Beiträge von Kupfergraben

    Hallo,


    neues aus der Rubrik "Innerstädtische Pilzwanderungen mit schlafendem Kind in der Trage".


    Heute im Programm: ein paar halb aufgelöste Tintlinge und ziemlich gigantische schuppige Porlinge.


    Mitten in Berlin auf einem Baum den ich nicht noch näher als "Laubbaum" eingrenzen kann.


    Ich meine auch vor gar nicht all zu langer Zeit genau diesen Baumstumpf nach Pilzen abgesucht zu haben. Die dürften extrem schnell gewachsen sein - auch lt Wikipedia zu einer für diesen Pilz eher ungewöhnlich späten Jahreszeit.


    Oder bin ich mit meiner Bestimmung hier auf dem falschen Dampfer?

    Hallo Ingo, bei den meisten modernen Smartphones kannst du in der Bord-Kameraapp die automatische Nachbearbeitung nur bedingt/teilweise abstellen.


    Das geht allerdings problemlos mit Third Party Apps. Du kannst dir also die KameraApp deiner Wahl aufs Smartphone runter laden und unbearbeitete Fotos auch im RAW Format schießen.


    Ein iPhone 5 kann das glaube ich noch nicht aber alle modernen Handys können das.

    Hierbei sind unbedingt die Megapixel zu ignorieren - das ist Marketingwahn. Viel interessanter ist hierbei die wachsende Sensorgröße. Es gibt mittlerweile auch gute Handys, die den Fokus aufs Fotografieren legen und sogar etwas wie Kameras daher kommen. Zum Beispiel das Nubia Z50s Pro mit 1 Zoll Sensor.


    Allerdings gilt hier das gleiche wie bei allen anderen Kameras - komplett manuell fotografieren und RAW nachbearbeiten kostet etwas Zeit zu lernen.

    Hallo,

    heute gefunden direkt an einer Eiche mitten in Berlin.


    Aufgrund eines schlafenden Kindes in der Trage konnte ich nur ganz rudimentär schlechte Fotos machen, aber vielleicht genügt es ja um die möglichen Kandidaten weiter einzugrenzen.


    Aktuell würde ich den Pilz als Riesen-Krempentrichterling ansprechen.


    Hutdurchmesser etwa 35cm

    Hutfarbe Weiß bis teilweise Cremefarben, Lamellen weiß und sehr viele, eng gedrängt.

    Ich wollte den nicht abbrechen weil zu schön und in Berlin gibt's eh grad viel zu wenige Pilze. Es sollen sich noch andere über den Riesenpilz freuen. Habe daher auch nicht dran riechen können.

    Fundort:


    Was würdet ihr anhand der Bilder raten?


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Hallo Björn, hast du vielleicht irgendwo im Forum mal deine Ausrüstung beschrieben oder den Prozess solche Fotos zu machen? Geht da eine Stereolupe direkt an den PC?

    Wunderschöne Bilder!

    Sehr erfrischend, dass im Artikel nicht nur die Studie in groben Zügen erklärt wird, sondern dass gleich darunter differenziert andere Wissenschaftler Rückmeldung zur Seriosität und den Methoden geben.


    Ich denke es ging hierbei um einen ersten Denkanstoß und darum den Wert der Pilze für fast alle Ökosysteme darzustellen und auf die Tagesordnung zu setzen. Naturschutz läuft in der Öffentlichkeit weitgehend Menschen-, Tier- und Pflanzenzentriert. So wollen wir mehr Bäume pflanzen, den Regenwald retten und Pflanzen und Tierarten erhalten. Welch riesiger Einfluss die Pilze hierbei haben und dass an einen Erhalt der Regenwaldbäume ohne die dazugehörigen Pilze gar nicht zu denken ist bleibt in der Öffentlichkeit in der Regel unerkannt. Insofern liefert die Studie einen wichtigen Beitrag und zeigt die für unsere Natur wichtigste Funktion der Pilze auf - auch für Laien erklärt.

    Ich möchte nur anekdotisch berichten, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit die Fischerprüfung in Brandenburg abgelegt habe. Eine Prüfung zu der man sich ohne obligatorischen Lehrgang einfach anmelden kann.


    Die 600 multiple choice Fragen gibt's online

    Diese sind dazu auch noch gern suggestiv gestellt.


    Im Ergebnis ist die Prüfung das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist.


    Im anderen Extrem die mündliche Prüfung vom juristischen Staatsexamen. Hier fällt zwar nach dem bestanden schriftlichen Staatsexamen selten jemand durch, allerdings ist hier maximal intransparent welche Fragen gestellt werden und wie diese bewertet werden. Es muss nur eine prüfende Perdon aus jeweils Wissenschaft und Praxis da sitzen und die stellen nach eigenem Gutdünken Fragen und bewerten auch so.

