Beiträge von Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    die ersten Maipilze sind da!


    Mairitterling (Calocybe gambosa)
    Fund vom 23.04.2008 in Gersweiler-Ottenhausen, Böschung an der Hauptstraße, unter Hainbuchenhecken im mulchigen Boden.
    Es waren etwa 10 Fruchtkörper, die teilweise eng zusammen wuchsen. Die Fruchtkörper waren noch ziemlich jung und deshalb konnte ich noch kein Sporenmaterial bekommen. In den nächsten Tagen werde ich mir noch ein Exemplar mit reifen Sporen holen und dann mikroskopische Details nachliefern.

    Der Mairitterling (Calocybe gambosa), auch Maipilz genannt, ist ein Pilz aus der Gattung der Schönköpfe.


    Hut: 5-15 cm breit, jung halbkugelig, später ausgebreitet, oft unregelmäßig verbogen. Rein weiß, manchmal mit ockerlichen Tönungen. Im Gegensatz dazu sind die Lamellen des Ziegelroten Risspilz im Jugendstadium auch hell aber später rötlich bis olivbraun.
    Lamellen: engstehend, weiß.
    Stiel: 3-10 cm lang, bis 4cm breit, dick und fest, weiß und so bleibend.
    Fleisch: Weiß, derb, mit starkem Geruch nach Mehl


    Der Mairitterling bildet Hexenringe und wächst in Gruppen. Er ist an lichten Waldstellen, Wegrändern, Parkanlagen und an grasigen und krautigen Stellen zu finden. Er bevorzugt kalkhaltige Böden. Der Mairitterling wächst zumeist in der Zeit von Ende April bis Ende Juni.


    Er ist essbar, aber wegen des starken Mehlgeschmacks nicht jedermanns Sache. Er kann mit dem stark giftigen Ziegelroten Risspilz (Inocybe erubescens) oder ,wegen der Ähnlichkeit in Geruch und Hutfarbe, mit dem giftigen Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum) verwechselt werden. Der Rißpilz riecht nicht nach Mehl sondern eher spermatisch und der Riesen-Rötling hat keine weißen Lamellen, sondern jung gelblich und später rosa.



    LG
    Rita

    Hallo Torsten,


    so ganz locker von oben würde ich auf einen Tintling tippen, aber zum Essen würde ich ihn allein aufgrund des Fotos mit Sicherheit nicht freigeben, zumal die Art nicht klar ist.


    LG
    Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    ich danke Euch allen für das nette Feed Back. Wenn eine solche Resonanz auf einen Beitrag erfolgt, dann arbeitet umso lieber an weiteren Projekten.
    @Gelbfieber: den Fehler bei der Sporenbreite habe ich verbessert!
    Leider ist es oft so, daß die in Büchern angegebenen typischen Merkmale gar nicht so leicht zu finden sind. Aber mit der Zeit bekommt man ja Erfahrung und kann einschätzen, was wichtig ist und was nicht.


    LG
    Rita

    Hallo Gernot,


    bei deinen schönen Fotos läuft mir auch das Wasser im Mund zusammen.
    Soviele Pilze gibt es bei uns noch nicht, da es immer noch viel zu kalt ist. Für morgen ist schon wieder Schnee bis in tiefe Lagen angekündigt. Aber die ersten Tintlinge habe ich trotzdem schon gesehen.


    Du hast jedenfalls eine schöne Fotoserie gezeigt:thumbup:.


    LG
    Rita

    Discina ancilis (Größter Scheibling, Schildförmiger Scheibenbecherling)
    Syn.: Discina perlata, Gyromitra ancilis


    Fund von heute (14.04.2008) an einem Hang unter Fichten im Gersweiler Wald (Schlangenweg)


    Es waren ca. 15 teils becherförmige, teils flache, tellerartige Fruchtkörper zwischen 5 und 10 cm Durchmesser zu sehen, die offensichtlich auf morschen Holzstücken wuchsen. Weil es vorher geregnet hatte waren die Pilze ziemlich dunkel rot-braun, sowohl außen als auch innen.


    Die Konsistenz war ziemlich brüchig, Geruch konnte ich keinen feststellen.


