Hi,
die größten Pilze gibt's sicherlich in der Nähe von Tschernobyl.
Vor allem kann man die da auch Nachts sammeln, weil sie so schön leuchten...
Nee, aber Spaß beiseite! Die Sache mit den (ehemaligen) Sperrgebieten kann ich nur bestätigen.
Das hat aber meiner Meinung nach andere Gründe, als die zuvor angesprochenen.
Ersteinmal ist es so, daß es auch Militärangehörige geben soll, die Pilze sammeln, obwohl das zumindest früher während der Dienstzeit verboten war - dran gehalten hat sich natürlich niemand.
Zum anderen ziehen die bestehenden Sperrgebiete auch etliche "zivile" Pilzsammler geradezu magisch an. Egal, ob dort nun tatsächlich mehr zu holen ist als anderswo, oder nicht.
Der Reiz des Verbotenen, die blinde Überzeugung "nur dort" etwas zu finden oder eben auch tatsächlich überdurchschnittliche Ergebnisse - alles dies wird da wohl eine Rolle spielen.
Dabei reicht es meist schon aus, die "erlaubten" Ränder solcher Sperrgebiete abzulaufen, oder sich halt auf freigegebene ehemalige Sperrgebiete zu konzentrieren.
Warum dort tatsächlich mehr als anderswo zu finden ist, liegt meiner Meinung nach daran, daß dort Wald und Heide zumindest teilweise noch in einem ursprünglichen Zustand vorkommen, da die moderne Forstwirtschaft den Bedürfnissen des Militärs wohl oder übel Rechnung tragen mußte.
So konnte sich rund um Schießplätze und Gefechtsstände eine Landschaft entwickeln, die es sonst in dieser Form kaum noch gibt und die bestimmten Pilzarten, vor allem auch dem SteÃnpilz, einen idealen Lebensraum bietet.
Und nicht nur den Pilzen gefällt es - auch den Schmetterlingen.
So konnte ich dort nach vielen vielen Jahren erstmals wieder den seltenen "Schwalbenschwanz" sehen, eine Schmetterlingsart, die ich im Raum Berlin eigentlich schon für ausgestorben hielt.
Bleibt nur zu hoffen, daß dies bei den freigegebenen Sperrgebieten auch noch eine Weile so bleibt, und sie nicht "totkultiviert" werden.
MfG,
Thomas2