Beiträge von Shroom!

    Butterpilz, Sandröhrling und Kuhröhrling durfte ich leider noch nicht finden.


    Was meinen Pilzgeschmack angeht, bin ich tatsächlich sehr aufgeschlossen und unkompliziert. Die einzige bisher verkostete Art, die ich gar nicht mag, ist der Harte Zinnobertäubling. Riecht wie Bleistift und schmeckt auch exakt so. BÄH!


    Wo ich ziemlich aus der Reihe tanze, sind Samtfußkrempling und Grauer Wulstling - Thema richtige Zubereitung. Die Arten mag ja fast niemand. Richtig zubereitet finde ich die aber echt gut. Der Samtfußkrempling ist ein super Pilz zum Einlegen (mediterran mit Kräuter und Knoblauch). Oder der Klassiker als veganer / vegetarischer Wurstsalat geht auch, finde ich aber eher langweilig.

    Grauer Wulstling hingegen mag die Kombination aus Herzhaft (Speck + kräftiger Käse) und Süß (Zwiebeln + Ahornsirup oder Zucker). Das lässt die leicht muffige Note verschwinden und ergibt ein feines Pilzgericht. Als Mischpilz nutze ich ihn auch ganz gerne mal.

    Ich ziehe die Huthaut nicht ab, da ich keine Probleme mit der Verträglichkeit bei Schmierröhrlingen habe. Das Schleimige lässt sich wunderbar mit einem leicht angefeuchteten Tuch abreiben.

    Mir schmecken die Goldröhrlinge ganz gut. Mit Zwiebeln und Karotten in Butter gebraten auf geröstetem Brot und etwas Petersilie drüber - lecker! Getrocknet sind sie aber auch nicht verkehrt für Saucen. Der Geschmack erinnert mich dann an frische Maronenröhrlinge.

    Meistens scheitert es schon daran, sie im passenden Alter zu finden. Obwohl ich mittlerweile zig Habitate kenne, ist das Stockschwämmchen Sammeln eher Glücksspiel, weil es mir bis heute nicht gelungen ist ein Wachstumsmuster auszumachen. Mal kommen sie während oder direkt nach dem Regen, mal mitten in der schlimmsten Trockenphase. Mal bringt ein Standort nur einmal im Jahr Fruchtkörper hervor, mal mehrfach. Die Dinger machen mich in der Hinsicht wahnsinnig. :D

    Schon klar. Wie ich schrieb, es gibt gute und schlechte Ware, auch im günstigeren Preissegment. Für manche Einsatzzwecke kaufe ich diese ab und an mal (vor allem, wenn die eigenen Vorräte leer sind), achte dabei aber auf die Inhaltsstoffe. Pilze, Wasser, Salz - mehr darf nicht drin sein, ansonsten ist es Müll. Außerdem achte ich auf deutsche Produktion.


    Den Aufwand echte Stockschwämmchen selber einzulegen mache ich mir nach ein paar Versuchen nicht mehr. Schmecken zwar etwas intensiver als die gekaufte Ware, aber verlieren dabei auch zu sehr an Geschmack. Dann lieber trocknen, wenn man sie haltbar machen möchte. Das ist für mich die beste Methode, wenn es um den Erhalt des Aromas geht.


    Meist landen sie bei mir aber frisch gebraten auf einem leckeren Zitronenrisotto. Das ist mein Favorit bei Gerichten mit Stockschwämmchen.

    Die "Japanischen Stockschwämmchen" haben aber nichts mit den eigentlichen zu tun.

