Beiträge von huehnchen69

    Hallo zusammen,

    (Andere Personen waren wohl nicht betroffen). Passt da Niemand auf, was da so gegessen wird?

    Ich denke zum einen, dass wahrscheinlich noch nicht viel bekannt ist oder nicht viele Informationen rausgegeben wurden. Einige KHs sind ja durchaus Datenschutz-sensibel.


    Mangelnde Kenntnisse verbunden mit dürftiger Recherche könnten aber mE zusätzlich eine Rolle spielen.


    Aber in dem Artikel, den ich auf der BR-Seite heute früh las, war auch von einem erwachsenen Mann die Rede, der betroffen ist.

    Die Möglichkeit einer Vergiftung durch den Gifthäubling oder (im unwahrscheinlichsten Fall) durch Lepiota Arten wird nicht einmal erwähnt.

    Sollte es tatsächlich so sein, dass in einem der Fälle nur Kinder betroffen sind, würde ich Lepiota nicht für so unwahrscheinlich halten.


    In einer PSV-Fortbildung wurde jedenfalls mal ein Fall vorgestellt, bei dem nur ein oder mehrere Kinder eine Amanitin-Vergiftung hatten, obwohl die ganze Familie Pilze gegessen hatte, und die Ursache war, dass die (eigentlich diesbezüglich vermeintlich recht erfahrenen) Eltern Riesenschirmlinge gesammelt hatten und die Hüte dann einzeln als Pilzschnitzel gebraten und verteilt hatten, nach dem Motto "große Leute große Pilze, kleine Leute kleine Pilze"....


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Nils,


    ich hatte schon Pilzvergiftungs-Verdachtsfälle, die mich genauso ratlos zurückließen wie dich. Denn bei der jährlichen Artikelflut zum Thema Pilze, die dankenswerterweise jeden Herbst übers Land schwappt, hätte ich eigentlich angenommen, dass alle schon mal über die Information gestolpert sind, dass es viele giftige Pilzarten gibt, und man sich auskennen sollte, bevor man welche davon isst.


    Ein paar meiner Highlights waren der Pilzsammler, der einmal durch den Wald gefegt hat und alles, was er gefunden hat, in die Pfanne gehauen hat: Röhrlinge (unter anderem Gallenröhrlinge), Safranschirmlinge, Perlpilze (!), und noch ein paar andere Arten - ohne einen Hauch von Ahnung von Pilzen zu haben. Trotz der Gallenröhrlinge hat er das gegessen. Wie durch ein Wunder war in den Putzresten aber tatsächlich nichts wirklich Giftiges dabei.


    Oder der Pilzsammler, der im Krankenhaus war und sagte, er habe einen Pilz gegessen, der kein Fliegenpilz war. Denn der hatte ja keine weißen Punkte auf dem roten Hut. Auf meine Frage hin, was er denn glaubte, gegessen zu haben (ich hatte eigentlich mit "Apfeltäubling" oder sowas gerechnet) kam nur wieder "keinen Fliegenpilz". Nunja, natürlich war es doch ein Fliegenpilz - mit abgewaschenen Punkten.


    Oder das Paar, das Champignons im Garten gefunden hat (für Vergiftungen mit dem Karbolegerling habe ich ein gewisses Verständnis - viele denken, wenn sie sicher sein können, dass es ein Champignon ist, und kein Knollenblätterpilz, sind sie fein raus). Sie hatten nach der Mahlzeit Bauchweh. Als ich erläutert habe, dass der Karbolegerling eigentlich echt fies riecht, zumindest für die meisten Menschen, und auch so fies schmeckt, meinte der Mann: "Oh, ja, jetzt, wo Sie es sagen: Lecker waren die eigentlich wirklich nicht". Mussten natürlich trotzdem aufgegessen werden.


    Verwirrend fand ich auch den Fall, wo eine Nebelkappe gegessen wurde - als Ziegenlippe 🤔


    Einen schweren Vergiftungsfall hatte ich dieses Jahr aber noch nicht, und ich hoffe, das bleibt auch so.


