Beiträge von Bihlerben

    Vielen Dank Ingo und Matthias. Mir hat das sehr weitergeholfen, auch wenn die Bestimmung nicht geklappt hat.


    An der Fundstelle habe ich schon öfters diese weißen Helmlinge gefunden, insbesondere die möglichen Scheinhelmlinge. Ich versuche deshalb in einer Woche, nochmal Fruchtkörper zu finden. Dann probier ich das nochmal aus, insbesondere das mit dem Schneiden.


    Herzlichen Dank und viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo,


    so, ich hab mein Bestes gegeben.


    Normalerweise, wenn ich Cheilozystiden finden will, versuche ich, mit dem Rasiermesser einen Millimeter vom Lamellenrand abzusäbeln. Auf dem Randstück finde ich dann (auch) die Cheilozystiden im Gegensatz zu den Pleurozystiden, die ich auf dem Nicht-Rand-Stück finde. Gehe ich recht in der Annahme, daß man das bei so kleinen Fruchtkörpern nicht macht/machen kann, da ja die ganze Lamelle vielleicht nur einen Millimeter breit ist?


    Ich hab Quetschpräparate angefertigt, mal mit und mal ohne Kongorot. Ich sehe halt dann Zellen und kann versuchen, Auffälligkeiten zu finden. Viele Auffälligkeiten habe ich nicht gefunden. :(


    Ein weiterer Versuch war, nicht so stark zu quetschen, damit ich eher eine Chance habe, im Mikroskop den Lamellenrand zu finden und dort gezielt zu suchen. Da ich wenig auffälliges gesehen habe, habe ich Schwierigkeiten, Basidien, Basidiolen und Zystiden zu unterscheiden.


    Das Ergebnis war ernüchternd. Die meisten Zellen sind keulenförmig. Die Sterigmen der Basidien sind relativ lang. An ein paar Zellen sieht man etwas wie knubbelartige Auswüchse, die aber für Sterigmen zu kurz (und zu rundlich) sind. Könnten das Basidiolen sein, die die Sterigmen gerade ausbilden? Oder wären solche Knubbel (in den Mikrobildern mit "?" markiert) sogar bestimmungsrelevant?


    Jetzt zu den Bildern!


    Irgendwas:




    Basidie und Sterigmen:




    Zellen mit Knubbeln:




    Mreul, kannst du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen müsste? Oder steckt in den Bildern Information?


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Matthias,


    zuerst einmal bewundere ich deinen Blick. Auf den Bildern 4-7 ist der Einzelfund abgebildet. Bilder 1-3 zeigen den geselligen Fund vom 19. Januar, Bilder 8 und 9 den geselligen Fund von heute. Ich hab auch schon überlegt, ob es sich um unterschiedliche Arten handeln könnte, aber die waren sich bis auf die Geselligkeit halt sehr ähnlich. Woran machst den denn fest, daß es etwas anderes ist?


    Alle Mikrobilder stammen vom Einzelfruchtkörper, der auf den Bildern 4-7 zu sehen ist.


    Hemimycena ist mir ein Begriff, Winkler hat die aber unter "Helmlinge und ähnliche" aufgenommen, so daß ich die beim Schlüsseln automatisch mit in Betracht ziehe.


    Morgen kuck ich nach den Cheilozystiden. Die Fruchtkörper sind vorhanden, wenn auch jetzt stark eingeschrumpelt. Der Stiel des Einzelfruchtkörpers hat sich fast schwarz verfärbt, die der anderen sind heller geblieben.


    Ich versuche, in der Originalnachricht eine Nummerierung einzufügen...


    Danke schon mal und viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich habe am 19. Januar und am 25. Januar weiße Pilze gefunden. Ich gehe davon, daß sie alle zur selben Art gehören, sicher kann ich das nicht sagen.


    Fundort: auf modrigen Haselästen unter einer Laubschicht neben einem Haselstrauch

    Wuchs: ein Fruchtkörper war einzeln, die meisten aber gesellig

    Hut: 3 mm Durchmesser, weiß

    Blätter: entfernt, etwa 14 Blätter erreichen den Stiel, mit Zwischenlamellen

    Stiel: im Vergleich zum Hut sehr lang (60 mm), fadenartig dünn

    Stielfarbe: weiß, teilweise durchscheinend

    Stielbasis: weiß oder etwas bräunlich, striegelig


    Bilder 1 bis 3:



    Bilder 4 bis 7:



    Bilder 8 und 9:



    Die Lamellen stehen für mich entfernt. Das spricht laut Winkler für Marasmius. Dort gibt es aber nichts, was auch nur annähernd passen würde. Deshalb gehe ich gleich zu Mycena und den ähnlichen weiter.


