Beiträge von Pedro

    Dass der Pedicel wohl schnell vergänglich ist, macht Sinn; das hatte ich mir dann auch gedacht. Danke für deine Einschätzung! Ich sehe dann mal die Gattung als bestätigt an; das passt alles sehr gut. Es war mir aber wie gesagt leider nicht möglich, die Sporen zu messen. Daher kann ich dir darauf keine sinnvolle Antwort geben. Es muss dann mit der Bestimmung wohl bei Zopfiella sp. bleiben. Das ist aber schon eine viel bessere Bestimmung, als ich mir erhofft hatte.

    Björn Wergen hat auf FB die Vermutung geäußert, es könne sich um Cleistothecien von Zopfiella sp. handeln. Vergleiche ich dies mit anderen Bildern der Gattung, macht das durchaus Sinn. Auch wenn es dann natürlich kein imperfekter Pilz ist, wie ich anfangs vermutet hatte.

    Liebe Pilzfreunde,


    an der Universität haben wir die Sukzession von Pilzen auf frisch entnommenem Pferdedung dokumentiert. Nach drei Wochen konnte ich auf unverdauten Heustückchen heftend kleine (ich schätze 1mm) schwarze, glänzende Kissen finden, die ein bisschen wie abgeworfene Pilobulus-Sporenpakete aussehen. Werden die Kissen zerdrückt, ist die austretende, dunkle Sporenmasse flüssig. Unter dem Lichtmikroskop (leider haben die im Seminarraum kein Messokular o.ä.) zeigen sich im Inneren dieser Kissen melanisierte, annähernd zitronenförmige (an einem Ende abgeschnitten) Sporen mit einem dunklen ringförmigen Struktur im Inneren. Hat jemand von Euch eine Idee, um was es sich handelt? Leider habe ich keine Möglichkeit, bessere Aufnahmen nachzureichen, da Dung und somit auch Pilze an der Universität verblieben, aber vielleicht lässt sich das ja trotzdem auf Familie oder gar auf Gattung bestimmen.


    Mit bestem Gruß und Danke schon einmal,


    pedro

    Hab noch mal nachgeschaut, im Krieglsteiner (Großpilze BaWü, Bd. 5) steht zur Ökologie von Cortinarius vernus: "Mykorrhiza: Ausschließlich mit Laubbäumen, vor allem Hainbuche und Linde. Die Funde unter Nadelbäumen gehören sehr wahrscheinlich anderen Arten an. Carpinus betulus (2), Quercus robur (1), Tilia spec. (2), indet. Laubbaum (3)"


    Demgemäß würde Cortinarius vernus passen -- es sei denn, jemand widerspricht. Danke nochmal.

    Liebe Pilzfreunde,


    am Ostersonntag habe ich in Mittelhessen eine spannende Telamonie am Fahrradwegrand unter Tilia cordata / Winterlinde gefunden. Nun habe ich leider keine Spezialliteratur für Cortinarien bzw Telamonien. (Wird das noch was mit Band 5 von Ludwigs Pilzkompendium?) Der Geruch ist für mich dieser typisch angenehme, mild würzige Telamoniengeruch, der mich entfernt an schwarze Oliven erinnert. Der Stiel ist hohl. Vielleicht kriegen wir den Kollegen ja auf Artebene hin.

    Sporenmaße:

    (6.6) 7 - 8 (8.6) × (4.9) 5.2 - 5.7 (6.2) µm

    Q = (1.2) 1.3 - 1.4 (1.5) ; N = 108

    Me = 7.5 × 5.5 µm ; Qe = 1.4


    Ich kann gerne noch weitere mikroskopische Aufnahmen anfertigen oder ein paar Reagenzien auftragen, noch sind zwei FK da.


    EDIT: Cortinarius suberythrinus ist bestätigt.



    Ansonsten: bei deinem Pilz auf Ahorn könnte es sich um Cristulariella depraedans handeln, den ich allerdings bisher nur auf A. platanoides und vor allem A. pseudoplatanus gefunden habe...


    l.g.