    Fruchtkörper von oben


    Fruchtkörper von unten


    Mikroskopische Merkmale:


    Sporen: hyalin, elliptisch, ca. 25-30 x 13-15 µm (ohne Anhängsel gemessen) mit 3 Öltropfen. An beiden Enden befanden sich spitze, hyaline Anhängsel von 3-5 µ


    Die feinen Warzen waren kaum zu erkennen.


    Asci: 8-sporig, J-


    Paraphysen: zylindrisch, mit leicht keuliger Spitze, mit bräunlichem Inhalt, septiert, Spitze 6-10 µ dick


    Für mich war es ein Erstfund.


    LG
    Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    ich danke Euch allen fürs Lob.
    Danke Gerd, für die ergänzenden Hinweise, die die Beschreibung von G. esculenta und ihre Verwechslungsmöglichkeiten perfekt abrunden. Als alter Pilzkenner weißt Du um die "kleinen und wesentlichen" Details immer bestens Bescheid und lieferst Fakten, die man sonst in keinem Pilzbuch finden kann. Da spricht halt die Erfahrung! :thumbup:


    LG
    Rita

    Hallo Sepp,


    Du zeigst mal wieder sehr schöne Fotos und gute Informationen zu diesem Pilz, den ich bisher leider auch noch nicht im Original gesehen habe.
    Ich muß doch mal die nächsten Tage auf den Friedhof gehen und die Zedern begutachten.


    LG
    Rita

    Hallo Schleimrüpel,


    verwechseln könnte man sie noch mit der Riesenlorchel, Gyromitra gigas, die schon mal um Strünke oder auf vergrabenem Holz vorkommt. Sie hat allerdings ganz andere Sporen (feinwarzig und noch größer). Mit einer anderen Hutform gibt es dann noch Gyromitra infula, die Bischofsmütze.
    Aber die Frühjahrslorchel kommt auch schon mal auf vermorschtem Nadelholz vor, genau wie andere Pilze, die normalerweise auf dem Erdboden wachsen (z.B. Maronenröhrling).
    Vielleicht ist Dein Findling daher auch eine Frühjahrslorchel.


    LG
    Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    dank der GPS-Daten von Harrys Fund, ist es mir jetzt endlich gelungen, Frühjahrslorcheln an ihrem Original-Standort zu sehen und auch ein paar Aufnahmen zu machen.


    Die Frühjahrslorchel, (Gyromitra esculenta) ist einer der ersten Pilz im Frühjahr. Sie wächst gerne auf sandigen Böden unter Kiefern, aber auch an Wegrändern, in Parks und auf Rindenmulch.


    Ihr Aussehen ist unverwechselbar: rot- bis dunkelbraun mit hirnartig gewundenen Wülsten. Sie hat einen sehr intensiven und würzigen Pilzgeruch. Roh genossen gehört die Frühjahrslorchel zu den giftigsten Pilzen in unseren Wäldern.


    Früher wurde die Frühjahrslorchel hierzulande als Speisepilz gehandelt. In manchen Ländern, beispielsweise Finnland, wird sie in Privathaushalten noch heute in Soßen verarbeitet. Der lateinische Name "esculenta" bedeutet essbar. Die Frühjahrslorchel wurde früher sogar als Marktpilz gehandelt, was heute nicht mehr erlaubt ist. Die Pilze wurden abgebrüht und das Kochwasser weggeschüttet. Offenbar vermag diese Zubereitungstechnik tatsächlich einen großen Teil des Pilzgiftes herauszulösen.
    Ob Vergiftungen auftreten, hängt von der Konzentration des Giftes in der jeweiligen Pilzcharge und von der Dauer des Kochens ab. Sogar durch die beim Kochen ausströmenden Kochdünste kann man sich vergiften.


    Das Gift Gyromitrin ruft schwere Leber- und Nierenschädigungen hervor und wirkt auf das Zentralnervensystem und die Atmung. Viele Todesfälle belegen, dass die Frühjahrslorchel auch bei vermeintlich –žrichtiger Zubereitung–œ sehr giftig ist.



    Da es von Harry schon sehr viele schöne Fotos gibt (und auch von anderen Pilzfreunden), beschränke ich mich hier auf das eine als Dokument.


    Einen Fruchtkörper der Frühjahrslorchel habe ich mir zum Mikroskopieren mit nach Hause genommen.


