Beiträge von pilzmel

    Hallo Reinhard,
    Oehrling hat das Problem deutlich genannt. Per Auge geht selten etwas. Wenn man es aber im Frühling mal kräftig zudrückt, hat man fast immer P. spadiceogrisea vor sich, also den Frühen etc. Faserling.
    Übrigens passt der Buckel samt Farbe sowas von perfekt auf den Typus der Art!



    Das ist das Aquarell vom Erstbeschreiber Schäffer aus dem Jahre 1774.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Matthias,
    ich schließe mich Nobi an: perfekt Coprinellus heterosetulosus.
    Und Nobi hat ganz richtig ergänzt, dass die Sporenbreite besser passt (bei den Sporenmaßen der "Tintlinge" bin ich allerdings sehr großzügig; die haben oft eine gewaltige Bandbreite).
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Matthias,
    auf deinen eingelegten Pferdeäpfeln ist ja schwer was los. Viel Spaß mit den Tintlingen! Die sind prompt immer dann reif fürs Mikro, wenn man keine Zeit hat.
    Bei deinem aktuellen Fund zwei Rückfragen:
    Ist der Keimporus zentral oder deutlich schräg? Finden sich zwischen "normalen" Pileozystiden auch kurze, oft geschlängelte mit verdickter Wand?
    Wenn ja und KP schräg, sieht es nach Coprinellus heterosetulosus aus, wenn nicht, tendiere ich leicht zu Coprinellus pellucidus.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    mich erreichte eine Suchanfrage, bei der ich leider nicht helfen konnte. Aber ich möchte diese gerne in die Runde weiterleiten. Es geht immer um einzelne Seiten zu:


    Leucocoprinus gongylophorus in Rev. Mycol. (1957): 299
    Leucocoprinus gongylophorus in Boletus (1994): 31
    Pholiota gongylophora in Iheringia, Bot. 8 (1895): 391
    Rozites gongylophora in Bot. Mitt. Trop. 6 (1893): 70


