Ein Rat, den man nicht oft genug wiederholen kann: Stockschwämmchen grundsätzlich nur sammeln, wenn die Schüppchen am Stiel klar und deutlich ausgeprägt sind. Diese sind einfach das einzige zuverlässige Unterscheidungsmerkmal. Bei so abgenudelten Dingern wie den hier gezeigten ist die Verwechslungsgefahr einfach zu groß. Und ganz alte Fruchtkörper von Stockschwämmchen und Gifthäubling mit dunkel gewordenen Stielen können tatsächlich komplett identisch aussehen.
Und NIE gierig werden und einfach alles vom Stamm absäbeln und in den Korb packen. Immer jeden Fruchtkörper einzeln anschauen und die Merkmale prüfen. Es kann sich grundsätzlich immer ein Gifthäubling unter den Stockschwämmchen verstecken, da sie am selben Substrat vorkommen. Routine sollte hier also nie einkehren, auch nicht bei bekannten Stellen. Es kann immer mal eine neue Art dazukommen.
Außerdem sollte man meiner Meinung nach neben dem Gang zum PSV, bevor man sich erstmals an den Verzehr traut, auch mehrmals den Gifthäubling gefunden und eindeutig identifiziert haben. Das gibt einem dann auch nochmal einiges an Sicherheit dazu. So habe ich es selbst gehandhabt und es hat ziemlich lange gedauert, da der Gifthäubling bei mir extrem selten ist. Davon sollte man sich selbstredend keine falsche Sicherheit vorspielen lassen.
Wer maximale Sicherheit will, sollte sie im heimischen Garten züchten. Impfdübel gibt's ja zu kaufen. Oder für Faule: In vielen Supermärkten gibt es sie auch immer wieder mal eingelegt im Glas zu kaufen. Die Aromatik kommt da aber nicht ansatzweise an frische Pilze ran.