    Die Frühjahrslorchel ist durch ihre großen Sporen ein dankbares Motiv für Mikroskopier-Anfänger wie mich:


    Sporen angefärbt mit Baumwollblau: Die Eindellungen werden durch das Färbemittel verursacht:


    Die Paraphysen sind zylindrisch und teilweise verzweigt. An der Spitze sind sie keulig verdickt:


    Ascus mit Sporen und sterilen Paraphysen:


    Asci mit Baumwollblau gefärbt:


    Dieser schöne, und bei uns relativ seltene Pilz, ist unbedingt zu schonen, zumal er kein Speisepilz ist!


    LG
    Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    auch von mir frohe Ostern!


    Heute schneit es auch schon den ganzen morgen und es ist kein Ende abzusehen. Ich komme mir auch eher wie an Weihnachten vor!


    Trotzdem lassen wir uns den letzten Feiertag nicht verderben!


    LG
    Rita

    Hallo Andreas,


    danke für deine Bemühungen.
    Leider passen meine Ergebnisse auf keinen der beiden Pilze wirklich.
    Von der Größe der Sporen könnte es beide, C. aurea und C. subpubescens sein. Ich habe eine größere Anzahl gemessen und bin auf einen Durchschnittswert von 12,7 x 7,2 µ gekommen.
    Die leuchtende Hutfarbe läßt natürlich sofort auf C. aurea schließen, aber die Hutform ist halt nicht ganz so typisch.
    Die Ammoniak-Reaktion, die ich mittlerweile kenne, ist bei einem zweiten Versuch negativ ausgefallen. Das würde wiederum auf C. subpubescens deuten. Allerdings habe ich weder am Stiel noch in der Huthaut fädige Haare gefunden. Da ich nur dieses eine winzige Pilzchen hatte, das mittlerweile auf winzige braune Partikel geschrumpft ist, macht es auch wenig Sinn, da noch weiter zu suchen. So wird die wahre Identität wohl ein Geheimnis bleiben.


    LG
    Rita

    Hallo Andreas,


    du könntest recht haben, wenn ich in Betracht ziehe, daß die Ammoniak Reaktion, die ich als positiv angesehen habe, negativ ist. Da ich nirgends eine Beschreibung gefunden habe, weiß ich nicht, wie sie aussehen soll. Ich glaubte, eine rotbraune Verfärbung festzustellen.


    Die haarförmigen Elemente am Stiel habe ich dann möglicherweise übersehen. Das versuche ich morgen nochmal nachzuprüfen.


    Kannst Du mir sagen, wie die Ammoniak Reaktion aussehen soll?


    LG
    Rita

    Hallo Gerd,


    auch ich schließe mich den Geburtstagswünschen an.


    Viel Gesundheit und weiterhin Spass an den Pilzen wünsche ich Dir!


    LG
    Rita


    P.S. Liebe Grüße auch von Kalle (Wolfgang)

    Hallo Pilzfreunde,


    heute habe ich, bei eisiger Kälte, diesen zarten und zerbrechlichen Pilz in (!) einem ziemlich morschen Stubben eines Laubholzbaumes gefunden:


    Hut: ca. 20 mm Durchmesser, goldgelb-orange, glänzend, Mitte etwas dunkler, hygrophan, Rand durchscheinend gerieft
    Lamellen: hellbraun, schmal angewachsen, Schneiden weiß bewimpert
    Stiel: 80 mm lang, 3 mm dick, zylindrisch, an der Basis mit einem weißen Knöllchen, hohl, auf der ganzen Länge weiß bepudert, ockerfarben, an der Basis dunkler


    Sporen:

    mit Keimporus


    Huthaut:

    hymeniform mit keuligen Zellen, dazwischen sind lecythiforme Pileozystiden zu sehen.


    Basidie:

    bauchig bis keulig mit 4 Sterigmen


    Cheilozystiden:

    lecythiform


    Kaulozystiden:

    lecythiform


    Ich hoffe, daß ich den Pilz richtig bestimmt habe, da es sehr viele Arten in der Gattung Conocybe gibt und ich mich bisher noch nicht damit befaßt habe.
    Bestimmung nach PdS Band 4.


    LG
    Rita

    Hallo Horst,


    ich würde ihn als Phellinus igniarius bezeichnen.