    Jup, die Aromatik geht aber schon in dieselbe Richtung, aber wie ich schrieb halt nicht im Ansatz so gut.


    sondern eher für eine Beerdigung

    Soweit würde ich nicht gehen. Zumindest bei guter Ware ohne Schmu in den Inhaltsstoffen. Aber die erste Wahl ist sowas natürlich nie. ;)

    Ein Rat, den man nicht oft genug wiederholen kann: Stockschwämmchen grundsätzlich nur sammeln, wenn die Schüppchen am Stiel klar und deutlich ausgeprägt sind. Diese sind einfach das einzige zuverlässige Unterscheidungsmerkmal. Bei so abgenudelten Dingern wie den hier gezeigten ist die Verwechslungsgefahr einfach zu groß. Und ganz alte Fruchtkörper von Stockschwämmchen und Gifthäubling mit dunkel gewordenen Stielen können tatsächlich komplett identisch aussehen.


    Und NIE gierig werden und einfach alles vom Stamm absäbeln und in den Korb packen. Immer jeden Fruchtkörper einzeln anschauen und die Merkmale prüfen. Es kann sich grundsätzlich immer ein Gifthäubling unter den Stockschwämmchen verstecken, da sie am selben Substrat vorkommen. Routine sollte hier also nie einkehren, auch nicht bei bekannten Stellen. Es kann immer mal eine neue Art dazukommen.


    Außerdem sollte man meiner Meinung nach neben dem Gang zum PSV, bevor man sich erstmals an den Verzehr traut, auch mehrmals den Gifthäubling gefunden und eindeutig identifiziert haben. Das gibt einem dann auch nochmal einiges an Sicherheit dazu. So habe ich es selbst gehandhabt und es hat ziemlich lange gedauert, da der Gifthäubling bei mir extrem selten ist. Davon sollte man sich selbstredend keine falsche Sicherheit vorspielen lassen.


    Wer maximale Sicherheit will, sollte sie im heimischen Garten züchten. Impfdübel gibt's ja zu kaufen. Oder für Faule: In vielen Supermärkten gibt es sie auch immer wieder mal eingelegt im Glas zu kaufen. Die Aromatik kommt da aber nicht ansatzweise an frische Pilze ran.

    Jup, 7 bis 14 Tage sind es nach meiner Erfahrung bei Sommersteinpilzen. Hexenröhrlinge können sich manchmal auch etwas mehr Zeit lassen.

    Manchmal geht es aber auch schneller, wenn die FK schon unter der Erde gelauert haben. Da kann es dann vorkommen, dass schon zwei bis drei Tage nach dem Regen plötzlich Pilze dastehen. So ging es mir heute zum Beispiel bei den Flockis. Vorgestern nichts zu sehen, dann zwei Tage Regen und schon stehen sie da.

    Es lohnt also grundsätzlich immer eine Tour. Am besten ohne Erwartungen, dann ist die Freude umso größer, wenn es was gibt. ;)

    Sieht wohl danach aus. Die gelbe Varietät, sofern die Kamera die Farbe nicht verfälscht hat. Die finde ich bei mir auch am häufigsten.

    Die Maipilze erstaunen mich dieses Jahr. 2023 gab es pünktlich Anfang Mai einen Schub und dann war vorbei. 2024 ging es bei mir schon am 1. April los und mittlerweile sind einige Stellen im dritten Schub. Das scheint nun aber der letzte zu werden. Die FK werden immer weniger.

    Danke für den Tipp. Ja, der Augsburger Raum ist meistens besser mit Regen versorgt. Habe dort letztes Jahr auch schon ein paar sehr interessante Touren gemacht. Aber in der Regel bleibe ich lokal, da ich am liebsten mit dem Rad meine Pilztouren mache. Bodenfeuchtekarten nutze ich eigentlich gar nicht. Mir macht es Spaß, auf Gut Glück in den Wald zu gehen. Bekannte Stellen checken, neue Stellen suchen. Wenn es nicht klappt, hatte man eine schöne Tour. Und wenn es dann Funde gibt, ist die Freude um so größer - vor allem nach einigen erfolglosen Touren in Folge. ;)

    Danke für die Antwort, interessant. Dann bin ich mal gespannt, ob ich in Zukunft mal einen Bitteren von Eiche erwische.


