Beiträge von Thorwulf

    Hallo miteinander,


    Royal Botanic Gardens, Kew, haben jetzt ihren fünften und wieder sehr interessanten Bericht "State of the World's Plants and Fungi" veröffentlicht:


    Kew’s State of the World’s Plants and Fungi project


    Auf dieser Seite können auch die vier vorherigen Berichte eingesehen bzw. heruntergeladen werden.


    Wer also noch auf der Suche nach ein bissl Lektüre für sich über die anstehenden Festtage ist, wird hier vielleicht was finden.


    Viele Grüße

    Marcel

    N'abend Reinhard,

    16. Kleiner Kohlentintling Coprinus genophyllus

    irgendwie noch ein kugeliger Hut, Stiel offensichtlich hohl, Fk. zerbrechlich, noch deutlich einiges an Velum auf der Huthaut, Fundort vermutlich auch wieder eine Brandstelle (?) - könnte schon gut auf Coprinopsis gonophylla (Quél.) Redhead, Vilgalys & Moncalvo 2001 hinauslaufen, aber ohne Klärung der Mikromerkmale mit viel Restunsicherheit für eine verbindliche Verhaftung. Hast Du hier einen besonderen Geruch an dem Kerlchen ausmachen können?


    Nun, jedenfalls meinen Glückwunsch auch dazu und vielen Dank für das Zeigen aller Deiner Aufsammlungen hier!


    LG

    Marcel

    Hallo Reinhard,

    Du hast sicherlich recht, Marcel, dass Nr. 17 nicht der Struppige Tintling ist. Ich hatte nicht beachtet, dass der Stiel bei dem stark haarig bis wollig ist. Diesen Pilz habe ich auf einem Haufen von Brandresten gefunden.

    Es geht also nichts über eine gründliche Recherche.

    wenn der Fundort eine alte Brandstelle war, könnte man hier aufgrund des gezeigten Bildes auf Coprinopsis jonesii (Peck) Redhead, Vilgalys & Moncalvo 2001 spekulieren. Dies ist die kleinsporigere Variante von C. lagopus (Hasenpfote) und findet sich sehr oft auf alten Brandstellen. Die wesentlichen Unterschiedsmerkmale zu lagopus wären v.a. die größeren Fk. und ein nicht ganz so struppiges Velum und zudem sind die Sporen kleiner. Typisch wäre aber auch, dass sich der Hut aufspannt und der Hutrand hochrollt, so wie man es auf Deiner Aufnahme noch erkennen kann.


    Aber dies ist jetzt total spekulativ, es gibt durchaus noch einige andere Kandidaten aus der Gattung u. Coprinellus-Verwandtschaft, die gerne Brandstellen besiedeln.


    Dankeschön nochmals für's Herzeigen!


    LG

    Marcel

    N'abend Leon,

    Im kommenden Jahr werde ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit auf 24 repräsentativen 1ha Makroplots in verschieden Lebensraumtypen der Oranienbaumer Heide Pilze kartieren und dort insbesondere die beweideten mit den unbeweideten Kontrollflächen hinsichtlich der Vielfalt, aber auch der Seltenheit und Ökologie der Arten vergleichen. [...] Im Rahmen dessen werde ich in Zukunft hier sicherlich häufiger mal von mir hören lassen.

    da bin ich schon jetzt sehr gespannt.


    Willkommen hier und bis bald!


    Schönen Abend!

    Marcel

    N'abend Reinhard,

    17. Struppiger Tintling Coprinus cinereus

    der Stiel von Deinem Coprinopsis ist mir für cinerea untypisch, weil glatt. Du wirst den ohne Mikroskop auch nicht weiter dingfest machen können. Bleibt bei Coprinopsis spec., aber schöner Fund. :thumbup:


    Auch sonst eine schöne Fundvorstellung hier. Danke!


    VG

    Marcel

    Hallo Werner,

    Den aber komplett ohne rosa Lamellen L. rhodoleucus zu nennen, halte ich für sehr gewagt. [...] Die Lamellen sind schon sehr auffällig, auch wenn die starken Rosatöne nach ein, zwei Tagen komplett verloren gehen können.

    in FN lese ich zu den Lamellen von L. rhodoleucus Folgendes: "gills salmon or pink, with age yellowish" - also lachsfarben oder rosa, mit zunehmendem Alter gelblich.


    Und im Kibby (Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe, Vol. 2) steht dazu: "gills pale-pink to salmon-pink, yellower with age" - blassrosa bis lachsrosa, mit zunehmendem Alter gelb werdend.