    Stefan

    Ja, gut, muss wohl unbestimmt bleiben; leider waren da nirgends Konidienträger auf der Blattunterseite. Aber wenn ich wieder im Gelände bin, schaue ich noch mal nach.

    Liebe Phytoparasitenfreunde,


    bei einer Exkursion von letzter Woche konnte ich einen Fund, den ich heute mikroskopiert habe, partout nicht zuordnen. Zumindest bladmineerders.nl kennt hier keinen Pilz, zu dem die beobachteten Konidien passen. Aber zuerst einmal die makroskopische Beschreibung. Im Feld fielen mir auf Acer campestre folgende Blattflecken auf:


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    Unter dem Binokular konnte ich bis auf schwarze Verkrustungen, die ich mit bloßem Auge für Pyknidien gehalten hatte, zuerst nichts erkennen. Schließlich fielen mir bei 80facher Vergrößerung (vgl. Bild) auf der Blattoberseite kleine, Trichom-ähnliche, büschelig wachsende weiße Härchen im dunklen Randbereich der Blattflecken auf. Konnte es sich vielleicht um Konidienträger handeln? Tatsächlich konnten relativ schnell Trichome ausgeschlossen werden, da sich nach weiterer Suche "echte" Trichome wesentlich länger und einzelstehend oder nur direkt auf der Blattnervatur zu finden waren.


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    Bei epiphyllen Konidiophoren spare ich mir gerne das frimelige Herumschnippeln und bediene mich meines guten alten Freundes, des Tesafilmpräparats. Einfacher geht es nicht, einfach draufdatschen, abziehen, und man spart auch noch ein Deckgläschen ein. Tatsächlich waren die entsprechenden "Härchen"-Konidiophoren sehr gut unter dem Mikroskop einsichtbar, auch Konidien gab es en masse zu sehen. Hier ein paar Bilder in 400-facher Vergrößerung:


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    Es scheint mir hier ein Mischbefall von mindestens zwei, wenn nicht gar drei Arten vorzuliegen. Nun bin ich in die Ölimmersion gegangen und habe die unseptierten bis einmal septierten, eiförmig bis ovalen und manchmal leicht keulenförmigen Sporen ausgemessen, die wie auf dem Bild direkt über diesem Text definitiv direkt von den oben bereits beschriebenen büscheligen Konidiophoren ausgehen. Die großen, vielzelligen, sichelförmig bis keuligen Dictyosporen einerseits und die kleinen, rund-eiförmigen Sporen mit einer basalen, an ein Hilum erinnernden Narbe ignoriere ich bei der Messung.


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    Auch wenn ich sie ignoriere, habe ich dennoch vor allem von den Dictyosporen ein paar Fotos gemacht:

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    Nun noch die Auswertung der Messdaten:


    (6.2) 7.8 - 15.2 (20.4) × (3.7) 4.2 - 5.5 (6) µm

    Q = (1.3) 1.6 - 3 (4) ; N = 48

    Me = 11.7 × 4.8 µm ; Qe = 2.4


    Kann mir irgendjemand bei der Bestimmung weiterhelfen? Material ist noch vorhanden.


    Beste Grüße, pedro.

    spannend. eines tages werde ich sowas vermutlich selbst sequenzieren können. das ist ja eines der gründe für mein letztes jahr begonnenes biologiestudium. aber ja, dann kartier ich den wohl vorerst besser nicht ^^

    Liebe Pilzfreunde, ich wollte einmal um Bestimmungshilfe von euch bitten.


