Beiträge von Peter71

    Hallo,


    ich habe vor Kurzem gesehen, dass es ein Start-Up gibt, die Petrischalen designed haben, welche man mit einem Impfport beimpfen kann. Leider ist es noch im Kickstarter-Stadium, d.h. sie suchen noch entsprechende Finanzierung. Allerdings dachte ich, vielleicht interessiert es den/die ein oder anderen hier. Ich finde es auf jeden Fall sehr interessant, da ich an der Uni früher auch mit Steriltechniken gearbeitet habe, aber privat momentan nur noch mit kommerziellen Myzelien ohne Steriltechniken. (Ich habe keinerlei Verbindung zu dem Unternehmen)


    https://www.kickstarter.com/projects/laurenslang/no-pour-mycodishtm-unfuck-petridishes-for-mycologists/description


    VG Peter

    Zitat

    das ist eine politische Aussage

    Damit hat sich die Diskussion für mich erledigt, wenn man wissenschaftliche Evidenz als politisch framed, sobald sie einem nicht passt.


    VG Peter

    1) Der von dir verlinkte Artikel empfiehlt (auch immungeschwächten) Patienten die Maskennutzung. Dass man Masken nur kurzzeitig nutzen und dann wechseln sollte, ist allgemein bekannt. Dass es Leute gab, die mit Masken illegal Geld verdient haben, hat nichts mit wissenschaftlicher Evidenz zu tun.

    "immunocompromised hosts should be advised to wear non-woven masks on a daily basis...suggesting that B. cereus might adhere to the face masks through hands from feces. Intensive handwashing is recommended, since handwashing is effective in reducing the incidence of diarrhea...These findings suggest that the higher fungal colony counts on the outer-side of masks would be due to the duration of mask usage,..."

    2) Ich habe sowohl die Keime, als auch Aspekte des Wirtes angesprochen. Die von dir angeführten Punkte mindern aus meiner Sicht nicht die Bedeutung des Geschriebenen. Abgesehen davon betrachtet man Mikroben immer in ihrem ökologischen Zusammenhang. Es gibt keine strikte Einteilung in Keim-/Milieutheorie. Die Keimtheorie besagt nur, dass Keime Infektionen verursachen.


    Ich denke, es ist nicht zielführend, das Tragen von Masken in Frage zu stellen. Es ist einfach wichtig grundlegende Maßnahmen einzuhalten (z.B. regelmäßiges Wechseln, Hände waschen vor dem Anziehen).



    VG Peter

    Hallo Bernd,


    journalistische Methodiken zu kritisieren ist die eine Sache. Allerdings ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, das Thema Infektionskrankheiten und speziell humanpathogene Pilze mehr in die Öffentlichkeit zu rücken:

    1) Ich hatte weiter oben den WHO-Bericht von 2022 gepostet. Dieser wurde erstellt, da es einen sehr großen Bedarf an besserer Diagnostik und Therapiemethodiken gibt. Viele Pilzinfektionen sind schwer zu diagnostizieren, außerdem muss bei lebensbedrohlichen Infektionen so schnell gehandelt werden, dass man häufig auf Verdacht behandeln muss (z.B. bei Vorliegen von Fieber und Neutropenie) ohne den verursachenden Organismus zu kennen. Weiterhin können sich gerade im globalen Süden viele Kliniken eine entsprechende Versorgung gar nicht leisten.

    Gerade bei invasiven/systemischen Infektionen sind wir immer noch weitgehend von wenigen Arzneistoff-Gruppen abhängig (v.a. Azole, Echinocandine, Amphotericin B, Flucytosin). Es gibt viele Pilze mit natürlichen oder iatrogen/nosokomial erworbenen Resistenzen. Gerade bei tropisch/subtropisch verbreiteten Pilzen (z.B. Chromoblastomykosen) gibt es häufig zahlreiche von Natur aus resistente Stämme. Bedarf an neuen Methodiken ist daher riesig.

    2) " ...es in den Krankenhäusern erhebliche Probleme mit nosokomialen Infektionen, darunter auch fungale, gibt und auch die iatrogenetischen Probleme, überlanges Maskentragen etwa ist super für Pilze, sicher nicht im Abnehmen begriffen sind, sollte eine Binse sein." Hast du für diese Zusammenhänge wissenschaftliche Quellen, speziell zum Masken tragen? Es ist zwar bekannt, dass z.B. multiresistente Bakterien oder auch Candida auris gehäuft in Krankenhäusern auftreten können. Aber für humanpathogene Pilze ist mir kein Zusammenhang mit dem Anlegen von Masken bekannt, im Gegenteil, Masken schützen. Es ist mMn auch nicht allgemein bekannt, wie lange humanpathogene Pilze sich schon im Körper befanden, bevor diese eine Infektion verursachten. Viele der bekannten Erreger sind ubiquitär zu finden, auch im gesunden Menschen, im Erdboden,..., und können tagtäglich eingeatmet werden und im menschlichen Körper über unbekannte Zeiträume verbleiben.

    3) Es ist von einer hohen Dunkelziffer an Pilzinfektionen auszugehen: Durch schwierige Diagnostik (Pilze wachsen im Labor häufig schlecht an, es gibt häufig Kontaminationen in der Kultur; z.T. teure Verfahren, unspezifische Symptome), gerade in ärmeren Ländern schlechte Gesundheitsversorgung.

