Hallo Marcel, es freut mich das Du Deinem Fund einen Namen geben konntest! Die BLS xls tools muss ich auch noch ausprobieren.
Viele Grüße
Peter
Hallo Marcel, es freut mich das Du Deinem Fund einen Namen geben konntest! Die BLS xls tools muss ich auch noch ausprobieren.
Viele Grüße
Peter
Hallo Ingo, Martin
Vögel klingen auch wahrscheinlich. Es sieht wie systematisch umgedreht aus - manchmal auch nur Moos, jetzt eben auch Peltigera Wucherungen. Auf frischer Tat ertappt habe ich noch niemanden. Auf die Kanickel kam ich nur durch Korrelation. Die sitzen da immer wenn ich Nachts rein muss. Tagsüber ist still. Was in der Vogelzeit am frühen morgen passiert weiß ich nicht.
Peter
Jetzt würde mich interessieren ob es an den anderen Stellen auch Kaninchenfraß gibt. Bei uns wuaren die vorkommen auf einmal wild zerpflückt. Immer wider Thalli ausgerissen und verstreut.
Wir haben nachts Recht viele Kaninchen auf dem Campus - das waren meine ersten verdächtigen auch wenn ich sie nie auf frischer Tat ertappt habe.
Habt ihr sowas auch gesehen?
Hallo Martin,
wir haben auf dem Campus auch ganze Peltigera Rasen. Diesen Sommer/Herbst muss es für sie ideal gewesen sein. Auch kurz und wiederholt geschorener magerer Rasen entlang von Parkplätzen sowie zwischen Rasenpflaster. "Plötzlich" auch überall nachdem ich zunächst im Frühjahr nur einige Lager gefunden habe. Das war letztes Jahr definitive noch nicht da - ich hatte da schon einmal nach Peltigera gesucht aber nichts gefunden.
Nach meiner Einschätzung alles P. rufescens und wenig eingestreute P. didactyla.
(1) Größere Einzellager. Teilweise aber auch über m² konfluierende Bereiche
(2) in feucht
(3) Teilweise unterschiedlich gefärbt, oliv vs. grau. Beim schlüsseln bin ich aber bei beiden zu P. rufescens gekommen, hatte gehofft auch mal canina zu finden
Mein Fehler?
(4) Zwischendrin auch mal P. didactyla
Gruß
Peter
Hallo Marcel,
Cladonien können echt tolle Formen annehmen - so auch Deine!
zumindest mit den Schlüsseln die ich gerade zur Hand habe (Wirth und Italic) wird ziemlich schnell die K und P Reaktion abgefragt. Um einen "educated guess" zu machen bin ich nicht firm genug und muss mich auch immer von Anfang an durch arbeiten (bei mir ist doch häufig noch jeder fund ein Erstfund...). Nur Mikromerkmale wirst du bei Cladonien eher nicht brauchen.
Ich bin gespannt was du raus bekommst!
Peter
Hallo Martin,
danke, dass Du uns auf den Ausflug mitgenommen hast! Ich glaube das ganze muss ich mir wie üblich drei bis vier mal anschauen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Martin,
danke für die tolle Vorstellung. LGBI3 kennt die Art auch. Auf dem Weg dahin muss man bei 56 mal annehmen, dass sie auf Erde wächst. Soweit kam ich mit deinen Angaben.
Dann wird dort noch UV abgefragt (sollte negativ sein) und dann noch das.
Die Punkte sollten wahrscheinlich schon aus Deinen Beobachtungen erschließbar sein.
Gruß
Peter
Eigentlich könnte das ja dann heißen ich mache hier einen Haken dran und kann endlich den Mikroskopierplatz aufräumen. Oder Schlafen.
Aber da liegt noch so eine auffallend fein verzweigte Gallertflechte bei der ich schon dran bin.
Hallo Martin,
danke für Deinen erneuten Einsatz. Zum Schlüsseln bin ich gestern nicht mehr gekommen - ich wollte aus dem Präparat rausholen was geht. Und das hat dann einfach lange gedauert und wenig Hirn übrig gelassen.
Mit Wirth 1995 komme ich spontan auch da hin, die Schlüssel scheinen sich da nicht groß unterschiedlich - habe jedoch nicht im Detail verglichen. Die Schuppendicke glaube ich mir jetzt bei wachem Geist selber nicht mehr. Auf meinem Bild 14 scheint es mit jetzt doch ein aufgebrochenes Perithecium zu sein. Hier ggf. nochmal nach arbeiten polieren.
Ich glaube nun langsam auch an Placidium squamulosum, aber ich glaube auch daran, dass die Flechte die Referenzwerte einfach nicht kennt.
