Beiträge von ibex

    Hallo Björn


    Vielen Dank für deine Antwort und dass du auf Fehler im Text hingewiesen hast. Kann man denn zumindest sagen, dass der Text mit der Myzelbildung auf die meisten Basidiomyceten zutrifft? Also ist der Keimmechanismus mit Keimschlauch der häufigste?


    (von daher verstehe ich auch nicht, warum man solche Fantasietexte erstellen läßt, von denen man weiß, daß sie im Zweifelsfall beliebig frei erfunden sind, wenn man im Netz doch viele valide Quellen mit echtem Wissen findet). Ascomyceten sind nämlich die meiste Zeit ihres Lebens haploid und bilden dikaryotische Zellen nur als ascogone Zellen aus denen dann eben die Asci wachsen.

    Hm, die Antwort gibst du meiner Meinung nach direkt mit deinem Satz über die Ascomyceten. ^^ Ich bin kein Wissenschaftler und wenn ich in einem Text jedes dritte Wort nachschlagen muss vergeht mir als Hobbypilzler einfach die Lust diesen zu lesen. Auch finde ich es gar nicht so einfach im Internet solche verständlichen Texte zu finden oder hast du einen guten Link, wo das alles erklärt wird? Die KI schreibt die Texte eben so, dass man sie verstehen kann, ohne vorher hunderte Fachausdrücke kennen zu müssen, was ich wirklich toll fände. Das Problem ist eben, dass momentan leider oft nur die halbe Wahrheit oder sogar falsche Sachen erzählt werden. Diese Halluzinationen bei KI sind wirklich noch ein grosser Minuspunkt. Kann man nur hoffen, dass sich das in Zukunft verbessert.


    Danke nochmal und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vorgestern habe ich die KI (ChatGPT) mal benutzt, um mir den genauen Prozess von der Spore zum Myzel erklären zu lassen. Ich war erstaunt, wie detailliert alles erklärt wurde. Es interessierte mich auch, ob das Myzel von Mykorrhiza-Pilzen anfangs saprobiontisch lebt, um zu wachsen. Ich fand es wirklich interessant und vieles wusste ich so noch gar nicht (z.B. dass viele Mykorrhiza-Pilze sowohl symbiontische, als auch saprobiontische Fähigkeiten haben). Was ich aber natürlich nicht genau weiss, ist, ob diese ganzen Infos der KI auch richtig sind. Vielleicht liesst hier ja jemand mit, der sich in der Materie super auskennt und kann dazu etwas sagen.


    Da ich dachte, dass es evtl. auch für andere noch spannend zu lesen ist, hier der Text (ohne Gewähr auf Richtigkeit):



    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vor ein paar Tagen konnte ich noch einen weiteren Täubling finden. Der Fundort war zwischen einer Fichte und einer Arve auf etwa 1800m. Der Geschmack ist mild. Da mein Guajak leider nicht mehr in Ordnung ist, habe ich es hier gar nicht mehr getestet. Eisensulfat wird langsam etwas ocker. Der Stiel ist rötlich überhaucht und die Sporenpulverfarbe IIIa. Mit den ganzen Merkmalen würde ich zum Apfeltäubling - Russula paludosa kommen. Mal sehen, ob ihr Täublingsexperten damit auch einverstanden seid.










    Eisensulfat wird langsam etwas ocker:




    Die Sporenpulverfarbe:



    Ich habe 16 Sporen gemessen. Diese lagen bei 8.9 µm (8.3 - 9.7 µm) x 7.1 µm (6.8 - 7.5 µm), Q = 1.33 (1.20 - 1.35):




    Die Warzen der Sporen sind teilweise durch Linien oder teilnetzig verbunden. Dieses Merkmal würde auch zu R. padulosa passen:





    Über eine Einschätzung würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Hallo Oehrling, Hallo Thiemo


    Ich danke euch vielmals für eure Antworten. Ich hatte oben noch einen kleinen Fehler drinnen, Eisensulfat wird nicht ocker, sondern eher in Richtung Rosa. Ocker war bei einem anderen Täubling, den ich heute am Abend dann noch hier im Forum einstellen will. Zudem wollte ich noch sagen, dass ich genau an dem Standort von dem ersten Pilz oben leider keinen FK finden konnte. Diese sind zwar aus dem gleichen Wald, standen aber etwas entfernt. Daher werde ich den oben gezeigten zur Sicherheit als "Unbestimmt, vermultich R. vinosa führen", aber nicht kartieren.