    Ich habe versucht, mir die Mikromerkmale anzusehen. Die Bilder sind mit einer Bresser MikrOkular-Kamera entstanden. Die schlechte Qualität und vermutlich dilettantische Vorgehensweise bitte ich zu entschuldigen. Helfen die Daten dennoch weiter?


    Die Sporen sind fast kugelförmig. Gemessen habe ich

    8 x 6 mu

    8 x 6 mu

    8 x 7 mu

    8,5 x 6 mu

    8,5 x 6,5 mu

    8,6 x 6,5 mu.



    Mit solchen Sporen sortieren sich schon ganz viele Helmlinge aus, da die meisten Helmlinge eiförmige Sporen haben.


    Ich bleibe im Winkler beim Flockigen Rindenhelmling (Mycena cornyephora) hängen.


    Feinflockigkeit des Hutes und breit angewachsene Blätter kann ich bei so kleinen Fruchtkörpern nur schlecht beurteilen, da ich schon Schwierigkeiten habe, überhaupt etwas zu sehen. Ich hab daher Bilder mit dem Mikroskop gemacht und versucht, durch Brennebenenstapelung ein bißchen Schärfe zu gewinnen.


    Hier ein Hut von unten abgebildet (man blickt auf den abgetrennten Stiel). Die Blätter scheinen für mich schon breit angewachsen zu sein:



    Am unteren Teil des Stiels sieht man unter dem Mikroskop Haare, am ganzen Stiel etwas flockiges, das allerdings auch Verschmutzung sein könnte.


    Laut Winkler wäre der Pilz 4-sporig und die Sporen amyloid. Mein Sporenabwurf hat zu einigen wenigen Sporen geführt. Ich hab dann Melzers hinzugegeben und zweimal mit Wasser gespült. Danach habe ich leider keine Sporen mehr gefunden. Vermutlich hab ich diese einfach weggespült. Um die Amyloidität festzustellen, bin ich dann etwas unorthodox vorgegangen. Ich habe einen Hut mit Melzers benetzt, unter dem Wasserhahn abgespült und dann ein Quetschpräparat eines Blatts angefertigt. Eine Spore davon sieht man auf dem folgenden Bild. Die Spore scheint durchsichtig zu sein, höchstens der Öltropfen hat sich verfärbt. Das kann man doch nicht "amyloid" nennen (laut Winkler für Mycena cornyephora zutreffend), oder?



    Wie überprüft man Sporen auf Amyloidität, wenn nur ganz wenige davon hat?


    Mein Problem mit dem Flockigen Rindenhelmling ist, daß ich keine eindeutige Beflockung gesehen habe, nur unter dem Mikroskop etwas Flockenähnliches vor allem auf dem Stiel.


    Kann man mit dieser Datenlage eine Bestimmung festmachen? Mycena cornyephora? Wegen der Sporen? Oder was kann man mit solchen winzigen, weißen Helmlingen überhaupt machen, wenn man keine so gute Ausrüstung hat und am Mikroskop nicht so erfahren ist?


    Herzlichen Dank für alle Antworten und das großzügige Hinwegsehen über Anfängerfehler.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Der Winkler hat aber auch seine Stärken. Bei den Gattungen, die ganz enthalten sind, komm ich mit dem Winkler-Schlüssel oft sehr gut zurecht. :)


    Benjamin

    Guten Tag Inge,


    der Winkler enthält kaum Porlinge und keine Trameten. Ich schlag die in Fungi of Temperate Europe nach. Gerhardt und 123Pilze geht natürlich auch bis zu einem gewissen Grad.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich kann nicht viel dazu beitragen, außer daß ich diesen Sommer Ockertäublinge probiert habe. Ich habe die als "unterirdisch" empfunden. In Anbetracht der Tatsache, daß manchmal der ganze Wald voller Ockertäublinge steht, kann ich von so einer wilden Täublings-Mischpfanne nur abraten. Allerdings waren meine Ockertäublinge leicht schärflich, vielleicht hätten völlig milde besser geschmeckt (so was steht glaub ich in nem Buch von Rita Lüder).