    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Emil,
    total übersehen.
    Ich meine auch, es ist saccharinus. Sporen passen, und die eventuellen Kaulozystiden sind zu klein. C. saccharinus ist vermutlich in einschlägigen Werken unterrepräsentiert/-kartiert. In meinem Umfeld ist das die weitaus häufigste Art der Gruppe (das habe ich erst nach Jahren gemerkt).
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Emil,
    ich versuch's mal mit den Tintlingen.
    Die Merkmale der drei häufigen "Glimmer-Tintlinge" hast du ja schon genannt.
    Ich persönlich gehe so vor:
    Sporenform feststellen. "Mitraförmig" sollte man nicht so wörtlich auslegen, oft ist nur ein Teil der Sporen entsprechend geformt und oft auch nicht sehr deutlich. Es reicht aber zu erkennen, ob die breiteste Stelle in der Mitte liegt oder davor.
    Im ersteren Fall ist es C. truncorum.
    Im zwoten nach den Kaulozystiden gucken. Wenn vorhanden, dann C. micaceus, sonst C. saccharinus (der meist auch ein sandähnliches Velum hat). Die Kaulozystiden sind so riesig, dass man sie per Mikro nicht übersehen kann, aber oft nicht so häufig, dass man welche in jedem Präparat (dafür einfach ein Fitzelchen Stielhaut abschaben) finden muss. Geht auch, wenn angetrocknet. Wenn völlig trocken, dann in KOH oder Ammoniaklösung aufquellbar. Eine Bereifung am Stiel muss nicht unbedingt auf Kaulos deuten, das können auch kleben gebliebene Velumkrümel sein.
    Ein paar der fraglichen Tintlinge habe ich hier dokumentiert:
    http://www.vielepilze.de/coprinus/coprinus.html
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    es ist ja wieder allerhand Text zusammengekommen, ich versuch's mal der Reihe nach.
    Anna & Pablo: Super, dass ich die Fotos nutzen darf. Nun bräuchte ich noch (mail, pn) Pablos Komplettnamen, weil ich die Urheber natürlich nennen möchte.
    & Oehrling: In GPBW ist P. subpapillata (=piluliformis) genannt. Da gibt es jede Menge Cheilozystiden, bei laevissima nicht. Ich habe Romagnesis Originalbeschreibung zwar noch nicht eingesehen, aber eine mit seiner Mitautorenschaft von 1975. Velum ist genannt(auch in allen mir zugänglichen Texten). Die Sporen sind nach Romagnesi 5,2-6,2 x 3,2-3,7 µm (ich fand 5-6,3 x 3-3,8 µm). Die Sporen von P. rostellata sind viel größer und heller, und es gibt auch bei dieser Art viele Cheilos.
    @Manuela: Na klar!
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Anna, Pablo & zusammen,
    ich habe heute das Material untersucht (vielen Dank dafür!).
    Totale Überraschung nach einem totalen Irrtum meinerseits. Gehört nicht mal in die Nähe von candolleana oder leucotephra, sondern ist P. laevissima! Vermutlich der zweite deutsche Fund. Mikroskopisch ist die Art gut charakterisiert durch
    a) Kleine Sporen mit stets sichtbarem Keimporus.
    b) Extrem seltene oder fehlende echte Cheilozystiden.
    c) Jede Menge ballonförmige Zellen in der Lamellenschneide, teilweise in engen Clustern und dann bräunlich.
    d) Häufige Pleurozystiden, oft mucronat (gern mit gebogenem Schnabel).
    Makroskopisch ist nicht viel zu sagen (halt eine Psathyrella). In den wenigen existierenden Beschreibungen ist von einem Ring keine Rede, das ist ein novum. Aber manchen jungen Pilzen sieht man förmlich an, dass sie gerne einen Ring bilden würden. Meine Theorie ist, bei niedrigeren Temperaturen –žvergammelt–œ das Velum weniger rasch und bleibt nach der Streckung noch eine Weile am Stiel.
    Zusammenfassung: Suuuper Fund!
    Abschließende Bitte: Gibt es das eine oder andere Foto, das ich auf meiner Website benutzen darf? Da klafft eine Bildlücke.


    Andreas: Auch ein interessanter Fund, aber aus der Ferne wage ich keine Prognose.


    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Pablo,
    auch kein Problem. Seit heute bin ich eher mit Schneeschaufeln beschäftigt als mit Pilzen...
    Beim Verschicken bitte für einen Schutz gegen den Poststempel sorgen (Minischachtel etc., die auch in den billigsten Normalbrief passt).
    Beste Grüße!
    Andreas Melzer
    Kyhnaer Hauptstraße 5
    04509 Wiedemar

