Beiträge von Hansflo

    Hallo,


    das sind keine Steinpilze (weder Sommer-, noch Fichten-, noch ...) , sondern dürften der Gattung Suillus (Schmierröhrlinge) angehören; welche Art genau, ist für mich auf die Entfernung schwer zu sagen; wahrscheinlich sind es Kuhröhrlinge (S. bovinus).


    Der Pilz in der Mitte mit dem dunklen Fuß und den blauenden Röhren könnte ein Maronenröhrling (Xerocomus badius) sein.


    Hansflo


    So interessehalber: was verbraucht sowas eigentlich an Strom? Ich wollte mal spasseshalber Obst im Backofen dörren und hatte das Gefühl, für relativ wenig eine Irrsinns-Energie zu verschwenden.


    Hallo,


    mein Dörrex hat eine Nennleistung von 600 W. Ich schätze über den Daumen, dass die Heizspiralen während eines Trockenvorganges etwa ein Drittel bis die Hälfte der Zeit tatsächlich eingeschaltet sind um die Luft auf 40 bis 50 Grad Celsius zu erhitzen.


    Während eines sechsstündigen Trockenvorganges wären das somit zwei bis drei echte "Heizstunden" mit in Summe 1,2 bis 1,8 kWh.


    Das entspricht in etwa einer halben bis dreiviertel Stunde Staubsaugen mit einem handelsüblichen mittelstarken Gerät.


    Der gemachte Vergleich mit der Tiefkühlpizza dürfte ebenfalls hinkommen.


    Hansflo

    Hallo,


    Steinpilze, Hexenröhrlinge und die meisten anderen Röhrlinge lassen sich sehr gut trocknen und gewinnen dabei sogar an Geschmack und Aroma.


    Ich habe mir dazu vor einigen Jahren einen Dörrex zugelegt, damit funktioniert es wunderbar (und sehr viel besser als im Backrohr): Pilze säubern und Madenstellen ausschneiden, die Pilze in Scheiben (ca. 4 mm) schneiden und bei 50 Grad trocknen. Dauert um die 5 Stunden. Zur Halbzeit wechsle ich die Körbe: unterer Korb nach oben, oberer Korb nach unten.


    Früher (in den Zeiten vor dem Dörrex) im Backrohr habe ich sie auf Backtrennpapier aufgelegt; damals hat es deutlich länger gedauert; die Temperatur ließ sich nicht so exakt einstellen und das Ergebnis wurde nicht so schön gleichmäßig.


    Die getrockneten Pilze verwahre ich in Gläsern mit Schraubverschluss auf.


    Bei Röhrlingen halte ich Trocknen für die mit Abstand beste Methode.


    Hansflo

    Hallo Moritz,


    auf Bild Nummer 2 würde ich alle drei Exemplare der Gattung der Dickfußröhrlinge (Boletus) zuordnen, auf dem leider sehr unscharfen Bild Nummer 1 hätte ich das linke Exemplar eher der Gattung Filzröhrlinge (Xerocomus) zugeordnet und für einen Maronenröhrling gehalten.


    In der Mitte und rechts sehe ich Fichtensteinpilze (B. edulis); links bleibe ich unsicher.


    Hansflo

    [hr]
    Hallo,


    wenn die Bilder scharf wären, dann wären sie eine brauchbare Basis für eine Bestimmung.


    Hans


    Nur mal so im Groben, für diejenigen die es wissen wollen.


    oh, vielen Dank; ja, in etwa so im Groben wollten wir das wissen. ;)


    Vielleicht kannst du noch ein wenig in die Tiefe gehen: ich habe einmal gelesen, dass diese wissenschaftlichen Erstbeschreibungen auch heute noch in lateinischer Sprache verfasst werden, konnte dazu aber nichts weiteres finden.


    Stimmt das? Und wie sieht das denn dann genau aus? Diese Beschreibungen werden wohl üblicherweise in einer wissenschaftlichen Zeitschrift (häufig wohl im angloamerikanischen Raum beheimatet) veröffentlicht. Ist die neue Spezies dann in der Zeitschriftensprache UND zusätzlich in Latein beschrieben?


    Mit gespannten Grüßen, Hans

    Hallo Santiago,


    die sog. binäre Nomenklatur, die auf Carl von Linné zurück geht, wurde bereits sehr gut erklärt.


    Um allfällige später noch auftauchende Unklarheiten zu beseitigen: in der wissenschaftlichen Literatur (auch in guten Pilzbüchern) wird nach Gattungs- und Artnamen noch der "Entdecker" der Art genannt; das ist derjenige, der die Art erstmals wissenschaftlich beschrieben hat.