    Und du meinst wohl Samtfußkremplinge, oder? Samtfußrüblinge mag ich gern!


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Beim Winkler stehen nicht überall Zahlen:


    • L. flexuosus: "Lamellen eher entfernt"
    • L. blennius: "Lamellen eher gedrängt"
    • L. circellatus: "Lamellen in mittlerem Abstand (ca. 80-90 durchgehende Lamellen)
    • L. fluens: -
    • L. pyrogalus: "Lamellen entfernt (ca. 40-50 durchgehende Lamellen)

    Benjamin

    Guten Tag Alexander,


    ich glaube, daß ich am 1. November dieselbe Art gefunden habe - auch im Mischwald mit vielen Hainbuchen und Mönchsköpfen. Ich hab das Bestimmen aufgegeben. :( Die Milch meiner Fruchtkörper war völlig mild, das Fleisch war nur ganz leicht scharf, fast unmerklich. Die Färbung hatte überhaupt nichts Grünliches, deshalb habe ich L. blennius verworfen. Auf den Bildern, die ich noch habe, sieht man auch eine Gabelung und ein Wiederzusammenlaufen der Blätter.


    Ich bin beim Bestimmen an den Geschmacksangaben gescheitert. Alle Arten, die gepaßt hätten, hätte sofort sehr scharf sein sollen. Das waren meine Milchlinge aber nicht. Gar nicht! Überhaupt nicht!!! Und damit war ich in der Sackgasse. :(


    Ich bin deshalb sehr gespannt, ob du zu einem eindeutigen Schluß kommst und will dann meine Bilder nochmal mit deinem Ergebnis vergleichen. :)


    Benjamin

    Naja der fuchsige Röteltrichterling ist schon essbar, aber laut 123Pilze eher minderwertig. Hab schon ein paar Mal überlegt, ihn zu probieren - nur hat man in der Ecke auch ne Reihe Verwechslungspartner und das allein hält mich ab, ihn mit in den Korb zu nehmen. Hat ihn jemand von Euch schon mal gegessen?

    Guten Tag,


    ich hab den Fuchsigen Rötelritterling diesen Herbst zum ersten Mal gegessen. Er hat einen bitterlichen Beigeschmack und kein Aroma. Er war nach meinem Empfinden nicht so schlecht wie Ockertäublinge oder gar Samtfußkremplinge, aber nochmal werde ich ihn nicht verspeisen.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Zusammen

    Ich habe das bei meinem Fund der auf den Namen S. aeruginosa hört, gleich ausprobiert mit der Huthaut und kann das bestätigen -> Jedoch habe ich keinen S. caerulea zu Vergleich. Für mich sind die Lamellenschneide weiss beflockt wie auch die Sporenfarbe ein gutes Merkmal.

    BG Andy

    Guten Tag,


    ich habe heute S. caerulea gefunden: die Lamellenschneiden waren nicht (mehr) weiß und der Ring war vergangen.



    Um die Huthaut abzuziehen musste insgesamt dreimal angesetzt werden, dazwischen ist der Fetzen jedesmal abgerissen.



    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Ben,

    du fragtest, wo beim Schlüsseln du falsch abgebogen bist. Dass es kein Schirmling oder Mehlschirmling oder Körnchenschirmling ist, konntest du am starken Röten des Fleisches erkennen. Das passiert bei den genannten Gattungen nicht.

    FG

    Oehrling

    Winkler nennt im Artenschlüssel zwei rötende Mehlschirmlinge:

    - Fleisch höchstens im Stiel etwas rötend: Cystolepiota adulterina, Fastberinger Mehlschirmling

    - Fleisch überall rötend: Cystolepiota hetieri, Rotfleckender Mehlschirmling


    Aber bei den Egerlingsschirmlingen ist es ein ganzer Schlüsselabschnitt, der Arten mit verfärbendem Fleisch behandelt. Das werde ich künftig stärker beachten.

    Was hier gemeint ist, ist das Gas.

    Einfach das geöffnete Fläschchen unter die Lamellen halten, sollte schon genügen.

