbei um einen Blutroten Hautkopf - Cortinarius sanguineus. Leichter Geruch nach Rettich. Dieses Mal habe ich auch mal den Test mit Alkohol gemacht, der ja nur bei Hautköpfen, nicht aber bei Rauköpfen funktioniert. Bäume: Fichte


    1a:


    1b:


    1c:



    Als nächstes habe ich eine ganze Gruppe braunvioletter bis graubrauner Schleierlinge gesehen. Die Hüte waren oft in der Mitte eher bräunlich und nach aussen hin eher violettlich. Den Geruch empfand ich als ziemlich neutral. Die Lamellen waren bei den jüngeren Exemplaren hellviolett und bei den älteren Exemplaren mehr bräunlich. Meine Vermutung ist hier der Braunviolette Dickfuss - Cortinarius anomalus. Bäume: Fichte


    2a:


    2b:


    2c:


    2d:


    2e:


    2f:


    2g:


    2h:


    2i:



    Als nächstes traf ich auf eine Gruppe sehr dunkelbrauner ziemlich grosser Pilze. Ich dachte an Gürtelfüsse - Telemonia. Geruch ziemlich neutral, etwas erdig. Ich habe dann ein paar Gürtelfüsse durchgeschaut, aber irgendwie fand ich keinen, der ganz zu passen scheint. Evtl. der Dunkelbraune Gürtelfuss - Cortinarius brunneus? Was vor allem auch nicht zu passen scheint, ist der Hutdurchmesser, der mit maximal 10cm angegeben wird. Der grosse auf meinen Bildern hatte aber sicher 15cm. Oder kann ein Exemplar auch mal so aus der Reihe tanzen? Die Farben werden hier teilweise leider nicht gerade gut dargestellt. Die Pilze waren durch und durch sehr dunkelbraun. Bäume: Fichte


    3a:


    3b:


    3c:


    3d:


    3e:


    3f:


    3g:



    Zum Schluss noch eine Gruppe, die mich zuerst getäuscht hat. :) Da es bei uns momentan massenweise Goldröhrlinge hat, dachte ich zuerst, das sind auch wieder Goldröhrlinge. Ein genauerer Blick offenbarte dann aber Schleierlinge. Den Geruch empfand ich als ziemlich neutral. Der Hut sieht dem eines Goldröhrlings sehr ähnlich und ist auch sehr schleimig, die Lamellen sind hell cremegrau. Sonst ist mir noch aufgefallen, dass das Fleisch weiss ist, ausser im Hutbereich hat es einen gelblichen Stich. Mit der Pilze 123 App bin ich auf den Sägeblättrigen Klumpfuss - Cortinarius multiformis gekommen. Bin aber unsicher. Bäume: Fichte


    4a:


    4b:


    4c:


    4d:


    4e:


    4f:


    4g:


    4h:


    4i:


    4j:


    4k:


    So, das wars vorerst mal mit den Schleierlingen. Über Einschätzungen würde ich mich sehr freuen.


    Update:


    Damit ich nicht einen neuen Thread erstellen muss, füge ich die zwei Schleierlinge, die ich heute noch gefunden habe noch hier hinzu.


    Der folgende Schleierling hatte auch einen schleimigen Hut, was mir aber besonders auffiel, war sein runzliger Hutrand. Der Stiel hatte einen leichten violetten Farbton, das Fleisch war schmutzig weiss bis ockerlich, besonders aufgefallen ist mir aber sein leichter Geruch nach Honig. Durch diese sehr speziellen Merkmale kam ich zum Langstieligen Schleimfuss - Cortinarius elatior. Zunächst hat mich noch etwas irritiert, dass bei 123 Pilze unter Vorkommen nur "Mischwald, bei Laubbäumen" aufgeführt ist, allerdings habe ich im Fungi of Temperate Europe gelesen, dass er auch bei Nadelbäumen, in meinem Fall vermutlich Fichte erscheint. Seid ihr mit meiner Bestimmung einverstanden?