    Die Sporenpulverfarbe konnte ich aber jetzt am Mittag gerade noch kurz ermitteln und diese liegt meiner Ansicht nach etwa bei IIIa:


    Wie bereits erwartet, war der Stiel an der angekratzten Stellen heute wieder deutlich grauschwarz:



    Würdet ihr den neuen Fund mit diesen Daten jetzt auch als R. vinosa abhaken, oder?

    Wenn ich dazu komme, werde ich mir am Abend noch ein paar Sporen anschauen.


    Ich hab ja Hoffnung, dass er Pilz des Jahres 2025 wird, befürchte aber Vorbehalte wegen des Namens…

    Ja, ich finde solche Diskussionen und Namensänderungen etwas kindisch. Mittlerweile heisst er auf Wikipedia ja schon Schwarzkopfmilchling, bei uns in der Schweiz Kaminfegermilchling. Ich bin gegen jede Art der Diskriminierung, aber solche Sachen finde ich wirklich unnötig.


    LG

    Benjamin

    Hallo Thiemo


    Vielen Dank für deine Antwort. Jedenfalls hat der Stiel an den angekratzten Stellen wirklich ordentlich geschwärzt. Ich habe heute nochmal ein Foto gemacht:




    Zudem war ich heute nochmal im Wald und es standen wieder ziemlich viele Täublinge rum. Ich nehme wiederum an, dass es sich dabei um R. vinosa handelt. Geschmack war wiederum mild. Eine angekratzte Stelle hat schon angefangen zu grauen und ich nehme an, dass sie morgen wieder sehr dunkel verfärbt sein wird. Eisensulfat wird etwas ocker (Korrektur: Eisensulfat geht in Richtung Rosa, siehe Foto unten) und mein Guajak ist mit ziemlich grosser Sicherheit hinüber. Es reagiert nach 10 Sekunden ganz schwach blau. Ich habe zwei Hüte ausgelegt und hoffe, dass ich morgen einen Sporenabdruck habe. Ich hoffe, dass sich diesmal R. vinosa beweisen lässt. :) Hier schon mal die Fotos:










    Reaktion Eisensulfat:



    Übrigens habe ich kürzlich Lactarius lignyotus gefunden und musste dabei direkt an dich denken. Die zwei kleinen mit ihren Zwergenmützen sahen wirklich sehr schön aus:






    LG

    Benjamin

    Hallo Stefan


    Ich bin zwar nicht Oehrling, hoffe aber, dass ich dennoch auf deinen Beitrag antworten darf.

    Aus meiner Sicht, wenn man sagt, das subcandia Bild vom Ludwig zeigt keine scholligen Velumreste, dann zeigten die Fotos am Anfang des threads ebenfalls keine. Für mich im Vergleich zum klassischen Pantherpilz bei beidem zu erkennen.

    Ich frage mich, wo du im Bild (Tafel C) von Ludwig solche flächigen Velumflocken wie auf Raphaels Foto siehst (ein paar habe ich mal rot eingekreist):



    Ich habe das Buch von Ludwig und sehe beim besten Willen keine.


    In der Beschreibung auf der von mir verlinkten Webseite steht ja unter anderem auch, dass sich A. pantherina fm. subcandida nur durch die Farbe, nicht aber morphologisch vom normalen A. pantherina unterscheidet:

    Amanita pantherina f. subcandida e' una forma cromatica rara o poco frequente di Amanita pantherina e si distingue per il colore sostanzialmete bianco del cappello. Gli altri caratteri, morfologici e microscopici, sono identici a quelli di A. pantherina.


    Auf Deutsch: Amanita pantherina f. subcandida ist eine seltene oder seltene farbige Form von Amanita pantherina und zeichnet sich durch eine im Wesentlichen weiße Farbe des Hutes aus. Die übrigen morphologischen und mikroskopischen Merkmale sind mit denen von A. pantherina identisch.


    Im Gegenteil dazu sind bei A. pantherina f. subcandia doch alle Merkmale gegeben, dort passt das alles.


    A. pantherina fm. subcandia soll bei Steineichen wachsen:


    Habitat: lecceta, gregaria, in gruppi di pochi esemplari, in autunno.


    Auf Deutsch: Standort: Steineiche, gesellig, in Gruppen von einigen wenigen, im Herbst.

    Das wäre ja auch nicht gerade passend, oder? Und ansonsten passen eben mMn auch, wie angesprochen, die Velumflocken nicht.