    Nachtrag: Heute gab es den Rest vom Eichen-Schwefelporling als Gyros. Ist auch keine schlechte Idee. Wurde vorgegart und über Nacht mit Gyrosgewürz, Öl und Zitrone mariniert. Dann ausgiebig gebraten. Schmeckt erstaunlicherweise wie echtes Gyros. Nur die Konsistenz passt nicht so ganz. Zusammen mit Tomatenreis und Tzatziki jedenfalls richtig lecker.

    Hier hat es seit gestern 18 Liter runter gehauen. Nächste Woche sollen nochmal über 20 Liter folgen. Waldstreifzug heute ergab einen Dachpilz, Judasohren und Schwefelporling an Eiche.

    Mal sehen, ob die Röhrlinge in den nächsten Wochen stärker loslegen. Bisher gab es nur vereinzelt Goldröhrlinge zu finden. Flockenhexen haben sich noch nicht herausgetraut, es war einfach zu trocken bisher.

    Heute hab ich endlich mal einen Schwefelporling im passenden Alter an Eiche antreffen dürfen. Da steht schon länger eine Kostprobe auf dem Plan.


    Immer wieder hört man bei uns, er sei von Eiche ungenießbar. In den USA wird er hingegen häufig von Eiche gegessen. Was stimmt nun? Ich sage, die Amis haben recht.


    Geruchstechnisch gibt es nicht viel Unterschied. Diese typische Honignote ist auch hier deutlich wahrzunehmen. Vielleicht ein etwas stärkerer pilziger Einschlag als von Weide.


    Ich habe zwei Kostproben durch die Pfanne gejagt mit Zwiebel, Paprika, Sojasauce, Ingwer, Sesam und etwas Sweet Chili Sauce. Meine klassische schnelle Asia Hühnerpfanne halt, wie ich sie auch schon mit Schwefelporling von Weide gemacht habe.


    Die erste Kostprobe wurde 10 Minuten abgekocht, danach ausgequetscht, dann wie oben genannt gebraten. Geschmack: Völlig normal, genau wie der von Weide. Huhnartig und ein Hauch vom typischen Schwefelporlingsgeschmack. Lecker!


    Die zweite Kostprobe wurde nicht abgekocht. Einfach kurz abgewaschen, um festklebenden Dreck zu lösen und dann direkt durch die Pfanne gejagt. Auch hier kein negativer Geschmack festzustellen. Weder bitter noch sonst irgendwie unangenehm.


    Der Fund wuchs übrigens an einer lebendigen Eiche, das Holz war also noch nicht ausgelaugt. Wo kommt nun der Mythos her, der Schwefelporling nimmt die Gerbstoffe auf und wird dadurch ungenießbar? Ich kann es nicht nachvollziehen. :/


    Liebe Grüße,

    Christopher

    Auf Pizza! Entweder frische Morcheln in Butter braten oder getrocknete Morcheln mit etwas Wasser oder Brühe in der Pfanne aufkochen, wenn das Wasser fast verdunstet ist, einen Schlag Butter dazu und etwas braten, dann auf die Pizza geben.


    Man kann entweder eine Pizza Margherita damit pimpen oder auch mit weiteren Zutaten kombinieren. Die Pizza auf dem Foto gab es bei mir heute. Belegt wurde neben selbst gesammelten Speisemorcheln mit italienischem Kräuterschinken, selbst gemachten Bärlauchkapern und etwas Pfeffer sowie Olivenöl. Käse ist Mozzarella. Tomatensauce ganz klassisch San Marzano Tomaten aus der Dose (ungekocht) mit Salz, sonst nichts. Teig ist mit 25% Poolish angesetzt, 70% Hydration, 48h Kältegärung.


    Das Morchelaroma kommt auf Pizza irgendwie noch viel stärker zur Geltung als in Saucen. Vermutlich, weil es nicht so verdünnt wird.