    5a:


    5b:


    5c:


    5d:


    5e:



    Dann habe ich noch einen kleineren Schleierling gefunden. Ockerbräunlicher Hut, Stiel schmutzig weiss bräunlich, Lamellen cremefarben. Das einzige, was evtl. etwas auffällig war, ist, dass sein Fleisch creme bräunlich marmoriert war. Zudem empfand ich den Geruch als etwas unangenehm, kann ihn aber ziemlich schlecht beschreiben, vielleicht ein bisschen, wie ein abgestandener Aschenbecher? :) Vielleicht habt ihr ja eine Idee.


    6a:


    6b:


    6c:


    6d:


    6e:


    6f:


    Besten Dank im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Hallo Raphael


    Wow, vielen Dank. Ja, Pilze der Schweiz habe ich schon mehrmals als Empfehlung gelesen. Werde mal schauen, ob ich da mal was ergattern kann. Funga Nordica wird auch immer wieder genannt, habe ich aber schon mal gesucht und bin leider nicht fündig geworden. Den Schlüssel von Karl Soop werde ich mir mal ansehen, vielen Dank. Mit dem Atlas des Cortinaires hätte ich vermutlich etwas Sprachprobleme, da mein Französisch leider sehr eingerostet ist.


    Ich verstehe nicht, warum die oben genannten Werke nicht nachgedruckt oder in andere Sprachen übersetzt werden können. Es ist so schade, dass man sich so gute Literatur immer mühsam zusammensuchen muss und dann kostet sie meistens auch noch ein halbes Vermögen. Ich brauchte schon ziemlich lange, bis ich den Pareys zu einem einigermassen vernünftigen Preis ergattern konnte. :( Tja, kann man wohl leider nicht ändern.


    Schön dass dich die komplizierte Pilzwelt nicht abschreckt. Einfach dran bleiben, es braucht enorm viel Geduld.

    Ja, das stimmt, aber es macht auch sehr viel Spass. Es tönt vielleicht etwas seltsam, aber ich habe als Kind gerne Pokemon gespielt und es hat mir unheimlich Spass gemacht, die ganzen verschiedenen Pokemons zu fangen. Die Pilze erinnern mich irgendwie ein bisschen an diese virtuellen Abenteuer, nur dass sie jetzt real sind und ich nicht mehr Pokemons, sondern dem nächsten Erstfund hinterherjage. ^^


    LG

    Benjamin

    Vielen Dank ihr beiden.

    Nicht Unterarten, echte Arten!

    Eine sichere Unterscheidung zu z.B. C. citrinofulvescens, oder C. tophaceoides geht wohl makroskopisch gar nicht. Das ist was für Spezialisten.

    Danke Werner. Ich finde die Arten C. citrinofulvescens oder C. tophaceoides auf Pilze 123 und im Fungi of Temperate Europe gar nicht. Sind diese nur in spezieller Schleierlingsliteratur genauer beschrieben? Haben diese denn auch diesen speziellen Geruch?


    In der Schweiz kann man leider nicht auf Aggregatsebene kartieren. Wenn du ihn in Florapp als "unsichere Bestimmung" hochlädst, wird er trotzdem mit dem gewählten Namen in Swissfungi übernommen. Da gibt es noch einigen Nachholbedarf...

    Das ist schade, ich dachte, dass zumindest ein Hinweis auf die "unsichere Bestimmung" gegeben wird. Wird das denn in Zukunft verbessert? Dann könnte man auch unsichere Bestimmungen einbringen. So muss man ja trotz der Kennzeichnung "unsichere Bestimmung" trotzdem ein schlechtes Gewissen haben. :)


    Willst du genau wissen was es ist? Wenn du einen Beleg hast kannst du ihn mir schicken. Ein halber getrockneter Hut reicht. Versprechen kann ich bei Cortinarien nichts, aber meistens kriegt man es gut eingegrenzt bei einer gut dokumentierten Kollektion.

