Beiträge von Pilzboy

    Das Pilzzuchtbuch gibt es z.B. hier sehr günstig


    http://www.amazon.de/gp/offer-…ed?ie=UTF8&condition=used


    Ist zwar die ältere Auflage, aber soviel kann sich da nicht geändert haben. Dass du nen Dampfkochtopf hast ist doch schonmal super, damit kannst du gut was erreichen. Auf Körnern anbauen macht nicht bei vielen Pilzen Sinn. Wenn du, wie von Pilzonkel beschrieben, mit einem Glas Brut die achtfache Menge Substrat beimpfen kannst, wäre es ja schon ne ziemliche Verschwendung.
    In dem Buch wird auch auf alle nötigen Utensilien und den Bau einer einfachen Impfbox eingegangen.
    Ich würd's dir sehr empfehlen.


    Liebe Grüße

    Hallo Hugo.
    Ich kann die das Buch "Das Pilzzuchtbuch" von Schuldes empfehlen, ich persönlich mag es, wenn man Wissen irgendwo kompakt zum Nachschlagen hat. Bei Foren ist es ja immer so ein bisschen verstreut und man muss zuweilen ziemlich lange suchen, bis man was wiedergefunden hat, was man vor ner gewissen Zeit mal irgendwo gelesen hat.


    Zu deinen Fragen:
    Du erwähntest ja, dass du nicht sehr viel Geld ausgeben möchtest. Ich persönlich arbeite am liebsten steril, dafür sind nur ein Dampfkochtopf (6 Liter sollten es für den Anfang schon sein) und eine Impfbox nötig. Letztere kann man sich aber für wenig Geld selbst bauen.
    Körner bekommst du in Geschäften, in denen Futtermittel gehandelt werden (Raiffeisen z.B.) Da gibts das Kilo Weizen für ca. 40 cent, das reicht völlig aus. Als Substrat eignen sich vor allem Hartholzspäne und Strohpellets, abhängig vom Pilz. Manche benutzen auch die Holzbriketts, damit habe ich aber keine Erfahrung. Es sollten dann aber Buchenbriketts sein, Nadelholz und Eiche wird von den meisten nicht gern verspeist :)


    Man kann aber auch unseril züchten, indem man versucht, einen Pilz zu klonen. Das funktioniert ganz gut mit Austernpilzen. Man nimmt einen Pilz aus dem Laden, bricht oder reißt ihn auseinander und versucht ein Stück vom inneren des Hutes oder Stiels zu entnehmen, welches man dann auf ein Stück feuchter Wellpappe legt. Das wird dann bei Zimmertemperatur im Dunklen gelagert und nach ein paar Tagen sollte man weißes Mycel um das Pilzstück erkennen können. Das kann man dann nach und nach mit ganz wenig aufgeweichten, aber keinesfalls nassen, Strohpellets füttern.


    Brot eignet sich nicht zur Zucht, Kaffeesatz kann man als Zuschlag (max 20%) verwenden, aber damit steigt das Kontaminationsrisiko erheblich, wie bei allen Dingen, die viele Nährstoffe enthalten. Würde ich dem Anfänger nicht empfehlen.


    Wenn du nicht steril arbeiten kannst/willst, dann klappt das mit der Körnerbrut nicht.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen :)


    Liebe Grüße, Carsten

    Hallo. Den Satz versteh ich irgendwie nicht :"bis jetzt habe ich hinter mir PF und Sack aber ich stufe mich jetzt selbst als Fortgeschritten ein." :)


    Körnerbrut kannst du eigentlich alles Mögliche (an Getreide) nehmen, Hafer mag er meiner Meinung nach am liebsten (oder Gemische mit Hafer). Über den Nutzen der Perlite bzw. Vermiculite bin ich mir noch nicht ganz im Klaren.


