Habe gerade gelesen, dass der seltene Poronia punctata wohl kalkstämmige Böden bevorzugt.
Dann wird das eher unwahrscheinlich, da hier bei mir quasi alles voll mit (wenn auch basischem) Effusivgestein ist.
Dennoch werde ich demnächst mit offenem Auge die Äpfel umdrehen.
Schönen Feiertag
Chris
Beiträge von Pferdewiesel
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Hi Nobi,
na die sehen ja wirklich mal spannend aus! Wie von einer anderen Welt. Noch nie dergleichen bewusst gesehen!
Leider sind Ascos auch gar nicht mein "Spezialgebiet".
Wenn ich vergleichbare aber mal mit meiner Kamera auf einem Apfel antreffen sollte, werde ich sicherlich an Dich denken und ein paar Fotos schießen.
Hoffentlich habe ich dann das Macro-Objektiv dabei..
Ich denke "meine" Saison beginnt mit der zweiten Novemberwoche. Dann werde ich wieder vermehrt über die Weiden ziehen.
GrußChris
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Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die Antworten und für das Herzliche Willkommen.
Ich finde den Fund in der Tat auch sehr interessant bzw. ungewöhnlich. Daher habe ich mich hier angemeldet.
Ich kenne die gängige Mykofauna der hiesigen Wiesen zumindest makroskopisch sehr gut. Deswegen freut es mich immer, wenn mich mal ein Fund vor größere Rätsel stellt.
Da ich quasi immer gleichartige Habitate aufsuche (extensiv beweidete Magerwiesen, meist schattenlagig und durchschnittlich feucht in der Nähe von Fließgewässern zwischen 250 und 500 m ü. NN) ergeben sich eher selten solche Überraschungen. Man trifft auf solchen Wiesen halt eben die „üblichen Verdächtigen“.
Aber das hier ist eine absolute Ausnahme.
Das einzige Kriterium, welches diese Wiese vielleicht zu etwas Besonderem macht, ist die Dung-Dichte. Die Wiese wird wohl intensiv beweidet und sich sah dort gemessen an der Quadratmeterzahl deutlich zu viele Pferde stehen.
Aber ansonsten ist es eine stinknormale Psilo-Wiese… bloß ohne Semilanceatae, Panaeoli und was ich dort sonst noch vermutet hätte.
Ich bin mir tatsächlich auch nicht sicher, ob ich hier zig verschiedene Arten, oder einen Pilz in zig verschiedenen Phänotypen gefunden habe. Alles in allem maximal verwirrend.
Psathyrella hirta kam mir bei den stark Beflockten natürlich auch in den Sinn.
Allerdings habe ich dort davon nie ein adultes Exemplar gesehen. Auch wächst alles irgendwie dicht an dicht gedrängt quasi „aus demselben Apfel“: gewelltes, flockiges, spitzkegliges, großes, weißes, untertassenartiges…
Vielen Dank nobi_† & Peter für die Links zu den flockigen Fimetariae.
Deconica inquilina passt auch sehr gut, wenn man den hygrophanen Farbwechsel des Hutes zugrunde legt. Aber hier passt die Lamellenfarbe und -struktur m.E. nicht so ganz.
Die stellenweise blauenden Stiele sprechen auch für Indol-Verbindungen.
Psiliocybe lininformas wurde durch Nicht-Vorhandensein einer gallertartigen Membran unterhalb der Lamellen ausgeschlossen (Nadel-Test).
Die Huthaut ist regelmäßig vollständig abziehbar, wie ich das auch von Semilanceata kenne.
Ein taugliches Mikroskop habe ich leider keines.
Aber ich stelle gerne bei Interesse Material zur Verfügung.
Eventuell werde ich auch mal das ein oder andere Exemplar genetisch sequenzieren lassen.
Zumindest möchte ich wissen, wie viele Arten ich hier auf dem Tisch habe.
Liebe Grüße
Chris
Ergänzend noch ein paar Fotos
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Hallo!
Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum.
Ich beschäftige mich seit gut 20 Jahren hobbymäßig mit Pilzen (vor allem den Dung-liebenden) und erlebe auf den Wiesen immer wieder Überraschungen.
Die folgenden Fruchtkörper habe ich in den vergangenen 3 Wochen auf einer Pferdeweide (ca. 50° nördl. Breite) gefunden, auf der ich eigentlich Ps. semilanceata erwartete, diese aber nicht fand.
Stattdessen quoll die Wiese von diesen Dungliebhabern über, auf die ich mir keinen Reim machen kann.
Im juvenilen Stadium weiß beflockt, zwischendurch fast schon spitzkeglig und im Alter große flache und manchmal undulierende Hüte.
Meine Vermutung geht in Richtung Ps. fimetaria, da einige Exemplare im trockenen Zustand eine zaghafte Blauungsreaktion aufweisen.
Dennoch bin ich unsicher, da die Pilze sich teils deutlich von allen Abbildungen, die ich von fimetaria kenne, unterscheiden.
Auch die weiße Beflockung, die ich eigentlich nur von Deconica oder Psathyrella kenne, spricht eigentlich gegen Psilocybe.
Das Habitat ist eine relativ feuchte Pferdewiese mit sehr dichtem Dung-"Besatz".
Außer den abgebildeten Unbekannten habe ich dort lediglich Protostropharia semiglobata und Psathyrella (corrugis ?) (letztere am Waldrand) angetroffen.
Aber diese Pilze hier verwirren mich.
Solche habe ich in 20 Jahren bisher nie gesehen, obwohl ich eigentlich immer ähnliche Habitate aufsuche.
Wer kann mir bei der Bestimmung helfen?