Beiträge von Bienenpate

    Ich hatte auch den Eindruck, das Roggen schneller bewachsen wird. Ich habe jetzt was ausprobiert, um das Rosten der Deckel im Bereich der Bohrung vom MicroPore schon beim ersten Steriliseren zu verhindern. Ich bin davon ausgegangen, dass es durch Galvanik entstehen könnte, weil ich die Deckel mit Alufolie und Gummiring abgedeckt hatte. Also habe ich heute stattdessen PP-Folie und Gummi genommen und tatsächlich Gläser mit einwandfreien Deckeln entnehmen können. Kann Zufall sein, aber ich bleibe dabei. Alufolie finde ich auch umwelttechnisch nicht so toll.
    Die eigentlich unbrauchbaren Beutel für die Körnerbrut, wo die Lüftungsfläche zu tief ist, nutze ich jetzt für jeweils nur 250g Körnerbrut. Reicht nicht für ein Kultursubsrat, aber sehr wohl um Proben anzulegen, wenn ich den Verdacht habe, dass ein Flümy kontaminiert sein könnte. Dann muss ich nicht gleich 500g-1kg an sterilisiertem Getreide verwerfen, wenn es schimmelt und das ich eigentlich verwenden wollte. Kann dafür das Flümy entsorgen und der Schaden ist geringer, da die Beutel ohnehin sonst nicht nutzbar sind.

    Zur Zeit im DTK gehe ich wie folgt vor. Getreide (bevorzugt Roggen, da Weizen schneller aufplatzt!) über 12 Stunden einweichen und dann noch 12 Stunden über Sieb abtropfen lassen. Ausbreiten auf einem Handtuch ist dann nicht mehr nötig. Bei Sorge über zu viel Restfeuchtigkeit zwei Strohpellets unten ins Glas legen. 1 Stunde unter Druck auf Stufe 2 reicht bei Voreinweichen aus. Bei 2 Stunden platzen schon deutlich mehr Körner auf und bei Weizen ist das dann schon recht übel.


    Vorgehensweise mit Spritze und Kanüle. Beides ist zwar steril verpackt, aber beim Öffnen kann es Kontakt mit der Außenfläche der Verpackung geben. Deshalb wird der Spritzenaufsatz und die sich noch in dem Plastikschutz befindliche Kanüle an der Konnektierungsstelle mit Alkohol eingesprüht und ich warte die vorgeschriebenen 30 Sekunden bis zum Zusammenstecken. Die Kanüle bleibt damit im Stichbereich steril, da der Schutz erst unmittelbar vor Einstich abgezogen wird. Der Spritzenport wird gut eingesprüht und 3x mit feuchtem Tupfer abgerieben. Danach erneute Benetzung und warten von mindestens einer Minute, bis die Kanüle eingeführt wird, da Gummi eine recht raue Oberfläche hat.


    Nach Herausziehen der Kanüle, wird diese zum Verimpfen gegen eine neue Kanüle ausgetauscht. Die Konnektierungsstelle wird dabei erneut desinfiziert. Vorgehen beim Verimpfen hinsichtlich der Desinfektion des Ports wie bei der FM-Entnahme. Das entspricht so in etwa dem System der Zubereitung und Verbreichung von Medikamenten und Infusionen über eine Körpervene (Entnahmekanüle ist nicht gleich Verabreichungskanüle!)


    Will man nur eine Kanüle für beides verwenden, kann man diese eventuell kurz am kleinen Gasbrenner sterilisieren. Dann wäre man tatsächlich auf der absolut sicheren Seite.


    Meine Frage, bei welcher Temperatur Du das Flümy lagerst, wäre noch offen. ;)

    Es hilft ungemein, mit all diesen Widrigkeiten nicht alleine auf weiter Flur zu stehen!!!! :cool:


    Sterile Laborbedingungen sind zuhause nicht zu schaffen, wenn dann auch noch ein Hund als Haustier mit dabei ist. Bleibt nur die UVC-Lampe mit Ozon und viel Desinfektion des Arbeitsbereiches und der Materialien. Aus der Arbeit (Klinik) bin ich ansonsten steriles Arbeiten gewohnt.


    FM ist bei mir nur mit 22 ym Spritzenfilter im Einsatz. Habe heute 10 neue Honiggläser mit Metalldeckeln damit ausgestattet. In die bekomme ich komfortabel 250ml Nährlösung.


