Hallo Peter, danke für die ausführliche Beschreibung!
Ingo:
Mein PEG habe ich über Ebay bezogen. Gibts da problemlos als Reinstoff zu nicht utopischen Preisen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter, danke für die ausführliche Beschreibung!
Ingo:
Mein PEG habe ich über Ebay bezogen. Gibts da problemlos als Reinstoff zu nicht utopischen Preisen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Martin,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Hat geholfen - es war eher die Frage ob ich nach was schnellem suche oder es eine Farbreaktion im Stundenbereich ist. Heute morgen habe ich gesehen, dass an einer Stelle wo K/P/C ineinander gelaufen ist eine (wohl unspezifische) orange Reaktion aufgetreten ist.
Mein C ist noch frisch - hoffe ich. Zumindest frisch gekauft. Ich glaube ich habe noch eine Punctelia in meiner "Krabbelkiste" liegen. Da werde ich das mal ausprobieren.
VG
Peter
PS: ich habe die Belichtung an dem Makrofoto (digital) angepasst und leicht nachgeschärft, es ist wirklich zu dunkel. Vielleicht hilft das die Apothecien besser zu zeigen.
Hallo Martin,
Danke für Deinen Input. Ich versuche noch einmal den Weg sorgfältig nachzugehen. Sporenmessung kommt (An dem Abend hatte ich keine Kamera installiert und habe Bilder durchs Okular mit dem Mobiltelefon gemacht, ich habe an der Stelle im Schlüssel nur die Frage nach Form und Anzahl in den Asci gesehen).
Die Probe erfordert noch Arbeit - ich hoffe das verbleibende Gewebe reicht.
Noch eine Frage wenn ich darf. Wie schnell sollte denn die Farbreaktion für C sein. Für K und P habe ich mittlerweile ein bisschen ein Gefühl. C habe ich noch nicht positiv gesehen.
Liebes Pilzforum,
schon länger auf meiner zu-bestimmen Liste (a.k.a. Fensterbank unseres Küchenfensters) ist diese Krustenflechte.
Substrat ist ein ca. 1.5-2 cm durchmessender Ast einer Eiche (Windbruch) die als Alleebaum an einer mäßig befahrenen Hauptstraße in Hannover steht.
Makroskopisch ist der Befund erstmal unaauffällig - ein weißer, ggf. minimal eingesunken wirkender Fleck zwischen Xanthoria und Physcia sp. mit einem Durchmesser von ~1.5 cm.
Bei lupenvergößerung sehe ich (achtung Anfänger am Werk!) einen über die ganze Fläche flach krustig aufsitenden grauen Thallus mit kleinen (<1mm bis max. 1mm) durchmessenden flach aufsitzenden lecanorinen Apothecien.
Chemie ist unauffällig, K-, C-, KC-, P-, sowohl in den Ap. als auch im Thallus.
Da ich mir das Gebiet noch erarbeite musste ich über den Krustenflechten mit Ap. Schlüssel aus Wirth 1995/Flechten BWs gehen und bin zu Ochrolechia und beim Artschlüssel zu O. szatalaensis gekommen. Über ITALIC übrigens auch dahin ohne größere Bauchschmerzen.
Allerdings scheint mir die beschriebene Ökologie nicht zu passen "in der montanen und hochmontanen Stufe auf meist glatter Rinde, oft auf Ästen [...] Best. an nebelreichen Standorten, z.B. in engen Tälern".
Bin ich irgendwo falsch abgebogen?
Viele Grüße und schon einmal vielen Dank für euren Input.
Peter
Zum Vergleich:
Consortium of Lichen Herbaria - Ochrolechia szatalaensis (lichenportal.org)
Bild 1. Makro
Bild 1a. Makro, Helligkeit besser eingestellt.
Bild 2. Ap. Querschnitt mit Kristallen. DIC. LCB+E Färbung
Bild 3. Hymenium mit Ovalen Sporen. (DIC, LCB+E)
Hallo Peter.