Viele Grüße
Peter
PS: ich hatte auch einen gefärbten Schnitt, der lag aber nah am Rand vom Deckglas und das Immersionswasser hat sich immer verzogen und mit dem LCB vermischt... schöne sch...
Hallo zusammen, wie versprochen:
In trocknem Zustand würde ich die Flechte als beige bis ocker (etwa wie ein trockner Kaffeefitter) beschreiben.
Ich komme auf folgende Messwerte:
Durchmesser der Schüppchen (n=46): 1,8mm (0,96-3,36mm)
Thallus Dicke (n=3): 204-286 µm
Rhizohyphen dia (n=6, in KOH 2%): 4,31 µm (3.78-5.08)
Medullary hyphae dia (n=6, in KOH 2%): 4,33 µm (3,41-5,34 µm)
Upper cortex cell dia (in KOH 2%): 6,5-17,6 µm
Lower cortex cell dia (in KOH 2%): 5,3-11,1 µm
Sporen (n=16, in KOH 2%): 12,5µm (10,9-15,21µm) x 5,3 µm (4,4-6,3 µm)
Dicke des Cortex mag ich nicht messen, die Schnitte sind nicht gut senkrecht auf der Schuppe.
Größen passen mir nicht ganz zu P. squamulosum. Ich lasse die Werte hier erstmal so zur Diskussion stehen.
Morgen ist ein langer Tag und das war mehr Arbeit als gedacht.
Gruß
Peter
(10) Trockner Zustand
(11) Trocken Detail
(12) In den Rissen erkennt man gut die Rhizohypen
(13) Schnitte sind heute besser gelungen
(14) Thallusdicke, Tiefe mit RH
(15) Oberer Cortex
(16) Medulla
(17) Unterer Cortex
(18) Rhizohyphae
(19) Sporen (in KOH)
(20) Neben den großen Pyknidien Perithecien findet sich dieses (auch andere). Dort kleinere elypt Sporen ohne Binnenzeichnung.
Zu groß für Konidien lt. Literatur. Unreife Sporen? (10-12µmx6-7µm)
(21) Unreife Sporen?
Hallo Martin,
viele Dank für Deine Einschätzung - und danke fürs nachsehen im Aktuellen Wirth (der steht noch auf der Wunschliste) Ich habe mich heute mal bis zur Publikation aus '94 in der P. tenellum beschrieben wird vorgearbeitet. Du hast recht, sie ist für Süden+Mongolei beschrieben, das passt für hier nicht unbedingt. Ganz abseits davon - so richtig wird mir da nicht klar warum das als eigene Art geführt wird. Consortium of lichen herbaria bietet auch nicht viel an. Wenn man jetzt ketzerisch annimmt P. squamulosum kann noch ein bisschen kleiner sein? Molekular scheint es zumindest bei kleiner Gruppengröße einen Unterschied zu geben (Paper)
LGBI3 führt P. tenellum auch nicht.
In Die Flechten Baden-Württembergs schaue ich gerade nach (gestern Abend war ich zu müde), das läuft aber noch unter was anderem. Die vorgeschlagenen Parameter messe ich auch noch nach.
Hallo Zusammen,
angeregt durch einen social media Beitrag von einem Lichenologen von der Insel habe ich mich heute am späten Nachmittag mit dem restlichen Licht aufgemacht um nach kleinen Bodenflechen auf einer selten genutzten Wendeplatte neben einer Bahnanlage in meiner Nähe zu suchen. Ich bin fündig geworden.
Ich komme bei der Flechte im Spannungsfeld zwischen Placidium squamulosum und P. tenellum heraus.
P. squamulosum überlappt bzw. grenzt direkt bei eigentlich allen morphologischen Paramtern an P. tenellum wobei letztere dem Namen folgend zarter gebaut ist.
Mir sind heute abend nur dicke Schnitte gelungen. Dies werde ich noch einmal wiederholen - die Rhizohypen sollen bei P. tenella dünner sein, so auch die Zellen im unteren Cortex. Beides konnte ich mikroskopisch noch nicht zweifelsfrei darstellen.
Was ich machen konnte war ein Maß der Schuppen: 2.3 mm (1.3-3.9mm) das ist deutlich im unteren Bereich für P.squamulosum und grenzwertig groß für P. tenellum.
Habt ihr da ggf. einen Hinweis? Auf eure Ansichten bin ich gespannt. Schon einmal vielen Dank dafür.
Peter
(1) Die Fleche besteht aus kleinen Schüppchen 1. ca. 3,5 (bis 3,9) mm Durchmessend; diese mit zahlreichen Perithecien.