    Vielen Dank für das Angebot :thumbup: , aber leider habe ich nichts mehr hier, was ich dir schicken könnte. Auf was würdest du denn achten? Die Sporen? Und welche Literatur verwendest du zum Vergleichen? Die Pilzwelt ist so kompliziert, aber gleichzeitig eben auch so faszinierend, dass sie einen irgendwie nicht mehr loslässt. ^^


    LG

    Benjamin

    Grias Di Werner


    Vielen Dank für deine Rückmeldung. Noch eine kurze Frage zu "s.l." und "Agg". Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Ich würde diesen Fund also als C. callisteus s.l. bezeichnen? Das heisst, es gibt vom C. callisteus noch weitere sozusagen Unterarten, oder wie? Kann ich ihn dann aber trotzdem als C. callisteus kartieren? Tut mir leid, dass ich noch etwas schwer von Begriff bin. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen

    Einer aus der Gruppe um C. callisteus wird Dir bald über den Weg laufen, wenn Du weiter in solchen Habitaten unterwegs bist.

    Ich habe mir C. callisteus gestern mal angeschaut und die Merkmale durchgeschaut und da kam mir gleich ein Pilz in den Sinn, den ich kürzlich gefunden hatte und noch hier im Forum nachfragen wollte. Sieht meiner Meinung nach C. limonius sehr ähnlich, allerdings mit einem keuligen Stiel. Als Geruch habe ich nur "irgendwie seltsam" notiert. Ist das evtl. C. callisteus? Hier noch die Bilder:


    13a:


    13b:


    13c:



    Was die ferrugineus / subtomentosus - Geschichte betrifft: Ich kann mich nicht erinnern, jemals echte Ziegenlippen (X. subtomentosus s.str.) gefunden zu haben, ohne daß irgendwo auch ein Laubbaum in der Umgebung war. Mischwald: klaro. Aber auch direkt am Fuß einer Fichte kann der Mykorrhizapartner immer noch die 10 Meter entfernt stehende Rotbuche sein.


    Was ich aber mit sicherheit weiß: Xerocomus ferrugineus ist mir schon im reinen Laubwald begegnet. Mykorrhiza dort entweder mit Rotbuche und/oder mit Birke. Etwas anderes kam an der Fundstelle nicht in frage. Demnach ist auf die Ökologie alleine kein Verlass, aber so wie Schupfi das oben ausgeführt hat, klappt das bei denen ja in den meisten Fällen auch gut morphologisch.

    Danke für die Infos Pablo. Ich denke du hast recht und X. subtomentosus kommt ohne Laubbaum kaum zurecht und ist damit in reinen Nadelwäldern vermutlich fast gar nicht anzutreffen. Im Pareys steht zwar auch: "..., seltener auch in Nadelwäldern", im Fungi of Temperate Europe seht aber: "Occurs with deciduous trees, e.g. Fagus, Quercus and Betula."


    Bitte, niemals, never ever, die Stielbasis abschneiden. Du schmeißt unötig Bestimmungsmerkmale weg, die es dann schwerer machen. Bei der Ziegenlippe i.w.S. ist die Farbe des Basalmyzels wichtig, bei anderen Arten auch Farbdetails des Fleisches der Stielbasis.


    Typisch für X. ferrugineus ist das weiße Fleisch, das Basalmyzel muss aber schön gelb sein, was ich hier natürlich nicht sehen kann. Ich vermute dennoch, dass es X. ferrugineus ist, aber Filzröhrlinge sind m.E. nicht einfach.

    Vielen Dank für die Infos Christoph. :thumbup: Normalerweise schneide ich die Stielbasis nie ab, sondern steche mit dem Messer in die Erde und hebe den Pilz samt Stielbasis raus. Allerdings wuchs der Pilz in so steilem Gelände, dass es hier leider mal nicht funktioniert hat. Zum steilen Gelände kam noch hinzu, dass die Stiele von X. ferrugineus meistens auch noch ziemlich schlank sind. :) Aber ich werde in Zukunft, sofern irgendwie möglich, auf jeden Fall darauf achten, dass ich den ganzen Pilz samt Stielbasis mitnehmen kann.