    Mikroskopisch passt hier alles zu Flammulina fennae: Wir haben eine ixotrichodermale Pileipellis mit in Richtung Hutmitte häufiger werdenden, aufrecht stehenden Pileocystiden, eiförmige bis breit ovale Sporen mit Maßen von ca. 6-8 (8,5) x 3,5-4,5 und einem Q von ca. 1,8. Auch der Standort auf dem nackten Erdboden bzw. vergrabenem Wurzelwerk und die wurzelnde Stielbasis passt perfekt. Was hingegen nicht passt, ist die kräftige Hutfarbe. Die soll ja bei F. fennae immer sehr blass ausfallen. Was sagt ihr? Vertraue ich auf die Mikromerkmale? Kann F. fennae auch mal kräftiger gefärbt sein? Oder sollte ich hier eher von F. velutipes s.str. ausgehen (F. populicola fällt ja schon mal aufgrund der HDS raus und weil der im Sammelgebiet nicht vorkommt), auch wenn dafür Q und Sporenmaße nicht so richtig passen wollen? (Die FK sind leider schon verzehrt, sodass keine weitere mikroskopische Analyse möglich ist.)





    Habe gestern in Marburg an einem alten Eichenstumpf diesen schönen Fund gemacht: Cudoniella acicularis


    FK lang gestielte (bis zu 1 cm), weiße, im Alter vor allem von der Stielbasis aus, aber auch überall gesprenkelt gilbend bis schwärzende, tellerförmige, am Rand oft leicht heruntergebogene, rasig wachsende, bis zu ca. 2 mm breite Becherchen. Asci inoperculat, darin meist 8 bis zu 21 µm lange, elliptische, glasige, oft einfach und deutlich septierte Sporen, Paraphysen fadenförmig und mit vielen kleinen Tröpfchen.


    Makrofoto am Fundort


    Makrofoto am Fundort


    Bino, 10x


    Bino, 10x


    Bino, 80x


    Fundort


    Fundort (an der Wurzel ganz unten)


    Brightfield 400x, Baumwollblau


    Brightfield 400x, H2O


    Brightfield 1000x, H2O

    Gestern gab es ja den wunderbaren Phytoparasiten-Vortrag von der Jule. Der hat mich gleich dazu animiert, den Klenke-Scholler aus dem Regal zu nehmen und ein wenig im eigenen Vorgarten zu schauen. Und tatsächlich wurde ich auch ziemlich schnell fündig: Auf Stellaria media fand ich Peronospora alsinearum, einen falschen Mehltaupilz. (Konidien im Mittel ca. 25 µm lang)


    Befallsbild eher unauffällig


    Blattunterseite mit Konidienrasen, Blatt leicht deformiert. (Bino, 10x)


    Blattoberseite recht unauffällig, aber blasse Entfärbungen sichtbar (Bino, 10x)


    der verzweigte, helle Rasen im Detail (Bino, 80x)


    und hier das Mikrofoto (400x)

    Der Hangelstein bei Gießen wird seit etlichen Jahren immer wieder zum Jahresbeginn (= Saisoneröffnung) heimgesucht und S. jurana ist dort seit ca. 35 Jahren mit schöner Regelmäßigkeit anzutreffen. Hier vom 1.1.2023:


    am ersten schon? das ist früh. wie auch immer, der wird trotzdem ordentlich bestimmt. auch wenn ich weiß, wie er angesprochen wird. ;)

    Liebe Pilzfreunde, für mich fängt das Jahr 2023 bereits sehr gut mit einem Fund von Sarcoscypha jurana los. Die Fundstelle, der Hangelstern bei Gießen, ist zwar schon seit langer Zeit gut kartiert, aber für mich immerhin ist es ein Erstfund, nach dem ich schon länger gesucht habe, und dadurch etwas sehr Besonderes. Beste Grüße, pedro.


    An den Cheilos lässt sich Galerina graminea eindeutig bestimmen? Gut zu wussen! Direkt neben meinem Lamprosporafund auf einer Steinmauer wohnt eine kleine Galerina-Art, die gut graminea sein könnte. Muss ich mir wohl mal genauer angucken.

    Eindeutig narzissengelber Wulstling. Falls die Trennung zwischen den beiden Arten mal schwerer fallen sollte, lässt sich beim Narzissengelben die Huthaut übrigens tortenstückartig abziehen. Ich bin sehr sicher, beim Gelben geht das nicht, habe es aber fairerweise noch nicht ausprobiert.