(2) Zwischen den Schüppchen reichlich Nostoc (will ich noch mikroskopieren).
(3) Unterseite der Schüppchen mit sehr feinen Haftfasern/hypen
(4) Im dicken Schnitt weitgehend farblose Perithecien mit oberflächlicher Pigmentierung.
(5) Paraplektenchymatishe Rinde. Quetschpräparat, kann nicht zwischen Ober- und Unterrinde differenzieren. Letztere ist wohl undeutlich ausgeprägt also eher Oberrinde.
(6) Asci mit Sporen 15-16µm x 5,8-6,2µm. Von der Breite her im eher im Bereich von P. tenellum aber hier auch überlappend. Und ich habe noch nicht genug gemessen.
(7) Hymenium.
(8) Flechtenlager in situ.
(9) Kleine Wendeplatte nahe einer Bahnanlage die außer durch Radfahrer selten befahren und teils überwachsen ist. Ansonsten viel Peltigera rufescens, Enchylium tenax und massig Nostoc an diesem Ort.
Hm, thats a problem with the forum software, either right click and "open in separate window" or copy paste this: https:// bolioptics. com/blog/how-to-convert-diopters-to-magnification/
Yes, I would have expected that changing both eyepieces in the same manner would not affect overall performance. It does however.
Peter
Hallo Martin, hallo Ingo,
vielen Dank für euer Feedback. U.a. durch eure Diskussionen bin ich auch mit dem Peltigera Fieber angesteckt. Bislang aber nur über P. rufescens (zumindest bringt mich meine Bestimmung von immer wieder dahin, auch wenn die Thalli unterschiedlich aussehen) und P. didactyla gestolpert (und einmal cf. P. praetextata).
Auf dem Uniklinik Campus haben wir dieses Jahr fast quadratmetergroße Vorkommen - ich nehme an es wurde viel durch Rasenmäher verschleppt und das Wetter war günstig. Ich werde das demnächst in einem separaten Thread vorstellen (hoffe ich).
Viele Grüße
Peter
(5) Andere Peltigera (cf. rufescens) mit meiner Hand als Größenvergleich.
Diopter adjustment also changes image size, I also have never seen this mentioned but it should happen if you think about it.
Going from one extreme to the other in an adjustable eyepiece should yield a range of about 4 diopters resulting in an rough doubling of image size. (e.g. see HERE) when you project it to a sensor in an otherwise unchanged system.
Also: If you go to the limits of the diopter adjustment on eyepieces funny things happen*. Just don't go there...
Personally I would recommend (like you do) the ocular micrometer in the unadjusted eyepiece, or if adjustable keeping it at 0 for convenience and adjusting with the opposite eyepiece. (idk why stereo microscopes often come with 2 adjustable eyepieces...). If you want to adjust you have to re-calibrate.
Peter
*a funny thing that happend to me is the objectives in a compound microscopes loosing parfocality (usually all objectives have the same focus point and you can switch them without loosing focus). This is no longer true if both(!) eyepieces are set to -2.5/+2.5 diopters even if by conventional
Hallo zusammen,
hier scheint ja das Peltigera-Fieber ausgebrochen zu sein. Dem kann ich mich nicht ganz verwehren. Wir sind zur Zeit mit den Kindern bei Oma und im dortigen Garten findet sich auf Moos eine kleinteilig wachsende Peltigera. Richtige Rosetten werden nicht ausgebildet - es wächst auf ca. 40x40 cm auf bemoosten Steinen in halbschattiger Hanglage.
Die Loben sind dunkelgrün mit hellgrünen Soralen auf den Lappen. Apothecien finden sich einige. Die Unterseite hat verzweigte, randlich weiße (zur Mitte hin dunkler werdende) Rhizinien und weiße Adern die zur Mitte hin bräunlich werden.
Bei meiner Bestimmung komme ich auf Peltigera didactyla.
Was meint ihr dazu? Mit Peltigeren fühle ich mich noch nicht so richtig wohl.
Viele Grüße
Peter
(1) Peltigera auf Moos.
(2) Details mit auf der Fläche der Läppchen stehenden Soralen.
(3) Werdende Apothecien
(4) Seitenansicht mit Blick unter die Lappen.
Hallo zusammen.
Nach und nach arbeite ich mich durch meine Funde aus dem April. Einen davon möchte ich euch heute vorstellen.