PEG400? Meinst Du ggf. 4000? Mein PEG400 (das ich zum experimentieren geholt habe) ist flüssig.
LCB ist Lactophenol mit Baumwollblau. Ich werde experimentieren und berichten.
Mit Dauerpräparaten Fange ich an wenn ich konsistent mit meiner Schnittqualität zufrieden bin.
Nächster Schritt sind diverse Protokolle zur Schnelleinbettung. Bin nicht immer der Geduldige, und wenn wir es schaffen kleine Gewebeproben innerhalb 3h in Paraffin auf gefärbt unters Mikroskop zu bekommen sollte es mit kleinen Flechtenproben auch klappen.
Peter, der andere.
Hallo Ingo.
PEG hatte ich zuerst im Kontext von Handschnitten gesehen (z.B: https://www.lichenes.de/technische-informationen/) . Die Proben waren nachdem das PEG eingetrocknet war auch regelrecht am OT festgeklebt. Das war gut und hilfreich.
Mikrotomschnitte möchte ich auch noch machen, aber ich scheue mich noch. PEG ist recht hygroskopisch, die Blöcke halten im Gegensatz zu Paraffin wohl nicht lange und müssen zügig verarbeitet werden. Im Moment habe ich keinen festen Arbeitsplatz und muss immer auf und abbauen.
Wenn es interessant ist und hier ins Forum passt erweitere ich gerne den Thread mit dem was ich so auf dem Weg lerne. (oder soll es eher in den Mikroteil des Forums?)
Peter
PS: über Glas kann ich mich nicht beschweren, ich nähere mich dem Thema von der Mikro Seite her. Die Bilder sind auf einem BX40 mit umgebauter Beleuchtung gemacht. DIC mit UPlanFl 10x, 20x, und UApo340 40x/W und UPlanSApo60x/W. Dafür sind die Fotos nur mit Mobiltelefon durchs Okular weil ich keinen Nerv hatte die Kamera anzuschließen.
Hallo zusammen,
gestern Abend habe ich mich das 1. Mal an Handschnitte aus PEG imprägnierten Flechten gewagt.
Über einen Tag in 20%iger PEG1500 Lösung auf einem Objektträger getrocknet und dann von Hand geschnitten.
Mit ein bisschen Ruhe hat es passabel geklappt, aber da ist noch raum nach oben.
Eine konkrete Frage hätte ich. Hat hier jemand Erfahrung mit Färben mit LCB (Bild 5+6 sind mit LCB+Säurefuchsin eingedeckt). Ich habe das so verstanden, dass LCB als Einschlussmedium verwendet wird und dann durch unterschiedliche Diffusionszeiten eine differentielle Färbung ergibt. Stimmt das? Wie geht man üblicherweise vor? Wie lange wartet man üblicherweise?
Viele Grüße
Peter
Bild 1 X. parietina Apothecium
Bild 2. X. parietina Ap. Detail.
Bild 3. X. parietina Hymenium und Sporen
Bild 4. X. parietina Thallus.
Bild 5 Apothecium unbest. LCB
Bild 6 Hymenium unbst. LCB
Das ist ja ein fantastischer Cladonia Zoo den Du da hast. Ich habe in meinem Garten nur eine kleine Ecke in der ich neulich welche auf Totholz gefunden habe, und dann noch meine Lieblingscladonia auf nachbars Zaun.
Viel Freude damit!
Peter
Der hat im Kindergarten schon Moos und Flechten für mich gesammelt. Ab und an färbt Interesse ab.
Die Spielplatzgeschichten sind cool!
Vielleicht bekommt ihr mich ja auch noch für Pilze - womit steigt man denn da so ein?
Peter
Hallo Ingo,
vielen Dank.
Spielplätze sind auch mein Jagdgebiet und die Wäldchen hier in der Nähe solange der kleine noch Mittagsschlaf macht. Und da der Große nun Pokémon Go für sich entdeckt hat kann ich auch an (manchen) stellen länger stehen bleiben und auf Bäume und Steine starren...
