Hallo Eva ( Muolina ),
also Sporen fallen in der Regel nicht einfach zu Boden, sondern werden durch die Luft teilweise von Kontinent zu Kontinent transportiert.
Sporen sind auch relativ widerstandsfähig - Weil Sporen deswegen teils sogar unbeschadet über den Atlantik gelangen können, teilen sich Nordamerika und Europa ja viele Arten meines Wissens nach.
Ich bin jetzt auch kein Experte, würde aber erstmal von folgendem ausgehen:
Die Sporen werden dieses Jahr gebildet und in die Luft abgegeben. Sie verteilen sich, landen auf dem Boden, bleiben vielleicht auch in der Luft, überdauern aber so oder so bis nächstes Jahr.
Landet eine Spore dann zufällig auf einer Nebelkappe (oder schiebt sich eine zufällig da aus dem Boden, wo eine solche Spore liegt), keimt sie und infiziert die Nebelkappe. Wenn auf eine Nebelkappe zufällig zwei Sporen verschiedener Scheidlingsmyzel fallen, können deren Myzelien auf der Nebelkappe fusionieren, und Fruchtkörper bilden.
Bei Basidiomyceten ist die "normale" Vermehrung die sexuelle, und wenn Fruchtkörper gebildet werden, kann man erstmal annehmen, dass zuvor verschiedene Myzelien fusioniert sind. Da gibt es anscheinend Ausnahmen (ich habe da was von Clemencon über den Zuchtchampignon gelesen...), aber das wäre die Regel und würde ich auch erstmal so annehmen.
Das alles ist natürlich unwahrscheinlicher, dass das so geschieht, als zB. bei Maronensporen.
Aber das würde ja für die relative Seltenheit des parasitischen Scheidlings verglichen mit zB. der Marone passen
Dieselben Fragen stellen sich ja auch für den parasitischen Röhrling Schmarotzerröhrling, und auch der ist - jetzt eigentlich wenig überraschend - nicht gerade häufig.
Aber wie gesagt, Pilze halten immer Überraschungen bereit, und vielleicht gibts ja noch Experten, die etwas konkret zum parasitischen Scheidling
sagen können...
Viele Grüße
Michael