Beiträge von huehnchen69

    Hallo Bläuling,

    Ich war dieses WE sehr entsetzt. Ich traf ein Ehepaar, die verspeisten glatt Grünlinge. Zumindest erzählten sie das. Auch der Hinweise, dass diese giftig sind, änderte daran offenbar nicht das Geringste. Auch nicht, dass diese geschützt sind, das war ihnen egal. Und da wundert man sich, wenn Grünlinge hierzulande nicht allzuoft anzutreffen sind.

    Ich habe auch schon Grünlinge gegessen, obwohl mein eigener Erstfund erst im letzten Jahr war: Zu meinen Studienzeiten hat die Betreiberin der Cafeteria eine wunderbare Pilzsuppe aus selbstgesammelten Pilzen gezaubert, und ihre Kenntnisse waren für mich damals so vertrauenerweckend, dass ich die Suppe auch gerne und mit gutem Gefühl gegessen habe. Und sie erzählte, dass sie auch Grünlinge reinmacht. Das war noch lange bevor herausgefunden wurde, dass der Grünling, in großen Mengen gegessen, giftig ist. Bei höchstens vielleicht einem Viertelpilz pro Suppenschälchen dürfte das aber vergiftungstechnisch wenig relevant gewesen sein. Selbst ein ganzer Teller reicht nach meinem Kenntnisstand für eine Vergiftung nicht aus.


    Natürlich würde ich den entsprechend der DGfM-Einstufung als giftig aus dem Körbchen fischen, aber bei uns in der Gegend gibt es den eh nicht.


    Was die gesetzlichen Verbote angeht, sammle ich normalerweise keine Pilze, deren Sammeln verboten ist, aber dass das Sammeln von Fruchtkörpern im Allgemeinen keinen Einfluss darauf hat, wie häufig die Fruchtkörper auftreten, wurde ja schon in Studien gezeigt.


    Bei extrem seltenen Pilzen, z. B. von der Roten Liste, denke ich schon, dass es einen Unterschied machen kann, wie lange der Fruchtkörper herumsteht und seine Sporen in den Wind streuen kann. Die versuche ich stehen zu lassen, wenn ich es rechtzeitig kapiere, dass das eine Seltenheit ist.


    Aber gerade die Grünlinge werden wohl eher in Gegenden traditionell gesammelt, wo sie recht häufig sind, z. B. in den Kiefernwäldern um Berlin. Zumindest mir macht das unter diesem Aspekt kein Bauchweh.


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Werner,

    der Horngraue Rübling. Ein Mykorrhizapilz übrigens.

    ach, das ist ja ein Ding, das wusste ich nicht! Vielen Dank für die Info.


    Beim Nachlesen dazu habe ich auf Wiki jetzt auch erfahren, dass der Horngraue Rübling und der Butterrübling laut genetischen Untersuchungen aus 2021 doch als getrennte Arten zu werten seien. So rein makroskopisch finde ich das gut 😁


    Beste Grüße

    Sabine

    Ganz lieben Dank, Günter, für deine detaillierten Hinweise! Dann kümmere ich mich mal um Flora Agaricina neerlandica 8 und hoffe darauf, dass ich dann, wenn die Zeit reif ist, möglicherweise auch in den Genuss deines Dermocybe-Schlüssels kommen kann :) . Dir gutes Gelingen bis dahin!


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Günter,

    Und bei Fragen helfen Uwe, Hias und ich auch gerne weiter.

    Günter

    da nehme ich dich doch gleich beim Wort 😁 - für eine Frage, die mir neulich in einem anderen Thread kam:


    Ich hatte sowas hier, mit dem gelblich-ockerfarbenen Hut, ebenso gefärbten Stiel und rötlichen Lamellen bisher immer als C. semisanguineus (Blutblättriger Hautkopf) bezeichnet:



    Die gibt es bei mir hier in rauen Mengen, und weil die sich für mein Empfinden schon immer in zwei Gruppen zu teilen schienen (ob zu Recht oder zu Unrecht ist für mich immer noch fraglich; C. phoenicus gibt es hier auch, der ist für mich nicht im selben Topf) - welche mit mehr rosalichen Lamellen und welche mit dunkler roten - war ich auf der Suche nach detaillierterer aktueller Information über Hautköpfe (das ist eine Untergattung, die ich besonders gerne mag, weil sie so hübsch sind mit den freudigen Farben, und weil ich sie fürs Färben schätze :) ).


