Beiträge von Bienenpate

    Hallo im Forum,

    wie der Nickname schon sagt, bin ich neben dem recht jungen Versuch der Zucht von Pilzen auch mal Imker gewesen. Da ich mir im Forum viel Hilfe zu den Pilzen hole (Dank an LilaAuster), gebe ich gerne auch Hilfestellung in allen Fragen um die Bienenzucht, Wachsverarbeitung und Metherstellung, wo ich mich viel besser auskenne. Also wenn jemand beide Hobbies und Fragen zu den Immen hat, kann er sich an mich wenden, denn ich bin in keinem Imkerforum unterwegs. Spätestens beim Saccharomyces ellipsoideus treffen sich die Imkerei und Pilzucht im Keller.

    ==Lehrer

    So, ich melde mich mit einem neuen Stand. Das FM des Rosenseitlings hat den Kälteschock =O des Transportes gut überstanden und die Körnerbrut entwickelt sich :). Ebenso der Black pearl Oister :thumbup:. Beim Limonenseitling tut sich noch nichts :/. Die kleine Brut des Austernseitling im Gurkenglas mit Buche entwickelt sich. Stelle fest, dass der Bewuchs auf Buche deutlich langsaaamer :snail: geht, als auf Getreide. Ist auch so ein Lernfeld für mich.

    Was mich derzeitig wieder ratlos zurücklässt, ist der Kräuterseitling. Nach gutem Start, gehen alle Jungpilze schon in ein Vertrocknungsstadium über und nur drei haben es später weiter geschafft, sehen aber aktuell auch so aus, als ob Ihnen der Saft ausgeht. Der Strohblock steht bei stabil 22-23°C und 85-90% Luftfeuchtigkeit in der Box mit Luftlöchern. Kann ich mit dem der Kutltur noch was zur Unterstützung machen, wie z.B. alle Primordien abschneiden und den Block noch einmal in den Beutel packen, oder kommt da eher nichts Sinnvolles mehr?

    Ich melde mich schon wieder, weil ich mit dem Kräuterseitling verunsichert bin. :/ Es tut sich nichts weiter an Wachstum und ich meine anhand meiner Fotos sogar erkennen zu können, dass kleine Fruchtkörper bereits zu verkümmern beginnen. Die Luftfeuchtigkeit halte ich stabil bei 85-90% und die Temperatur bei 15,5-16°C. Die Frage ist nun, noch warten, weil sich noch was tun kann oder macht es mehr Sinn, die Pilze zu entfernen und den Klotz zur Weiterzucht zu teilen und auf neue Beutel mit Substratgrundlage zu verteilen? Funktioniert das überhaupt oder muss man immer mit einer Körnerbrut für das Durchwachsen des Substrates sorgen?

    Woher beziehst Du die Eichenpellets?

    Na dann auf zum DM... In der Arbeit haben wir auch Cosmopor E in passender Größe. Das hat Pilzwunder auf seiner Webseite verlinkt, wie ich eben gesehen habe. Wäre vielleicht eine weitere Alternative.
    Und noch mehr Sporen brauche ich nicht!!!! =O Ab sofort landet jede Mischung im DKT. 2-3% Gips ist aber schon eine Ansage. Das sind ja 20-30g auf 1 Kilo Substrat. Aber bei Deinen Zuchtergenissen lasse ich mich davon leiten..... ;)

    Und die Idee mit der Körnerbrut gebündelt oben auf und etwas heruntergerieselt an den Seiten finde ich auch gut nachvollziehbar. Jetzt muss die neue Körnerbrut nur was werden. Steht in der Thermobox vor der Heizung im Bad. Schafft im Inneren der Box am Tage 24°C und fällt nachts nicht unter 22,5°C.

    Danke für Deine neuen Tipps. Eben kam meine Bestellung an und es hat mich fast umgehauen, wie groß der Sack mit der Weizenkleie ist. Mit anderen Worten, die Pilzucht geht weiter oder wie ich auch sagen könnte: Aufstehen, Krone gerade richten und Weitermachen!