    Die Deckel dichte ich zusätzlich auch immer noch innen mit Hochtemperatursilikon ab, damit sich an der Bohrung kein Rost bilden kann.


    Bei wieviel Grad sollte die beimpfte Nährlösung denn optimaler Weise stehen?

    Ich habe da noch mal eine Anfängerfrage. Mir ist eine angesetzte Körnerbrut vom Limonenseitling sowohl im Glas als auch Beutel innerhalb weniger Tage verschimmelt (Grünschimmel). Das Flüssigmyzel sieht in Ordnung aus und die Flüssigkeit ist klar. Auch gibt es keinen Schimmel innen am Deckel. Kann es trotzdem kontaminiert sein, was man nicht sieht und woran kann man sonst Kontaminationen erkennen? Ich hatte einmal das Gefühl, beim Herausziehen der Kanüle nach dem Spritzenaufziehen gehört zu haben, wie Luft in das Glas nachgezogen wurde. Beim Ästrigen Igelstachelbart habe ich sichtbar Anhaftungen am Rührstäbchen und am Glasrand, die auch beige-bräunlich sind. Hier hatte ich schon eine Kontamination vermutet, aber die Körnerbrut damit ist einwandfrei.

    Bei mir sind die Beutel auch ziemlich knittrig, vor allem im Getreide- oder Substratbereich, da ich die Luft vorher möglichst herausdrücke, damit die Beutel beim Abkühlen des DTK nicht platzen. Ich habe einmal abgedampft und alle Beutel waren entsprechend zerplatzt. Macht man nie wieder, sondern wartet bis der Topf runtergekühlt ist. Ich falte die Beutel sauber um und schlage den oberen Teil ein. Dann fixiere ich ihn mit einem Tesafilmstreifen. Damit bleibt dieser Bereich deutlich knitterfreier. Die Beutel decke ich oben noch mit einem Desserteller ab, weil es mir auch schon passiert ist, dass die Folie von dem Inneren des Überduckventils beschädigt wurde, oder dieses von aufgeblähter Folie abgedeckt wurde und der Druck im Topf ziemlich anstieg. Ich packe den Topf immer gut voll.

    Prinzipiell muss der Clip dann keine Dauerlösung sein, wenn ich den Beutel aus der Glovebox damit geschlossen entnehmen kann und dann unterhalb verschweiße. Aber ich probiere es auf jeden Fall auch nur mit Clip und schaue, ob eine Kontamination kommt oder nicht.
    Mache übrigens gerade einen interessanten Test mit einem kontaminiertem Substrat. Da ist oben alles perfekt durchwachsen nur im unteren Bereich haben Getreidekörner kleine Schimmelinseln gebildet. Ursache dürfte die Füllung im Körnerbrutbeutel bis in die mittig liegende Filterfläche gewesen sein. Schimmel dahinter, den ich nicht erkannt habe. Ich setzte die Fläche nun einer UVC-Strahlung aus und schaue, ob das Myzel den Klotz noch sauber durchwächst und der Schimmel gestoppt wird. Das gewünschte Myzel schütze ich mit Alufolie.

    Die Pilzzucht bleibt ein ständiger Lernbereich.

    Hier nun mein Update zu den Turbo Clips. Habe zum Test einen großen leeren Beutel mit Luft damit in der Glovebox verschlossen. Ging super und die Luft ließ sich nicht herausdrücken. Das heist, der Clip dichtet wirklich ab. Ich muss die Beutel damit nicht mehr zum Verschweißen aus der Box nehmen und kann die Kontaminiationsgefahr deutlich verringern. Verschweist wird von mir noch noch die Körnerbrut und das Kultursubsrat, bis der Beutel zur Impfung mit der Körnerbrut aufgeschnitten wird. Das Kultursubstrat lasse ich immer 3 Wochen sterilisiert liegen, damit ich sicherstellen kann, dass dort garantiert keine Kontamination drin enthalten ist.


    :daumen: @ Lila Auster: Wieder ein super Tipp, das Micro Tape bei weiterem Einsatz der Deckel zu erneuern. Manche Dinge sind eigentlich so banal und naheliegend, dass ich sie nicht sehe. :sleeping:

    Na dann liegt der Kultursubstratbeutel zum Beimpfen von dem Mann der Pilzwunder aber auch daneben, dessen Impfport direkt am Substrat anliegt. Ich gehe was die Körnerbrut anbetrifft zu einer bewährten Methode zurück. Honiggläser mit TO82 Metalldeckel, Loch mit 12 mm beidseitig Microporetape abgeklebt und Kanülenstopfen aus Gummi. Der ist sicher nach der Injektion dicht, es gibt keinen Kontakt des Getreides mit dem Tape und das hat in dieser Phase immer sicher funktioniert. Nur die Deckel fangen spätestens beim zweiten Gebrauch gerne an den Bohrlöchern das Rosten an, aber dafür habe ich mich heute im Imkerladen ordentlich mit Ersatz eingedeckt und der ist günstiger als die Tüten mit Filter.