    Die Gemeinsamkeit u. wohl arttypisch/häufig für rhodoleucus sind anscheinend lachrosafarbene Lamellen, die ich schon auf den Aufnahmen 2 + 3 vom Eingangsposting meine ausmachen zu können.


    Lachsrosa/-farben ist für mich die Farbe eines ins Orange spielenden Rosas, während die Farbe Rosa viel mehr rötlich ist. Nur in FN ist ein Hinweis, dass die Lamellen von L. rhodoleucus auch mal mit einen Rosaton daher kommen können.


    Aber nun ja - Jan hat hier ja ein Jungexemplar mit evtl. Frostschaden auf dem Tisch liegen und da kann auch alles irgendwie etwas anders sein. Zumal Du und Harald ja diese Art (rhodoleucus) auch schon mal auf dem Tisch bzw. in den Händen hattet - da verlass ich mich auf Euren Erfahrungsschatz.


    Schönen Advent u. LG

    Marcel

    Hericium cirrhatum, der Dornige Stachelbart, Sparassis brevipes, die Breitblättrige Glucke, Panus conchatus, der Laubholz-Knäueling, Trametes versicolor, die Schmetterlings-Tramete – alles auf einer Stelle an einem Baumstumpf....

    Ein schöner Pilz-Auflauf. 8o


    Aber noch mehr eine sehr schöne Pilz-Revue, Steffen! :thumbup:


    Danke für die drei kurzen Teile u. LG

    Marcel

    N'abend Jan.

    dass man die Arten anhand der Hutform unterscheiden kann, ist mir neu. Zur Hutform steht im Kibby folgendes:

    -A. clavipes: "convex-umbonate then soon expanded-depressed"

    -C. nebularis: "convex then soon expanded, 50-200mm, often depressed with small umbo and finally broadly funnelshaped"

    Ampulloclitocybe clavipes hat stets eine Art von Buckel am Hut, kommt also buckelig daher (= umbonate), Clitocybe nebularis hat oftmals, aber nicht stets so einen kleinen Buckel (= umbo). Dies führt Kibby da m.E. richtig an.


    VG Marcel

    N'abend miteinander.


    Es ist richtig, L. albocarneus ist der Pattex-Milchling. Dies betrifft da den gesamten Fruchtkörper, daher ja meine indirekte Nachfrage dazu. Wenn die Funde hier jetzt noch nicht einmal schleimig waren, würde ich von L. albocarneus erstmal wieder abkommen und noch ein paar andere Kandidaten unter dem FN-Schlüssel H durchgehen wie z.B. Thiemos Vorschlag.


    Buchenblätter sind ja auf den Aufnahmen zu sehen.


    Liebe Corinne, Du bist der Bestimmung ganz nahe. :)


    Abendliche Adventsgrüße in die Runde

    Marcel

    Hallo Corinne,


    nach dem Schlüssel von Funga Nordica wäre ich in jedem Fall beim dortigen Schlüssel H, da bist Du aber mit Deiner Arbeitshypothese und den anderweitigen Optionen auch schon hingekommen. :thumbup:


    Was spricht hier aber gegen L. albocarneus als möglichen Anwärter? Habitat würde gut dazu passen (Abies nebst Picea), die weiße Milch, die erst mit der Zeit einen etwas leichten bzw. blassen schwefelgelblichen Farbtupfer bekommt, und wenn jetzt die Stiele evtl. noch stark klebrig waren (?), würde ich hier auf L. albocarneus tippen.


    Mit welchem Bestimmungsschlüssel bist Du hier eigentlich vorgegangen?


    Beste Grüße u. einen schönen 2. Advent

    Marcel

    Hallo Karl,


    vielen Dank für Deine Kurzrezension zu dieser Publikation von Luc Lenaerts.


    Was die ganzen Erdzungen angeht, bin ich halt noch ein absolutes Greenhorn, fand aber dieses Jahr auf meinen Exkursionen in unterschiedlichsten Regionen immer wieder etliche dieser faszinierenden Pilze und ein Bekannter empfahl mir da dieses noch neue Werk. Ich dachte mir, dass diese Abhandlung für mich zum Herantasten nicht ganz verkehrt wäre, auch weil erstmal nicht all zu viele Arten da vorgestellt u. behandelt werden.


    Die Abhandlung "Aardtongen in de duinen van noord kennemerland" von Kees Roobeek hatte ich mir schon zuvor mal versorgt und ist für eine Erstannäherung an die Erdzungen auch nicht das Schlechteste, sofern man ein bissl Holländisch kann.


    LG Marcel