    Und jetzt habe ich auch reinen Gips. Ich hatte bislang keinen verwendet, da in den Baumärkten nichts zu den Zusatzstoffen steht. Je nach Anwendung sind da verschiedene Sachen mit untergemischt, die ich nicht im Substrat haben möchte. Deklarierungspflichtig sind sie nicht.

    Bei der Watte, verwendest Du da die typische Watte aus dem Drogerriemarkt aus Baumwolle oder ähnlichem oder synthetrische Watte wie sie zum Beispiel als Filtermaterial für Aquarien im Zoohandel erhältlich ist?

    Die Idee mit dem Handtuch ist wirklich super! Ich habe den Rosenseitling jetzt verimpft und warte ab, ob sich was tut.

    War heute Morgen fast am Scheideweg und hatte mich gefragt, ob ich aufgebe und alles entsorge. Dabei kommt meine Weizenkleie heute erst im großen Paket an. Auf meinem wilden Austernseitlingsbeutel, der mit zwei anderen Beuteln in einer Kiste war, sah ich bei der Kontrolle eine neue Bäckerschimmelausblühung, die sich dort binnen drei Tagen gebildet hatte. Habe sofort den Beutel außerhalb des Hause gebracht. Das Micropore hatte ich einlagig geklebt, was also definitiv nicht ausreichend ist. Habe zunächst den Schimmel abgetragen, dann den kompletten Beutel außen mit reichlich Desinfektionsmittel getränkt und mehrfach abgewischt, sowie das Micropore entfernt. Innen war nur wenig Bäckerschimmel. Er braucht also definitiv viel Luft. Ich habe die Folie an der Stelle mit einem sterilen Skalpell rundum etwas größer ausgeschnitten und etwas des Substrates in diesem Bereich entfernt. Danach zwei neue Lagen Micropore angelegt und den Beutel in einen frische Box verfrachtet und in die Badewanne gestellt, um sie zusätzlich zu isolieren. Immerhin befindet sich auch schon gut durchwachsenes Substrat darin, dem ich noch eine Chance geben will. Die beiden anderen Beutel mit Substratmischung mit hohem Kaffesatzanteil habe gleich komplett entsorgt, da ich dort hinter der Folie beginnende Grünschimmelstellen sehen konnte.
    Was lerne ich daraus? Keine Experimente mehr mit eigenen Substratmischungen, die dann vielleicht auch zu feucht sind, sondern zukünftiges Vorgehen klar nach den Emfpehlungen und immer alles in den DKT! Überlege auch, ob ich nicht fertige Tüten mit Lüftung kaufe und nicht mehr auf die großen Tüten setze, die bei der Arbeit für den Zentralsteri sind und die ich mit Lüftung aus Micropore versehen habe.

    In einem Honigglas entwickelt sich ein Myzel aus frisch gekauftem Austernseitling, den ich aufgebrochen und steril etwas Inneres entnommen und in Nährlösung erfolgreich vermehrt hatte. Also mein eigenes Flüssigmyzel! Als ich das Glas mit schön durchwachsender Körnerbrut vorhin in der Hand hielt, kippte die Waage in Richtung mit der Pilzucht weitermachen und den Frust verdauen.

    Was heist beim Rosenseitling das Myzel niemals kühlen? Darf auch kein Flüssigmyzel in den Kühlschrank? Die Postbotin hatte das Päckchen damit heute bei 0°C bis aktuell 4°C auf dem Fahrrad und ist seit der Früh damit unterwegs gewesen. :/ Welche Temperatur braucht denn der Rosenseitling im Idealfall und fruchtet er auch ohne den "Kälteschock"?

    Oh, Schade mit dem Geschmack des Limonenseitlings.

    Ich habe übrigens einen kleinen Test mit einer ungeschälten und gekochten Kartoffel in der Küche gemacht. Hatte eine Scheibe abgeschnitten und auf einem Teller offen liegen gelassen und immer wieder angefeuchtet, um zu sehen, welche Pilze sich ausbreiten. Üblicher Weise kenne ich bei gekochten Kartoffeln eher Hefepilze, die sich ansiedeln (hatte mal Kartoffeln im Kochtopf vergessen, als ich ein paar Tage wegfuhr). Was ich hier nun sehe, ist grüner Schimmel, weißer Schimmel oder Hefepilz, aber viel erschreckender auch Bäckerschimmel. Ich habe also wohl bereits reichlich Sporen davon.

