Beiträge von Thorwulf

    Eine Hangausrichtung od. die Höhenlage ist für das Auftreten und die Verbreitung von Pilzgattungen an sich ebenfalls nicht so relevant als vielmehr die anderen genannten Kriterien wie (Wald-)Boden, Vegetations/-Baumgesellschaft, Wasser- u. Nährstoffversorgung sowie noch entsprechende Randbedingungen wie z.B. Luftfeuchte, Bodenschutzgehölze u.ä. spezifische Standortfaktoren hier wesentlich mehr Gewicht am Vorkommen von Pilzgattungen haben.


    Es ist in der Vegetationsökologie bekannt, dass z.B. ein stark humoser saurer Oberboden eine entsprechende Bodenflora begünstigt, u.a. fühlt sich dort das Scharbockskraut mehr als wohl. So verhält es sich auch mit Pilzen. Und der Humusgehalt ist wiederum von der Menge, Qualität und Verteilung der Laubstreu u. Bäume abhängig. Auch sonstige bodenbiologische Aktivitäten kommen dabei mit ins Spiel, und nicht nur die absolute Feuchte des Bodens ist zu betrachten sondern insbesondere die Bodenart und die mit der Humusform verbundene hohe Wasser- u. Luftkapazität.


    Und eine große Zahl von Pilzen lebt bekanntermaßen als Mykorrhiza in Symbiose mit Pflanzenwurzeln. Wo diese Pflanzen nicht vorhanden sind, wird man diese Pilze kaum finden.


    Dies alles gibt aber nur Hinweise auf die Möglichkeit von Vorkommen verschiedener Pilzgattungen, letzten Endes muss man immer selber schauen.

    Nun, ich würde sagen, hohe Strauchschichten, sozusagen Bodenschutzgehölze, u. entsprehend luftfeuchte Lagen können selbst an beschatteten Nordhängen für eine überraschende Vegetation und Pilzflora sorgen.


    Letztlich musst Du halt ins Feld. :)

    Hallo und danke euch,

    Ich wollte in diesem Zusammenhang auch nochmal fragen was wärmeliebend genau heißt. Klar, Weinbauklima haben wir hier nicht und da oben ists natürlich auch kälter als im Tal, im Sommer knallt da an manchen Stellen aber schon ordentlich die Sonne drauf. Für Imperatoren reicht das wahrscheinlich nicht, aber ist für die wärmeliebenden Pilze eher die Jahresdurchschnittstemperatur wichtig oder die Temperatur/Sonnenstrahlung zum Zeitpunkt der Fruchtkörperbildung?

    Viele Grüße

    Wärme u. Sonnenscheindauer sollte man hierbei nicht so überbewerten und im Tal kann es auch schon mal wesentlich kälter sein als irgendwo Oben wie z.B. an (Steil-)Hängen. Ich würde mich aber für eine ganz grobe Orientierung über das evtl. Vorkommen möglicher Pilzgattungen vielmehr am (Wald-)Boden, der Wasserversorgung, Nährstoffversorgung usw. halten und Gehölze (insbes. Bäume) als infrage kommende Pilzpartner im Blick haben.

    Aber ist da nicht am seitlichen Brett und am Kantholz eine Art von Schimmelpilz zu sehen? Aber makroskopisch würde sich so etwas nicht bestimmen lassen, sofern es sich um Fungi imperfect handeln sollte.

    Hallo Steffen,


    interessante Erscheinung. Könnte dies nicht aber auch möglicherweise was mit Bodendegradation zu tun haben und diese "Phänomene" Schadsymptome am Oberboden sein, weil diese Flächen z.B. stark Versauern od. die Struktur des Oberbodens verlustig geht?


    LG

    Moin,


    Zeigerpilze für basisch/frisches Terrain wären: Zinnoberroter Kelchbecherling und andere kleine Becherlinge, Helmlinge (M. pelianthina, rosea, diosma), Schleimschirmlinge (Limacella glioderma, guttata, illinita), Körnchenschirmlinge, Tintlinge (Spechttintling), Faserlinge (P. multipedata, conopilus), Keulen, versch. Täublinge u. Milchlinge.

    Zeigerpilze für basisch/feuchtes Terrain wären: Becherlinge, Morcheln, Verpeln, Zwerg-Blutschirmling, Schleimiger Schüppling, Tintlinge, Faserlinge, Rötlinge, Dachpilze u.a.


    Viele Grüße!

    Vorhin auch am Bach kurz vorbeigeschaut, aber dort nur Floristisches vorgefunden...



    Im Rücken des Bachs und der Auenlandschaft die IAA (Industrielle Absetzanlage) der Wismut GmbH.


    Könnte ich mir schon vorstellen, sollte man mal ausprobieren.


    Eine weitere Pilzart, die sich übrigens sehr gut auf Stroh anbauen lässt und dafür auch bekannt ist, wäre Stropharia rugosoannulata. Er lässt sich eigentlich problemlos kultivieren. Für die Fruchtkörperbildung benötigt er Temperaturen von über 10° C, seine Ansprüche in puncto Feuchtigkeit sind geringer als die von den Seitlingen, was ihn als pflegeleichter einstuft.

    Hallo Reinhard,


    wir streiten hier doch nicht, sondern besprechen/diskutieren über die Fundstücke und deren Bestimmung. Und Werner ist darin (Bestimmung) ein wahrhafter Meister.


    Mein Exemplar von gestern kommt halt für einen FiZaHe sehr, sehr untypisch daher, deshalb war/bin ich noch nicht restlos überzeugt von dem Vorschlag hier einen Helmling-Vertreter gefunden zu haben. Nicht nur, dass der Stiel so elastisch ist wie bei einem Rübling, es fehlte auch der eindeutige chemische Geruch, den ein solcher Helmling hat.


    Andererseits finden sich bei weiterer Betrachtung auch wieder Merkmale die gegen einen Rübling-Gesellen sprechen.


    Aber bei Deinen hier gezeigten Kerlchen bin ich ganz bei Werner. :)


    LG

    Hallo Tonio,


    fanden sich diese Fk. sowohl am Bast und am Kambialbereich?


    Und könnte man das Gehölz möglicherweise auf Acer spec. eingrenzen?


    War vom Splint- und Kernholz möglicherweise noch was übrig bzw. in einem Zustand, dass man dort Verfärbungen ausmachen konnte?


    VG

    N'abend Kücki,


    was spricht denn aber bei dem ersten Gesellen gegen Strobilurus esculentus?


    Lamellen weiß, Stiel ist gelblich, zur Spitze hin weiß wie die Lamellen, Sporenabwurf vermutlich weiß. Ich halt die für FiZaRüs.


    Schönen Abend auch!