Beiträge von Vidar

    Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

    Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern? Die Nationalparks Schwarzwald oder Bayerischer Wald sind zum Beispiel riesig und das Pilze sammeln ist dort ja nachweislich erlaubt und sehr verbreitet.

    Vielleicht liegt hier eine Verwechslung zwischen Naturpark und Nationalpark vor? Also der Nationalpark bayrischer Wald ist meines Wissens nicht soo groß - der Naturpark bayerischer Wald außen herum ist wesentlich größer. - Aber in Naturparks gibt es meines Wissens nach für normale Besucher keine Einschränkungen - ich komme aus dem Naturpark nördlicher oberpfälzer Wald, und dort sind mir keinerlei Einschränkungen bekannt...

    Hallo Suillus ,


    Gäste sind immer gern willkommen! Das ginge um 14 Uhr los, an der Gaststätte Silberwald, steht aber auch im Jahresprogramm des Vereins auf amu-pilze.de ...

    Nebenbei kommt unser halber Verein, uA dä fast der gesamte Vorstand aus Ehingen und Umgebung, uA. Christian und Jürgen, die die Seite pilzflora-ehingen.de führen.

    Und ich denke in Biberach (das wäre dann ja noch etwas näher, oder?) Gibt's meines Wissens nach neben einem botanischen Zirkel auch einen Pilzzirkel - ich selber weiß wenig darüber, aber wenn du bei der Wanderung dabei bist (oder mal auf einen Vereinsabend kommst - da sind Gäste auch immer herzlich willkommen) weißt du sicher Leute treffen, die dir da mehr sagen können...


    Sorry, dass ich diesen thread hier jetzt für Bereinswerbung gekapert habe..


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Wolfgang,


    danke für die exakte Quellenangabe!

    Allerdings steht im Bericht in der ZfM nicht, wieviele Morcheln gegessen wurden?


    Via dann
    Michael

    Hallo Suillus ,


    Wenn du in Ehingen wohnst, bist du dann zufällig beim Ulmer Pilzverein ( amu-pilze.de )?

    Der würde am kommenden Sonntag (27.4.) eine Morchelwanderung im Silberwald südlich von Ulm machen - vielleicht fändest du dort deine erste Morchel ;)


    Viele Grüße

    Michael


    PS: Morchelbecherlinge gabs hier bei Ulm Anfang April, Morcheln habe ich außer bei uns im Garten zwei kleine auch noch nicht finden können - aber jetzt wirds ja grade etwas feuchter... ;)

    Hallo Phillip,


    Ich kann leider nur mit einer Gegenfrage dienen: Sind an dem Standort im letzten halben Jahr vielleicht Bäume gefällt/umgestürzt oder Erdarbeiten durchgeführt worden?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo nochmal,


    Jetzt habe ich wieder Zugriff auf das Werk und muss mich gleich mehrfach korrigieren: Zum Einen heißt das Bändchen "Acht Pilze näher betrachtet". Zum Anderen gibt auch Clemencon an, dass die überwiegende Zahl der Basidien, dh. 9 von 10, zweisporig wären, der Rest wäre ein- bis viersporig.


    Der Rest, den ich abgesprochen habe, ist etwas komplex, ich hoffe, ich habe es korrekt verstanden:


    Clemencon beschreibt drei Varietäten, von denen nur eine zweisporig, die anderen beiden viersporig seien. Die Varietät bisporus ist zweisporig, die Sporen sind zweikernig und können daher in der Regel ohne Plasmogamie fruchten.

    Die beiden vierkernigen Varietäten besitzen einkernige Sporen, das Myzelium einer der beiden Varietäten (eurotetrasporus) kann aber auch mit nur einem Zellkern Fruchtkörper bilden.

    Die letzte Varietät (burnettii) ist viersporig, die Sporen sind einkernig und sein Myzel muss mit einem kompatiblen verschmelzen.


    Puh.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Dominik,


    In "Acht Großpilze näher betrachtet" von Clemencon gibt es einen umfangreichen Artikel zum A. bisporus.

    Ich bin gerade nicht daheim, kann deswegen nicht rein schauen. Meine mich aber zu erinnern, dass Clemencon der Meinung war, dass zweisporige Basidien bei der Art dem Epithet zum Trotz eher selten wären.

