Danke für eure Einschätzungen, Dieter & Stefan.
Der Pilz stinkt immer noch - keine Ahnung ob es sowas gibt, aber inzwischen tendiere ich dazu, es handelt sich tatsächlich um Fomitopsis pinicola, allerdings von einem Schimmelpilz befallen, der dann auch für die Geruchsbildung verantwortlich sein könnte...
Wünsche allen einen schönen Tag
Chris
Beiträge von naturgucker
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Hallo und guten Abend.
Kann jemand mit diesem Pilz etwas anfangen?
Gefunden heute auf einem liegenden, gefällten Laubholzstamm an einem Teich im Mischwald in Lübeck. Mehrere wuchsen in lockerer Gruppe. Der Pilz fiel mir wegen der Tropfenbildung auf (keine Regentropfen, der Pilz enthält offenbar so viel Wasser!). Fruchtkörper 8 cm und mehr in der breite, 4 cm dick, in voller Dicke fest angewachsen. Feucht, Konsistenz fast vollgummiartig fest, aber eindrückbar, dabei drückt man weitere Feuchtigkeit raus. Intensiver unangenehmer Geruch !! (Hab' ihn erstmal rausgestellt...)
Hat jemand eine Idee?
Danke & Gruss
Chris -
Leider hast Du die Enden der Capillitiumfäden nicht mit auf den Mikrofotos. Die müßten bei dieser Art lang ausgezogene Spitzen haben.Supi, Ulla, das ging ja flott !!!
Ich wußte ja nicht, daß ich die Faden-Enden auch mit ablichten mußte. Habe das Präparat aber nochmal unter dem Mikroskop angeguckt, die Enden der Capillitiumfäden haben tatsächlich lang ausgezogene, einfache "ungeflochtene" Spitzen.
Also danke nochmal
und schönen Abend noch
Chris -
Hallo,
habe ich hier Trichia decipiens fotografiert, oder ist es ein anderer?
Wuchsort auf feuchtem, verrottendem Holz an einem Waldtümpel in Mecklenburg. Stiel 1 mm lang. Innen alles voller hell ockerfarbener Sporenmasse und einzelne wie geflochten wirkende Stränge (Hyphen?). Sporen ornamentiert-stachelig, 12 x 10 µm.
Fotos anbei.
Für Rückmeldung wäre ich dankbar.
Chris
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Das kleine braune Pilzlein will mir noch nicht aus dem Kopf... was spräche - außer dem Habitat - eigentlich gegen Panaeolus fimicola?
Habe leider in meiner "Hausapotheke" keine Mikromerkmale dazu gefunden... -
Hallo, Chris!Was würde denn "sehr dunkel" beim Sporenabwurf bedeuten? Schwarz? Oder Braunschwarz? Oder violettschwarz, violettbraun, dunkelbraun oder schwarz mit rotstich? Das könnte schon eichtig sein zur Bestimmung. Ansonsten wird man wohl noch ein paar weitere lästige Details erheben müssen, wie zB Aufbau der Huthaut, Cheilo- und eventuell Pleurozystiden...
Hallo Pablo,
da stimme ich dir zu, ich hatte auch gehofft, daß es ohne geht. Hier aber gerne die Konkretion:
- Sporenpulverfarbe bei Tageslicht braunschwarz (wobei es da sicher individuell unterschiedliche Empfindungen gibt)
- Cheilos siehe Foto, sieht so aus als ob spärlich kleine Kristalle vorhanden wären (Pleuros habe ich vor lauter Sporen keine finden können)
- Basidie s. Fotos, auch bei Schärfentiefeverstellung immer nur diese zwei Hörner zu sehen, also wohl 2-sporig !?
- HDS aus liegenden Hyphen, Subkutis aus unregelmäßig quaderigen Zellen, siehe Fotos.Kann man daraus etwas machen?
@ Gabór: Deine Vermutung Richtung Düngerling finde ich sympathisch - wäre ich in Moor und Heide fernab der Landwirtschaftnicht darauf gekommen...
Gruß Chris
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Hallo und guten Abend.
