Olaf G
Lieber Olaf, wenn du Zeit für eine Antwort findest, möchte ich gerne fragen, wie du dein Foto hinbekommen hast. Das ist ein Tunel im Moos vor den Pilzen, mit vielen kleinen "Störästchen". Ich hatte ein ähnliches Motiv (und die gleiche Art/Gattung), und ich musste buchstäblich jäten. Von der Schärfe rede ich nicht mal.
LG
Paulis
Paulis
Hallo Paulis,
die beiden Pilze standen auf einem ziemlich stark vermoderten und bemoosten Baumstumpf, der durch seine Form diesen Tunnelblick ermöglichte.
Allerdings wäre die tiefe Perspektive ohne einen Griff in die optische Trickkiste nicht möglich gewesen, da in dem Baumstumpf nicht ausreichend Platz und Abstand für die Kamera und das Objektiv waren. Also habe ich einen Oberflächenspiegel platziert und die Aufnahme durch den Spiegel gemacht. Das Sucherbild steht dadurch auf dem Kopf und ist seitenverkehrt, aber mit etwas Übung ist das bei der Wahl des Bildausschnitts kein Problem.
Was die Schärfe angeht: es handelt sich um eine Focus-Stacking-Aufnahme. Diese Technik hat Vor- und Nachteile. Zum einen kann ich den Schärfebereich über die Anzahl der Bilder fast beliebig steuern und das Objektiv offenblendig (das hier verwendete Objektiv hat z.B. gar keinen Blendenmechanismus) benutzen, was Diffraktionsunschärfen verhindert und weiche Vorder- und Hintergründe ermöglicht. Dem steht ein hoher Aufwand während der Aufnahme (Anzahl der Aufnahmen, stabiles Stativ, Kabelauslöser, Einstellschlitten etc.) und bei der Nachbearbeitung entgegen. Und: nicht jeder Stack funktioniert. Das gewünschte Ergebnis lässt sich bei der Aufnahme nicht immer leicht visualisieren, so dass man immer auch ein Quentchen Glück benötigt. Es kann auch sein, dass der Stack aus rein technischen Gründen nicht funktioniert. Es ist immer ein kleines Glücksspiel, aber das macht es so spannend.
Was das "Jäten" betrifft, das war hier zum Glück nicht notwendig. Generell versuche ich "Gärtnerei-Massaker" zu vermeiden und suche die Motive entsprechend aus.
LG
Olaf