    Also Vorkultur auf oben genanntem Getreide und für das Substrat und zur Fruchtung darf es was stickstoffhaltiges sein, am besten kompostierter Pferdemist.
    Abgedeckt wird, bevor das Substrat ganz durchwachsen ist, da gibt es aber unterschiedliche Auffassungen. Deckerde DARF nicht steril sein, da Fruchtkörper nur durch die in der Deckerde vorhandene Mikrofauna ausgelöst wird bzw. sie nur durch diese zur Reife gelangen.


    Liebe Grüße

    Hallo.
    Ja, das geht. Du brauchst: Nährböden, sterile Arbeitsfläche, Getreide, nen Dampfkochtopf und Ausgangsmaterial (in Form eines Pilzes aus dem Supermarkt z.B.). Gläser und Werkzeug zum Mycelübertragen versteht sich von selbst.


    LG, Carsten

    Hallo Walter. Ich finde diese Spielchen herrlich. Hast du denn vielleicht etwas Brut abzutreten? Vielleicht hab ich ja auch was interessantes für dich.


    LG, Carsten

    Hallo. Ganz frisch sollte es eigentlich nicht sein, sondern wenige Monate liegen, bis die Abwehrstoffe des Baumes weg sind. Diese könnten dem Pilz beim Einwachsen sonst Probleme bereiten.


    LG, Carsten

    Hallo!


    Malzextrakt wird nicht beim Substrat verwendet, sondern beim Nährboden. Dieser wird benutzt um Pilze zu klonen oder sich Reinkulturen zu erzeugen, während das Substrat meist aus Holz oder Stroh mit Zuschlagstoffen besteht. Man muss dabei aber absolut steril arbeiten, sonst hat man mehr Frust als Freude.


    Als Anfänger ist immer der Austernpilz zu empfehlen, der auch unsteril auf feuchter Wellpappe wächst. Einfach mal ein bisschen einlesen und die Sufu nach Austernpilz oder Wellpappe bemühen.


    Liebe Grüße,


    Carsten

    Hallo Nicolai,


    das mit dem Mycel im Boden kann ich dir auch nicht zu hundert prozent beantworten, zumal es ja bei der Kultur in Beuteln auch ohne geht. Ich würde am ehesten vermuten, dass das Mycel sich Nährstoffe oder Spurenelemente aus dem Boden holt und (wie du schon vermutet hast) Feuchtigkeitsschwankungen ausgleicht. Für die Mykorhiza müsste der Baum ja noch leben. Guckt man sich den Austernpilz an, wächst der ja auch meistens an stehenden Bäumen oder Stümpfen, hat also in beiden Fällen Bodenkontakt.


    Meinst du, Raben klauen Pilze? Wildschweine könnte ich mir schon eher vorstellen.


    Du hast Recht, Pappel ist schon nach wenigen Jahren dahin. Buche hält wesentlich länger, aber die erste Ernte setzt auch viel später ein, da das Mycel bei hartem Holz länger zum Durchwachsen braucht.


    LG, Carsten

    Hallo!
    Also für Eiche kommt eigentlich nur der Shiitake in Frage. Die anderen würden sich z.B. über Pappel oder Buche freuen. Das Holz sollte nach dem Schlagen noch mindestens vier Wochen liegen um die baumeigenen Pilzabwehrstoffe abzubauen.
    Eine Mykorhiza gehen die Pilzarten, die wir züchten wollen, nicht ein. Das Mycel wächst nur für die Nährstoffbeschaffung in den Boden, geht aber keine Symbiose ein.
    Ohne Erdkontakt fällt mir auch der Shii ein, aber warum kannst du sie denn nicht draußen einbuddeln?
    Du musst die Stämme nach dem Impfen einige Wochen frostfrei lagern, danach macht der Frost dem Mycel nichts mehr aus. Demnach müsstest du bei Impfung im Winter für einen frostfreien Raum sorgen (den du ja hast), während du die Stämme bei Impfung im Frühjahr draußen lagern kannst, wenn die schlimmsten Fröste vorbei sind.