    Der Artikel wie das gesamte Heft ist aber so oder so sehr zu empfehlen - da steht sehr viel interessantes nachzulesen.

    Zum A. bisporus hatte er zB. auch erwähnt, dass es immer wieder haploide Myzelien schaffen, trotzdem Fruchtkörper zu produzieren.


    Wenn ich dran denke, schaue ich daheim nochmal nach - oder es kann jemand anders, der das Heft ebenfalls besitzt...


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Uwe,


    Sehr interessanter Fund!

    Ich hatte in der Zeitschrift für Mykologie mal einen Aufsatz zu solchen Missbildungen - ich denke damals gings zum violette Rötelritterlinge oder Nebelkappen? - gelesen.

    Dort wurden Bakterien denke ich als Ursache vermutet.

    Wäre vielleicht spannend, wenn jemand, der Erfahrung in der Mikroskopie von Porlingen hat, sich das mal ansähe?


    Viele Grüße und Danke fürs zeigen!

    Michael

    Vielen Dank an Oehrling und Corinne für eure Erklärungen!


    Beides hilft mir auf jeden Fall sehr weiter!


    Leider gebe ich den Thread irgendwie aus den Augen verloren, sonst hätte ich auch schon eher geantwortet!


    Corinne, weil du da gerade erwähnt hast: mit der Übersetzung Romagnesis meinst du "die Gattung Russula in Bayern", oder?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo in die Runde,


    Ich weiß nicht, ob Dominik da ähnliche Probleme hat wie ich, aber es klingt mir so...


    Hier bewegen sich absolute Amateure bis hin zu absoluten Experten.

    Die einen wollen im Extremfall nur wissen, ob ein Pilz essbar ist (ich weiß, keine Essensfreigabe und so ;) ) , die anderen sind sehr wissenschaftlich unterwegs und lassen eine Ramariabestimmung nur gelten, wenn man mindestens die Rhizomorphen mikroskopiert und gegen die brandaktuelle Literatur vergleicht, und auch nur mit cf.

    Ich persönlich bin derzeit zufrieden, wenn ich einen Pilz irgendwie einordnen kann, natürlich je genauer, desto besser. Ich freue mich, wenn ich einen Pilz als Egerling erkenne. Noch schöner ist es, ihn in eine der "alten" Formgruppen ordnen zu können. Dann habe ich die Zahl der möglichen Arten von mehreren tausend schon mal auf ein gutes Dutzend heruntergebracht! Ob dieses Dutzend nun monophyletisch oder nicht ist, interessiert mich dabei erstmal weniger. Wenn ich den Pilz schon mal soweit voreinsortiert bekomme, habe ich im Zweifel nur noch ein paar dutzend Arten zu vergleichen. Die Erkenntnisse zur genetischen Verwandtschaft sind sowieso noch stark im Wandel -wenn überhaupt schon durch Sequenzierung untersucht.


    Wenn ich hier jetzt aber wie Dominik nach diesen alten Formgruppen frage, führt das leider ins Nirwana, da die Kenner diese natürlich als überholt ablehnen und darauf hinweisen, dass man die aktuellen Arten - wenn ich Glück habe- nur mikroskopisch trennen kann. Das ist richtig, will ich aber ja gar nicht. Wenn ich einen klassischen Tintling als Tintling erkenne, ist das doch schon ein Riesenfortschritt verglichen mit jemandem, der das nicht tut.

    Ich kämpfe seit geraumer Zeit mit den Täublingen. Auf deutsch gibt es da anscheinend diverse Formgruppen (Schwärz-, Leder-, Herings- oder Speitäublinge zB). Mir ist schon klar, dass diese Formgruppen eben nur Formgruppen darstellen. Zur groben Orientierung in der Gattung sind sie hilfreich. Mit diesen habe ich aber genau die Probleme, die Dominik mit seinen Egerlingen hat - ich weiß nicht, was einen Ledertäubling zum Ledertäubling macht, und welche Täublinge dazu zählen. Dass man nicht jeden Täubling in so eine Formgruppe pressen kann, ist klar. Dass auch nicht immer Konsens herrscht, ob eine Art nun tatsächlich eine Art ist, ist auch klar. Dennoch ist eine grobe Einteilung in solche Formgruppen zur groben Orientierung sinnvoll. Aber Infos dazu sind sehr rar - das beste, was ich dazu bisher gefunden habe, ist gminders Handbuch für Pilzsammler. Das beste, aber alles nicht perfekt. Einen Ledertäubling erkenne ich leider immer noch nicht.


