Beiträge von Pilzboy

    Unsteril kann man auch gute Erfolge erzielen. Wenn du die Möglichkeit hast, Baumstammabschnitte im Garten an schattiger Stelle einzubuddeln, dann gäbe es eine ganze Reihe von Speisepilzen mit denen du das versuchen kannst. Das ist echt einfach und auch sehr pflegeleicht und bringt über Jahre gute Erträge. Man braucht bloß relativ frisches Holz von Laubbäumen (außer Eiche), Brut (Dübel oder Körner) und ein schattiges Plätzchen im Garten (z.B. unter einem Baum.


    LG, Carsten

    Wenn du wirklich erwägst in die Pillzucht enzusteigen, lies dich am besten vorher noch etwas ein. Die Körner müssen nicht nur sterilisiert werden sondern die Gläser müssen auch unter sterilen Bedingungen geöffnet und mit sterilem Mycel unter sterilen Bedingungen beimpft werden. Das heißt, dass du dann noch eine Impfbox, einen Brenner, am besten sogar noch Petrischalen mit Nährböden gebrauchen kannst. Nicht zu vergessen ist die richtige Lektüre zum Thema.
    Ich möchte dir das jetzt nicht madig reden, aber man muss sich schon intensiv damit befassen und, vor allem am Anfang, herbe Rückschläge in Kauf nehmen.


    Mit Austern unter unsterilen Bedingungen und ohne Körnerbrut wäre der Aufwand schon um einiges geringer.


    LG, Carsten

    Hallo!
    Bei Körnerbrut handelt es sich um Getreidekörner, die vom Mycel eines Speisepilzes durchwachsen sind und zur Beimpfung von geeigneten Substraten verwendet werden. Getreide ist auf Grund des hohen Nährstoffgehalts ein guter Starter, das Mycel ist vital und wächst sehr schnell.


    Wenn du aber nicht die Möglichkeit hast, das Getreide zu sterilisieren (mindestens Dampfkochtopf nötig, da sonst keine 121 °C zustande kommen), lass die Körnerbrut lieber noch sein. Unter nicht sterilen schimmelt dir alles innerhalb weniger Tage in allen denkbaren Farben.


    LG, Carsten

    Hallo Brigitte!
    Prinzipiell neigt alles, was nährstoffreich ist auch dazu, schnell zu schimmeln. Für die Anfänge sollten nur Stroh, Holz (Pellets oder Briketts) ohne nährstoffreiche Zuschlagsstoffe Verwendung finden, da sonst die Schimmelgefahr signifikant steigt. Und ich gehe nicht davon aus, dass du mit Dampfkochtopf und Impfbox arbeiten möchtest, jedenfalls vorerst nicht.
    Um die wichtigsten Punkte nochmal zusammen zu bringen:
    1. Substrat nicht zu feucht - es darf nicht tropfen, in den Beuteln darf unten keine Pfütze stehen
    2. relativ viel Brut verwenden - so bei 20% Körnerbrut vom Gewicht des Substrates ist selbiges ziemlich schnell durchwachsen, was die Schimmelgefahr stark verringert (gut durchmischen, so dass das Mycel überall nur einige Millimeter oder Zentimeter wachsen muss, bis es anderes Mycel erreicht)
    3. Die Beutel so verschließen, dass kein Staub drauffallen kann und auf Beschädigung des Beutels achten (schimelt sonst schnell)
    Das müssten die wichtigsten Dinge gewesen sein.
    4. Sauberkeit - ist eigentlich mit am wichtigsten bei der Pilzzucht. Also vorher gut die Hände waschen und darauf achten, dass Substrat und vor allem die Brut nur so kurz wie möglich mit der Außenluft in Berührung kommen, denn hier lauern die bösen Schimmelsporen.
    Viel Glück bei der Zucht
    LG, Carsten

    Hallo Forengemeinde.


    Nach einem 2-stündigen Streifzug (Gewitter nahte) in unseren Wäldern haben wir erstaunlich viel gefunden, vor allem Pfifferlinge (fast 2 kg) und Steinis. Zwei fette Hennen, einige Flockenhexen und Goldröhrlinge waren auch dabei. So sah es nach dem Putzen und Waschen aus:


    Hallo! Ich hoffe, du hast das Stroh vorher gewässert und ausgepresst, so dass es nur feucht ist. Die Impfstellen solltest du wieder verschließen, mit Klebeband oder so, sonst kommt wahrscheinlich Schimmel.
    Und direkte Sonne solltest du vermeiden.
    LG, Carsten

    Hallo! Also der klassische Anfängerpilz ist der Austernseitling. Ist ergiebig, einfach und (meiner Meinung nach) auch schmackhaft.
    Du brauchst dafür garnicht so viel, etwas Stroh oder Pappe wär für erste Versuche schon ausreichend. Also wenn du mal frische Austern im Laden siehst, greif zu und probier es aus.
    Bemüh doch mal etwas die Suchfunktion zu "Pappe" oder "Austernpilz". Da gab es schon recht viel.


    LG, Carsten

    Hallo! Also ich würde keinen reinen Kaffeesatz verwenden, sondern ihn nur zu 10-20% unter Stroh oder Sägespäne mischen (bei Shii take natürlich eher die Sägespäne). Die richtige Feuchtigkeit in reinem Kaffeesatz lässt sich sehr schwer einstellen und er ist zu nährstoffreich, was Schimmel und andere Kontis begünstigt.


    Denen, die sich gerade erst mit der Pilzzucht befassen, würde ich raten, anfangs jegliche Zuschlagsstoffe wegzulassen, sondern nur reines Stroh oder Späne zu verwenden.