    Ein "L." steht dabei für obengenannten Carl von Linné, andere Entdecker werden meist ausgeschrieben. Oft wird auch noch die Jahreszahl der "Entdeckung" (also der wissenschaftlichen Beschreibung) hinzugefügt.


    Hansflo

    Hallo,


    sehr schöner Fund und einige deiner Exemplare zeigen, warum die Maronen neuerdings (und wieder einmal) von den Filzröhrlingen (Xerocomus) zu den Dickfußröhrlingen (Boletus) umgeordnet werden könnten.


    Hansflo

    Zum Thema –žRoh eßbare Pilze–œ / zu Zühli und Hansflo:
    Ihr schreibt beide, daß Champignons roh eßbar sind. Woher habt ihr dieses Wissen ??


    Hallo Susanne,


    ich bilde mir ein, in meiner Jugend, als es hier alle paar Jahre auf bestimmten Wiesenstücken Wiesenchampignons in rauen Mengen gab, diese regelmäßig auch roh gegessen, oder zumindest verkostet zu haben. Meine Mutter hat sie damals regelmäßig "gebacken" (also paniert und in Fett schwimmend gebraten) und da waren sie mit Sicherheit oft genug bei weitem nicht durchgebraten, sondern innen mehr oder weniger roh.


    Aber die Hand würde ich jetzt nicht mehr dafür ins Feuer legen und wissenschaftlicher Nachweis der Ungiftigkeit ist das natürlich keiner.


    Aber was anderes: Täublinge werden von mir regelmäßig roh verkostet; nur in kleinen Mengen, und zur Feststellung der Genießbarkeit.


    Hansflo

    Hallo Susanne,


    es behauptet ja niemand, dass Rüdiger Nehberg keine Ahnung von Pilzen hätte, und ich gestehe ihm gerne zu, dass er viele gute Tipps abgibt, aber genau diesen einen Tipp, der diesen Faden gestartet und als Frage zum Thema hat, kann man nicht unwidersprochen lassen.


    Dass Pilze keine Pflanzen sind, hat sich auch bis zu uns ins Pilzforum durchgesprochen, auch wenn ich selber im Sinne von Textfluss und Lesbarkeit manchmal die exakte Trennung in der Darstellung unterlasse.


    Viele Pilze, darunter häufig verzehrte Speisepilze sind roh durchaus essbar (Steinpilze, Kaiserlinge, Champignons) und bei weitem nicht alle Pilzgifte werden durch Hitze zerstört, wie jedes Jahr mehrere Pilztote belegen.


    Chris McCandless ist genau eine derartige Situation der Wildnis zum Verhängnis geworden: eine Pflanze mit einem schwachgiftigen Halogenid trifft auf einen geschwächten, ausgezehrten Körper. Was ein gesunder, gut genährter Körper locker vertragen hätte, gibt einem von mehreren Wochen entbehrungsreichen Leben in der Wildnis geschwächtem Körper "den Rest". Wenn ich mich recht erinnere, mutmaßt Jon Krakauer ein Nachtschattengewächs (eine Art wilder Kartoffel) - im Buch, nicht im Film.


    Hansflo


    Dieser Rüdiger Nehberg meint das sicher nicht ernst! :D


    Wär ja gemein gefährlich :/


    Hallo,


    doch, doch, er meint es ernst. Ich habe mehrere Bücher von ihm gelesen, auch jenes mit den Unmengen Tipps fürs Überleben in der Wildnis (und in der Ferne) - von der Ernährung im Regenwald bis hin zum Umgang mit korrupten Polizisten in totalitären Staaten.


    Viele der Tipps sind ja wirklich brauchbar und hilfreich, oder zumindest gewitzt und durchdacht.


    Hansflo


    Bezüglich deines letzten Absatzes denke ich schon das ich recht mutig bin, mein Problem liegt wohl bei der Hemmschwelle.


    Hallo Lippi,


    dann habe ich zwei gute Buchtipps für dich:


    1. Delikatessen am Wegesrand - Unkräuter zum Genießen, von Brigitte Klemme und Dirk Holtermann. WDR-Verlag: eine recht umfangreiche und praxisnahe Reise durch die Wiesenwelt rund ums Haus mit vielen Rezepten.


    2. Das Wald-Kochbuch - die besten Rezepte und Tipps, von Reinhard Dippelreither. Verlag Pichler Sachbuch: eine etwas gewagtere Reise durch die heimischen Wälder, ebenfalls mit vielen Rezepten bis hin zu essbaren Insekten und Regenwurmragout.


