Leider sehe ich auch keine Mail, mysteriös. Ich finde es schwierig, sich in diesem Forum zu bewegen, nicht mal die Suchfunktion kann ich finden.+
Beiträge von orbilia
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Hallo Sebastian, hast du eine falsche Email von mir verwendet? Bei mir ist nichts angekommen. Schicke bitte an zotto@arcor.de. Hier oben kann außer Dierdorf nichts finden.
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Ich muss noch ergänzen, dass alle meine gezeigten Schnitte die Flanken des Fruchtkörpers zeigen, also die Unterseite nahe beim Rand. ich habe auch Margoschnitte gemacht, habe aber gemerkt, dass die Flanke doch nicht so weniger geeignet scheint als der Rand, weil ich auch dort die textur ziemlich variabel gefunden habe. Und das mit den Sklerotien muss ich doch wieder relativieren: Reichlich Glykogen fand sich nun auch bei S. tuberosa, und das Schwammige des Gewebes kommt auch dort vor, wie außerdem die Dickwandigkeit der Hyphen auch bei S. binucleata zu finden ist. Also eher nur wenig Unterschied.
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Sebastian, dein schöner Randschnitt hat übrigens eine falsche Skala. Deinen Fund vom 18.4.23 würde ich gerne aufnehmen, er stammt wohl aus der Eifel? Hast du mir dafür die Koordinaten? Wuchs das nur Scharbockskraut?
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Jetzt das Sklerotium von S. tuberosa. Die Medulla des Apotheziums reagiert nicht blau. Das Ectalexcipulum is eine horizontal verlaufende prismmatica oder porrecta, manchmal auch sehr kurzzellig und wirr. Jedenfalls gar nicht so wie es Kohn gezeichnet hat (intricata). Das drittletzte Bild ist von einem dauerpräparat in PVA. Die zwei letzten ebenfalls, aber hier sieht man wie variabel das ganze ist.
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Vom Sklerotium habe ich wie gesagt keine guten Schnitte hinbekommen. Man sieht die lockere Textur und die dextrinoiden Hypheninhalte.
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Hier ein Fall wo das Ectalexcipulum amyloid reagiert. Auch die Medullahyphen können bei S. binucleata stark dextrinoid reagieren, wie man hier sieht.
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Hier dieser Fund an Corydalis zeigt ein etwas anderes Ectalexcipulum, aber auch klar keine tuberosa.
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Nicht einfach, die Bilder zu platzieren. das mittlere Bild mit der intensiven Blaureaktion ist mittels Kontrasterhöhung bearbeitet.
Gut sieht man hier die ziemlich senkrechte Orientierung des Ectalexcipulums und seine scharfe Abgrenzung gegen die Medulla. So schön eindeutig waren die Resultate bei anderen Funden leider nicht.
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Hallo ihr Freunde der Sclerotinien. habe mich die letzten Tage in meine exsikkate gekniet. Dabei ging es mir darum zu sehen, wie konstant die übrigen Merkmale sind (dass es die Kerne sind wusste ich schon). Dabei zeigte sich, dass das Excipulum doch recht variabel ist, aber im Prinzip und mit etwas Übung funktioniert die Erkennung der Art. Außerdem bestätigte sich so weit der Verdacht, dass S. binucleata häufig die Medulla und/oder das Ectalexcipulum in IKI blauen, manchmal nur blass, manchmal stärker, selten gar nicht. Das ist schon eine komische Variabilität, und es zeigt, dass man sich nicht auf einen Fund beschränken sollte, wenn man rausfinden will, wie man eine Art abgrenzt.
Dass das Sklerotium einen Unterschied bereithalten würde, das hielt ich erst für unmöglich. Inzwischen bin ich anderer Meinung, sollte aber noch mehr bestätigung haben. tatsächlich war das von S. binucleata jedesmal sehr fragil, weil das ganze weiße Innere sehr schwammig ist (trocken mit viel Luft zwischen den Hyphen), sodass man trocken kaum einen Schnitt hinbekommt, weil es gleich zerbricht. Bei S. tuberosa war es immer sehr kompakt aufgrund starker Gelatinisierung, und dadurch leicht zu schneiden (trocken). das klingt ein wenig nach unterschiedlicher Alterung, aber ich glaube das eher nicht. Zusätzlich enthalten die Sklerotium-Hyphen von S. binucleata reichlich Glycogen (jedenfalls ein stark dextrinoides Zytoplasma), während bei S. tuberosa kaum einmal eine Hyphe leicht orange-rötlich reagiert. Hier nun einige Bilder dazu. Zuerst S. binucleata:
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Matthias schickte mir seine Bilder schon gestern, die sind ganz super und bedürfen keines Kommentars.
Ja, dein Schnitt (Sebastian) ist o.k., der erste sollte vermutlich vertikal gestellt werden, er dürfte nahe am Rand gewesen sein. Die anderen sind wohl weiter unten, also an der Flanke oder noch tiefer am Becher, da ist es schon nicht so deutlich mit der prismatischen Form. Jetzt wäre es schön, wenn jemand noch die binucleata zum Vergleich hätte, besser als das Bild das ich zeigte.
In deiner Phylogenie ist die S. binucleata ganz unten zu sehen (als Sclerotinia sp.). Unbeschriebene Arten verschweigt man entweder oder plaudert sie aus. Im letzteren Fall bekommt man oft schöne Daten zu Gesicht Amateure wissen oft nicht wie mühselig es ist, eine neue Art brauchbar zu beschreiben und zu diskutieren. Dass diese Art übersehen wurde, liegt an ihrer großem äußerlichen Ähnlichkeit mit S. tuberosa.
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Ja genau, auf englisch sagt man in der Fachliteratur margin, und lateinisch Margo entspricht dem Rand so wie Asci den Schläuchen.
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Hallo zusammen
ich habe gestern an meinem Manuskript gearbeitet und beim Sichten der Fotos gemerkt, dass es vermutlich nicht nur dieses nicht leicht zu sehende Merkmal der Kernzahl in den Sporen gibt, um die beiden Arten zu unterscheiden, sondern auch ein Excipulummerkmal, und zwar weniger an der Flanke sondern besser am Rand. Demnach hat S. binucleata ähnlich wie S. sclerotiorum eine Art von globulosa-angularis, also rundliche Zellen die eine ziemlich vertikale Orientierung zu außen haben (oberes Bild, phot. Jean-Claude Chasle). S. tuberosa hingegen hat hier eine ziemlich parallel zu außen verlaufende prismatica-porrecta, also langgestreckte Zellen (unteres Bild,von mir aus Luxemburg). Dies war der Grund, weshalb Kohn die Gattung Dumontinia aufstellte. Kohn sagt allerdings, dass auch an der Flanke eine porrecta, was nicht ganz stimmt, da schaut es je nach Fund auch prismatisch-globos aus. Also falls jemand einen Beleg gemacht hat oder einen Neufund tätigt, bitte einen Medianschnitt nahe der Margo versuchen.
Zotto