    Jedenfalls bin ich dabei über diesen Artikel gestolpert: Revised taxon definition in European Cortinarius subgenus Dermocybe based on phylogeny, chemotaxonomy, and morphology | Mycological Progress


    Dieser kommt unter anderem zu dem Schluss, dass in Europa C. semisanguineus total selten sein soll, und meistens C. ominosus (hat der auch einen deutschen Namen? :/) als dieser fehlbestimmt sei.


    Da ich gerade einen Haufen verschiedener Hautköpfe eingesammelt habe, deren Farben untersuchen möchte und sie auch mikroskopisch anständig bestimmen möchte, wäre mir wichtig zu wissen, ob ich dafür diesen Artikel heranziehen kann - und insbesondere ob ich meine reichlichen Hautkopffunde mit den rötlichen Lamellen und den ockerfarbenen Hüten/Stielen umbenennen muss.


    Danke schon mal und beste Grüße

    Sabine

    Oh, vielen Dank, Craterelle, den Link kenne ich noch nicht! Schaue ich mal rein.


    Ich bin für das nächste Jahr zur Pilzfärbewoche (der in Deutschland, nicht der in Schweden) angemeldet, da freue ich mich schon sehr drauf!


    Verstehe ich das richtig, dass du jetzt nicht mehr färbst?


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo karliistcool,


    da hast du Glück - normalerweise braucht es bessere Fotos und zusätzliche Angaben, um einen Pilz bestimmen oder wenigstens eingrenzen zu können.


    Aber bei euren Exemplaren geht das auch so - für mich sieht der aus wie der tödlich giftige Kahle Krempling.


    Darüber hinaus gibt es hier im Forum aber ohnehin keine Essensfreigaben, selbst bei Arten, die an sich essbar wären.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Fabian,


    ich nehme für den Sporenabwurf meist eine transparente Folie: Ein Stück aus einer Blisterpackung oder das Deckblatt eines Schnellhefters.


    Das hat den Vorteil, dass ich es auf einen beliebig gefärbten Untergrund legen kann (das ist auch der Hintergrund des Schwarz-Weiß-Untergrunds, der hier schon erwähnt wurde), insbesondere wenn die Sporenpulverfarbe doch mal überrascht.


    Manchmal kann man aber auch im Feld schon die Sporenpulverfarbe erkennen, beispielsweise bei büschelig wachsenden Pilzen. Da haben oft die oberen Hüte schon etwas von dem Sporenpulver auf ihre kleineren Geschwister abgeworfen.


    Oder beispielsweise bei Schleierlingen, bei denen das rostbraune Sporenpulver in dem spinnwebartigen Schleier am Stiel hängenbleibt.


    Und bei einigen Pilzarten kann man, zumindest wenn man reife Exemplare findet, auch ableiten, dass das Sporenpulver weiß ist, nämlich wenn die Lamellen auch im Alter rein weiß sind, wie bei den Wulstlingen, oder dass das Sporenpulver sehr dunkel ist, wie beispielsweise bei reifen Champignons (auch wenn Details wie "schokoladenbraun", "graubraun" oder "violettbraun" anhand der Lamellen u. U. schwierig sein können).


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Steffen,


    vielen Dank fürs Mitnehmen, und dass du mir den Blaufüßigen Braunsporstacheling nahegebracht hast - von dem habe ich noch nie gehört, geschweige denn, dassich ihn schon mal gesehen hätte.


    Den Kiefern-Habichtspilz neide ich dir ;). Davon hätte ich gerne mal genug, um eine ordentliche Blau-/Grünfärbung auszuprobieren, aber bei mir in der Gegend gibt es nur mit Glück mal den normalen (Fichten-)Habichtspilz.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo potzermoggl,


    ich schließe mich Björn an, dass das kein Stachelbart sondern eine Koralle ist (ohne dass ich die Art hätte benennen können), aber ich schließe mich dir, an, dass es eine Schönheit ist :)


    Beste Grüße

    Sabine :)

    Hallo Frank,


    ich habe eine kleine Taschenlampe, die ist kürzer als meine Handfläche. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich die gekauft habe, vermutlich Amazon, Conrad Elektronik oder so, und die war nicht sonderlich teuer. Die Wellenlänge weiß ich nicht genau, aber da man einen Blau-Anteil mit dem Auge gut sieht, ist es offenbar kein reines UV (ob es sowas auch gibt und was das kostet, weiß ich nicht).


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,

    Gerade dieses Jahr sieht man diesen rosaroten Fremdbefall nicht selten. Ich erkläre es immer mit Bakterienbefall.

    ich habe auch das Gefühl, dass das dieses Jahr deutlich häufiger vorkommt als in anderen Jahren, besonders beim Narzissengelben Wulstling.