    LG, Carsten

    Hallo! Das klingt, als wolltest du Stämme beimpfen und im Keller fruchten lassen, ist das richtig? Wenn du nämlich in Beuteln züchten möchtest, dann ist (außer die Deckerde bei Champignons) keine Deckerde nötig.
    Kannst ja mal bei Kulturpilz.de stöbern.
    LG, Carsten

    Ich glaube nicht, dass die Gläser bei nem unsterilen Klonversuch steril sein müssen, einfach darauf achten, dass es sauber ist und nicht zu lange offen stehen lassen, die Pappe nicht zu feucht machen und dann klappt das schon.
    Kaffeesatz würde ich am Anfang bestenfalls als Gemisch (z.B. mit Strohpellets) empfehlen, da sich die richtige Feuchtigkeit bei einem derart feinkörnigen Substrat sehr schwer einstellen lässt. Ist es zu nass, wächst das Mycel nicht ein und es beginnt binnen Tagen zu schimmeln. Dann war alles für die Katz.
    Man kann das Mycel auch mit einer dünnen Schicht reinen (natürlich aufgeweichten) Strohpellets füttern, das senkt die Kontigefahr gewaltig.


    LG, Carsten

    Wenn es sich bei den Maispellets um Pellets aus den Körnern handelt, dann wird es höchstwahrscheinlich Schimmel sein. Wie in einem anderen Beitrag schon erwähnt, solltest du am Anfang von nährstoffreichen Zuschlagstoffen absehen, da diese EXTREM schnell zu schimmeln beginnen. Lieber 5-10% weniger Ausbeute hinnehmen als einen Totalausfall bei 4 Beuteln.
    Man kann zwar noch nicht viel erkennen, aber in der kurzen Zeit ist das meiner Meinung nach zu schnell für nen Kräuterseitling. Außer du hast extrem viel Brut untergemischt. Wir werden sehen. Etwas mehr Geduld wäre aber wirklich angebracht. Und nicht gleich am Anfang das maximale rausholen wollen, sondern sich lieber in kleinen Schritten steigern.


    LG, Carsten

    Die Meinungen zum Speisewert gehen von bis "weils grad nix besseres gibt" bis "vorzüglicher Suppenpilz". Ich habe mir ein kleines Süppchen davon gemacht und fands recht lecker.
    Dass die so feucht aussehen liegt daran, dass die meisten Schnecklinge (daher der Name) von einer dicken Schleimschicht überzogen sind, die man abwaschen sollte. Bei so viel Nebel wie er im Moment vorhanden ist, ist Regen eigentlich gar nicht sooo wichtig, die Feuchtigkeit reicht trotzdem.


    LG, Carsten

    Dann könntest du den nehmen. Der Frost könnte aber innerhalb der ersten Wochen tatsächlich gefährlich werden. Der Keller wäre eine Alternative. Das Holz muss aber mindestens 4 Wochen gelegen haben.

    Hey Stefan. Erstmal müsste man sich den Rotbuchenstamm genau angucken, die fallen ja meist nicht einfach so um. Wahrscheinlich sitzt da schon ein Pilz drin, der für die fehlende Stabilität verantwortlich ist. Dann kann man den nicht mehr für unsere Zwecke benutzen.
    Du könntest aber im Fruhjahr nach dem Wintereinschlag mal beim Förster deines Vertrauens nachfragen ob nicht der ein oder andere Birken-, Buchen- oder Pappelstamm für dich übrig hat. Die rechnen meist in ganz anderen Größenordnungen, sodass du die günstig oder vielleicht sogar kostenlos bekommst (Kasten Bier hilft manchmal Wunder). Wichtig ist nur, dass das Holz zwischen 1 bis (ich glaube) maximal 6 Wochen gelagert ist, damit baumeigene Pilzabwehrstoffe abgebaut sind. Zu lange aber nicht, sonst machen sich Konkurrenzpilze drüber her.
    Die nötige Brut dafür kann man dann kaufen.


    LG, Carsten