Gestern fand ich in der Bordelumer Heide / Norfriesland in einem Moor-/Heide-Gebiet zwischen Gras und Moosen auf dem Boden wachsend einen einzelnen Pilz, den ich auf den ersten Blick Richtung Psathyrella einordnete.
Heute, nach 1 Tag Lagerung bei Zimmertemperatur, fangen die Lamellen unter der dünnen, braunen Huthaut an, schwärzend zu zerfließen! Also ein Tintling??
Hut 2,5 cm, Huthaut glatt, keine Besonderheiten wie Schüppchen o.ä. feststellbar (es hatte allerdings tags zuvor geregnet).
Stiel faserig, 8 cm lang.
Lamellen ganz schmal angewachsen, dunkel bis fast schwarz.
Sporenabwurf sehr dunkel und stellenweise "matschig", Sporen um 12 x 7 µm mit Kp.
Und nunstehe ich auf der Leitung...
Danke!
Chris
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Stimmt, kann schon sein, daß die zystiden von S. esculentus oben abgerundet sind.
....
Immerhin sind sie von der Form her ja schon deutlich anders als die von S. stephanocystis.
Sieht man auf Stefans Bild ganz gut.Hallo Pablo,
was genau meinst du mit "deutlich anders"?
Viellecht stehe ich auf der Leitung, aber bei dem Beitrag über esculentus, auf den Du in deinem Post vom 11-04-2015, 20:04 verwiesen hast, wird für mich kein großer Unterschied zwischen esculentus und stephanocystis deutlich. Da gibt es bei esculentus schmälere Zystiden (Bild dort unten rechts) und (Bild dort oben rechts) richtig dicke, und alle sind ungefähr in der Mitte am dicksten. Auch wie "abgerundet" der Bauch ist, kann offenbar unterschiedlich sein.
Und was mich nach wie vor stört ist, daß esculentus nach den gängigen Beschreibungen bei Bon und Gerhardt gar nicht so durchgehend auffallende Kristallschöpfe haben sollte. Aber vielleicht glaube ich einfach noch zu viel an Bestimmungsbücher...
Habt eine gute Woche!
Chris
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Strobilurus tenacellus habe ich heute auch zweimal gefunden...siehe Foto. Schade eigentlich, ich hatte nochmal auf stephanocystis gehofft...
Gruß von Chris -
Viel wichtiger ist eigentlich, ob in der Nähe des Fundortes Fichten standen! Das ist laut GPBW der erste Schlüsselschritt: An welchen Zapfen wuchs der...?Der Zapfen war leider so tief vergraben, daß ich ihn nicht gefunden bzw nicht tief genug gebuddelt habe. Der Pilz wuchs in unmittelbarer Nähe von Kiefern, allerdings waren Fichten auch nicht weit.
@ Ingo: Gibt's im PDS nicht eventuell eine Abbildung, wie die Cheilozystiden aussehen sollten?
Wer heute nochmal an derselben Stelle, keine weiteren Hutträger mehr gefunden. Etwas entschädigt wurde ich durch 4 vertrocknete Geastrum fimbriatum... auch ganz nett (und hübsche Sporen!).
Gruss Chris
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<< ...ich wäre bei S. esculentus, denn genau solche Zystiden habe ich schon mal bei esculentus gesehen.>>Hallo Stefan,
an der Lamellenfläche (Pleurozystiden) oder an der Lamellenschneide (Cheilozystiden) ?
Siehe die Differenzierung, auf die Ingo weiter oben hingewiesen hat!
Bitte um nähere Aufklärung - danke!Chris
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.... PdS unterscheidet beim Fichtenzapfenrübling deutlich kristalltragende Zystiden an der Lamellenfläche (Pleurozystiden)
und kaum kristallige an der Lamellenschneide (Cheilozystiden). Vielleicht hilft das ja weiter....Danke für den Hinweis, Ingo (den Band von PdS habe ich nicht).
Habe nun nochmal ein schmales Stückchen Lamellenschneide unters Mikro gepackt - fast alle Cheilozystiden mit fetter Kristallfrisur.