    Hallo zusammen,
    kaum schaut man mal kurz nicht rein, tobt schon eine tolle Diskussion! Ich mogele mich mal untendran:
    Psathyrella o. k., vermutlich eine ohne Pleuros (die Form der ebenfalls vermuteten Cheilozystide suggeriert dies). Sieht auch nach Kleinsporer aus (unter 10 µm), weil die Großsporer meist viel dunklere Sporen haben (Kleine Schlaumeierei: Psathyrella-Sporen sind überwiegend klein und hell). Eigentlich bleiben nur leucotephra auf der einen Seite und der candolleana-Komplex auf der anderen übrig. So viele Faserlinge mit häutigem Ring gibt es ja gar nicht. P. leucotephra lässt sich leicht durch die oft abgerundet-dreieckigen Sporen ohne KP erkennen. Wenn dem nicht so ist, geht es auf Glatteis. Unter candolleana werden momentan ein paar nicht mit gutem Gewissen zu trennende Arten zusammengefasst, und da kommmt ein Ring (und eine striegelige Stielbasis) gerne mal vor. Zum Beispiel bei Psathyrella spintrigera (machmal als gute Art geführt, aber historisch suspekt) oder apppendiculata. Um dies zu klären, werden noch ein paar Jahre durchs Land wehen.
    Aber zurück zum Fund, vermutlich candolleana-Ecke. Solch einen kräftig gerieften Ring habe ich zwar noch nie gesehen, es gibt aber sogar ein paar uralte Zeichnungen, die ähnlich sind.
    Mehr Daten würden mich brennend interessieren!
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Christian,
    auch von mir einen herzlichen Glückwunsch! Nun braucht's Nerven, dick wie ein Hallimasch-Mycel. Und in ein paar Jahren nochmal, beim Enkel...stressig aber unvergleichbar schön.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Eike,
    es passt doch alles gut zu C. domesticus. Wieso Riesensporen? Auf Erde kann der auch wachsen, ziemlich weit vom nächsten Holz entfernt.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    auch wenn die konkrete Art nicht so wichtig ist, möchte ich meinen Mostrich beisteuern.
    Nobi hat ja schon die Samthäubchen herbeigewunken. Ich möchte fast drauf wetten, dass es sich um das Schwärzende (Conocybe nigrescens) handelt.
    sheepy06, zupf mal einen Pilz aus und lege ihn z. B. auf einem Heizkörper trocken. Wird der Hut schwarz? Nur so aus Interesse...
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Pablo,
    das ist wahrscheinlich P. fibrillosa (artemisiae). Hat gern eine tiefsitzende Ringzone und kommt an diversen Substraten vor. Brombeere würde ich nicht als ein ganz spezielles bezeichnen. Ähnlich fusselig und auch sehr klein sowie ein Freund feuchter Standorte ist P. canoceps, hat aber keine Ringzone und viel schmalere Lamellen.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo JanMen,
    ich habe "aus der Ferne" kein Problem damit, Pilz 2 als Wässrigen Mürbling zu benennen. Die Hutfarbe sagt da wenig aus (frisch, ausgeblasst, wieder-befeuchtet?), aber immerhin wuchs der Pilz büschelig auf Holz. Der erste Verdacht ist immer P. candolleana, aber der scheidet schon mal wegen der nicht eng gedrängten Lamellen aus. Der zweite Verdacht ist dann halt P. piluliformis, der Wässrige. Und weil nix dagegen spricht, würde ich den per Auge so abhaken. Natürlich gibt es ein paar unwahrscheinlichere Alternativen, aber da muss wirklich ein Mikroskop ran.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Dennis,
    das ist mit höchster Wahrscheinlichkeit die bereits angesprochene "Hasenpfote". Die okkupiert sehr gerne Holzspäne und vergeht noch schneller als diese.
    Mein Enkel (Alter identisch mit deinen Kindern, aber nur als Einzelexemplar), wusste sehr rasch, was "Pülze" sind (nix zum Kosten, nur für Opa zum Gucken). Und generell muss Opa alles vor der Verkostung (Beeren etc.) abnicken. Essbares liegt sonst auf dem Teller.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Eike,
    hier glaube ich nicht an IF. Vergleiche mal MycoBank.
    P. atrocyanea wurde erst 2007 aus Spanien beschrieben (nach einem Einzelexemplar). Sieht über den Daumen aeruginosa sehr ähnlich. Hat aber auch im Alter keinen bräunenden Rand, eine etwas andere Ökologie, 2-sporige Basidien und die erwähnt großen Sporen.
    Dein Fund ist gewiss aeruginosa - den mal rauf und runter durch zu exerzieren, - mikroskopieren wäre sicherlich lohnend. Sooo viele Fund gibt es nicht.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Eike & zusammen,
    super Fund. Aber weshalb ist das plötzlich wieder eine Conocybe und keine Pholiotina?
    Davon mal abgesehen, sind die Sporenmaße für aeruginosa sehr groß (max. 11,5 x 6,5 µm) und passen fast exakt zu atrocyanea (9-13 x 5-7 µm), die allerdings 2-sporige Basidien hat. Beide Arten kenne ich aber nicht "persönlich" - ist nur so ein Gedanke.
    Beste Grüße!
    Andreas