Beiträge von pilzmel

    Hallo Dieter,
    wow, super Doku! Ohne Mikromerkmale ist eine Diagnose zwar nicht wirklich belastbar, ich wage aber trotzdem mal eine: Psathyrella impexa. Kommt gerne auch büschelig und im Frühjahr vor, muss nicht immer wie im Buch (also total wuschelig) aussehen.
    Beste Grüße!
    Andreas


    Jürgen war etwas schneller: Nee, hier brauchts mal keine Sequenz.

    Hallo Jürgen,
    das ist eher ein Blick in den Abgrund...glaube ich.
    Die Sequenzen lasse ich in Spanien (Alvalab) erstellen. Deinem Trockenmaterial sehe ich gern entgegen! Ich weiß grade nicht, ob ich dir meine neue Adresse mitgeteilt habe.
    Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Jürgen,


    das ist ein Gruselkomplex. Damit schlage ich mich schon seit fast einem Jahr herum. Im Übrigen sind spadiceogrisea/fatua/casca auf meiner site und Schlüssel nicht aktualisiert, weil ich erst noch ein paar Untersuchungen abwarten wollte. Vor allem von Romagnesis fatua-Kollektionen. Leider ist man als Amateur in einer ganz schlechten Position, um nicht zu sagen, in der Deppenecke. Laut Romagnesi ist übrigens der Hauptunterschied zwischen fatua und spadiceogrisea die bei ersterer dünnere Sporenwand. Schwierig zu prüfen.
    Bisher sieht meine Wurstelei so aus, von unten nach oben kommentiert (rot meine Sequenzen):


     
     
     


    P. spadiceogrisea, wie man sieht gerne auch mal und nicht selten als fatua bestimmt.
    P. fatua, mit dem kürzlich festgelegten Neotypus. Deutlich unterschieden von spadiceogrisea.
    P. casca, nach meiner Überzeugung. Örstadius fasst die Art als velumreiche Form von spad. auf, kann aber nicht sein.
    Und ganz oben der geplante Epitypus von spadiceogrisea, passt super zum Bild bei Schäffer (dem Typus), haut aber nicht hin.
     
    Unterm Strich: Keine Ahnung. Ich kann dir höchstens anbieten, etwas Material deiner Kollektion im –žnächsten Schub–œ sequenzieren zu lassen.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Björn,
    ich habe mir deinen Fund heuer vorgenommen.



    Verdacht bestätigt.
    Beste Grüße!
    Andreas
    [hr]
    Hallo Christian,
    danke, wäre super! Wegen der Quellenangabe bräuchte ich deinen Klarnamen; wenn nicht erwünscht, auch abgekürzt.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Rainer,
    Parasola ist gewiss richtig; meine Vermutung auricoma ist erst mal rein statistisch. Der ist meist der erste im Jahr, auch wenn sich manchmal andere vordrängeln können. Allerdings passen plicatilis (meist kurzstieliger) und lactea (ehem. leiocephalus, mehr im Schatten) nicht so recht. Das gerne genannte Merkmal "abstehend behaart" halte ich für eine Mär; die Haare legen sich sowohl beim kleinsten Regentropfen als auch gegen Vormittag in der ersten Sonne flach auf den Hut. Oft muss man sogar per Mikro eine Weile herumsuchen, bis man ein Haar findet.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Rainer,
    Psathyrellen haben nicht so einen tief gefurchten Hut. Das ist ein Parasola (also ein "Tintling", der allerdings nicht zerfließt). Sehr wahrscheinlich der Braunhaarige Tintling, Parasola auricoma, der am zeitigsten im Jahr am Start ist.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    vermutlich haben wir dieselbe Art gefunden. Sporen- und "Zystiden"- Größe können sehr schwanken, Tintlinge sind da extrem großzügig. Nach wie vor stört mich das nicht-büschelige Wachstum, aber vielleicht bin ich etwas paranoid.
    Momentan habe ich keine andere Idee als congregatus, der übrigens auch auf Dung vorkommen kann. Es gibt einen Setulosi-Aufsatz nebst Schlüssel von L. Nagy & al. (Mycologia 104/1, 2012) mit diversen "neueren" Arten - auch da bin ich nicht anderweitig bzw. klar fündig geworden. Kurz vor congregatus/ephemerus (nur durch Schnallen unterschieden) biegt der Schlüssel zu Cop. spec. ab.
    Ich werde László demnächst mal konsultieren.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Rainer,
    ich habe deine Topfpilze untersucht. Es ist Conocybe rickenii.
     





    Sporen: 13,8-15,6 x 8-9,5 µm
    Basidien: 22-33 x 9,5-11, 2-sporig
    Cheilozystiden: 19-24,5 x 8-9,5 µm, Kopf 2,5-3 µm
    Stielbekleidung: Cluster keuliger Elemente bis 30 µm, teilweise mit Rostrum, lange Haare nicht gesehen, evtl. abgebrochen.
     