    Für die weitere Pilzzucht werde ich von daher gleich das Stockwerk wechseln und alles Material, dass sich nicht sterilisieren lässt, mehrfach desinfinzieren.

    Da ich eine 12 cm Petrischale mit Deckel habe, kam mir die Idee, dort einen Nährboden in Boden und Deckel einzugießen und beide Schalen in die Räume aufzustellen, wo ich mit den verkeimten Kulturen gearbeitet habe (Küche und Wohnzimmer). Mich würde interessieren, wie schnell sich dort eine entsprechende Kontamination abzeichnet und was darauf wächst. Funktioniert das, oder würde der Nährboden zu schnell austrocknen? Einmal im Haus, bekomme ich den Bäckerschimmel wohl nicht mehr weg, was die Sporen anbetrift. Von daher muss eigentlich auch alles an Substrat in den DKT. Es ist wirklich eigenartig, dass der reine Strohblock mit den Kräuterseitlingen nicht befallen wurde.

    Die großen DTK mit Manometer, die ich bislang im Internet gefunden habe, haben für mich alle einen Nachteil. Es gibt keinen Siebeinsatz, also würden Gläser auf dem Topfboden stehen (hat bei mir teilweise zu Glasrissen geführt) und es gibt nur eine Druckstufe. Eventuell könnte man statt Sieb einen Porzelanteller reinstellen. Mein alter DTK von Tefal hat dagegen zwei einstellbare Druckstufen, über die er abdampft, wenn der Druck erreicht ist. Er ist somit auch für normales und schonendes Kochen geeignet und ich muss nicht daneben hocken bleiben. Er erreicht mit 117°C nicht die Leistung des WMF (119°) und der Fissler ist mit 116°C noch etwas schwächer.

    Das Foto ist mit dem Handy gemacht und daher nicht ganz scharf, aber man sieht den orangen Schimmel unten links.

    Vielen Dank, für deinen neuen Tipps. Ich hatte nach dieser Negativerfahrung ein 2x4 cm großes Loch in die nächsten Tüten geschnitten und mit Microporetape von beiden Seiten abgedichtet. Geschlossen habe ich die Tüten oben mit Kabelbinder. Aus welchem Kanal und Video ich das mit rundum Einstechen von Löchern hatte, schreibe ich hier lieber nicht öffentlich. Der Block hatte drei Kilo beim Start.

    Am Günstigsten scheint mir der Block in der großen Kiste mit den Luftlöchern und dem Ultraschallvernebler zu stehen. Durch den kleinen Ventilator wird Luft von den unteren Löchern in die Box gezogen und auch leicht feuchte Luft oben wieder abgeführt. So bekomme ich auch meine 85% Luftfeuchtigkeit, ohne dass sich am Boxboden Wasser sammelt und es findet gleichzeitig ein Luftaustausch statt. Ist eine sehr einfache Lösung, ohne dass ich Blähton oder Perlit brauche. Wenn ich mir vorstelle, dass da Bäckerschimmelsporen oder andere Kontaminationen drin landen könnten, verunsichert mich das eher und ich müsste weiteres Material kaufen.

    Sieht toll exotisch aus! Aber Verschenken hätte vermutlich tatsächlich Argwohn oder Verwunderung ausgelöst. Meine Kräuterseitlinge wachsen langsam. Ich denke, der Anfängerfehler liegt in der Fruchtung, die um den ganzen Ballen verläuft, anstelle des Wachstums aus einem angeschnittenen Beutel, aber ich bin froh, dass ich überhaupt soweit gekommen bin! Wieviel der Pliz aus dem reinen Stroh ziehen kann, weiß ich auch nicht. Ich habe mir jetzt Weizenkleie und Flüssigmyzele vom Black pearl King Oister, dem Rosenseitling und dem Limonenseitling bestellt. Die Kultur vom Austernseitling im Glas mit dem Buchenholz durchwächst bislang sauber ohne sichtbaren Kontaminationen.