Peter
Hallo Martin,
danke für die erklärung. Soredien meine ich hablwegs sicher erkennen zu können (ob grob oder fein finde ich schwierig). Das Soredien und berindet sich ausschließen hatte ich so noch nicht begriffen - Deine Erklärung hilft! Deine Bilder auch. Danke! Ich versuche mir die mal zum visuellen Abgleich zu speichern.
Unter dem gesichtspunkt war ich doch mit meiner beschreibung soridiös + geschuppt nicht so weit weg und würde jetzt mal überarbeiten zu unberindet, feinsoridiös, beschuppt.
Peter
Je mehr ich die Proben drehe und wende desto unsicherer bin ich mir (und desto weniger soredien haben sie...)
Die Kinetik der P+ Farbreaktion war in etwa gleich, jedoch bei der Probe 1 (Bild 2) eher ins rotbraune und bei Probe 2 eher ins orangerote (Bild 4 unten + 8). Mir fehlt allerdings vollkommen die Erfahrung wie weit sowas innerhalb der selben Flechte variieren kann.
Zum Thema "berindet". Wie erkenne ich das? Ich lese es, habe ein paar Fotos gesehen bei denen es super klar war. Aber in der Praxis finde ich das schwer festzustellen.
Danke
Peter
Na dann nehme ich mal C. ramulosa als Arbeitshypothese. Ich bin gespannt ob sich nochmal jemand meldet.
Ein Video von der Färbereaktion hat leider noch nicht geklappt. Die Kamerasoftware die auf meinem Rechner läuft unterstützt die Kamera nicht mehr und die Version welche die Kamera unterstützt läuft nicht auf dem Rechner. Zum Mäuse melken.
Ist Flechten Deutschlands ein lohnenswertes Update auf Flechten BWs?
Peter
Liebes Pilzforum,
nach schönen Willkommensworten in meinem ersten Beitrag im Flechtenforum möchte ich mich - wie versprochen - doch hier noch einmal kurz vorstellen.
Ich habe vor etwa 2-3 Jahren angefangen mich intensiver mit Natur zu beschäftigen und schieße mich langsam auf Flechten als ein Gebiet ein in das ich mich weiter einarbeiten möchte. Vom es ist "schön sie anzuschauen" hin zu "ich möchte den Dingen einen Namen geben". Für mich ist das im Moment ein Hobby neben beanspruchendem Beruf und Familienleben für das ich mir i.d.R. ein-zwei Studen aus den Rippen schneide wenn die Kinder schlafen und aufgeräumt ist.
Dabei fehlt mir im Moment etwas der Austausch, social media - insbesondere Twitter (als es noch Twitter war) war ein zentraler Punkt meines fachlich-wissenschaftlichen Austauschs (in meinem Berufs Tagesgeschäft) geworden, aber nach dem Umzug zu Bluesky wird das nicht mehr so richtig. Auch im Bereich der Flechten: Zum nette Fotos zeigen tut es jetzt, Flechtenleute sind einige da, aber das wars auch. Kaum bis in der Regel kein kritisches Feedback.
Hier im Forum habe ich seit einiger Zeit mitgelesen und bin von dem fachlichen Niveau das hier neben netter Konversation gefahren wird beeindruckt.
Auch im Bereich der Flechten gab es immer wieder interessante Diskussionen und Posts. Nun hoffe auf ein bisschen Feedback um meine Bestimmungsversuche besser bewerten zu können.
Ich freue mich und bin gespannt.
Peter
Ich lasse euch jetzt noch eine schöne kleine Cladonia Landschaft auf einem Zaunpfahl hier:
Lieber Thomas, Reinhard, Martin. Danke für das Willkommen
Martin: danke für Deine Einschätzung. Bei C. ramulosa komme ich auch raus wenn ich annehme, dass beide Podetien zu einer Flechte gehören. Hatte C. ramulosa mal gezeigt bekommen und da sah sie deutlich "wilder" aus.