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Pablo,
    prinzipiell ist sowas schon verschickbar, aber du kannst es genausogut untersuchen. Gucke unbedingt auch nach Schnallen. Der Doppelgänger wäre Coprinellus ephemerus (mit Schnallen); vielleicht ist Topferde nicht weit weg von Dung. Ich überlege schon, ob ich meine Funde von damals sequenzieren lasse. Irgendwie ist das ein Zwischending.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Pablo,
    ich muss auch mal wieder ein paar Töpfe ansetzen. Im Freiland gab es bis vorgestern Nachtfrost und erst heute mal etwas Regen. Vor ein paar Jahren wuchsen hier in diversen Blumenkübeln und -kästen (mit derselben Erde beschickt) Pilze, die ich für identisch mit deinem Fund halte. Mangels Alternative habe ich die als Coprinellus congregatus bestimmt. Alle Merkmale passen gut, nur nicht das engbüschelige Wachstum. Allerdings finde ich für deinen Fund auch keinen anderen Namen.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    sehr viel Belastbares kann man aus der Ferne nicht sagen. Mit Matthias' Vorschlag Conocybe rickenii könnte ich mich anfreunden. Irre ich mich oder gibt es auf den Hüten ein paar Olivtöne? Das würde den Vorschlag stützen.
    Wenn's interessiert, mein permanentes Angebot zur genaueren Untersuchung der "Kleinen Braunen" sei hier nochmal erwähnt. Ich bräuchte dafür nur ein wenig getrocknetes Material.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Björn,
    super! Die Originale brauche ich gar nicht, ich will die Bilder ja nicht drucken. Habe das Standortfoto und eines von der Unterseite runtergezogen.
    Bevor die einbaue bräuchte ich (PN?) deinen Klarnamen, wegen Quellenangabe.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Dodo,
    das ist der Gesäte. Er pflegt die ersten Fruchtkörper ab Ende April vorzuschicken. Die gucken dann, ob Juni ist. Naja, so denke ich mir das...
    Jedenfalls kann die Art sehr früh im Jahr erscheinen und oft auch nicht rasig (wenn grade kein ausgedehntes Holz vorhanden ist). In Pilzbüchern macht sich ein Gruppenfoto natürlich besser, und es stimmt ja auch meistens. Auf deinen Fotos kann man die haarige Hutoberfläche mehr oder weniger gut erahnen (nicht so bei Psathyrella pygmaea). - Wie immer, alles nur als der Ferne.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Björn,
    ich habe tatsächlich noch keinen Fund aus Deutschland untersucht; alle nur aus Belgien. Die werden sich nicht von den hiesigen unterscheiden, aber ich würde mich dennoch sehr über etwas Trockenmaterial freuen! Allein schon, um der nicht wirklich gelösten Frage cernua=sarcocephala? nachzuspüren.
    Und wenn ich schon mal am Betteln bin: Dein Standortfoto ist ein Knaller (u. a. wegen der überdeutlichen Randhaare). Das würde ich gerne, wenn nicht anderweitig verplant, in meine Seite einbauen.
    Beste Grüße!
    Andreas
    Melzer, Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar.

    Hallo zusammen,
    alles auf Anfang. Das ist tatsächlich spadicea bzw. Homophron spadiceum. Zystiden ganz eindeutig. Die Hutrandflocken sind keine, sondern abstehende Haare (ungewöhnlich kräftig!). Wieder was gelernt! Die Art habe ich, nebenbei gesagt, noch nie live gesehen. Neidischsei!
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Björn,
    ich habe mal auf deinem Faserling herumgedacht. Das ist einer, aber nicht spadicea (ist sowieso kein Faserling mehr, sondern ein Homophron). Spadicea hat kein Velum (du schreibst Rand leicht beflockt) und Sporenpulver mit Rotstich. Kann allerdings auch ab Mai wachsen.
    Bleibt eigentlich, wie meist, spadiceogrisea. Sieht dafür sehr stämmig aus, kann aber durchaus sein. Alles natürlich nur aus der Ferne.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Vincent,
    bei solchen Frühjahrsfunden kommt meist P. spadiceogrisea 'raus. Ringsherum gibt es einige ähnliche Arten, die eine teuflische Gruppe bilden. Die Erde dreht sich aber trotzdem weiter, wenn man die erst mal unter spadiceogrisea zusammenfasst. Danke für den Durchlauf mit meinem Schlüssel. Da bastele ich schon ewig herum und noch immer nisten da eine Menge Fehler und Tücken. Drittmeinungen sind da sehr hilfreich.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Ralf,
    super. Bitte trocknen; beim Versand eine Minischachtel (passt in einen Normalbrief) nutzen, sonst kommt nur Staub an.
    Beste Grüße!
    Andreas
    Melzer, Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar

    Hallo Ralf & zusammen,
    Gattung natürlich o.k. und mit sienophylla habe ich auch keine prinzipiellen Probleme; kleine Art u. a. auf Dung. Die Diskrepanz zum Hausknecht in Horak ist damit begründet, dass Hausknecht später die größersporige ochrostriata herausdifferenzierte. C. sienophylla hat Sporen bis 11 x 6,5 µm.
    Was mir aber sehr ungewöhnlich erscheint, ist die überwältigende Plüschigkeit. Sowas finde ich in keiner Beschreibung. Im Gegenteil, Hausknecht erwähnt überhaupt keine Huthaare. Die Sache mit Haaren vs. Zystiden wird übrigens nicht einheitlich gehandhabt, z. B. von capilliformen Zystiden gesprochen. Meiner Meinung sind Haare halt lange dünne Fäden, gerne auch mit dickerer Basis, aber sonst ohne Form.
    Besteht die Möglichkeit, etwas Trockenmasse zwecks Untersuchung zu erhalten?
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Rainer & zusammen,
    das Material ist gut angekommen.
    Es ist nicht Coprinellus deliquescens (= silvaticus). Ich habe etliche Stielfragmente nach Zystiden abgesucht und keine gefunden. Also bleibt (weil auch die Sporen passen) nur C. saccharinus übrig. Der ist viel häufiger als man denkt.
    Beste Grüße!
    Andreas