    4) Es gibt durchaus Pilze, welche gesunde Menschen befallen (z.B. Coccidioides immitis = Valley Fever; Cryptococcus gattii, Blastomyces dermatitidis, Histoplasma capsulatum,...)

    5) Durch den Klimawandel ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Erreger auch in Europa ansteigen wird. Erreger aus südlichen Gebieten können nach Norden wandern. Es ist nich umstritten, ob die höheren globalen Durchschnittstemperaturen für eine bessere Anpassung von Saprobionten an den Menschen sorgen wird, ist aber denkbar.


    Ich hoffe, dass ich jetzt Niemanden "erschlagen" habe mit zu viel Text. Es ist mir nur persönlich sehr wichtig, auch aus meiner Ausbildung, dass dieses Thema mehr ernst genommen wird. Wenn Start-ups daran Geld verdienen, ist das doch ok, solange sie die Versorgung von Patienten voran bringen.


    VG Peter

    Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat vorletztes Jahr zum ersten Mal eine Liste herausgegeben mit denjenigen Pilzen, die beim Menschen Infektionen auslösen und besonders unter Beobachtung stehen. Vielleicht ist das in diesem Zusammenhang auch ganz interessant.

    Die Pilze werden in drei Prioritäts-Stufen eingeteilt:


    WHO fungal priority pathogens list to guide research, development and public health action
    The WHO fungal priority pathogens list (WHO FPPL) is the first global effort to systematically prioritize fungal pathogens, considering their unmet R&D needs…
    www.who.int


    VG Peter

    Die von dir genannte Website ist echt sehr gut, kannte ich noch nicht. Die Pseudocyphellen sehen dort bei P. aipolia ein wenig deutlicher aus, wobei das bei den einzelnen Bildern doch sehr schwankt. Bei meinem letzten Bild, auf das du dich beziehst, war der Thallus übrigens nicht befeuchtet.

    Aber die KOH-Reaktion im Mark ist sehr deutlich zu sehen bei dem von dir genannten Link. Dann bleibe ich bei P. stellaris.

    Das mit der Nummerierung merke ich mir für nächstes Mal.

    Danke für deine Hilfe.


    VG Peter

    Hallo,


    ich habe an einem kleinen Ast (unbestimmter Laubbaum an Ackerrand, Oberbayern, ca. 600 m) eine Flechte gefunden. Ich vermute Physcia stellaris, bin mir aber nicht sicher, ob es z.B. P. aipolia sein könnte. Kann mir hier Jemand weiterhelfen? Schon einmal vielen Dank im Vorhinein 🙂. VG Peter


    Überblick mit bestäubten Apothecien:



    Befeuchteter Thallus:


    Apothecium:


    Querschnitt Apothecium:


    Ascus mit 8 Sporen:



    Ascosporen melanisiert, zweizellig, neben vermutlich Trebouxia sp. Zelle:


    Kristalle epihymenial mit Polfilter:

    Hallo Thorben,


    der Thread ist zwar schon alt, ich versuche es aber trotzdem mal hier. Ich hane vor Kurzem in einem kleinen Bach Erlenblätter mitgenommen und einige Tage bei hoher Luftfeäeuchtigkeit6zu Hause inkubiert. Auf dem Mittelnerv des Blattes haben sich dann gelatinöse weiße Stromata mit ca. 1 mm Durchmesser gebildet. Mikroskopisch habe ich fast zylindrische Sporen mit mehreren Anhängseln gefunden (die Anhängsel sind auf den Fotos leider nur schwer erkennbar). Über die Literatur bin ich auch auf Chaetospermum chaetosporum gekommen ( nur Anamorphe). Allerdings habe ich keine Erfahrung mit der Gruppe. Gibt es da leicht verwechselbare Pilze? Was meinst du, könnte das passen?


    Vielen Dank schon einmal für deine Hilfe!


    VG Peter


    Hallo miteinander,


    ich habe in den letzten Tagen einen ähnlichen Pilz gefunden, auch an Mutterkorn, welches auf Brachypodium sylvaticum (Waldzwenke) wuchs und diesen Thread daher auch interessiert gelesen. Allerdings hatte ich Probleme, mikroskopisch Konidien entsprechend der Originalbeschreibung zu finden. Die Beschreibungen zu Neobarya aurantiaca habe ich gelesen (Candousseau et al, Plowright/Wilson, ascofrance). Allerdings komme ich damit bei mir nicht weiter, da ich die beobachteten makroskopischen Eigenschaften dort nicht gefunden habe.

    Felli: Du hattest ja geschrieben, dass du eine Probe zur molekularbiol. Bestimmung abgegeben hast. Hat sich daraus etwas ergeben?


    Schöne Grüße


    Peter

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    mein Name ist Peter und ich bin seit einiger Zeit im Münchener Pilzverein, wo es scheinbar auch ein paar Aktive Mitglieder hier im Forum gibt. Im Forum habe ich schon viele interessante Beiträge gelesen, war bisher nur passiv unterwegs, aber das lässt sich ja ändern ;) . Generell interessiere ich mich für Pflanzen und Pilze, habe mich also nicht auf spezielle Gruppen spezialisiert. Allerdings interessiere ich mich besonders auch für die Inhaltsstoffe, da ich fachlich aus der pharmazeutischen "Ecke" komme.

    Ich wünsche euch ein schönes November-Wochenende und freue mich auf neue Kontakte!


    Viele Grüße

    Peter