Eine Sache ist die, daß dort steht Spitzmorcheln würden auf saurem Boden zu finden sein. Ich habe anderswo gelesen Morcheln würden nie auf saurem Boden zu finden sein.
Weiterhin las ich, Morcheln findet man dort wo man sonst im Herbst meist keine Pilze (ich vermute man meint Speisepilze) findet. Nun wäre demnach aber gerade die Marone ein Anzeiger sowieso diverse Moose.
In einem Maronengebiet hätte ich natürlich zuallerletzt nach Morcheln, genauer Spitzmorcheln, gesucht.
Ich finde das reizvolle, schwierige am Morchelsuchen/finden ist, je geanuer man sich mit der Umwelt bzw Lebensraum befasst, desto grösser die Erfolgswahrscheinlichkeit. Insofern ist wichtig mehrere Anzeiger kennen zu lernen, in diesem Fall eben Maronen, aber auch eben diverse Pflanzen, die man auch im Frühjahr erkennen und bestimmen kann. (Ich bin da selber noch sehr in den Anfängen, aber lernfähig! ;))
Somit lässt sich schon mal der erste Punkt abhaken, nämlich wie basisch oder sauer ist der Boden?
Da kommt dann das Wissen aus dem PDF bzw diversen Lehrgängen, daß die verschiedenen Morchelarten veschiedene Ansprüche haben. Spitzmorchel eben eher sauere Böden, Speise eher Basisch, bis neutral, was durch die jeweiligen Zeigerpflanzen (oder Pilze im Herbst) bestimmt werden kann.
Denkbar, scheint mir, ist daß man öfter mal nicht differenziert zwischen den verschiedenen Morchelarten.
Direkt IM Maronengebiet KANN es also möglich sein, Spitzmorcheln zu finden, wenn noch genug andere Bedingungen erfüllt sind. Es müssen aber nicht AUTOMATISCH welche da wachsen. Bodenbeschaffeneit, Wasserhaushalt, Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffangebot sind weitere wesentliche Vorraussetzungen für erfolgreiches Morchelwachstum.
Weiterhin steht in der pdf gen "Norden" sei ein guter Platz wegen besserer Feuchtigkeitsversorgung.
Ich hingegen las das Süden/Westen die gute Lage wären, der Sonne wegen.
Hier habe ich folgende Überlegung.
Ich vermute Pilzen (vielleicht nicht alle) ist die Sonne völlig egal. Sie machen ja keine Photosynthese und frieren wie wir tun sie auch nicht. Die Temperatur, nehme ich an, ist daher auch nur indirekt von Belang.
Kann man glaube ich fast so stehen lassen. Allerdings, kann man Sonne nicht gleich mit Temperatur setzten. Richtig ist, Pilze brauchen keine DIREKTE Sonneneinstrahlung, wegen der von Dir beschriebenen fehlenden Fähigkeit zur Photosynthese. Jedoch ist die (Boden-?)Temperatur massgeblich beeinflussender Faktor. Als Beispiel sei nur die Temperaturabhängikeit des Austernseitlings, oder eben von Hefe im Teig genannt. Bei "falschen" Temperaturen, gibt es wenig bis kein Wachstum.
Einfluß hat die Sonne allerdings trotzdem. Wir interpretieren das nur gerne anders. Der Einfluß gilt dem nahen Umfeld, also den Pflanzen drumherum insbesondere einem Mykorrhiza-Partner. Dem ist die Sonne wichtig.
Der Pilz (nicht jeder) tauscht sich ja aus mit dem Baum oder der Pflanze indem er ihm Mineralsalze und Wasser zukommen läßt und bekommt dafür Photosynthese-Produkte. Daran sieht man wiederum wie wichtig dem Baum das Sonnenlicht ist und wie unfähig der Pilz ist die Sonne zu nutzen.
Jupp, wie Du sagst. Eben für Mykorrhiza-Partnerschaften- bzw Pilze. Steini, Pfiffer, etc. Bei Morcheln ist bisher noch keine 100% Erkenntnis gereift, ob sie in Partnerschaft mit bestimmten Pflanzen leben, oder ob es eben nur Zeigerpflanzen gibt, die das richtige Milieu anzeigen. Oder für den richtigen Untergrund sorgen?Siehe die Rindenmulchmorchel.
Das ist jetzt meine persönliche Überlegung. Ob da was dran ist sei mal so dahingestellt.
Jedenfalls komme ich so zu dem Schluß daß Sonne für den Pilz direkt unwichtig ist, Feuchtigkeit hingegen recht wichtig. Für Morcheln hieße das dann, Norden müßte in der Tat eine gute Ausrichtung darstellen, nicht Süden.
Die Pflanzen brauchen natürlich trotzdem ihre Voraussetzungen.
Es gab noch mehr Dinge in der pdf. Ich müßte noch mal lesen, nur fehlt mir jetzt die Zeit.
Ach ja. Da steht die Lidl-Morchel wäre einjährig. Es gibt doch aber einige Äußerungen, Morchelfunde auf Mulch kämen dort Jahr um Jahr verlässlich wieder. Ich habe zwar auch das Gegenteil gelesen aber so ist es insgesamt doch widersprüchlich.
Alles anzeigen
Aldimorcheln, bzw deren Vettern, die Gärtnereimorcheln habe ich bisher nur 1x gefunden (aber auch nicht gesucht) und die waren in der Tat einjahrig. Die These dazu ist ja im allgemeinen, daß eben nach einmaligem Bewuchs das Nährstoffangebot, das die Morchel braucht, verbraucht sei.
Das ist alles meine persönliche Auffassung, nix in Stein gemeisselt.
Krizu