    Zum Bäckerschimmel habe ich auch eventuell einen Verdacht der Übertragung. Ich hatte alle Tüten mit einem Holzschaschlikspieß rund um mit Luftlöchern versehen. An genau diesen Luftlöchern fanden sich später die orangen Verfärbungen vom Bäckerpilz als erstes, die dort auch etwas rauswuchsen. Es könnte als gut sein, dass ich mit dem Spieß die Sporen gut verteilt habe.

    Wenn ich die erste Ernte eingefahren habe, werde ich mich auch mit dem Thema Petrischale und Vermehrung beschäftigen. Morgen heist es erst einmal, neue Körnerbrut zu sterilisieren, damit ich impfen kann, wenn das Flüssigmyzel kommt.

    Igelstachelbart klingt ja gut. Habe mir gerade Bilder dazu angeschaut. Da ich einen Sack Buche habe, würde das gehen. Will ohnehin noch zwei Flüssigmyzele bestellen. Ich habe schon öfter im Freien den Riesenbovist gefunden. Den gibt es auch als Flüssigmyzel, kann mir aber nicht vorstellen, dass da ein Zuchtversuch gut gelingt.

    Die Kräuterseitlinge schießen gerade richtig in der geschlossenen Box, wohin ich sie umquartiert habe. Mögen wohl den USV.

    Jetzt habe ich doch gleich wieder zwei Fragen. Wo bestellst Du Flüssigmyzel für die Pilzzucht? Ich hatte meine drei von Pilzwunder und die funktionierten perfekt. Die Videos auf dem Kanal waren auch mein Lernfeld zur Pilzzucht. Stellst Du Dein Subsrat selbst zusammen und wo beziehst Du die Zutaten? Pellets und Buchenholz bekomme ich im Tierfutterhandel. Nur das Stroh ist mein Problem. Es war Zufall, dass ich einen halben Sack bekam und damit die Idee aufkam, überhaupt die Pilzzucht zu versuchen. Kaffeesatz fällt bei mir in der Klinik reichlich am Automat an, ist frisch gemahlen und im Abwurfbehältersack immer ausreichend trocken, so dass es keine Gefährdung von Schimmel gibt, bis ich es mitnehme. Kommt natürlich trotzdem nach weiterer Trocknung vor der Verwendung in den DKT. Die verschiedenen Mischungen, die ich machte, sollten als Grundlage dienen, herauszufinden, was für schnelles und gutes Wachstum sorgt. Weizen und Roggen für die Körnerbrut funktionierten im Test gleichermaßen gut. Ich habe das Gefühl, dass Stroh besser und schnelleres Wachstum zulässt, als die aufgeweichten Pellets. Ich vermute, dass es an den Lufträumen und der lockereren Struktur liegt. Reines Kaffepulver geht im Glas auch langsamer mit den Dübeln als eine Mischung aus Kaffeesatz und klein geschnittenem Stroh.
    Die Injektionsports aus Gummi, die ich in den Gläserdeckeln habe, fallen bei mir in der Klinik recht häufig in 50 und 100 ml Infusionsflaschen an, die leer verworfen werden. Kann sie hernehmen, solange nur mit einer Kanüle durchstochen wurden und kein Loch von der Infusionsleitung drin ist. Somit musste ich nur das Mikropore Tape kaufen. Leider wurden bei uns die Spike-Filter aus dem Programm geworfen, so dass ich keine belüfteten Nährlösungen mehr in 100 ml Flaschen machen kann.

    Heute Morgen bin ich mir nach vorangehendem Wachstum und einem neuem Foto ziemlich sicher, dass es sich nicht um Austernseitlinge handelt, was da wächst, sondern um den Block mit den Kräuterseitlingen. Duch das Entsorgen von Beuteln mit Blöcken, die vom Bäckerschimmel befallen waren, gingen auch die Beschriftungen verloren. Insofern bin ich um dieses Wachtum heilfoh, da ich von Austernseitling und wilden Austernseitling noch Kulturen in der frühen Entwicklung habe und weitermachen kann. Habe auch eine 12 cm Petrischale mit Deckel aus Glas besorgt, um mich noch einmal dem Judasohr widmen zu können.