    Beste Grüße

    Sabine

    Ist der fehlende Ring denn ein notwendiges Kriterium? Ich las, daß dieser des Öfteren fehlen könne.

    In meinen Augen ist, zumindest bis man den Parasol auch dann erkennt, wenn tatsächlich Schnecken den Ring gefressen haben, der am Stiel frei verschiebbare Ring ein unerlässliches Kriterium.


    Denn an einem Parasol, den man stehengelassen hat, weil der Ring weggefressen war oder am Hutrand hing, weil er bei Trockenheit am Stiel festgeklebt ist, oderoder, erleidet niemand einen Schaden.


    An einem Schirmling, bei dem man bei diesem Kriterium mal Fünfe hat gerade sein lassen, weil "der Ring ja bloß festgeklebt ist, eigentlich ist der bestimmt verschiebbar" kann man unter Umständen sterben.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo und Willkommen Buzz Dee,


    wie gut, dass du auf die fehlende Stielnatterung geachtet hast! :daumen:


    Mir begegnet das bei Pilzwanderungen immer wieder, dass der für einen Parasol gehalten wird, deshalb stelle ich die bei mir in der Ausstellung auch gerne nebeneinander (wenn ich beide gleichzeitig da habe), damit man die Merkmale vergleichen kann.


    Aber was mich noch interessieren würde: Wie war für dich denn der Geruch? Der ist für mich beim Spitzschuppigen Stachelschirmling echt fies, so dass allein das - neben der Giftigkeit - mich schon davon abhalten würde, den für die Pfanne in Betracht zu ziehen.


    Beste Grüße

    Sabine

    Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super.

    Ich werde nächsten Montag eine Exkursion mit einer Schulklasse machen. Die Lehrerin hat 4 Schulstunden dafür geblockt. Das wir bestimmt toll 😃.


    Aber was du von dem Unterricht deiner Tochter berichtest, ist ja gruselig. Da frage ich mich, woher die Lehrkraft diese Inhalte bezogen hat. Was meine Kinder in der Schule dazu gelernt haben, war zwar auch schmalspurmäßig (2-3 Stunden in der 3. Klasse und noch mal 2-3 Stunden in der 8. oder 9.), aber wenigstens nicht falsch. Da wäre ich doch bemüßigt, das wenigstens der Lehrkraft rückzumelden, damit sie das nächstes Jahr korrekt vermitteln kann.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    hach, schade, dass ich auf diesen Beitrag erst jetzt stoße, denn ich habe neulich auch einen der Tigerritterlinge gefunden, war allerdings in Eile und habe nur husch-husch fotografiert. Sonst hätte ich mir mehr Mühe gegeben.


    Vielleicht habt ihr dennoch eine Tendenz, ob das eher nach T. filamentosum oder nach T. pardinum aussieht. Vom Standort her würde T. filamentosum nach euren Ausführungen am besten passen, denn sie standen am Wegesrand in einem eigentlich hauptsächlich Fichtenwald, aber wie man auf dem Foto sieht, standen just dort auch Buchen.


    Aber schuppig aufzureißen scheint er ja schon.



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Schwertlilie,


    für mich sieht auch die Hutstruktur am Rand eher nach dem Falschen Pfifferling aus. Aber ich schließe mich an: Das ist so ein Exemplar, das bei manchen Leuten bestimmt als Pfifferling in der Pfanne gelandet wäre, und solange es einzelne Exemplare sind, ist das zum Glück ja auch idR nicht so schlimm.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Cognacmeister,


    dieser war in dem Fliegenpilz-Thread ein bisschen untergegangen, nicht wahr? 🤣


    Ich schließe mich Chorknabe an, dass du bei den Schleierlingen vermutlich richtig unterwegs bist, aber nicht bei den Schleimfüßen.