    Das bestreichen mit der Flüssigkeit hat denselben Effekt

    Gruß

    Uwe

    Ich habe es probiert, genau so ist es. Nach etwa 20 Sekunden sieht man eine ähnlich starke Färbung wie nach dem Benetzen, wenn man nur das Fläschchen unter die Blätter gehalten hat. Natürlich kann man sich durch das Bestreichen 20 Sekunden Lebenszeit sparen! ;)


    Benjamin

    Ich weiß jetzt, warum ich bei Leucoagaricus nicht nachgeschaut habe: beim Gattungsschlüssel schreibt Winkler dazu: "Hut mittel b. groß, glatt b. feinschuppig, St.bas. aufgeblasen, Sp. dickw." "Hut mittel bis groß" und "Sporen dickwandig" ist zwar nicht ganz falsch, aber das war nicht mein erster Eindruck.


    Im Artenschlüssel hab ich wieder ein Problem. Winkler sagt, daß es L. badhamii ist, wenn sich die Lamellen durch NH3-Dampf grün verfärben, und L. croceovelutinus, wenn sich die Lamellen durch NH3-Dampf orangerot verfärben. Ich hab zwar Ammoniakwasser, aber wie krieg ich Dampf her? Wenn ich Ammoniakwasser auf die Lamellen schmiere, verfärben sie sich sofort grün. Das würde wohl deutlich für L. badhamii sprechen. Ist das eine geeignete Vorgehensweise? Oder hätte bei Ammoniakdampf die Verfärbung doch noch orangerot ausfallen können?

    Badhamii paßt wie die Faust auf's Auge. Bei 123Pilze habe ich noch den ähnlichen L. croceovelutinus gefunden, aber da paßt der Geruch nicht. L. americanus kann ich aufgrund der Bilder und wegen Geruch und Sporengröße ausschließen.


    Ich werde mir nochmal anschauen, warum ich beim Schlüsseln nicht in die richtige Gattung gekommen bin. Wahrscheinlich hab ich mich zu schnell auf Lepiota oder Cystolepiota versteift.


    Vielen Dank für die aufschlußreichen Antworten!

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich habe heute eine Gruppe von Pilzen gefunden, die mich vor große Rätsel stellt. Kann mir jemand behilflich sein?


    Fundort: Laubmischwald mit Buchen, Eichen, Hainbuchen, Bestimmlinge neben einer einzelnen Pappel (letztes ist nicht ganz sicher, falls das hilft, kann ich dazu mehr Informationen liefern)

    Hutbreite: 4,5 cm

    Stiellänge: 10 cm

    Geruch: angenehm obstartig

    Hut und Stiel: bei Berührung schnell orangerot anlaufend, danach bräunend

    Fleisch in Hut und Stiel: leicht rosa oder orange anlaufend, danach leicht bräunend

    Blätter: frei

    Ring: häutiger Ring vorhanden, dieser macht denselben Farbumschlag zu Braun mit

    Stielbasis: etwas verdickt

    Sporenpulver: weiß, stark dextrinoid

    Sporen: zitronenförmig, etwa 5x7 mu


    Bilder aus dem Wald:



    Später unter Kunstlicht nach dem Anschneiden:



    Ich schlüssle im Winkler bei den Schirmlingen. Mit nicht-schuppigem Hut komm ich bei den Mehlschirmlingen raus. Dort scheint Cystolepiota hetieri am besten zu passen. Allerdings scheinen meine Bestimmlinge etwas zu groß zu sein und die Sporen etwas zu breit. Zudem fassen manche Autoren den mit C. adulterina zusammen und dessen Sporen wären nicht dextrinoid. Damit steht diese Bestimmung auf wackligen Beinen.


    Hätte mir jemand eine Empfehlung, womit ich noch vergleichen könnte? Oder bin ich etwa in der falschen Gattung gelandet?


    Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.


    Mit freundlichen Grüßen,

    Benjamin

    Moin Urs-Peter, wenn du ein Stück vom Hut abbrichst, zeigt sich bei C. Varius an der Bruchstelle zum Stiel wo die Lamellen ansetzen eine violette Linie.

    Guten Tag,


    das habe ich nicht verstanden. Wo ist da eine violette Linie? Ich hab die Bilder auf 123Pilzsuche angeschaut und keine violette Linie gesehen und auch sonst noch nie etwas darüber gelesen. Das würde mich sehr interessieren.


    Oder... ist es diese Linie (Bild von 123Pilzsuche):


    Viele Grüße,

    Benjamin