Hallo Hugo.
Ich kann die das Buch "Das Pilzzuchtbuch" von Schuldes empfehlen, ich persönlich mag es, wenn man Wissen irgendwo kompakt zum Nachschlagen hat. Bei Foren ist es ja immer so ein bisschen verstreut und man muss zuweilen ziemlich lange suchen, bis man was wiedergefunden hat, was man vor ner gewissen Zeit mal irgendwo gelesen hat.
Zu deinen Fragen:
Du erwähntest ja, dass du nicht sehr viel Geld ausgeben möchtest. Ich persönlich arbeite am liebsten steril, dafür sind nur ein Dampfkochtopf (6 Liter sollten es für den Anfang schon sein) und eine Impfbox nötig. Letztere kann man sich aber für wenig Geld selbst bauen.
Körner bekommst du in Geschäften, in denen Futtermittel gehandelt werden (Raiffeisen z.B.) Da gibts das Kilo Weizen für ca. 40 cent, das reicht völlig aus. Als Substrat eignen sich vor allem Hartholzspäne und Strohpellets, abhängig vom Pilz. Manche benutzen auch die Holzbriketts, damit habe ich aber keine Erfahrung. Es sollten dann aber Buchenbriketts sein, Nadelholz und Eiche wird von den meisten nicht gern verspeist
Man kann aber auch unseril züchten, indem man versucht, einen Pilz zu klonen. Das funktioniert ganz gut mit Austernpilzen. Man nimmt einen Pilz aus dem Laden, bricht oder reißt ihn auseinander und versucht ein Stück vom inneren des Hutes oder Stiels zu entnehmen, welches man dann auf ein Stück feuchter Wellpappe legt. Das wird dann bei Zimmertemperatur im Dunklen gelagert und nach ein paar Tagen sollte man weißes Mycel um das Pilzstück erkennen können. Das kann man dann nach und nach mit ganz wenig aufgeweichten, aber keinesfalls nassen, Strohpellets füttern.
Brot eignet sich nicht zur Zucht, Kaffeesatz kann man als Zuschlag (max 20%) verwenden, aber damit steigt das Kontaminationsrisiko erheblich, wie bei allen Dingen, die viele Nährstoffe enthalten. Würde ich dem Anfänger nicht empfehlen.
Wenn du nicht steril arbeiten kannst/willst, dann klappt das mit der Körnerbrut nicht.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen
Liebe Grüße, Carsten