    Uff, tut mir wenn des ellenlangen und vielleicht nicht wirklich zielgerichteten Beitrags leid, aber vielleicht haben Durnik und auch ich ein ähnliches Problem, und vielleich wird das Problem so denjenigen, die helfen könnten, klarer?


    Viele Grüße

    Michael

    Wieso sind "Schleierreste" die falsche Wortwahl? Schwefelköpfe besitzen doch eine Cortina?

    Ich dachte nicht, dass man das bei denen auch so nennt … Hatte ganz naiv den Ausdruck für Schleierlinge reserviert. Dann habe ich wieder etwas dazugelernt, Danke.

    Da gibt's sogar eine Frage bei den PSV-Prüfungsfragen, Nr 223:

    "Nennen Sie drei Gattungen, die zumindest im Jugendstadium eine Cortina

    aufweisen".

    Risspilze haben oft auch eine solche. "Schleier" ist lediglich die deutsche Bezeichnung von Cortina.


    Viele Grüße

    Michael

    Also, bei meiner Ausgabe von Gminder/Handbuch Pilze (2023) steht bei Stiel gar nichts, aber dafür beim Hut "Velumreste", und das Bild zeigt Reste am Stiel. Also kommt man schon drauf … Vielleicht hast Du ein veraltetes Buch?


    Edit: Laux besitze ich auch, dachte zuerst an ein anderes Buch – stimmt, da ist von "Schleierresten" die Rede … das ist natürlich zumindest technisch nicht die korrekte Wortwahl …

    Wieso sind "Schleierreste" die falsche Wortwahl? Schwefelköpfe besitzen doch eine Cortina?

    Hallo,


    Also auf den Fotos kann ich leider nicht erkennen, ob die Fruchtschicht aus Poren besteht oder nicht - wenn nicht, würde ich irgendein "Stereum" raten - vielleicht subtomentosum?. Raten, wohlgemerkt.


    Wieso hast du so viele davon mitgenommen? Willst du die irgendwie verwerten?


    Gruß

    Michael

    Hallo Tonio,


    Sicher dass dein zweiter Porling "schwärzt"? Zumindest auf den Fotos blaut er doch deutlich - oder täuscht das?


    Vielleicht könnte der zweite in Richtung Postia caesia gehen?


    Gruß

    Michael

    Hallo Raphael,


    Schöner umfassender Beitrag! Mir ging es aber weniger darum, für oder gegen irgendein konkretes Konzept zu argumentieren, sondern nur, nochmal herauszustellen, dass fast alles in der Systematik willkürlich ist und dementsprechend wissenschaftlich nicht zwingend. Im konkreten Fall der Umgruppierungen: selbst wenn man die Phylogenetik als Ordnungskriterium für die Systematik anerkennt, gibt es nicht den einen Weg, neue Erkenntnisse in die Systematik umzusetzen - derzeit scheint es zB. Mode, Gattungen immer weiter zu zerstückeln. Genausogut kann man stattdessen aber auch kleinere zu größeren Gattungen zusammenfassen.


    Darum gings mir.


    Schönes Fest!

    Michael

    Der Grundgedanke der Systematik war immer, die vermutlichen Verwandtschaftsgrade der Pilze irgendwie in eine menschengemachte Struktur zu zwängen.

    Hallo,


    Das kann logisch eigentlich nicht sein, oder? Als Linnaeus die moderne Systematik begründete, galten Arten als von Gott geschaffen und unveränderlich.

    Das Konzept von im heutigen Sinne verwandten Arten kann der modernen Systematik also ursprünglich nicht zu Grunde liegen.

    Der Mensch will die Natur ordnen.


    Und auch heute ist meines Wissens das genetische Artkonzept doch nur eines von - laut Christoph Hahn - wenigstens 30, die erstmal gleichberechtigt nebeneinander stehen, darunter auch das morphologische?


    Bis dann

    Michael

    Hallo pilzfreund,


    Kann es sich bei deinen Pilzen vielleicht um Rötelritterlinge. Zb. Lepista flaccida, handeln?

    Nur so auf den ersten Eindruck - ich bin alles andere als gut im bestimmen von Fotos...


    Viele Grüße

    Michael