    Besten Dank noch für die weiteren Merkmale zu X. ferrugineus, solche Infos sind für mich sehr wertvoll. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Grias Di Werner


    Vielen Dank. Ich finde es wirklich toll, dass du dich in solchen Habitaten so gut auskennst und mich immer mit Ratschlägen unterstützt. Das ist wirklich eine sehr grosse Hilfe für mich. :daumen:


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vor ein paar Tagen konnte ich noch ein Foto vom Sporenabdruck vom vermeintlichen Weissen Büschelrasling (Leucocybe connata) (Nr. 2) machen. Nach 48 Stunden waren endlich ein paar wenige Sporen ersichtlich. Ich habe versucht sie noch etwas zusammenzukratzen. Manchmal sind unsere lieben Pilze leider nicht sehr sporenfreudig, aber ich denke es ist genug und so wie ich das sehe ist das Sporenpulver weiss:




    LG

    Benjamin

    Hi Daniel


    Vielen Dank. Das Problem ist, dass es bei uns in der Nähe leider nirgendwo einen PSV gibt, der nächste ist etwas 1.5 Stunden entfernt. ;( Ich schaue aber, dass ich in den nächsten Tagen wieder vorbeischauen kann und neue Fotos präsentieren kann. Hier im Forum tummelt sich so viel Wissen, dass ich keinen Zweifel habe, dass wir herausfinden werden, was er ist. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Hallo Schupfnudel


    Vielen Dank für die tolle Erklärung, das hat mir wirklich sehr weitergeholfen. :thumbup:


    Ich hatte Ziegenlippen auch noch nie im Nadelwald, aber vielleicht geht das sogar?

    Also laut dem BLV Pilzführer schon: "im Nadel- und Mischwald, auf allen Böden, nie in grosser Menge wachsend, häufig."


    Wäre toll, wenn jemand noch was zu den vermeintlichen Zitronengelben Rauköpfen - Cortinarius limonius sagen könnte. Beorn kennt sich, soviel ich weiss, sehr gut mit Schleierlingen aus, vielleicht sagt er ja noch was dazu. :)


    LG

    Benjamin

    Danke Raphael. Pilze 123 ist wirklich praktisch und ich bin dankbar, dass es existiert, aber es wird auch ein paar Fehler enthalten. Nächstes Mal schaue ich gleich auch in meinen Büchern nach, ich habe ja genug. Im BLV Pilzführer steht auch Geruch neutral bis erdartig.


    Danke und gute Nacht

    LG

    Benjamin

    Hallo Raphael

    Nicht am Rand, eher in der Mitte ein wenig Fleisch das noch gut aussieht rausschneiden, probieren und eine Weile drauf rumkauen.

    Übrigens habe ich nochmal nachgelesen, der ist wohl nicht immer richtig scharf, kann auch nur bitter sein oder wird nur nach einigem Kauen scharf.

    Du hast mich überredet und ich habe noch ein kleines Stück probiert. Er ist wirklich sehr bitter, aber nach meinem Empfinden nur leicht scharf. Es kann aber auch sein, dass ich die Schärfe nicht so stark wahrnehme, da ich öfters und gerne mal scharf esse. :) Aber er ist auf jeden Fall sehr bitter. Ist die Geruchsbeschreibung auf Pilze 123 evtl. falsch? https://www.123pilzsuche.de/da…endscharferRitterling.htm Ich jedenfalls kann keinen speziellen Geruch ausmachen.


    Vielen Dank und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Bist du dir bei Nr. 7 sicher? Für Tricholoma terreum gefällt mir der Habitus nicht.

    Ich hätte jetzt vermutet, der ist brennend scharf wenn du reinbeisst.