    LG, Carsten

    Bei Reife biegt sich der Hutrand nach oben. Ganz solange solltest du aber nicht warten, kurz vor dem Hochbiegen ist der beste Zeitpunkt. Ich habe auch schon von Allergien gegen (Austern)Pilzsporen gehört, da wäre dann ein noch früheres ernten anzuraten. Wenn du schon ganz viel Sporenstaub unter en Pilzen sehen kannst, ist der optimale Erntezeitpunkt überschritten.
    Ich glaube aber, du solltest immer die ganze Traube ernten , weil die Verbleibenden für gewöhnlich nicht weiterwachsen, wenn du schon einige geerntet hast.


    Ist was ganz Besonderes eigene Pilze zu essen, nicht?

    Hallo! Ich denke, du kannst sie getrost so im Karton im Keller stehen lassen, bis du wieder da bist. Solange das Mycel keine Deckerde und keinen Sauerstoff bekommt (also nicht öffnen), dürfte das kein Problem sein. Ewig ist sie so natürlich auch nicht haltbar, aber zwei Wochen bei möglichst niedrigen Temperaturen haut das schon hin.
    Hoffe ich konnte helfen.
    LG Carsten

    Der größte der gezeigten sieht aus, als wenn er noch mehr Frischluft haben will. Wie viel Luft kriegen sie denn? Wenn es ein (fast) geschlossener Beutel ist, dann könntest du vielleicht einige Male am Tag den Beutel komplett öffnen und etwas wedeln um die gesamte Luft auszutauschen.
    Beim Befeuchten besser nicht direkt das Mycel oder die Pilze gießen, sondern lieber dafür sorgen, dass sie genug aus feuchter Umgebungsluft aufnehmen können. Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg. Und lass dich nicht von Trauermücken ärgern
    LG, Carsten

    Könntest auch mit Riesenträuschlingen Glück haben, mir sind letzte Woche schon ein paar zum Opfer gefallen. Und viele, viele Mairitterlinge, die sind im Moment richtig in Gange. Am Besten mal im nächsten Stadtpark schauen, da hab ich gute Erfahrungen gemacht. Aber es soll wohl Ähnlichkeit mit einem giftigen Risspilz bestehen, welcher mir zwar noch nicht untergekommen ist, aber trotzdem vorm Essen abchecken lassen.

    Hallo Anteas.
    Also prinzipiell würde das schon klappen, du könntest dann aber Probleme mit Trockenheit bkommen, da die Stämme ja dann wahrscheinlich
    nicht mehr schattiert werden.
    Das Zersetzen der Baume ist ein Prozess der schlappe zehn Jahre in anspruch nehmen kann.
    Am allerwichtigsten ist wie gesagt, dass das Holz nicht von Fremdpilzen besiedelt ist, was ja bei alten Obstbäumen keine Seltenheit ist.
    Bis dann

    Hey Anteas!
    Es eigenen sich vor Stockschwämmchen, Limonenseitlinge, Austernseitlinge, vielleicht auch Toskanapilz. Warum willst du die überhaupt loswerden? Wenn du bloß ein paar Äste kappst wird der Baum wahrscheinlich trotzdem versuchen neu auszuschlagen, somit wird die Besiedlung des Stammes durch den Pilz etwas kompliziert, da der Baum dann noch Abwehrkräfte gegen Pilze und Co. bildet.


    Aus diesem Grund sollte das geschlagene Holz auch mindestens einen Monat liegen bevor du es impfst, und das möglichst so, dass es nicht austrocknet.
    Dann werden die Stämme beimpft, zum durchwachsen gelagert und danach schattig aufgestellt.
    Die Erfolgschancen stehen eigentlich ziemlich gut, hauptsache das holz ist nicht durch Fremdpilze besetzt, die Brut ist in Ordnung und die Rinde ist noch dran.
    Bis dann,
    Carsten

    Hey mucflyer! Klingt für mich auch ziemlich sicher nach Rotbraunen Riesenträuschling, diese Lamellenfarbe ist nicht sehr weit verbreitet. Außerdem
    dürfte der Stiel noch einen oben stark gerieften Ring haben. Riecht und schmeckt n bischen nach Rettich oder Radieschen, hab dieses Jahr auch schon sehr viele auf einem gemulchten Beet gefunden.
    Bis bald

    Hey Nando.
    Das sind Pfifferlinge, die falschen fruchten erst viel später. Wir finden bei uns in der Altmark jedes Jahr reichlich Pfifferlinge. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist, dass der Pfifferling keine Lamellen (wie der falsche)
    hat, sondern Leisten. Und diese bilden mit dem Hut ne feste Einheit, Lamellen lassen sich ja verhältnismaßig leicht ablösen.
    Außerdem kannst du ne Geschmacksprobe machen, der echte Pffferling sollte dabei pfeffrig-scharf schmecken.


    Also viel Glück bei der Pirsch

    Hab nochmal geschaut heute; der Versuch ist schiefgegangen. Hab in einem Pilzzuchtbuch gelesen, dass der Samtfußrübling auf einem 4:1 Kleie-Späne Gemisch gezogen werden, aber ist wohl n Fehler. Aber halb so wild.

    Danke für die schnelle Antwort. Hab vor ein paar Tagen einen Kleinvesuch mit nem Austernpilz und einem 4:1 Kleie- Sägespänegemisch gemacht, bis jetz tut sich noch nix. Hab dann das Glas unter einem Zischen mal vorsichtig geöffnet, es roch säuerlich, gärig. Da wird doch dann bestimmt ne Fermentation ablaufen oder? Sie scheint das Wachstum zu verlangsamen. Sollte ich vielleicht n Loch in den Deckel pieksen?