    Ich habe gerade befallene Ellerlinge da und wollte mal nachschauen, ob ich mit dem Mikroskop Bakterien entdecken kann.


    Aber mir scheint, das gelingt nur aus einer Kultur, weil ansonsten die Bakterien gruppenweise so in den Pilzhyphen drinstecken, dass man die individuelle Form des Bakteriums (das mit 1 µm Länge recht klein ist) nicht erkennen kann.


    Auch mit Fluoreszenz kann ich zwar erkennen, dass rosafarbene Strukturen in der Huthaut drin sind, aber keine einzelnen Bakterien.


    Aber dass der rosafarbene Befall unter UV-Licht leuchtet wie ein Weihnachtsbaum ist ja zumindest plausibel für Serratia marcescens, das in einem der verlinkten Threads erwähnt wurde.



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    neulich erwähnte jemand in einem Thread, den ich leider nicht wiederfinde, dass bei dem Blutblättrigen Hautkopf (bzw. dem, was bei mir bisher immer unter dem Namen lief, vielleicht ist es ja auch C. ominosus) der Stiel unter UV-Licht orange leuchten soll.


    Deshalb habe ich das noch mal ausprobiert.


    Leider schaffen weder mein Handy noch meine Kamera es, alle Fluoreszenzfarben so wiederzugeben, wie ich sie mit dem Auge wahrnehme. Aber auch das, was das Handy einfängt, finde ich schon schick.


    Der Stiel des Hautkopf leuchtet tatsächlich orange (in echt geht die Farbe noch mehr in Richtung orange als auf dem Foto). Aber besonders charmant finde ich auch den grün leuchtenden Hutrand.



    Aber weil das für nur eine Pilzart irgendwie wenig spektakulär aussieht, habe ich noch das nachfolgende Foto aufgenommen:



    Da ist der Hautkopf kombiniert mit Grünblättrigen Schwefelköpfen und einem noch nicht näher bestimmten grünlich/gelblichen Haut- oder Raukopf.


    Und weil letzterer gar so schön war, habe ich den noch mal einzeln.



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    jetzt habe ich noch eine Folgefrage.


    Dieses Pilzchen fand ich an demselben Baumstumpf wie den Harzigen Sägeblättling, aber an einer anderen Stelle. Wie man sieht, nahe dem Boden.


    Wegen der leicht anderen Farben, aber besonders wegen des ganz anderen und sehr intensiven Geruchs hatte ich ihn erstmal als andere Art eingetütet.



    Aber jetzt habe ich ihn mir auch mit dem Mikroskop angeschaut (Sporen wollte er keine abwerfen) und bin mir ziemlich sicher, dass auch dies ein Harziger Sägeblättling ist, denn er klebt auch und hat auch diese irre langen Haare an der Lamellenschneide:



    Allerdings roch er extrem nach Vanille. Vielleicht nicht ganz so krass wie der Kreiselförmige Schütterzahn - ich kann ihn offen liegen lassen, ohne das ganze Zimmer zu verpesten. Aber schon ganz schön stark.


    Ich vermute, dass das durch Schimmel kommt. Auf dem Bild von unten sieht man ja einen flaumigen Belag.


    Weiß jemand, ob es einen Schimmelpilz gibt, der nach Vanille riecht, oder der das Substrat dazu bringt, nach Vanille zu riechen? Wenn ich nach "Schimmel" und "Vanillegeruch" googele, kommt immer sowas wie "kann Vanille schimmeln", das hilft nicht wirklich weiter.


    Danke und beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    vor zwei oder drei Jahren fand ich mal an meinem Geburtstag erstmalig das Weiße Pfriempilzchen und fühlte mich reich beschenkt durch diesen schönen Anblick.


    Das war für mich der Grund, gestern wieder in diesen Wald zu gehen.


    An der Stelle von damals fand ich es zwar nicht mehr (obwohl immer noch reichlich alte Fenchelporlinge dort zu finden waren), aber dafür an einer anderen Stelle, wieder auf altem Fenchelporling, und habe mich total gefreut:



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Raphael,


    jaaaaa! Tausend Dank! Bei den Sägeblättlingen war ich im Gminder/Karasch zwar auch angekommen, aber der hat nur den Getigerten und den Schuppigen, die nicht passten.


    Aber da finde ich schon makroskopisch alles wieder.


    Dann schaue ich mal in meiner anderen Literatur, ob ich da auch insbesondere die Sporenmaße finde.


    Beste Grüße

    Sabine