Die Flechte war auf entrindetem Astwerk am Wegrand. Eine lose anhaftende blaugraue Flechte vom Parmelia Typ mit Pseudocyphellen, Soralen und Isidien. Die Unterseite ist braun mit einem dichten Besatz aus Rhizidien welche bis zum Rand reichen. Chemie ist C-, P+ gelb, K+ sofort gelb->braun/orange, KC ähnlich wie K.
Ich würde diese Flechte als Parmelia submontana ansprechen.
Zur Bestimmung: Der Gattungsschlüssel auf ITALIC führt einen ziemlich direkt zu P. submontana, die dort beschriebenen Merkmale scheinen mit zu passen. Mit dem Gattungsschlüssel in Wirth 1995/DFBW bin ich irgendwie nicht zurecht gekommen. Das muss ich noch einmal nachvollziehen.
Zum neuen ITALIC Keymaker zeige ich unten noch mein Vorgehen.
(10) Habitus der Flechte
(11) Stellenweise mit Soralen, an der Unterseite bis zum Rand mit einfachen Rhizidien
(12) Stellenweise mit Isidien
(13) Chemie P+ gelb, K gelb->braun/orange, KC gelb->braun/orange, C-
Zum ITALIC 8.0 Keymaker (ITALIC Keymaker (units.it))
(14) Auf Flechten beschränkt, auch Arten die in IT nicht nachgewiesen sind. Familie habe ich erstmal offen gelassen da ich am Anfang an meinem Bauchgefühl "wird schon eine Parmelia art sein" gezweifelt habe.
(15) Traits Ausschnitt "Foliose", "Not gelatinous when wet", "and/or apothecia of other colours", "vegetative diaspores present", "whith isidia", "Thallus K+ yellow turning red or brown".
(16) "Bark and wood" --> Make key,
Es bleiben 4 sp.
(17) Die verbleibenden 4 Arten die entweder mit dem Textschlüssel oder dem interaktiven Schlüssel schnell bearbeitet sind.
Viele Grüße
Peter
Hi,
genau - mit dem Keymaker kannst Du dir eigene Schlüssel machen - z.B. nach Habitat. Aber ggf. auch nur nach Merkmalen die man an seiner Probe erkennt (Photobiont, Apothecien, Wachstumsform, Chemie). Danach wird man in einem "custom" Schlüssel weiter geleitet.
Peter
Liebe alle,
das neue ITALIC (version 8) ist verfügbar!
Unter anderem hat es jetzt einen "Keymaker" mit dem schnell individuelle Bestimmungsschlüssel z.B. nach Ökologie und bestimmten Merkmalen erstellt werden können:
Viele Grüße
Peter
Wir verschicken von der Uni viel Frischgewebe. Da hat sich unterm Strich gezeigt, dass man mit einem vernünftigen Kurierdienst günstiger ist und eine bessere Kontrolle erlaubt.
TNT overnight funktioniert meistens, wir haben aber nach ein paar verlorenen Paketen zu GO! gewechselt - das geht aber nur als Firmenkunde.
Egal was für Proben es sind - man steckt viel Arbeit rein, und wenn dann relativieren sich 6,90 vs. 40 Eur ganz schnell in persönlichem Ärger.
Peter
Hallo Martin,
danke für den schönen Bericht! Das ist spannend.
Ich habe hier auch noch einige Proben mit lichenicolen Pilzen liegen. Die sollte ich mal bearbeiten.
Peter
Hallo Martin,
keine Ehrfurcht nötig. Ich hangele mich einfach nur Merkmal für Merkmal runter.
Du hast an genau den richtigen Stellen nachgehakt und Zweifel angemeldet - das hat besser gemacht, da bin ich mir sicher. Danke dafür.
P
Kleines Update: ich habe über die BLAM Mailingliste Feedback bekommen: "Flechte 2 (Hannover Bahnbrücke) ist Opegrapha demutata. Dunkler gefärbte Sporen sind überaltert und treten bei Opegrapha öfter auf. An Wuchsorten wie jene Fundstelle an der Basis einer (alten) Bahnbrücke wurde die Art auch von uns wiederholt festgestellt."
Kleines Update: ich habe über die BLAM Mailingliste Feedback bekommen: "Bei Flechte 1 (Nordhessen Burgruine) handelt es sich - wie von Ihnen bestimmt - um Arthonia calcarea. Alle gut dokumentierten Merkmale treffen auf diese zumindest im Süden Deutschlands seltene Art zu; in Norddeutschland ist Arthonia calcarea etwas häufiger und vor allem an alten Dorfkirchen zu finden."
Es handelt sich wohl um den jetzt 2. bekannten Wachstumsort in Hessen.
D.h. ich muss hier mal die Dorfkirchen abklappern...
Gruß
Peter