    Was es ist, weiß ich aber auch nicht. Der Violette Schleierling ist es nicht, und für ziemlich viel anderes müsste ich mich durchschlüsseln, mit vermutlich bedeutend mehr Info, als dem Bild zu entnehmen ist.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Michael,


    in den Zeitungsartikeln, die ich über den Aufmacher gelesen habe, hieß es, dass die 70 kg die an dem Tag (oder Wochenende?) insgesamt an der Grenze (glaube ich) beschlagnahmte Ausbeute war. Das heißt, das Gesamtgewicht war vier oder fünf unabhängigen Personen zuzurechnen. Klar haben die alle dann immer noch deutlich zu viel, aber ich denke, auf diese Klarstellung war in dem Videobeitrag bewusst verzichtet worden, weil die 70 kg so schön absurd klingen.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo PilzerHaberer,


    es gibt tatsächlich Genehmigungen für kommerzielles Sammeln. Ich habe vor Jahren mal bei einer Pilzausstellung mitgewirkt, die von einem solchen Pilzhändler (den Namen weiß ich nicht mehr) mit ausgerichtet wurde. Der hatte alle möglichen Pilze im Angebot, beispielsweise auch Krause Glucken usw., und hatte mehrere Personen mit Sammellizenzen, die ihm die Pilze zugetragen haben.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Cognacmeister,


    hast du bei dem vermeintlichen Fliegenpilz mal die Huthaut abgezogen?


    Ich würde vermuten, dass der Pilz darunter nicht gelb ist, wie er es im Fall eines Fliegenpilzes wäre, denn ich bin auch in der gemmata-Fraktion.


    Beste Grüße

    Sabine

    Danke euch für eure Hinweise!

    Anhand der Sporen könnte es auch Callistosporium pinicola sein (= luteoolivaceum var. minor bei Ludwig).

    Das hatte ich auch verglichen, aber die Sporen dort sind wohl noch mal kleiner (wenn auch vielleicht mit einem Überschneidungsbereich), und sehen vom Quotienten her runder aus. Und zumindest laut Ludwig soll der bitter schmecken.


    Das mit dem Fischgeruch sollte ich vielleicht doch noch mal erläutern: Das, was ich (deshalb extra so ausführlich) beschrieb, ist nicht der typische fischige Fischgeruch.


    Frischer Fisch riecht ja nicht nach Fisch, aber schon irgendwie eigen.


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo zusammen,


    gestern fand ich an einem Baumstumpf die Exemplare unten. Der Baumstumpf war sehr bemoost - keine Ahnung, was das mal war. In dem Wald stehen Fichten, Espen und Ebereschen, aber natürlich kann beim Durchforsten vor X Jahren auch irgendwas anderes gefällt worden sein.


    Leider war es schon recht dunkel, so dass die Standortfotos etwas suboptimal sind, insbesondere bei den Farben.


    Von oben dachte ich bei dem größeren (Hutdurchmesser 6 cm), es sei bestimmt ein Dachpilz, und der kleinere was anderes.


    Überraschung beim Drunterschauen: Die gehören zusammen, ein Dachpilz ist es nicht, sondern etwas, das ich noch gar nicht kenne 😃.


    Ich habe dann noch die anderen Fotos heute gemacht, auf denen man sieht, dass die Lamellen gelb sind.


    Der Hut ist hygrophan und glatt. Der Geruch ist nach sehr frischem Fisch, oder so, wie die Hände riechen, nachdem man frisch geangelten Fisch angefasst hat. Der Geschmack ist unauffällig-mild.



    Ich bin dann auf den Gelbblättrigen Scheinrübling (Callistosporium luteoolivaceum) gestoßen, und das ist jetzt trotz ein paar Unstimmigkeiten in machen Beschreibungen, die ich im Netz oder in Büchern finde, mein heißer Kandidat (z. B. bei Pilzflora Ehingen heißt es "entfernt stehende Lamellen", bei anderen Fotos, z. B. beim Pilzverein Baden, sind die Lamellen aber ähnlich dicht wie bei meinen Exemplaren; Geruchsbeschreibung passt nirgends, die Beschreibung bei Gminder/Karasch passt super, bis auf die Sporenlänge, die liegt bei mir bei 4,5-5,5, dort bei 5-7; Pablo berichtete aber in einem anderen Thread hier im Forum ebenfalls von 4,5-5,5).