    Schönen Abend noch,


    Hansflo

    Hallo Lippi,


    das von dir genannte Pilzbuch kenne ich nicht, und ich kann dir auch keines besonders ans Herz legen. Vielleicht stöberst du einmal in einer Buchhandlung verschiedene Bücher durch und suchst dir das Gelegene für dich heraus.


    "Was blüht denn da" ist sicher nach wie vor DAS Standardwerk für die Bestimmung höherer Blütenpflanzen; damit kannst du nach Herzenslust und jahrelang durch die Botanik streifen.


    Sepp Holzers Permakultur ist hochinteressant, aber für einen Laien zur Pflanzenbestimmung nicht wirklich hilfreich. Die anderen Bücher kenne ich nicht.


    Wie gesagt, Stöbern in einer Buchhandlung hilft dir sicher weiter. Übrigens gibt es auch recht interessante Naturbücher mit dem Schwerpunkt "Essbares aus der Natur"; aber die sind eher auch für Fortgeschrittene - und Mutige. Dort finden sich dann neben Brunnenkresse auch Gänseblümchen, Brennnessel und viele weitere Pflanzen und Rezepte für den Speiseplan.


    Bei näherem Interesse suche ich dir gerne ein paar Titel heraus.


    Hansflo

    Hallo Lippi,


    hmm, du stellst mir schwierige Fragen und ich fürchte, ich kann dir nicht wirklich weiter helfen. Dazu weiß ich einfach zu wenig darüber, in welche Richtung du dich fortbilden möchtest. Geht es in Richtung "Allgemeine Pflanzenbestimmung" mit den Unterpunkten Blütenpflanzen, Bäume, Gräser, Pilze? Oder suchst du gezielt "Essbares aus der Natur"? Oder noch einen anderen Schwerpunkt?


    Ich denke, das wesentliche ist, dass du dich so oder so in jedem Fall zuerst ein wenig mit den Grundlagen (botanische Grundlagen und Systematik) beschäftigen musst; also zumindest mit den ersten Seiten jedes guten Bestimmungsbuches.


    Ebenfalls einen schönen Sonntag,


    Hansflo


    Über die Verwechslungs-gefahren z.b. Herbstzeitlose mit Bärlauch sollte man nätürlich schon mal was von gehört haben bevor man lustig drauf los sammelt. Selbstverständlich gilt das auch für die anderen genanten Pflanzen.


    Das wär doch eine hilfreiche Information an unseren abenteuerlichen Rüdiger.


    Hansflo


    Hallo Lippi,


    ich habe mehrere Bücher von Rüdiger Nehberg mit Genuss gelesen. Die sind gut geschrieben und unterhaltsam und man kann sich auch durchaus einige Anregungen für sich heraus holen. Aber der genannte Giftigkeitstest ist einfach haarsträubend.


    Man könnte damit allenfalls jene Pflanzen und Pilze erkennen, deren Gift auf den Verdauungstrakt wirkt. Das mag zwar die "halbe Miete" sein, aber es bleiben leider immer noch sehr viele Pflanzen und Pilze übrig, die keine (raschen) Verdauungsstörungen verursachen, aber trotzdem schwer giftig sind.


    Hierzulande sterben jährlich mehrere Menschen an solchen Giften; die häufigsten Todesfälle gehen wohl zurück auf Knollenblätterpilz (Verwechslung mit Champignons oder was weiß ich) und Maiglöckchen und Herbstzeitlose (Verwechslung mit Bärlauch), selten auch auf Tollkirsche (Verwechslung wohl mit Kirsche/Vogelkirsche).


    Zumindest bei den drei erstgenannten würde die Nehberg-Methode zum sicheren Tod führen; bei der Tollkirsche würdest du nach der ersten Frucht wahrscheinlich aufhören, weil du wegen Halluzinationen die zweite nicht mehr pflücken kannst.


    Neben dem Knollenblätterpilz gibt es übrigens viele weitere Pilze, die du mit Genuss verspeisen könntest und die ersten Beschwerden erst nach 20, 30, 40 Stunden festzustellen sind - zu einem Zeitpunkt, wo es keine Rettung mehr gibt.


    Hansflo

    Hallo,


    der Rüdiger darf gern weiterhin vor laufender Fernsehkamera Maden, Frösche und Wurzeln vertilgen und damit die Öffentlichkeit unterhalten, sie (die Öffentlichkeit) mit derart dummen Tipps zu beglücken, halte ich für bedenklich.


    Hans