    Das Ganze geht so weit, dass sich eine Industrie darum entwickelt hat: Sobald man die Einladung zur mündlichen Prüfung erhält, also erfährt welche Professorin oder welcher Richter einen prüft, geht man auf examensheld.de und kauft sich dort Gedächtnisprotokolle anderer Prüflinge zu der jeweiligen prüfenden Person (gegen die Verpflichtung selbst ein Protokoll abzugeben, sonst zahlt man deutlich mehr). So findet man dann zB heraus, dass Prof XY stets Fragen zur Verfassungsgeschichte o.ä. stellt und so kann man sich entsprechend vorbereiten.


    Wo will ich mit den Berichten hin? Beide Varianten finde ich maximal unsinnig und möchte dahingehend Oehrling zustimmen, dass sowohl der Prüfungs- als auch der Erwartungshorizont klar und transparent abgesteckt sein sollten. Multiple Choice bietet sich mMn nur bei ganz bestimmten, "dichotomen" Themen an. Für alles andere sind offene Fragen besser, wobei diese eben nicht komplett frei bewertet werden sollten (Beispiel Jura), als auch nicht komplett fix (da wären wir wieder bei multiple choice). Idealerweise gibt es also einen gestuften, transparenten und nachvollziehbaren Erwartungshorizont, wobei das Erreichen der jeweiligen Stufen dann im Ermessen der Prüfenden liegt. So hat man einen guten Mittelweg.

    Hey kurze Off-topic Frage vom Neuling,

    die auf der "Liste der uneinheitlich bewerteten Pilze" stehen, welche die DGfM herausgegeben hat.

    Neben dem Samtfüßkrempling sind da noch einige weitere Arten benannt (z.B. auch der Hallimasch sowie der Schwefelporling).

    wieso wird denn der Schwefelporling in der englischsprachigen Welt als "Chicken of the woods" gesucht und geschätzt und bei uns uneinheitlich bewertet?


    Ich hatte mir den neben Steinpilz, Marone, Pfifferling, krauser Glucke und Semmelstoppelpilz eigentlich als einen meiner handvoll Anfängerpilze herausgesucht (wegen wenig sehr giftiger Verwechlungsmöglichkeit), deren Merkmale ich mir zum sammeln einprägen wollte...

    Wow vielen Dank für diesen super spannenden Artikel. Da hat sich Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen ausgezahlt.


    Ich bin leider nicht mehr bei dem Pilz, aber ich würde schon sagen, dass die unterschiedlich aussehen. So sind meine Würstchen durchgängig von kleinen Knötchen übersät und ich finde auf den Bildern keine Kugel am Hals.


    Hier nochmal vergrößert aus meinen Bildern:

    Hier ein Bild aus dem Artikel

    Zitiert gem. §§ 51 S. 2, 6, 63 UrhG

    Quelle:

    VOLKER KUMMER, TORSTEN RICHTER, JÜRGEN SCHWIK

    Wegelina grumsiniana comb. nov. (Ascomycetes, Calosphaeriales) - ein Pyrenomycet auf der Porenschicht

    faulender Zunderschwämme (Fomes fomentarius)

    ZEITSCHRIFT FÜR MYKOLOGIE, Band 71/2, 2005 227


    Aber meiner saß ja ohnehin auf einer Mumie von Schillerpilz, kann auch gut von Ameisen bearbeitet worden sein oder ähnliches...

    Hallo hier nur zur Vorstellung ein Tamarisken-Schillerporling.


    Tamarisken selbst sind sehr interessante Bäume, so werden sie schon in Bibel und Koran erwähnt und sie wachsen an sehr "unwirtlichen" Stellen wie im Gebirge oder als halophytische Pflanzen direkt am Meer. Den Inhaltsstoffen werden verschiedenste Heilwirkungen zugeschrieben.


    Der Baum hier vorliegend direkt am Meer, wobei die zypressenähnlichen "Blätter" direkt die Gisch abfangen und der Baum sich so direkt aus dem Meerwasser speist.


    Total spannend, dass selbst unter diesen Umständen, mit dem Salz und der unerbittlichen Mittelmeersonne die Pilze gedeihen. Wenn einem in der heimischen Pilzzucht was eingeht, weil die Temperatur drei Grad zu niedrig und der Co2 Gehalt der Luft etwas zu hoch war, scheint es kaum zu glauben, dass fast jeder Baum hier so einen Schillerporling an sich trägt, häufig sogar an der meerzugewandten Seite.