    Was heist denn Für Dich ein großer DKT? So was hier?

    Ich habe meine Box nun mit Löchern für die Lüftung versehen. Geht mit einem 8-10mm Holzbohrer ohne Bruch, wenn man nur minimal Druck ausübt und der Bohrer scharf ist. Wollte das auch gleich nutzen, um noch ein paar Makros der Primordien machen, aber das Licht ließ einfach schon nach und so hatte ich keine gute Blende für wirklich scharfe Tiefe im Bild.

    Eiweißzersetzung kenne ich z.B. bei größeren Mengen gelagerter Kartoffeln. Eine einzige faulende Kartoffel reicht, um einen ganzen Kellerraum in unerträglichen Geruch zu versetzen. Sind die übrigen Kartoffeln in Ordnung, muss nur die Faule raus. Vielleicht kannst Du eine verkeimte Stelle entdecken und musst nicht gleich die ganze Kultur aufgeben, sondern kannst versuchen, das rauszuschneiden.

    Ammoniakgeruch klingt für mich nach sich durch Bakterien zersetzendes Eiweiß. Ab wo begann denn die unsterile Arbeitsphase? Verhältnis von Brut zu Kultursubstrat?

    Nach der Sauerstoffbehandlung haben sich bei mir die Pirmordien in der Größe verdoppelt. Sieht aus wie Korallen beim Tauchen. Werde heute eine Box mit Löchern versehen und den Block umquartieren. Der Sauerstofftroller ist leer und geht zurück in die Arbeit.

    Jetzt hast Du gleich Fragen mitbeantwortet, die ich nun nicht mehr im Forum stellen muss, weil Du den natürlichen Vorgang des Gasaustausches im Holz beschrieben hast und wie sich das entwickelt.

    Habe heute ein große Tüte 8mm Dübel im Baumarkt geholt, die ich bewachsen lassen will und dann in recht frische Buchenholzbaumstämme und zum Test in ausreichend gewässerte größere Buchenbrennholzscheite einsetzen will. Wird auch erst einmal ein Lernfeld für mich. Zur Versiegelung habe ich noch 100% biologisches Bienenwachs übrig. Im Garten ist ein absoluter Schattenplatz vorhanden, wo sich auch nur Moos hält und jeder Versuch der Rasenansaat gerade mal bis zum Herbst funktionierte. Inzwischen lasse ich einfach das reine Moss dort und hätte Platz für eine Pilzkultur auf Holz.

    Die Besiedelung von Dübeln (Kaffesatz sowie Körnerbrut) war mir schon gut gelungen. Mangels Holz zum Einschlagen hatte ich die Dübel dann mit in die Kulturtüten gegeben.

    Muss ich langsam bei Dir Kursgebühren entrichten? Du bist eine perfekte Praxisanleitung ;)

    Habe Deinen neuen Beitrag erst heute gelesen und gestern Abend zunächst stabil die Luftfeuchtigkeit auf 95-96% gesetzt und dazu den Ultraschallvernebler benutzt. Nach der Arbeit leihweise mit einem transportablem Sauerstoffgerät 0,25L Sauerstoff/Minute über Nacht in die dann geschlossene Box unten eingeleitet. Damit konnte gleichzeitig Luft oben durch den nicht dichten Deckel entweichen und so verstärkt Kohlendioxid abgeführt werden. Ist keine Dauerlösung, sondern sollte ein Mehrtagesversuch sein, den ich mit Makroaufnahmen begleiten wollte, um die Wirkung zu erkennen.

    Wie lange braucht denn das Wachstum von Pirmordien zu ersten kleinen Fruchtkörpern mit mehr als 1 cm?

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, braucht also nicht der komplette Block Sauerstoff, sondern nur die Stelle, wo das Fruchten stattfinden soll, richtig? Wie lang sollen die Schnitte in der Tüte sein? Nur in eine Richtung oder der Schnitt kreuzweise? Einen neuen passenden Beutel könnte ich mir heute Abend mitbringen.

    Darf ich fragen, wie lange Du Dich schon mit der Pilzucht beschäftigst? Deine Erläuterungen klingen nach einer Menge Erfahrung.