    Dieser spitze Buckel und der eher schlanke Habitus wären typisch für Tricholoma virgatum.

    Nein, ich bin nicht sicher. Ich bin zumindest schon mal froh, dass ich in der richtigen Ecke Tricholoma gelandet bin. ^^ Und das auch nur, weil mich der Pilz irgendwie an den Seifenritterling, den ich mal gefunden habe, erinnert hat. Komisch finde ich nur, dass ich als Geruch "relativ neutral" notiert habe. Ich habe den Hut vom Pilz noch hier, allerdings riecht er für mich immer noch ziemlich neutral, maximal leicht erdig. Jetzt habe ich mich endlich mal überwunden in Täublinge reinzubeissen und jetzt soll ich auch noch in Ritterlinge beissen? :) Der Pilz sieht heute nicht mehr so ganz frisch aus, gibt es eine andere Möglichkeit als reinbeissen? Andere Merkmale, welche die beiden abgrenzen? Obwohl, wenn du und Werner mit seinem Like dem Tricholoma virgatum zustimmen, denke ich, sollte das ohnehin passen.


    bei Cortinarius hätte ich mich nicht zur Bestimmung getraut.

    Ich wünsche dir möglichst bald Regen, Norbert. Ja, Cortinarius ist wirklich immer schwierig aber auf Grund des hygrphanen Hutes habe ich mich getraut eine Vermutung zu äussern. :)


    Der Braune Filzröhrling passt. Der gehört auch eher in das Habitat. Schnittbild, Farbe, Regeneration des Hutfilzes - passt alles. So Pseudo-Netze am Stiel sind bestimmungstechnisch wenig relevant für die Abgrenzung zur Ziegenlippe. Lediglich bei Xerocomus chrysonemus wäre das Netz überwiegend mit am Start (kommt hier aber nicht in Frage).

    Vielen Dank Schupfnudel für deine Einschätzung. Kannst du evtl. kurz erklären, durch welche Merkmale du so sicher zum Braunen Filzröhrling kommst? Ich habe diese Pilze (Ziegenlippe, Brauner Filzröhrling, usw.) hier bei uns bisher noch nicht gefunden, daher kenne ich sie noch ziemlich schlecht.


    Der Ritterling scheint auf Bild 7d zu gilben, wenn das keine Kontamination ist. Das sollte T. terreum eigentlich nicht machen.

    Ich habe oben geschrieben, dass dies bei Bild 7c und 7d bitte nicht zu beachten ist, es ist nur eine Kontamination nämlich von einer Riesengallertträne. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo liebe Pilzfreunde


    Da bei uns momentan sehr gutes Pilzwetter herrscht, war ich die letzten Tage öfters unterwegs und durfte viele Pilze beobachten, fotografieren, sammeln, essen und untersuchen. :) Wie ich mitbekommen habe, herrscht in vielen Regionen leider grosse Trockenheit, was natürlich auch für die Pilze schlecht ist. Aber soweit ich von ein paar Leuten gehört habe, sollte diese Woche bei einigen endlich der erhoffte Regen einsetzen. Ich wünsche es euch wirklich sehr. :thumbup: Dann bin ich mir sicher, werden auch bei euch die Pilze nur so aus dem Boden spriessen.

    Jetzt nutze ich aber noch einmal die Gelegenheit und stelle euch ein paar meiner Funde der letzten Tage vor, von denen ich glaube, dass ich sie bestimmen konnte. Korrekturen sind wie immer sehr willkommen. In nächster Zeit möchte ich dann noch einen Thread erstellen, mit Pilzen, die ich nicht bestimmen konnte. Gefunden wurden die Pilze in einem Nadelwald (Fichten, Lärchen und Arven) auf etwa 1700 bis 1750m ü.M.. Falls ihr zu einem Pilz genauere Angaben möchtet, bitte einfach nachfragen, sofern möglich werde ich sie euch liefern.