Also den Fichtenzapfenbewohner schmeiß ich jetzt mal raus!
Danke nochmal und schönen Abend
Chris -
Nun muß ich selber doch nochmal nachlegen.
Also fast alle Zystiden, die ich gefunden habe, tragen einen fetten Kristallschopf, wie schon auf den Fotos gezeigt.
Bon erwähnt bei Strobilurus esculentus nur, daß die Zystiden "im unteren Teil geschwollen" seien, erwähnt aber nichts von Kristallen. Die erwähnt er nur bei stephanocystis: "...sich stephanocystis durch kristallgekrönte Zystiden... auszeichnet." Damit lande ich also bei stephanocystis.
Ähnlich bei Gerhardt: Zystiden bei esculentus "abgerundet, mit oder ohne Kristalle", bei stephanocystis "mit meist deutlichem Kristallschopf". Auch damit lande ich bei stephanocystis. Allerdings zeigt die Zystiden-Abbildung bei Gerhardt eine etwas andere Form, nämlich Zystiden mit "Taille".
Wenn ich mir allerdings die esculentus-Zystiden-Mikrofotos von Matthias hier im Pilzforum
http://www.pilzforum.eu/board/…ight=esculentus#pid151799
angucke, dann sehen die genau wie meine aus, finde ich.Also Bon und Gerhardt vergessen, Pilzforum nachgucken, zu esculentus gelangen, oder was?
Dazu hätte ich doch gerne nochmal eine Meinung - danke!
Chris
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Der Fairness halber muss ich sagen, dass Strobilurus esculentus natürlich auch noch nicht vom Tisch ist.Hallo Ingo, danke für die Erinnerung an esculentus. Ich habe noch ein weiteres Mal mikroskopiert und festgestellt, daß fast alle Zystiden einen fetten Kristallschopf tragen, so wie auf meinem weiter oben geposteten Foto. Zystiden ohne Kristalle finde ich kaum. Das spräche für mich doch sehr für stephanocystis. Es sei denn, ich habe da noch was übersehen...
Gruss Chris
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Hallo und vielen Dank für den Hinweis auf Strobilurus.
Da hab' ich doch nochmal das Mikroskop bemüht. Sieht irgendwie nicht ganz so aus wie auf den meisten im Internet zu fndenden Fotos, m.E. war es aber schlau von Björn, hier nicht zu wetten....
Gruss Chris -
Hallo.
An einer offenen sandigen Stelle zwischen dem Rand eines Kiefernwäldchens und einem Fahrweg fand ich heute an der Grenze zu Mecklenburg (ca Meereshöhe) diesen braunen Hutträger, zu dem ich gerne mal eure Meinung wüßte.
Hutdurchmesser 3 cm, Huthaut matt. Hut flach aufgeschirmt und ganz leicht unregelmäßig-bucklig, am Rand breit leicht gerieft.
Stiel hornfarben, glatt, fest, voll, etwas biegsam, faserig, 3 mm Durchmesser, min 4 cm lang.
Leichter für mich nicht definierbarer Geruch. Lamellen frei, weiß, mit Zwischenlamellen.
Sporenpulver cremeweiß. Sporen ellitpisch, 4,5-6 x 3-4 µm, mit Keimporus.
Wer hat eine Idee?
Danke!
Chris -
Liebe Leute, vielen Dank für die anregende Diskussion. Ich stelle hier nochmal ein paar Bilder ein, die ich unterm Makro 20-40x gemacht habe. Das erste zeugt die filzige Oberseite dort, wo sie von Algen grün ist, das zweite den nicht filzigen Rand (Zuwachskante). Beim dritten Foto sieht man im Querschnitt v.r.n.l. die filzige Oberseite, das Fleisch und die angeschnittene Röhrenschicht.
Es wurde noch nach der Hutgröße gefragt: Sorry, vergessen, das waren bis 5 Zentimeter, kaum größer, die meisten kleiner.