    Kannst Du mir vielleicht ein Foto posten, wie so eine Box mit Löchern bei Dir aussieht oder setzt Du rein auf Beutel?

    Die Löcher kann ich mit einem alten Lötkolben machen. Bohren führt tatsächlich schnell zu Bruch. Schmelzen nie, stinkt nur. Welchen Durchmesser brauchen die Löcher?

    Petrischalen haben wir im Kliniklabor nicht. Die machen nur die Schnelldiagnostik, wie ich gestern erfahren habe. Alle Bakterienkulturen werden extern bestimmt und auf die Wirksamkeit von Antiobiotika getestet. Ich denke Glas wäre dem Steriliseren haltbarer. Ist im Internet gut beziehbar.

    Übrigens, da ich noch rund 150 Liter selbst hergestellten Met (ich war Hobbyimker) zur Reifung in Ballons habe, lasse ich das mit dem Bierbrauen lieber, sonst mault irgendwann die Leber. :cool:

    Deine Ausführungen sind wirklich sehr lehrreich! Habe den Deckel der großen Box verschoben, damit mehr Luft ran kommt. Die Luftfeuchtigkeit kontrolliere ich täglich. Kann sowohl mit einem Ultraschallvernebler als auch mit Sprühflasche nachsteuern. Wieviel Licht braucht der Austernseitling denn in der Fruchtungsphase? Viel kommt durch das Fenster nicht in den Kellerraum. Könnte alternativ unter das Dach ausweichen. Dort ist durch ein großes Fenster mehr Licht und eine konstante Temperatur von um die 16°C. Die Fruchtungsphase hatte ich übrigens mit einer Nacht bei 5°C auf der Terrasse versucht einzuläuten. Offensichtlich also erfolgreich.

    Mit den Judasohren ist das so eine Sache. Ich habe hier in Nähe Rosenheim vier bis fünf bekannte Stellen, die ich regelmäßig abgehe. Zum Teil finde ich nichts, wo auch schon Wolkenohren waren. Im November gab es fast überall eine starke Fruchtung und die größten Ohren hatten bis 7 cm im Durchmesser. Nach meiner Erfahrung halten sie auch Frost aus. Eingetrocknete Ohren am Baum erholen sich nach zwei Tagen Regen. Wenn sie sehr labrig sind, warte ich einen regenfreien Tag ab und sammle dann. In Buchloe gibt es ein paar Stellen, da wachsen sie zuverlässiger fast das ganze Jahr nach.
    Agar, Ahornirup und Agavendicksaft habe ich da. Müsste bei mir im Kliniklabor fragen, ob die Petrischalen haben. Ansonsten Apotheke? An sterile Pinzetten, Scheren und Skalpelle sowie Desinfektionsmittel komme ich immer. Zu den STA habe ich auch schon mal Videos angeschaut, wie man die bauen kann. Wäre dann was, wenn ich erste Zuchterfolge mit der Pilzernte geschafft habe. Bin jetzt erst einmal unglaublich glücklich, dass überhaupt was kommt.

    Hallo LilaAuster,

    Danke für Deinen wertvollen Tipps! Ich bin Anfänger und habe versucht umzusetzen und zu experimentieren, zu dem was ich so gelesen habe. Also probierte ich die Vermehrung von Körnerbrut (mit Buchenholzdübeln) auf Stroh, auf reinen Pellets (nur mit kochendem Wasser eingeweicht :rolleyes:) und die Dubel dann auf Kaffeesatz. Stroh und reiner Kaffesatz funktionierten sauber. Ich befürchte, dass ich durch das Umpacken in der Küche, als schon die orangen Ausblühungen auftraten und ich nichts von Schimmel wusste, ordentlich Sporen weitertergetragen habe, denn das Zeug staubt gewaltig.