    Klar, das muss jeder selbst entscheiden. Wollte hier nur mal bisschen Input liefern, dass es sich bei Pilzen lohnen kann auch mal etwas "Experimentalküche" zu betreiben. Ich persönlich habe da ne Menge Spaß daran. ;)

    Ja nach Gefühl. Wenn du die Konsistenz von nem Frischen kennst, kannst du das in etwa abschätzen. Einfach immer wieder mal draufdrücken beim Einweichen. Wenn die Stücke etwas nachgeben, aber sich noch schön fest (etwa so wie gebratenes Hühnchengeschnetzeltes) anfühlen, ist die Konsistenz perfekt.

    Hallöchen in die Runde!


    Das Thema hier hat mich jetzt als bisheriger stiller Mitleser mal dazu gebracht mich hier anzumelden. Nachdem ich 2022 angefangen habe mich näher mit den Pilzen zu beschäftigen, hatte ich in diesem Jahr Anfang April meine erste Begegnung und Verkostung mit dem Schwefelporling. Dank des Massenwachstums in diesem Jahr sind es mittlerweile auch ein paar mehr Erfahrungswerte.


    Grundlegend finde ich den Pilz in jungem Stadium nicht so verkehrt. Konsistenz und Geschmack muss man aber mögen, das stimmt schon. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass ihn manche nicht wollen.


    Mein Tipp ist allerdings - vor allem, wenn man ihn eigentlich nicht mag (ich konnte schon Leute bekehren) - die Herangehensweise bei Reifegrad und Zubereitung mal zu ändern. Mir ist er am liebsten in dem Stadium kurz vor dem Auffächern. Sowas wäre zum Beispiel mein Objekt der Begierde:


    Alles was richtig hart und holzig ist, schneidet man weg. Stellen, wo ein leichter Widerstand im Schnitt vorhanden ist, sind entgegen häufiger Meinung noch in Ordnung.

    Die Fruchtkörper dann in gröbere Stücke brechen oder schneiden (wie man mag) und dann kommt der eigentliche Trick: Ab in den Dörrautomaten, bis sie krachen!


    Entgegen der hierzulande üblichen Meinung, der Schwefelporling eigne sich gar nicht zum Trocknen, ist genau das Gegenteil der Fall. Die Amis trocknen ihn seit jeher gerne und ich kann bestätigen, dass er fast 1:1 wie frisch hydriert - und das blitzschnell.


    Das will man aber gar nicht! Der Trick beim Zubereiten ist, ihn nur kurz zu etwa 50% zu hydrieren (am besten in einer würzigen Brühe, dauert etwa 3 bis 5 Minuten je nach Größe der Stücke) und dann wie Hühnchen in der Küche zu verwenden. Die Konsistenz kommt bei dieser Behandlung unfassbar nahe an echtes Hähnchen ran (fleischig-fest, leicht faserig) und je nach Zubereitung ist auch der Geschmack erstaunlich nah dran.


    Habe aus dem Zeug mittlerweile Chicken Alfredo, Chicken Teriyaki, Nuggets und gegrillte Hähnchenspieße gemacht. Vor allem die gegrillten Spieße sind bisher mein absoluter Favorit und einfach unfassbar lecker. Der Pilz bekommt ein richtig tolles Grillaroma und die angebräunten Stellen sind geschmacklich wie die von echtem Fleisch. Der perfekte Fleischersatz finde ich.


    Und das Schöne an der Trocknung ist halt, wenn man Gefallen daran gefunden hat, dass man sich bei dem ergiebigen Pilz nen schönen haltbaren Vorrat bis zu nächsten Saison anlegen kann.


    Trocknen aber bitte nur im Dörrautomaten. Lufttrocknung oder Backofen funktioniert mit dem Pilz nicht, da er sonst viel zu lange braucht, um vollständig zu trocknen.


    Ich hoffe, ich konnte hier mal ein paar Leute neugierig machen oder auch bestehenden SchwePo Liebhabern zu neuen Ideen verhelfen. Probiert es gerne auch mal aus und teilt eure Meinung dazu.


    Gruß,

    Christopher