    1. Pechschwarzen Milchling - Lactarius picinus

    1a:


    1b:


    1c:


    1d ein Baby :):


    1e:



    2. Fichtenreizker - Lactarius deterrimus

    2a:


    2b:


    2c:



    3. Grubiger Milchling - Lactarius scrobiculatus

    3a:


    3b:



    4. Zweifarbiger Lacktrichterling - Laccaria bicolor

    4a:


    4b:


    4c:


    4d:


    4e:


    4f:



    5. Vermutlich Koralle - Ramaria Sp. Ich weiss, wie kompliziert diese Gattung ist, daher bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ohne Mikroskop keine Art herausgefunden werden kann.

    5a:


    5b:


    5c:


    5_2a: Vermutlich eine weitere Koralle - Ramaria Sp.



    6. Brauner Filzröhrling - Xerocomus ferrugineus. Hier bin ich mir nicht ganz sicher, es könnte vielleicht auch eine Ziegenlippe - Xerocomus subtomentosus sein. Ich empfinde hier den Stiel als etwas undeutlich und tue mich oft noch etwas schwer damit, einzuschätzen, ob das jetzt ein feines Netz ist, oder nicht. Gefunden wurde der Pilz bei einer Fichte. Gerne höre ich eure Meinung dazu.

    6a:


    6b:


    6c:


    6d:


    6e:



    7. Gemeiner Erdrittlerling - Tricholoma terreum. Korrektur von Clavaria: Vermutlich Brennendscharfer Ritterling - Tricholoma virgatum. Geruch neutral. Update: Geschmack sehr bitter. Das orange bei Bild 7c & 7d ist nur eine Verunreinigung und stammt nicht vom Pilz.

    7a:


    7b:


    7c:


    7d:


    7e:


    7f:



    8. Amiant Körnchenschirmling - Cystoderma amianthinum

    8a:


    8b:


    8c:


    8d:



    9. Zitronengelber Raukopf - Cortinarius limonius. Bei Fichten im Moos stand eine grosse Gruppe mit FK in allen Grössen. Durch die hygrophanen Hüte dachte ich an Cortinarius limonius.

    9a:


    9b:


    9c:


    9d:


    9e:


    9f:


    9g:


    9h:


    9i:



    10. Sparriger Schüppling - Pholiota squarrosa

    10a:


    10b:


    10c:


    10d:


    10e:


    10f:



    11. Grauhäutiger Scheidenstreifling - Amanita submembranacea

    11a:


    11b:


    11c:


    11d:


    11e:


    11f:


    11g:


    11h:


    11i M.M.n. so ein schöner Pilz, dass ich auch noch einen Sporenabdruck machen wollte:



    12. Steinpilz - Boletus edulis

    12a:


    12b:



    Ich hoffe ihr habt bis hierher durchgehalten. :thumbup: Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Besten Dank schon im Voraus.


    LG

    Benjamin

    Hallo Thomas


    Vielen Dank, das hilft mir wirklich sehr weiter. :thumbup: Jetzt wo du es schreibst, kann ich mich erinnern. dass die Lamellen sich wie von dir beschrieben verschmiert haben. Dieses Merkmal ist mir auch bei Nr. 1 oben aufgefallen, den ich allerdings nicht für einen Mehlräsling gehalten hätte, da mir irgendwie dieser deutliche Geruch gefehlt hat. Aber wie sich hier herausgestellt hat, war es ziemlich sicher dennoch einer.


    LG

    Benjamin

    Hi Pablo


    Freut mich, dass sich mit dir noch ein Baumpilzspezialist meldet. :) Ich war heute gegen Abend doch nochmal beim Pilz. Er ist schon ein bisschen gewachsen und ich konnte jetzt auch einen einen Blick unter den Hut werfen. Die Oberfläche fühlt sich jetzt wie ein fester, feuchter Putzschwamm an. Vielleicht könnt ihr ja schon sagen, was es ist oder mal werden wird.