    Bei Amazon fand ich interessante Verschlussclips als Alternative zum Verschweißen der großen Beutel, was in der Steribox nahezu nicht möglich ist. Das Herausnehmen des offenen Beutels aus der Box ist für mich die Kontigefahr. Vorgestellt wurden sie im Video vom Pilzuchtshop, wo sie aber deutlich teuer sind. Sollen angeblich völlig luftdicht sein. Ich werde testen und berichten.

    Ja, ist das Hochtemperatursilikon von K2 aus der Tube. Hatte auch mal an Pilzwunder geschrieben, dass sein Video zum Impfport unbedingt mit dem Hinweis versehen werden sollte, dass man Plastikpetrischalen verwenden muss, weil das sonst in die Hose geht. Gab aber wie auf andere Mails nie eine Antwort oder Ergänzung. Gästebucheinträge veröffentlicht er auch nur, wenn reines Lob drin ist. Schade. Silikon ist testweise aufgebracht und muss bis morgen trocknen.

    Man, Deine Tipps sind absolutes Gold wert. Ganz herzlichen Dank. Sämtliche Bilder, die ich zu den Impfports fand (auch bei Pilzwunder), machen den Impfport auf den Filter. Dabei ist es mir schon ein paar Mal passiert, dass ich beim Lösen der Petrischale gleich den Impfort mit vom Filter lösste und die Tüte wegwerfen konnte, weil der Filter dann beschädigt war. Ich probiere jetzt auf das Plastik. Ich hoffe das hält dann auch. Da ich Pertischalen aus Glas habe, musste ich da einen breiten Streifen Tesaband drauf kleben. Vorher war das Silikon fest am Glas geklebt.

    Ich habe mir vor einer Weile eine Glovebox zum sterilen Arbeiten gebaut und dabei stabile und lange Handschuhe von THxToms aus Latex verwendet, die Pilzwunder auf seine Webseite verlinkt hat. Nach zweimaliger Desinfektion mit UVC-Licht und Ozon sind diese mit zahlreichen Rissen komplett auseinander gefallen. Offensichtlich ist Latex überhaupt nicht UV-stabil und UVC ist noch mal agressiver. Hat jemand vielleicht auch eine Glovebox im Einsatz und welche Handschuhe bzw. aus welchem Material setzt ihr diese ein? Wie bekommt ihr die Luft in der Box entkeimt, wenn alle Gegenstände eingebracht sind und die Box verschlossen ist?


    Ich habe die Box mit einem Lüftungssystem ausgestattet, um das hinzubekommen. Dazu gibt es einen Einlassfilter aus der Patientenbeatmung und einen entsprechende Auslassfilter, um auch keine Pilzsporen aus der Box in den Raum zu blasen. Allerdings konnte ich bislang keine Dokumention zur Filterrate finden, weshalb ich das noch nicht genutzt habe. Deshalb verwendete ich das UVC-Licht. Die Körnerbrutbeutel hatte vorher mit Alufolie umantelt, damit die Brut keinen Schaden nimmt.

    Ich habe eine Frage dazu, welche Beutel ihr erfolgreich für die Herstellung von Körnerbrut und das Herstellen von mit Körnerbrut beimpften Substrat verwendet.


    Für die Körnerbrut habe ich sowohl über ebay als auch Amazon Beutel aus Polyproylen (PP) und mit Filter bestellt. Die Qualität der Filter ist allerdings schwankend und so hatte ich mehrfach nach einer Woche im noch nicht beimpften Körnerbrutbeutel, den ich fertig verschweist zwei Stunden im großen DTK hatte, hinter dem Filter im Inneren beginnende Schimmelbildung. =O Bei den großen Beuteln wird auch oft ein Filterdurchlass von 0,5 ym angegeben. Da geht das Anbringen eines Impfportes und das Direktbeimpfen des Subtstrates mit Flüssigmyzel nicht mehr, ohne das vor Durchwachsung eine Konti auftritt.