    Phellinus igniarius, der Gemeine Feuerschwamm und Phellinus trivialis, der Schwarze Feuerschwamm wachsen beide (unter anderem) an Weiden, sind aber schwierig zu unterscheiden.
    Meist ist Ph. Trivialis schwarz glänzend ohne hellen Rand und hat eine mehr oder weniger am Stamm herablaufende Unterseite, wohingegen bei Ph. Igniarius die Unterseite, wie hier auf dem Foto, mehr flach und senkrecht zum Stamm verläuft.
    Neuerdings wird der Schwarze Feuerschwamm auch als Phellinus igniarius var. Trivialis, also als Varietät des Gemeinen Feuerschwamms angesehen.

    LG
    Rita

    Hallo Gelbfieber,


    wenn Du bei Prof. Butin warst könntest Du ja seine Einschätzung hier nochmals posten. Es ist zwar kein Pilz, aber trotzdem würde mich das Ergebnis interessieren.


    LG
    Rita

    Hallo Gelbfieber,


    danke für deine schnelle Antwort. Du hast mir damit sehr geholfen, denn ich wußte nicht recht, in welche Ecke ich dieses "Dingens" stecken sollte.
    Mittlerweile habe ich im Internet auch einiges über diese Grünalgen gefunden.


    LG
    und noch einen schönen Abend
    Rita

    Hallo Pilzfreunde,


    hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte:



    Im Mikroskop:



    Ein rötlich-brauner Belag auf Baumrinde, hier von einem Kirschbaum.


    LG
    Rita

    Hallo mäxxi,


    S. austriaca ist ein sehr interessanter Pilz. Ich habe hier noch eine Ausarbeitung meines Fundes aus den letzten Tagen:


    Sarcoscypha austriaca


    Fundort: Waldgebiet zwischen Bildstock und Neunkirchen (Saarland)ca. 20 frische Fruchtkörper auf abgefallenen Laubholzästen am 27.02.2008


    Merkmale: Fruchtkörper ca. 1-5 cm, kelch- oder schüsselförmig, mit kurzem oder längerem Stiel, leuchtend zinnoberrot, Außenseite weißlich, rosa oder gelborange, fein filzig-haarig, zäh-wachsartige Konsistenz, Saprophyten


    Mikroskopische Merkmale:
    Sporen: 29 x 13 µ, farblos, langelliptisch, glatt, zum Teil an den Polen eingedellt
    Haare: auf der Außenseite, farblos und eckig gekräuselt
    Paraphysen: mit rotem, körnigem Inhalt
    Konidien habe ich am Fundtag keine gefunden.


    Sporen:


    Haare:


    Paraphysen:


    Asci:


    Das Holzstück mit dem Becherling lag dann bis Sonntag bei mir im Garten und ich mikroskopierte ein zweites Mal. Jetzt waren schon wesentlich mehr reife Asco-Sporen zu sehen. Konidien konnte ich immer noch keine entdecken.
    Im Internet habe ich dann eine Anleitung gefunden, wie man reife Asco-Sporen zum Auskeimen und Abschnüren von Konidien bringen kann.
    Ich legte das Holzstück mit dem Becherling in die Küche und füllte den Kelch regelmäßig mit frischem Leitungswasser und durchfeuchtete auch das Holz. Dann mikroskopierte ich erneut und erhielt folgendes Ergebnis:

    Hier ist sehr gut zu sehen, wie eine Spore an mehreren Stellen auskeimt.
    Die Ascosporen keimen mit kurzen, bis 25 Mikrometer langen Keimhyphen, an denen durch hefeartige Sprossung Konidien (12–“17 × 4,5–“5,5 Mikrometer) gebildet werden. Es waren zahlreiche Ascosporen mit solchen Sprossungen zu sehen und auch einige Konidien.


    Nach weiteren zwei Tagen habe ich heute viele reife Ascosporen gefunden, die Konidien abschnürten. Auch freie Konidien waren größere Mengen zu finden.


    Durch die Mikromerkmale (Ascosporen, Haare) und insbesondere die Konidien ist die Art des gefundenen Becherlings geklärt. Es handelt sich eindeutig um Sarcoscypha austriaca.


    Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu lang und findet Euer Interesse.


    LG
    Rita