    Ich bin nun ein Stück weiter. Nach dem ich die verkeimten Blöcke in den Garten verbracht habe, geht der Neurosporenbefall dort stark zurück. Interessanter Weise wurde der reine Strohblock nicht befallen, obwohl dort etwas vom abfallenden orangen Pulver drauf gerieselt war und er mit den beiden anderen Blöcken in einer großen Kiste war. Er steht jetzt alleine in einer kleineren desinfizierten Box bei 14°C und 90% Luftfeuchtigkeit. Heute sah ich neue Entwicklungen und dachte erst an einen weiteren Fremdpilz und holte die Kamera mit Makroobjektiv. Nach Betrachten der Bilder hoffe ich auf winzige Fruchtkörper des Austernpilzes. In ein paar Tagen werde ich es wohl wissen. Auch eine Zugabe einer Stroh-/Kaffeesatz/Buchholzspanmischung auf im Schnellkochtopf sterilisiertes Buchenholz zeigt nach 2 Tagen ein sich ausbreitendes Myzel. In der Anwachsphase von Flüssigmyzel hatte ich bislang weder mit Getreide (Roggen und Weizen) Probleme, sondern erst nach dem Einbingen ins Kultursubstrat.

    Spannend ist übrigens auch ein weiteres Experiment. Ich hatte im November im Wald Holunderholz gesammelt, an dem ich kleine Wolkenohren gesehen hatte, und das abgebrochen am Boden lag. Habe es gut angefeuchtet und in eine große Plasitikiste auf die Terrasse gestellt. Die Wolkenohren sind gut gewachsen und einzelne kleine kamen noch nach. Eine Vermehrung in Nährlösung gelang leider nicht. Das Wolkenohr ist sehr dünn und da ist es extrem schwierig, mit dem Skalpell wirklich 100% steril etwas aus dem Inneren zu entnehmen. Auch fand ich das Wolkenohr bislang außer auf altem Holunder nur einmal auf der Sägefläche einer gefällten Buche. Es scheint spezielle Wachstumbedingungen zu benötigen.

    Die Frage, um welchen Pilz es sich handelt, scheint nun geklärt zu sein. Es ist tatsächlich eine unerwünschte Form des Bäckerschimmels. Hauptgruppe ist der Neurospora. Es könnte nun der N. crassa, der N. intermedia oder der N. sitophila sein. Beide letzteren finden in der asiatischen Küche gezielte Anwendung zur Fermentation. Wen es interessiert, kann sich auf You Tube ein Video zur Arbeit mit dem Pilz ansehen:

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    Die Kulturballen sind damit leider unbrauchbar und schon entsorgt.

    Hallo LilaAuster,


    das ist ja großer Mist mit der Kontamination. Das Flüssigmyzel habe ich zugesendet bekommen und auf sterilisiertem Getreide problemlos vermehrt. Ich hatte dieses auf Stroh und Strohpellets mit Buchenholzspänen (unsteril) weitervermehrt und dabei trat das Phänomen nur bei den Pellets mit dem Spänen auf. Dummerweise habe ich alle drei Blöcke in einer Kiste und hoffe, dass der Strohblock ausreichend bewachsen und dass es nicht auf ihn übergegangen ist. Auf jeden Fall zwei Blöcke für die Tonne.

    Da es sich um einen großen Sacke mit Pellets handelt, mache ich neue Experimente, um herauszufinden, ob die Pellets kontaminiert sind, bwz. werde die Beutel im Backofen bei 150°C eine Stunde erhitzen. Ich habe Beutel für den Krankenhaussteri, die das aushalten.

    Zum Glück habe ich noch ausreichend Körnerbrut und Kaffeebrut, um weitermachen zu können.

    Ich bin davon ausgegangen, dass ich ab der Phase des Einbringens der Körnerbrut das Material vorher nicht mehr steriliseren muss, was auch z.B. bei Dübeln, die man in Hartholzstämme setzt sowie bei dem Außeneinsatz großer Strohballen nicht geht.

    Vorsichtig aus dem Keller entnehmen. Fest in der Substanz? Sieht auf jeden Fall spannend aus und wäre es nicht im Keller, sondern ein Unterwasserfoto vom Tauchen, wäre ich vollauf begeistert über die unbekannte Meereschnecke. Fotos unter Tageslicht könnten zur Beurteilung helfen. Traust Du Dich das Ganze einfach mal aufzuschneiden, damit man innere Struckturen begutachten kann?