    Auch hatte ich bei PP-Beuteln mit meinem günstigen Schweißgerät das Problem, dass die Schweißnaht entweder nicht ausreichend klebte oder schon teilweise durchgeschmolzen war. Am besten geht das noch, wenn keine Faltung vorhanden ist, sondern nur zwei Lagen aneinander stoßen, dann ist die Naht dicht und ich mache immer drei übereinander um ganz sicher zu sein.


    Äußerst stabil :daumen: sind die Tüten der Fertigsubstrate vom Pilzmännchen. Ich vermute, dass das Material Polystyrol sein könnte. Allerdings gibt es im Shop die Angabe, das sie nur bis 115°C :/ autoklavierbar sind. Keine Ahnung, was mein DTK auf Stufe 2 hat und 121° werden doch immer für das Sterilisieren empfohlen, oder?


    Kann mir jemand Beutel empfehlen, mit denen es durchweg gute Erfahungen gab und eventuell auch gleich die Bezugsquelle? Das wäre mir ein große Hilfe.

    Laut Shop haben sie das durchgeschüttelt. Entwickelt sich nur sehr schleppend im Substrat. Bin nicht zufrieden. Habe die Bags mit der Körnerbrut 2 Wochen stehen lassen und es hat sich kein neues weißes Geflecht gebildet, wie ich das gewohnt bin. Zum PM kann ich bislang nur sagen, dass die Fertigzuchtsets hervorragende Ergebnisse und Ernten liefern. Nur der Austernseitling will noch nicht. Ansonsten bin ich zwischen zweiter und dritter Ernte. Ich denke, dass ich die Geschichten mit FM und Körnerbrut bis auf Weiteres lasse. Ist ziemlich aufwändig und teuer, wenn am Ende keine brauchbaren Ergebnisse kommen.

    Ich habe da eine Frage zu Euren Erfahrungen, bei welchen Shops man zuverlässig bestellen kann. Ich hatte mir bei Edelpilze.de Körnerbut bestellt und nach den Bildern im Shop bereits gut duchwachsene Brut erwartet. Was dann allerdings im Paket ankam, waren allenfalls recht frisch geimpfte Körner, die auch nach einer Woche optimaler Lagerung nicht recht in Gang kommen, was für mich eventuell für eine geringe Mange verimpftes FM oder recht trockene Körner sprechen würde.


    Das Ganze ist auch deshalb blöd, weil ich mit der Meldung des Versands gleich Kultursubstrat sterilisert hatte, damit dieses zur Verwendung auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, wenn die Brut kommt. Jetzt habe ich die Beutel dicht verpackt und hoffe, dass sie mir zwischenzeitlich nicht das Schimmeln anfangen, bis ich Körnerbrut zugeben kann. Überlege, auf Widerruf die Brut zurückzusenden, da sie komplett ungeöffnet ist.


    Nach dem ich zwei verschiedene Bestellungen hatte, die beide mit Versandgebühren belegt waren, aber alles in einem Paket kam, war ich schon unzufrieden mit dem Shop. Gute Erfahrungen habe ich bisher mit Pilzwunder und Pilzmännchen.

    Oh man, ich hatte das Rosenseitlingsmyzel mit den anderen Gläsern panisch entsorgt! Immerhin läuft es jetzt soweit alles richtig gut mit all Deinen Tipps. Lediglich mit einer Körnerbrutlieferung bin ich hoch unzufrieden, aber da mache ich ein neues Thema im Forum auf, was die Erfahrungen mit dem Shop anbetrifft.

    Hallo LilaAuster,


    den Strohblock mit dem Kräuterseitling, wo nichts Vernünftiges kam, hatte ich 4 Stunden gewässert, in Folie verpackt und ruhen lassen. Inzwischen steht er ein zweites Mal in der Box und hat deutlich größere Früchte getragen, die aber hinter dem der Fertigplzzuchtsets zurückbleiben. Immerhin war nicht alles verloren und ich habe ordentlich was gelernt. Eigene Substratmischungen sind nun auch im neuen 9 Liter DKT sterilisiert und ich verwende nur noch Pilzuchtbags und keine Gläser mehr für die Körnerbrut. Konnte schon Einiges ernten.


    Gruß vom Bienenpaten.