    LG

    Benjamin

    Ja, das stimmt. Ich würde aber sicher nie aus einer "Könnte-sein" eine "Das-ist" Aussage machen. Wenn ich etwas kartiere, möchte ich vorher ganz sicher sein, dass die Bestimmung passt. Wenn der Täubling eben nicht bestimmt werden kann, dann soll es eben so sein, aber dann ist es eben doch schön, wenn man eine "Könnte-gewesen-sein"-Aussage treffen kann und sich die Möglichkeiten notieren kann. So kann man dann in Zukunft an diesem Standort wieder FK holen und dann vielleicht ja den Beweis liefern und weiss schon in welche Richtung die Reise gehen sollte. Für euch Experten ist das vielleicht nicht so ein Aufwand, aber ich stehe (gerade wenn auch noch das Sporenpulver fehlt) bei solchen Täublingen wie der Ochse vor dem Berg und muss recherchieren und recherchieren und dann noch hoffen, dass mich jemand wie ihr freundlicherweise mit eurem Fachwissen unterstützt.


    LG

    Benjamin

    Bei mir kommt bei dem Link immer nur "forbidden". Was ist da los?

    Ich wollte mir selber ein Bild machen, ob der Funginator recht hat, denn wie gesagt verfüge ich nicht über die besagte Tafel C, will dem Funginator allerdings erstmal glauben.

    Scheint momentan ein Fehler vom Forum zu sein: Links einfügen


    Falls du eine Maus hast, öffne den Link mal in dem du auf das Scrollrad drückst. Dann öffnet sich der Link im Hinergrund in einem neuen Tab.


    LG

    Benjamin

    Hallo nochmal

    Tafel C beim Ludwig (A. pantherina fm. subcandia) passt nicht nur farbig exakt, sondern zeigt auch diese groben Schollen auf dem Hut.

    Aber Tafel C im Ludwig zeigt doch auch keine flächigen Velumflocken. Man kann sich A. pantherina fm. subcandia ja mal hier ansehen:

    AMANITA PANTHERINA F. SUBCANDIDA


    Da sind doch auch keine flächigen Velumflocken zu sehen. Ich glaube zwar mittlerweile auch eher an A. pantherina, aber dieses Merkmal finde ich doch etwas seltsam und daher bin ich der Meinung, dass man hier noch nichts mit Sicherheit sagen kann. Ist doch schön, dass hier diskutiert wird und es am Schluss sogar noch eine Auflösung geben wird.


    LG

    Benjamin

    Hallo nochmal

    das ist ein Missverständnis. Ich denke überhaupt nicht an R. vesca. Ich schrieb ja oben, dass es bei diesem Fund einiges gibt, das überhaupt nicht zu vesca passt. Dann schrieb ich noch, dass du bei einem so untypisch aussehenden vinosa-Exemplar in der Beweispflicht bist, nämlich die IPH-Bilder zu liefern. Sonst kann ich dir die vinosa nicht glauben, und wie ich zum Schluss schrieb, wäre der Pilz dann unbestimmbar, weil ja auch die Sporenpulverfarbe fehlt. Also daraus bitte nicht machen: der Öhrling glaubt, dass das R. vesca ist.

    Da hast du recht, ich habe den Text nicht ganz glücklich verfasst, bitte entschuldige. IPH-Bilder kann ich im Moment ohne Karbolfuchsin, Salzsäure und wenig Erfahrung wohl leider eher nicht liefern. Wenn ich dich richtig verstanden habe, schliesst du also vinosa, auch wenn er sehr untypisch aussehen würde, nicht zu 100% aus, oder?


    LG

    Benjamin

    Guten Abend zusammen


    Ich danke euch nochmal ganz herzlich für die vielen Kommentare.


    ich schließe mich Öhrling an, der sieht nicht nach vinosa aus.

    Wenn du und Stephan sagen, dass das nicht nach vinosa aussieht, glaube ich euch das natürlich sofort. Du denkst also auch eher an R. vesca? Wie geschrieben liessen mich dort unter anderem die Sporengrösse (zu gross) und das Schwärzen zweifeln. Daher hätte mich noch interessiert, ob du, Stephan oder sonst ein Täublingskenner schon mal so ein starkes verfärben bei vesca gesehen habt. Und sind die Sporen eurer Meinung nach für vesca nicht zu gross? Ich habe einfach bei Täublingen so wenig Erfahrung, dass ich nicht abschätzen kann, wie stark solche Punkte von der Literatur, die mir zur Verfügung steht abweichen darf.


    Wenn ich den nächsten Täubling finde, werde ich auf jeden Fall das Guajak nochmal testen. Ich möchte ohnehin in nächster Zeit ein neues Fläschchen kaufen. Danke für den Tipp bezüglich Formaldehyd, das habe ich gestern auch irgendwo gelesen. Leider habe ich das aber nicht in meinem Chemieschrank. ;)


    Für die Crins musst Du aus der Mitte des Hutes ein Stück entnehmen, am Rand sind die nicht vorhanden.