    1a:


    1b:


    1c:


    Jetzt bin ich froh, dass ich heute nochmal nachschauen war, denn ich habe noch einiges gefunden: :thumbup:


    und noch einige weitere Pilze, die ich noch untersuchen sollte, aber ich komme momentan fast nicht mehr hinterher mit untersuchen. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Hier folgt nun das Untersuchungsergebnis vom weissen Becherling, den ich letztens gefunden habe und zur Untersuchung nach Deutschland geschickt habe. Vielen Dank nochmal an Gelbfieber, die den Pilz untersucht hat. Mit ihrem Einverständnis darf ich hier die Ergebnisse präsentieren. Ich hoffe die Kategorie passt, ansonsten kann der Beitrag auch gerne verschoben werden.


    Zuerst noch ein paar Fotos, vom Fundort und wie ich ihn für den Versand verpackt habe:

    1a:


    1b:


    1c:


    1d:



    Der folgende Teil wurde von Gelbfieber fotografiert und dokumentiert:


    Mikroskopische Merkmale


    Sporen:

    Breitoval, hyalin, glatt, dickwandig mit mehreren Tropfen – Sporenmaß 13,5 – 15.5 x 9,5 – 10,5µm


    Asci:

    Achtsporig, J-, 190 – 210 x 12 – 15µm, Ascusbasis mit Haken


    Paraphysen:

    Zylindrisch, Spitze leicht verdickt, mit Tropfen


    Gewebeschicht:

    Äußere Gewebeschicht, große kugelige Zellen (Textura globulosa). Innere Gewebeschicht, längliche Zellen die septiert und verzweigt sind (T. prismatica/intricata)



    Makroskopische Merkmale


    Fundort Schweiz, 1850müNN, 7.8.2022, bei Arve/Lärche (Ergänzung*: am Wegrand). Der Fruchtkörper ist zunächst rein weiß, später beige bis hell gelblich. Durchmesser ca. 35mm, außen kleiig/filzig, Rand unregelmäßig. Der Fruchtkörper ist deutlich gestielt.


    Nun hast du ja einen weißen Asco gefunden und auch verschickt. Der Versand des Frischmaterials war sehr fachmännisch ausgeführt, so das er nach 5 Tagen in Topzustand bei mir angekommen ist. Wundere dich nicht das deine Aufsammlung mittlerweile eine Färbung angenommen hat, das aber für diese Art, charakteristisch ist.

    Du hast folgenden Pilz gefunden:

    Arpinia inops Berthet 1974 – Weißlicher Kleiestielbecher


    1e:


    1f:


    1g:


    1h:


    1i:


    1j:


    Es hat mich sehr gefreut, dass der Pilz heil in Deutschland angekommen ist und er so professionell untersucht werden konnte. Vielen Dank nochmal Gelbfieber.


    *Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich den Becherling am Wegrand gefunden hatte, daher die Ergänzung meinerseits.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Ich möchte nur kurz ein Update zu den obigen Pilzen liefern. Vom braunen habe ich versucht einen Sporenabdruck zu nehmen, allerdings leider ohne Erfolg. Der Hut war so vermadet und es krochen nach einem Tag massenweise Maden raus, dass ich ihn dann leider ohne Ergebnis entsorgen musste. :(


    Zum weissen Becherling gibt es aber erfreuliche Nachrichten. Ich habe ihn nach Deutschland zu Gelbfieber geschickt und sie hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ich werde das Ergebnis der Untersuchung mit den Bildern heute Abend hier im Forum in einem separaten Thread einstellen und hier einen Link dazu setzten. Vielen Dank nochmal an Gelbfieber. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Hallo Thomas


    Vielen Dank für deinen Beitrag.

    ich kann mich natürlich täuschen, habe aber den Eindruck, dass du Mehlräslinge sehr stark nach dem Geruch bestimmst.

    Der Geruch ist bei den Mehlräslingen ein sehr wichtiges Merkmal, aber einige Doppelgänger haben einen zumindest ähnlichen Geruch.