    Das Thema ist für mich abgeschlossen. Keine Körnerbrut mehr in Gläsern mit Impfport und Micropore. Trotz doppellagigem Kleben des Micropore ist die eigentlich fertige Körnerbut des Rosenseitling jetzt durch das Micropore mit Bäckerschimmel kontaminiert und das Rosten des Deckels beim Impfort gefällt mir auch nicht. Habe sehr gute Erfahrungen mit Fertigkulturen vom Pilzmännchen gemacht und investiere erst einmal nicht mehr in FM.

    Hast Du geschaut, auf welcher Baumart Du die Judasohren gesehen hast? Ich kenne sie bislang auch im Jungstadium eigentlich nur deutlich dunkler und habe sie bisher außer auf Holunder nur ein einziges Mal auf einer umgestürzten Buche entdeckt. Je nach Wetterlage kannst Du schon in 2-3 Tagen deutlich erkennen, dass es Wolkenohren sind.

    Ich habe einiges Holundertotholz in einer großen Plastikkiste auf der Terrasse. Dort hatte ich wenige Holunderäste mit Judasohren eingelegt und später kamen auch auf anderen zugelegten Holunderstammstücken welche.

    Hallo Daniel,


    bin Anfänger und habe auch Kulturen vom Pilzmännchen, die super funktionieren. Die Pilze entziehen dem Ballen natürlich mit dem Wachstum gewaltig Wasser. Das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man ihn nach Erhalt und dann nach der Ernte wiegt. Ich gehe davon aus, dass die Feuchtigkeit im Substrat ersetzt werden muss. Die hohe Luftfeuchtigkeit außen rum reicht da nicht. Wenn Du also möglichst rasch eine neue Fruchtungswelle anstrebst, würde ich der Empfehlung vom Pilzmänchen folgen. Aber wie gesagt, ich bin selbst Anfänger und vielleicht kommen noch begründete andere Ratschläge hier im Forum, die auf entsprechender Erfahrung oder Wissen basieren.


    Udo

    So, hier ein Update. Den Bäckerschimmel, der nur auf dem Micropore außen aufsaß habe ich erfolgreich und dauerhaft mit Chlor wegbekommen. Er mag es feucht und warm und kann sich dann in 24 Stunden schlagartig von null auf 2,5-3 cm ausbreiten, wie ich inzwischen recherchiert habe. Das passt zu meiner Erfahrung.

    Die Körnerbrut hat sich im Glas ohne Kontamination sauber weiter entwickelt. Auch alle anderen Gläser sehen nach der Chlordesinfektion super aus. Die Pilzkulturen vom Pilzmännchen gedeihen prima. Habe von den Shiitake schon reichlich geerntet und der Rosenseitling ist morgen mit der ersten Ernte dran.

    Ein Schweißgerät für die Tüten ist auch angeschafft und so kann ich demnächst den Vergleich mit der Körnerbrut im Beutel starten. Ansonsten werde ich einfach Gläser mit Twistoff-Deckel nur einmalig für die Brut verwenden und dann entsorgen. Das sollte sicher sein.

    Ich glaube, ich gebe den Versuch der Pilzzucht über FM und Körnerbrut auf. Ich bin völlig frustriert, da sich der Bäckerschimmel mit den Sporen anscheinend komplett im Haus eingenistet hat und nur darauf wartet, zuschlagen zu können. Berichtet hatte ich bereits hier darüber: Orange Ausblühungen bei der Seitlingszucht

    Heute entdeckte ich in der Thermobox, wo die Gläser mit Körnerbrut stehen, nach einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit von 40 auf 70% auf einem Glas eine explosionsartige Ausblühung von Bäckerschimmel. Das Ganze ist in nur 6-7 Stunden passiert, ohne dass vorher irgend etwas zu sehen gewesen wäre. Ich kontrolliere alles 3-4x täglich auf Temperatur, Luftfeuchte und Aussehen.

    Ich habe das Glas sofort entnommen und abgewaschen. Danach die Box und alle Gläser mit Chlorlösung zu desinfizieren versucht. Ich hoffe nicht, dass mir jetzt durch das Micropore hindurch alle Brut abgetötet wird. Das Glas steht nun isoliert. Die Körnerbrut ist mit dem Rosenseitlingmyzel bis unten durchwachsen. Woraus der Bäckerpilz seine Energie zieht, ist mir völlig schleiherhaft, da er bei dem Glas keinen Zugang zum Getreide hat, es sei denn er hätte es in der kurze Zeit durch das Micropore und das Rosenseitlingsmyzel geschafft. Auf jeden Fall braucht der Bäckerschimmel unbedingt Sauerstoff, denn er wächst immer nur da, wo er Luft bekommt. Das war auch in den Tüten so. Unter diesen Bedingungen mit offensichtlich Sporen überall bekomme ich auf jeden Fall nie eine eigene Kultivierung hin.