    OK, danke auch für diesen Tipp. Ich habe jetzt mal ein Stück Huthaut aus der Mitte mikroskopiert. Da ich nicht genau weiss, wonach ich eigentlich suche, stelle ich einfach mal ein paar Fotos ein. Ich denke da sind wohl nirgendwo Crins zu sehen, oder? Aber vielleicht seht ihr ja sonst etwas:








    LG

    Benjamin

    Guten Abend Karl, guten Abend Uwe


    Ich danke euch ganz herzlich für eure Beiträge.


    Neben L.rufus ist L.badiosanguineus in deinen Habitaten sicher der häufigste Milchling.

    Da hast du sicher recht. L. porninsis, L. deterrimus, L. scrobiculatus und L. zonarioides ist auch noch relativ häufig zu finden. Den genannten zwei bin ich sicher auch schon oft begegnet, aber ich habe ihnen bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. :) Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Milchlinge (mit Ausnahme der Reizker) und Täublinge bisher eher stiefmütterlich behandelt habe. Da möchte ich künftig auch noch ein bisschen was nachholen. Bei Milchlingen und Täublingen wären aber wohl auch Laubbäume interessant. Muss ich dann wohl mal wieder ins Unterland. :)


    Was mich noch gewundert hat, ist, dass der Pilz z.B. im Kosmos Handbuch Pilze oder auch in vielen anderen Büchern gar nicht enthalten ist. Zumindest habe ich ihn nicht gefunden oder gibt es da noch einen anderen synonymen Namen? Oder ist der Pilz in Deutschland eher selten und fehlt deshalb in vielen Büchern?


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Neben dem hier im Forum eingestellten Täubling habe ich kürzlich auch noch einen Milchling gefunden. Die Milch ist erst mild und wird dann etwas bitter mit ganz dezenter Schärfe. Das Fleisch habe ich auch probiert dieses ist auch mild und wird dann nach einigem Kauen etwas bitter. Die Milch ist weiss und gilbt auf einem Papiertaschentusch nach ein paar Stunden schwach. Gewachsen ist der Pilz bei Fichte und Lärche auf etwa 1750m. Für mich sprechen die Merkmale für Lactarius badiosanguineus, seid ihr damit einverstanden?


    Hier noch die Fotos:








    Hier sieht man noch das schwache Gilben der Milch nach ein paar Stunden:



    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Liebe Corinne

    R. vesca könntest du allenfalls auch aufgrund der markanten Crins erkennen.Verzeihe, die Aufnahme ist nicht sehr gut.

    Ich danke dir für deinen Input. Brauche ich für diese Crins kein Karbolfuchsin, oder? Dann kann ich heute schon noch versuchen etwas Huthaut zu mikroskopieren, allerdings leider nur in Wasser, da mir die anderen Reagenzien/Chemikalien fehlen. Allerdings dürfte R. vesca doch nicht so deutlich schwärzen, oder?


    LG

    Benjamin

    Hallo Stephan


    Vielen Dank für deine Antwort. Die ersten drei Fotos wurden ja bei Tageslicht aufgenommen. R. vesca habe ich vorgestern auch mal angeschaut, aber dann eigentlich ausgeschlossen, da Guajak erst etwa nach einer Minute reagiert und die Sporen für diesen doch eigentlich zu gross sind, oder? Laut PdS hat R. vesca 5.5 - 8 µm x 5 - 6.2 µm, laut Kosmos Handbuch Pilze 5.5 - 8 µm x 5 - 6 µm. Selbst für die Angaben im Marxmüller, das mit 5.2 - 9 µm x 4.5 - 6.5 (7) µm eine relativ grosse Bandbreite angibt, wären die Sporen eigentlich zu gross.


    Viele Täublinge verfärben über Nacht grau, nicht nur die Graustieltäublinge.

    Die Verfärbungen waren aber ausschliesslich an den Stellen, die ich mit dem Nagel angegratzt habe, zu sehen. Ich hatte die Teile über Nacht im Kühlschrank. Würden diese dann auch bei anderen Täublingen wirklich so stark schwärzlich verfärben?