Danke nochmals
Chris -
Hallo,
bei einer solchen Unterseite würde ich normalerweise an Daedalea quercina denken. Die Pilze wuchsen aber an Hasel, erschienen lederig-wellig, im Prinzip dünn, allerdings teils knubbelig miteinander verwachsen; insgesamt leicht biegsam und leicht zu zerreissen. Fleisch weiß, Röhrenschicht beige. Oberseite schmal gezont, ältere Innenbereiche mit Algen begrünt, Außenkante scharf. Wer hilft mir auf die Sprünge?
Gefundenn heute an der Traveförde bei Lübeck, knapp über Meereshöhe, in einem schmalen Gehölzstreifen mit Hasel und Sanddorn.
Danke und viele gute Wünsche für die Feiertage
Chris -
Boletellus mirabilis - wir sind auch begeistert, vielen Dank!!!
Dann also auch eßbar....
Gruss aus Venezuela, auch vom Finder Norbert
Chris -
Hallo,
zur Zeit bin ich in Venezuela unterwegs - extreme Trockenzeit, daher kaum Pilze. Mein Bekannter hatte hier in der nördlichen Küstenkordillere zur Regenzeit aber sehr zahlreich anliegende Pilze gefunden und würde gerne wissen, welche das sind und ob man sie ggf. essen kann. Wuchsort auf dem Boden in einer Orangenplantage beim Bergnebelwald auf ca 800 m ü.NN. Die Pilze blauten leicht beim Anschneiden und hatten eine feste Konsistenz. Weitere Informationen habe ich leider nicht.
Kann jemand dazu Näheres sagen?
Danke und Gruss
Chris -
Hallo liebe Freunde, ganz vielen Dank für die Rückmeldungen - leider, leider habe ich nicht mehr die Zeit, das Thema weiter zu vertiefen. Hatte zwar ein Stück Pilz mitgenommen, aber auch zum Mikroskopieren fehlt mir aktuell die Zeit... ab Mitte März dann wieder, aber bis dahin gibts ja schon wieder ganz andere Pilze....
Danke jedenfalls, es macht immer Spaß eure kompetenten und hilfreichen Kommentare zu lesen!!!
Bis ein andermal
Chris -
Hallo,
hier sind noch ein paar Fotos von dem Belag weiter unten am Stamm, wo der Pilz allerdings deutlich weißer aussah, ich bin also nicht 100% sicher, ob es der identische Pilz ist. Man sieht aber, daß der Stamm schon ziemlich am vermorschen ist. Zumindest unten ließ der Belag sich gut ablösen, fühlte sich leicht feucht an, und ein Detailfoto von der Ansicht unter 20fach füge ich auch noch bei.
Sorry, mehr habe ich nicht...
Danke und viele Grüße
Chris -
Hallo und guten Abend.
Hat jemand eine Idee zu diesem Rindenpilz?
Gefunden heute im Wald einen schrägliegenden toten Stamm auf viele Quadratdezimeter überziehend, wohl Nadelholz. Gerochen hat er nicht auffällig, die Farbe ein helles beige. Die Struktur fand ich interessant, aber mir fällt nichts Gescheites dazu ein... nicht einmal, worauf ich sonst hätte achten können.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Danke und Gruß
Chris -
Es gibt außer der Form der Zystiden kein einziges Merkmal, an dem sich eine sichere bestimmung festmachen lässt!Genau! Deshalb habe ich sie, nachdem die Richtung klar war, gleich unterm Mikroskop angeguckt und - wie ich schon geschrieben hatte - deutlich kopfige Zystiden gefunden. Das Mikroskopieren wird einem wohl bei diesen Verwechslungsarten nie erspart bleiben...
Nun aber endgültig Gute Nacht
Chris -
Vielen Dank, Pablo und Ingo.
Also Fichten und Kiefern gab's schon beide in der Nähe, da müssen wohl Zapfen dort im Boden liegen... und zwar in diesem Fall Kiefernzapfen, denn die Zystiden sind deutlich kopfig, mit Kristallen obenauf.
Laut Buch soll Strobilurus stephanocystis ab Februar erscheinen, und so wie der Winter bisher war, hat der bestimmt gedacht es wäre längst Frühling...
Also danke nochmal und so langsam auch Gute Nacht
Chris