    Besonders frustrierend ist das, weil ich reichlich Material für die Substratgrundlage gekauft habe. Auch befürchte ich, dass die Zuchtpakete vom Pilzmänchen, die ich für 100 Euro gekauft habe, noch befallen werden könnten, bevor ich auch nur eine erste Ernte eingefahren habe. Ob das angestrebte Hobby schon in wenigen Wochen Geschichte ist und alles im Biomüll landet? Wäre insgesamt eine herbe Schlappe und eine ziemlich teuere Fehlinvestition gewesen. Völlig erschreckt hat mich, dass hier im Forum bereits einige schlechte Erfahrungen mit dem Pilzmännchen gemacht haben, das der Sponsor ist. Zumindest bin ich ratlos und max. verunsichert. Freude macht das alles nicht.

    Ich benutze zwei Balter Seco mit digitaler Temperatureinstellung, die ich für runde 42 Euro das Stück bei Amazon gekauft hatte. Sie sind dort allerdings aktuell nicht verfügbar, aber auf Ebay für 43,90 Euro inkl. Versand. Der Lüfter ist oben abgedeckt und die Sporen können nur rundrum auf das Plastik fallen. Das Gerät bläst von unten nach oben, also immer vom Lüfter weg. Bislang habe ich vor allem diverses Obst und auch Steinpilze dort erfolgreich getrocknet. Ich finde die Plastikgitter besser als Edelstahl, was ich zuvor auf einem in die Jahre gekommenen Stöckli testen konnte. Dort klebten die Steinpilze gerne an, was mir beim Plastik nicht passiert ist. Die Plastiksiebe stelle ich auch einfach in die Spülmaschine. Die Dörrfläche ist für mich ausreichend. Das Gerät bläst gut hörbar. Stundenlang daneben sitzen möchte ich nicht und trockne in der Küche, wo ich mich nicht solange aufhalte.

    Ich habe eine Frage zu eurer Erfahrung mit der Verimpfung von FM in Körnerbrut. Bislang kenne ich zwei theoretische Möglichkeiten, die Körnberut zu verwenden. Im Plastikbeutel mit Impfport und im Glas mit Metalldeckel Impfport und Micropore. Nach dem Ansehen einiger Videos von Pilzwunder habe ich bislang ehemalige gereinigte Honiggläser und Deckel, die ich noch vom Imkern habe, verwendet. Am Bohrloch im Deckel ist das Tape beidseitig angebracht. Nach meiner Erfahrung beginnt das Bohrloch vom Rand her langsam zu rosten und auch innenseitig am Gummiimpfport kann ich das später feststellen. Auf Dauer wird das unschön und der Rost ist auch zunehmend in der Lüftungsfläche des Micropores zu sehen. Nach Körnerbrutentnahme habe ich die Gläser in der Spülmaschine gereinigt, desifiziert, mit Getreide im DKT neu sterilisiert und steril das FM eingeimpft. Bei einem Glas habe ich jetzt zügig neben dem normalen Myzel grünen Schimmel einseitig innen am Glas entdeckt und es sofort entsorgt. Alle anderen Gläser sind nicht betroffen und waren gleichzeitig 60 Minuten im DTK. Kann es sein, dass das Micropore seine Schutzfähigkeit verliert, wenn dort das Myzel innen ranwächst oder geht die Spülmaschine nicht? Verwendet ihr solche Gläser nur einmalig oder mehrfach? Ich gehe davon aus, dass Plastikbeutel immer nur eine einmalige Verwendung finden, denn sie müssen zur Entnahme aufgeschnitten werden.

    Micropore hat sich doppellagig bei einem Substratbeutel auch als durchlässig für den orangen Bäckerschimmel gezeigt. Der war innenseitig an genau der Lüftungsöffnung mit Micropore gestartet und dann mit dem Beutel in der Box in zwei Tagen ordentlich nach außen durchgewachsen. Die Verwendung von Gläsern hatten für mich den Vorteil deutlich geringerer Kosten, was sich ändert, wenn mir dann die Brut verkeimt und ich neues FM brauche.

    Gibt es eine dritte und gute Möglichkeit Körnerbrut erfolgreich herzustellen?