    Leider fehlt mir im Moment noch Karbolfuchsin und Salzsäure. Werde ich mir wohl mal besorgen müssen. Wirklich schade, so ein Aufwand und dann kommt man doch zu keinem Ergebnis. :( Aber immerhin wieder einiges gelesen und hoffentlich ist auch wieder ein bisschen was hängen geblieben.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Kürzlich habe ich auf etwa 1750m bei einer Fichte einen Täubling gefunden. Der Pilz war fast geruchlos und der Stiel sehr fest. Da der Pilz leider überhaupt nicht absporen wollte, konnte ich leider keine Sporenpulverfarbe ermitteln, was die Bestimmung zusätzlich erschwerte. Den Geschmack empfand ich als mild. Bei einer zweiten Probe meinte ich nach längerem kauen eine leichte Schärfe zu spüren. Eine dritte Geschmacksprobe empfand ich wiederum als mild. Ich habe einige Makrochemische Untersuchungen angestellt. Leider ist mein Eisensulfat schon relativ alt und auch das Guajak ist schon fast ein Jahr alt. Daher hoffe ich, dass diese noch brauchbar sind. Das Eisensulfat habe ich kürzlich bei einem Heringstäubling getestet und dort schien es zumindest zu funktionieren und zeigte eine blaugrüne Verfärbung.

    Auffällig fand ich die langsame Guajakreaktion. Irgendwie kam ich mit diesen Infos nicht richtig weiter und hoffte daher auch den Sporenabdruck. Am nächsten Morgen waren leider immer noch keine Sporen zu sehen. Allerdings hatte der Stiel, sowie die Lamellen an einer Stelle, die ich mit dem Nagel angekratzt hatte, über Nacht geschwärzt. Dann dachte ich mir, müsste es doch eigentlich ein Graustieltäubling sein.


    So kam ich dann zu Russula vinosa. Aber einige Dinge scheinen irgendwie nicht so recht zu passen: Laut Marxmüller sollte Eisensulfat langsam und schwach positiv reagieren (was heisst hier überhaupt positiv? Es gibt doch da verschiedene Reaktionen, oder?) dann aber grünlich blaugrau. Das konnte ich bei mir nicht feststellen. Der Stiel war sehr fest. Leider finde ich dazu bei R. vinosa nicht viele Infos und auf dem Aquarell sieht er eigentlich eher etwas weich aus. Kann der Stiel von einem jungen R. vinosa sehr fest sein? Da ich keinen Sporenabdruck erhalten habe, habe ich Stückchen Lamelle, sowie etwas Stielhaut direkt unter den Lamellen abgeschabt. Leider fand ich auch dort nicht so viele Sporen. Ich habe dennoch insgesamt etwa 20 Stück gemessen und diese sind mit einer durchschnittlichen Breite von 6.7 µm für R. vinosa eigentlich eher zu schmal. Kann es sein, dass die Sporen teilweise noch nicht richtig reif sind und daher teilweise etwas kleiner?


    So jetzt zeige ich euch aber erst mal die ganzen Infos. Über eine Einschätzung der Täublingsspezialisten wäre ich sehr dankbar:




    Im Buch Kosmos Handbuch Pilze (A. Gminder & P Karasch) fand ich unter R. vinosa noch die Info, dass der Hutrand oft weissflockig bereift ist. Das sieht man mMn auf den folgenden Fotos teilweise auch gut (evtl. müsst ihr reinzoomen):








    Hier ist die Reaktion mit Eisensulfat nach etwa 4min zu sehen:




    Guajak reagiert zuerst eigentlich nicht, erst nach etwa einer Minute sieht man eine deutlichere Verfärbung:




    Nach etwa 15min sah es so aus:




    Guajak in den Lamellen reagierte nach etwa 10 Sekunden ganz schwach bläulich, dann wurde es ockerlich:




    Ein Stück Stiel, welches ich angekratzt hatte, hat sich am nächsten Tag verfärbt:




    Sowie auch die Lamellen, die ich angekratzt hatte:




    Die Huthaut liess sich etwa zur Hälfte gut abziehen und die Huttama war darunter rötlich:




    Ich habe noch 20 Sporen gemessen. Diese lagen bei 8.9 µm (8.2 - 9.6 µm) x 6.7 µm (6.1 - 7.6 µm), Q = 1.33 (1.23 - 1.42):




    Was meint ihr, könnte R. vinosa passen und falls ja, was meint ihr zu den unstimmigen Punkten?


    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Hallo Emil

    Ich setze dagegen (und auf pantherina). Für mich deutet alles auf helle Pantherpilze hin.

    Mittlerweile gehe ich eigentlich auch eher von A. pantherina aus. Mich irritiert vor allem auch der kräftige Geruch nach Kartoffeln. Ich habe A. gemmata schon recht häufig gefunden und mir wäre dort noch nie ein derartiger Geruch aufgefallen. Aber weil ich das Angebot schon eingestellt habe und ein kompletter Rückzieher etwas unfair wäre, würde ich dennoch 5 Chips auf A. gemmata setzen, wenn du damit einverstanden bist.


    LG

    Benjamin