    Was denkt ihr?


    Danke schon mal und beste Grüße

    Sabine

    Hallo Raphael,


    wow, echt toll! 😃


    Und deine Mikrofotos machen mir richtig Lust, auch mal die Sachen zu mikroskopieren, bei denen ich nicht unbedingt dran denken würde, und mich von vielleicht schicken Zystiden überraschen zu lassen (leider nehme ich mir meistens schon kaum die Zeit, die Sachen unters Mikro zu schmeißen, bei denen ich das zu Bestimmungszwecken unbedingt machen will....).


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Sebastian,


    Wahnsinn, was für eine Vielfalt! Und auch noch bestimmt! Das würde bei mir ewig dauern ;)

    Rhodotus palmatus und Karottentrüffel stehen auch auf meiner Wunschliste - wie toll! 😃


    Was mir ins Auge gesprungen ist:


    08 Cortinarius semisanguineus - der blutblättrige Hautkopf (nur quick an dirty, da schon drüber)

    Den hätte ich wohl wegen der roten Stielbasis als C. phoenicus bezeichnet (den ich dieses Jahr zum ersten Mal fand, dafür gleich mehrfach an mehreren Standorten - ob der gerade ein gutes Jahr hat?).


    Und zu dem hier:

    05 Cortinarius humicola - der schuppige Raukopf

    hatte ich noch die ganz blöde Frage stellen wollen, woran du da einen Schleierling festmachst, denn ich hatte kürzlich einen für mich ähnlichen Fund und habe den vorläufig als Risspilz eingetütet (stand auch so schön Risspilz-mäßig am Rand eines Waldweges).


    Bestimmt habe ich mein Exemplar noch nicht, aber dafür bin ich jetzt um so dankbarer für deinen Einwurf, Karl W , denn wenn ich bei meinem die Lamellen anschaue, passt für mich Lacrymaria pyrotricha:



    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Michael,


    vielen Dank für diese Information!


    Hmpf, ich hatte das Verfärbungsverhalten für ein nützliches Abgrenzungsmerkmal zwischen den Arten gehalten, aber wenn das im Schlüssel nicht zu den Beobachtungen passt, funktioniert das ja nicht so gut.


    Trotzdem ein Versuch: Wie ist denn bei deinen die End-Verfärbung? Die ist bei meinem Fund nämlich viel blasser grau als bei der Espen-Rotkappe (laut Schlüssel "violettgrau, rötlichgrau, stellenweise schwärzlich verfärbend", was ähnlich oder heller klingt als das "grauviolett bis schwärzlich" der Laubwald-Rotkappe).


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Matthias,


    ich kann nur nach dem Schlüssel gehen, da die einzige Rotkappe, die ich wirklich gut und eindeutig häufig gesehen habe, die Espen-Rotkappe ist (in Schweden habe ich zwar haufenweise Rotkappen gefunden, die ich für mich zufriedenstellend nach meinem Buch benannt hatte, aber rückblickend bin ich mir nicht mehr sicher, ob sich das mit dem Boleten-Schlüssel decken würde, und da stand immer ein Baum-Mischmasch drumherum).


    Bei der Laubwaldrotkappe (L. quercinum/aurantiacum) stört mich, dass sich das Fleisch dort stark über grau nach schwarz verfärben soll - keine Rede von Rosa. Auch heißt es, die Huthaut würde mit Anfeuchten heller - das ist bei meiner genau andersherum.


    Beste Grüße

    Sabine


    P.S.: Der Schlüssel unterscheidet zwischen der Art, die ich oben benannt habe, und L. vulpinum WATLING (Kiefern-Rotkappe)