C. coniocraea hat meines Wissens nach ausschließlich sorediöse Podetien, während dein Fund deutlich jede Menge Schüppchen besitzt. Das gilt sowohl für die Säulenvariante aus auch für die bechertragenden Podetien auf deinen Fotos. Sehe ich das richtig?
Ja, siehst Du richtig. Ich habe auf dem Weg zu C.c. keine (negativ) Abfrage zu den Schuppen bemerkt, bzw. wenn übersehen. Muss nacher nochmal nachschauen. Soweit ich das gesehen habe ist Die Flechen Deutschlands eine überarbeitete und erweiterte Variante von die Flechten Baden-Württembergs?
Hinsichtlich P+ gelb-->rot. Das war so eine Reaktion, könnte gut passen. Wenn alles gut läuft kann ich ab heute abend Videos an der Stereolupe machen, kann man hier im Forum Gif oder Videos posten?
So das war jetzt schnell zwischendrin, jetzt erstmal Kinder ins Bett bringen. Bis nacher.
Peter
Liebes Pilzforum,
dies ist mein erster Beitrag hier (eine Vorstellung kommt noch, versprochen - es fällt mir nur leichter so einzusteigen).
Im Moment versuche ich mich in Flechten einzuarbeiten und komme bei einem Cladonia fund nicht wirklich weiter - somit wollte ich einmal nach Hilfe fragen.
Es handelt sich um zwei Proben von einem verottendem Baumstamm (für mich nicht bestimmbar), beide auf Rinde zusammen mit Moos, die ich in der Leinemarsch vor Hannover gesammelt habe:
(alle Beschreibungen spiegeln meine Anfängerinterpretation wieder - geschlüsselt habe ich mit Wirth Die Flechten Baden-Württembergs 2. Aufl. 1995, aber kam an einigen Stellen auf nicht eindeutige Abzweigungen, wohl auf die Anfängerinterpretation zurückzuführen und Cladoninen sind halt schwierig...).
Sehe ich wirklich 2 Arten vor mir (die teilweise ineinander wachsen) oder sind es nur morphologische Spielarten der selben Art?
Vorab schon einmal vielen Dank!
Peter
Probe 1
Ca. 2.5 cm hohe schlanke Podetien mit Soredien und Schuppen (in der unteren 1/2) ohne Becher und überwiegend mit 1 Spitze (an einem 2 Spitzen).
Diese auf einem starken Bett aus kleinen sorediösen Grundschuppen.
Chemie K-, P+ (etwas verzögert, orange)
Meine Einschätzung wäre C. coniocraea, ggf. auch C. ochrochlora (letzere aber eher unwahrscheinlich).
1) Übersicht
2) K (links) und P (rechts) Reaktionen
3) Detail Podetienspitzen
Probe 2
Ca. 1.5 cm-3 hohe schlanke Podetien mit Soredien und teilweise wenigen Schuppen und mit schlanken Bechern (teilweise "Gestapelt").
Es ist auch ein Podetium mit Morphologie wie in Probe 1 in der Gruppe.
Auf einem starken Bett aus kleinen sorediösen Grundschuppen.
Chemie K-, P+ (etwas verzögert, orange)
Ich komme beim Schlüsseln bei C. fimbriata oder C. pyxidata raus, bin mir aber absolut nicht sicher. Für ersteres spricht ein Podetium das "Fingerchen" zeigt.
Mit ganz leichten Abwandlungen kam ich auch bei C. ramulosa raus - ich habe die einmal gezeigt bekommen, da sahen die Podetien deutlich wilder aus.
4) Übersicht
5) Detail Podetium
6) Aufsicht Podetium
7) Podetium mit Schuppen.
8) Chemie P (links) K (rechts)
Noch weitere Bilder aus dem Feld:
9) Verottender Baumstamm mit Moos und Cladonien
10) Bechertragende Cladonien in situ
11) Säulencladonien in situ