    Also wie immer, die Merkmalskombination macht die Bestimmung.

    Ich schaue schon auch auf die anderen Merkmale, aber ich empfand diesen Geruch zumindest bei zwei Funden so extrem nach nassem Mehl, dass ich eigentlich ziemlich sicher war, dass es ein Mehlräsling sein muss. Ich habe zwar gelesen, dass es Doppelgänger mit leichtem Mehlgeruch gibt, dieser aber nie so ausgeprägt ist. Ich hoffe das stimmt. :) Die Lamellen vom Mehlräsling sind meiner Ansicht nach ziemlich weit herablaufend und gehen normalerweise irgendwie sehr "schön" in den Stiel über. Sie lassen sich gut lösen (aber das ist bei vielen Doppelgänger ja auch so) und wenn man sie verschiebt kann man seinen Geruch noch viel deutlicher wahrnehmen. Der vermeintliche Weisse Büschelrasling weiter oben fiel schon wegen dem süsslichen Geruch sofort raus. Zudem sieht dort m.M.n. der Stiel und die Lamellen anders aus, aber es gibt ja noch viele weitere mögliche Doppelgänger.


    Bei den Mehlräslingen ist z.B. auch die Konsistenz der Lamellen ein wichtiges Merkmal.

    Aber wie gesagt, vielleicht kannst du den Mehlräsling tatsächlich allein am Geruch festmachen, oder prüfst die übrigen Merkmale sowieso.

    Wollte nur meine eigene Ansicht hierzu kundtun.

    Es wäre wirklich toll, wenn du evtl. beschreiben könntest, wie du die Konsistenz der Lamellen im Vergleich zu vielleicht auch möglichen Doppelgängern empfindest? Dann könnte ich das das nächstes Mal auch nochmal genauer prüfen. Ich denke, dass ich den Mehlräsling jetzt in der Kombination der Merkmale einigermassen sicher erkennen sollte, aber in der Pfanne würde er bei mir trotzdem noch nicht landen, da ich mir dennoch noch zu unsicher bin und ich lieber noch mehr Erfahrung und vielleicht auch noch andere Doppelgängen kennenlernen möchte, daher bin ich wirklich für alle Ratschläge sehr dankbar und freue mich wirklich sehr, dass du deine Ansicht kundtust. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Danke für eure Antworten.

    Also nichts zum kartieren ohne Blick auf die Sporen. Auch die exakte Sporenpulverfarbe wäre hier interessant.


    Solltest du dich tiefer mit den Täublingen beschäftigen wollen, bekommst du beste deutschsprachige Literatur und Sporenpulverfarb-Tabelle von Frau Marxmüller (anatis Verlag), zum sehr günstigen Preis.

    Ich habe ihn zwar kartiert, aber als "unsichere Bestimmung". Leider bekomme ich momentan bei einigen Pilzen einfach keinen Sporenabdruck mehr hin. Bei den Mehlräslingen und beim Lacktrichterling hat es super geklappt, aber bei einigen anderen Pilzen leider nicht. Ich lasse sie heute noch liegen und dann schaue ich nochmal nach, aber ehrlich gesagt, habe ich die Hoffnung langsam aufgegeben. Vielen Dank für den Hinweis zur Farbtabelle, die werd ich mir mit Sicherheit noch holen. Vermutlich werde ich mich aber eher nächstes Jahr etwas näher mit den Täublingen beschäftigen.


    für den Fall, dass die Stielrinde rosa überhaucht ist, würde ich noch als weitere Möglichkeit Russula favrei ins Rennen werfen. Der gehört zu den Heringstäublingen, fängt aber oft erst am nächsten Tag zu riechen an.

    Danke für den Hinweis Oehrling, allerdings konnte ich kein Rosa feststellen. Riechen tut er jetzt m.M.n. leicht säuerlich-obstartig.


    LG

    Benjamin